Nach der Kalkputz-Lüge ist es klar, dass wir uns auch dem Thema Dämmwahnsinn widmen werden. Mein heutiger Artikel richtet sich an alle die, die mit dem Gedanken spielen Ihre Fassade zu dämmen. Aber ich möchte auch Kritik üben an den gewissenlosen Sondermüllverarbeitern, -herstellern und -förderern.
Fast eine Milliarde Quadratmeter Wärmedämmplatten kleben hierzulande bereits an Hauswänden, drei Viertel davon aus Styropor. In den meisten Platten, die bis August 2015 verbaut wurden, steckt das giftige Brandschutzmittel HBCD.
Ein Hoch auf die profitgeilen Verarbeiter und Hersteller.
Fakten zu Polystyrol-Dämmplatten (EPS)
Ökobilanz:
Die Produktion von Styropor aus fossilem Erdöl verbraucht Unmengen von Energie. Es wird dabei viel CO₂ (klimaschädliches Treibhausgas) emittiert. Für die Herstellung von einem Kilogramm Styropor benötigt man rund fünf Kilogramm Erdöl.
Styropor-WDVS-Systeme sind nicht recyclingfähig. Dies bedeutet, wenn es entfernt werden muss, in erster Linie als Sondermüll, für den schlimmstenfalls neue Müllhalden geschaffen werden müssen.
Polystyrol-Dämmplatten enthalten wasserlösliche Biozide (z.B. Diuron und Terbutryn). Durch Regen- und Tauwasser werden diese Biozide ausgewaschen und reichern sie sich in Bächen und im Grundwasser an. (Da schmeckt das selbst angebaute Obst und Gemüse doch gleich viel besser)
Die Lebensdauer von WDVS-Systemen liegt bei 25-50 Jahren. Erhaltende Maßnahmen sind im Normalfall nach 10 bis 20 Jahren nötig. Bereits nach 2-4 Jahren müssen, je nach Lage, Maßnahmen gegen Algen und Pilze auf Fassaden ergriffen werden.
Effizienz:
Die Effizienzschwelle von Polystyrol liegt bei 5-10 cm; darüber steigt die Dämmwirkung nur unwesentlich. (Auch wenn die Hersteller die Verwendung möglichst starker Dämmplatten propagiert.)
Polystyrol hat nur eine geringe Wärme-Speicherfähigkeit. Sie können die Fassade lediglich dämmen. Dadurch kommt es zu hohen Temperaturschwankungen (Tag/Nacht) was zur Folge hat, dass die Luftfeuchtigkeit kondensiert. Die Folge sind Bauschäden wie Schimmel- und Algenbildung an der Fassade. Außerdem sorgen feuchte Dämmstoffe für Kältebrücken und weisen keinerlei Dämmwirkung auf. Schimmel im Haus sind weitere Folgen.
Styropor schrumpft im Laufe seines Lebens, wodurch sich Fugen zwischen den einzelnen Dämmplatten bilden. Dies lässt die Dämmwirkung weiter sinken. Zudem kann Wasser in die Fugen eindringen.
Sonstige Nachteile:
Styropor entwickelt bei einem Brand starken Qualm, der giftige Gase enthält.
Gedämmte Fassaden und Fensterlaibungen verringern den Lichteinfall ins Gebäudeinnere. Der sogenannte „Schießscharten-Effekt“ entsteht.
Was durch den günstigen Dämmstoff Styropor zunächst gespart wird, muss später für die Wartung aufgewendet werden.
Aktuell ist noch keine Lösung für die Entsorgung von HBCD-haltigem Styropor gefunden. Der Testlauf Anfang 2016 hat gezeigt, dass eine Entsorgung nicht oder nur zu enormen Kosten möglich ist.
In unserem nächsten Beitrag werde ich Ihnen sinnvolle alternativen auf Naturkalkbasis vorstellen. Außerdem prüfen wir gerade ob es Möglichkeiten gibt Dämmmaßnahmen in der Nachbarschaft zu stoppen bzw. Schadenersatz für bereits verarbeitete HBCD-haltige Dämmplatten zu fordern.
Lassen Sie sich bis dahin nicht durch gewiefte Verkäufer täuschen, die auch heute noch versuchen Styropordämmplatten an den Mann/Frau zu bringen.
Hallo Herr Bernhard S.,
neben den Kalkputzen ist das Motorrad meine zweite große Leidenschaft, die aber leider viel zu kurz kommt.
Ich würde die Fassade lassen und das gesparte Geld stattdessen in schöne Motorradreisen investieren. Was Sie beschreiben, bekommen Sie auch ohne Dämmmaßnahmen der Fassade in den Griff. Ich empfehle, die Betroffenen Wände mit einen dünnen Kalkputz (5 mm) zu beschichten. Das sollte genügen, um bei Kondensatausfall Schimmelprobleme zu vermeiden. Sollte dies nicht genügen, können Sie auch den ganzen Raum mit einem dünnen Kalkputz beschichten.
Das ist deutlich günstiger als die ganze Fassade zu dämmen.
Wenn Sie mir Bilder zusenden, kann ich Ihnen gerne Produkte empfehlen, die bei Ihnen funktionieren.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
zuerst einmal besten Dank für Ihr wichtigstes Gut, das Sie Menschen wie mir bereitstellen, Ihre Lebenszeit.
Ich habe ein Drei FH plus Zimmer im Keller vor drei Jahren gekauft und saniert. Neue Heizung Elektrik usw..
Die Außenfassade ist mit einer wasserabweisenden Farbe gestrichen, darunter Putz und zweischaliges Mauerwerk. Als Innenputz wurde (leider?) Rotband von meinem Handwerker verarbeitet. Der Keller absolut trocken keine Probleme. Dort ein Apartment halb in der Erde, keine Probleme, gefühlt sehr gutes Raumklima. Wir wohnen im EG dort leichte Schimmelprobleme in den Ecken der Aussenwände (im Bad keine Probleme, in der Küche (geschützte Außenwand und keine Hausecke) keine Probleme. obwohl die Luftfeuchtigkeit in den letzten Tagen unter 50 war in allen Ecken bei Temperaturwechsel leichter Schimmel im Bodenbereich. lässt sich mit 100 Prozent Alkohol bekämpfen, kommt aber immer mal wieder.
Das OG und DG haben keine Probleme. Nun war ich bald so weit in die Aussen-Dämmungsfalle zu treten und dann hätte
ich auch noch die Giftplatten gewählt oder geprüft ob ich den Zwischenraum des zweischaligen Mauerwerks mit (Gift-) Kügelchen isolieren lasse.Die Raumtemperaturen im ganzen Haus sind im Winter und Sommer ok. Der Energieverbrauch ist ebenfalls OK. Ich bin 62 (passionierter Motorradfahrer) und fahre lieber BMW als mich mit Schimmel zu beschäftigen. was empfehlen Sie?
liebe Grüße Biker Bernhard S.
.
Hallo Herr Christian W.,
die Decke der Garage zu isolieren, macht definitiv Sinn. Welcher Dämmstoff verwendet werden kann, hängt vom Klima in der Garage ab. Ist diese feucht und mit erhöhter Luftfeuchtigkeit sollte ein Dämmstoff verwendet werden, der damit gut zurecht kommt. Zudem spielt natürlich auch das Budget und der Dämmwert, den Sie erreichen wollen, eine Rolle.
Bei einer Fassade würde ich Ihnen einen Kalk-Dämmputz empfehlen, bei einer Geschossdecke eher nicht. Kalk-Dämmputz über Kopf auf einen Untergrund der evtl. schon gestrichen wurde oder aus beton besteht ist sehr aufwändig und somit teuer. Daher wäre in Ihrem Fall eine Holzweichfaser-Dämmplatte mein Favorit. Die hat einen guten Dämmwert, bietet den gewünschten Brandschutz und kann bei Bedarf auch mit Naturkalk beschichtet werden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist!
Vorab schon mal herzlichen Dank für die vielen sehr hilfreichen Informationen!
Ich würde mich sehr freuen, wenn auch ich Ihnen mein kleines Dämmproblem kurz schildern könnte, mit der Bitte um eine Einschätzung Ihrerseits.
Ich wohne in einem (nicht isolierten) 2-Familienhaus, Baujahr ca 1972, mit innenliegender Doppelgarage. Und genau über dieser Garage liegt das Problem. Hier befinden sich zwei Schlafzimmer, die aufgrund des kalten Bodens nur schwer warm zu bekommen sind. Mir wurde nun von einigen Seiten geraten, die Decke der Garage zu isolieren. Bei der Wahl der Materialien habe ich allerdings einige Differenzen: Von Polystyrol bis Steinwolle ist einiges dabei!
Welchen Dämmstoff halten Sie für eine innenliegende Garage geeignet, gerade auch in Verbindung mit Brandschutz ?
Oder sollte ich langfristig doch darüber nachdenken, die Garage sogar „auszulagern“?
Vielen Dank im Voraus!
Hallo Herr Uwe S.,
auch ein Kalk-Dämmputz verzögert den Wärmetransport und hält Ihr Gebäude kühl. Allerdings nicht so gut wie eine Dämmplatte, das ist richtig.
Bei den Plattendämmstoffen tendiere ich zur Holzweichfaser-Platte. Es ist aber grundsätzlich schwierig eine Empfehlung auszusprechen, ohne Ihr Gebäude zu kennen. Eine Dämmung soll nicht nur langfristig funktionieren, sondern muss auch zu Gebäude passen.
Ich kann Ihnen aber sagen was nicht geht. Dämmputz auf Steinwolle.
Wenn Sie mir Bilder schicken kann ich sicher eine Lösung anbieten die funktioniert.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
auch wenn der Beitrag schon etwas älter ist, habe ich ihn (und den Folgeartikel) mit großem Interesse gelesen. Obwohl ich Informatiker bin, ist das Geschriebene für mich nachvollziehbar.
Da wir aktuell ein „Altersdomizil“ in Kroatien bauen, hatte ich vor, dieses mit EPS-Platten zu dämmen. Ich bin darauf gekommen bzw. habe mich dazu entschieden weil es günstig ist. Nun stelle ich meine Entscheidung natürlich in Frage.
Kalkputzdämmung direkt auf das Mauerwerk kommt in meinen Gedankengeängen leider nicht in Frage, da es in Kroatien auch sehr heiß wird und die Sonne das Mauerwerk tagsüber so „aufladen“, dass es die ganze Nacht heiß bleibt. Sie schrieben „Polystyrol hat nur eine geringe Wärme-Speicherfähigkeit“ – was in diesem Fall, bzw. im Sommer jedoch günstig ist. Im Winter würde ich mir natürlich die Wäre-Speicherfähigkeit wünschen.
Mein nächster Gedanke ist nun, mit Steinwolle zu dämmen und dann die Glasfasermatten noch eine Kalkputzdämmung aufzubringen.
Haben Sie diesbezüglich auch Erfahrungen bezüglich „chemischer Zusätze“ und physikalischer Eigenschaften von Steinwollplatten? Haben Sie evtl. eine bessere Idee?
Vielen Dank und viele Grüße
Uwe S.
Hallo Herr Max P.,
es kommt immer darauf an welcher Aufwand betrieben werden muss um die jeweilige Effizienzklasse zu erreichen. Wenn der finanzielle Mehraufwand nicht eingespart werden kann oder Baustoffe verwendet werden müssen, die der Umwelt, den Bewohnern oder dem Gebäude schadet, dann mach es keinen Sinn.
Ich denke, mit Verstand gebaut bringt deutlich mehr als irgendwelche Effizienzklassen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
vielen Dank für die informative Publikation. Welche Dämmung könnten Sie für Neubau empfehlen? Lohnt es sich ein Effizienzhaus 40 überhaupt zu bauen oder die Effizienz 55 unter Berücksichtigung von Kosten und Lebensdauer von Dämmmaterialen auch reicht.
Liebe Grüße
Max P.
Hallo Herr Kilian U.,
eine Dämmung ist sicher ein guter Weg um die Wände wärmer zu bekommen. Mir stellen sich bei dem Thema zwei Fragen: Macht eine Fassaden- oder Innendämmung mehr Sinn? Mit welchem Material erreiche ich mein Ziel ohne dem Gebäude zu schaden?
Grundsätzlich bin ich kein Befürworter von Plattendämmstoffen, halte aber z.B. Holzweichfaserplatten und einem Kalkputz für einen akzeptablen Kompromiss. Bei Feuchtigkeit rate ich aber dringend zu einem Kalk-Dämmputz, auch wenn der einen etwas schlechteren Dämmwert hat. Dafür funktioniert der Kalk-Dämmputz aber langfristig und hilft dabei das Mauerwerk zu entfeuchten.
Wie lange der Dämmputz hält kann ich Ihnen nicht sagen. Ich weiß aber dass z.B. beim Oder-Hochwasser die Fassaden mit Kalk-Dämmputz nicht aufwändig saniert werden mussten. Gebäude mit Plattendämmstoffen aber schon.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Ich habe gerade Ihre Seite mit den tollen Informationen gefunden (kommt wie gerufen) Wir haben das Elternhaus meines Mannes gekaut Baujahr 1911 mit Anbau 1960 und Aufstockung 1975. Jetzt denken wir über eine Fassadendämmung nach, da im Winter in einigen Zimmern die Wände an den Ecken nur 11°-12°C warm sind und auch schon Schimmel aufgetreten ist. Uns wurde zur Außendämmung ein Wärmeverbundsystem mit Platten (und bei einer Brandmauer a.d. Südseite Mineralwolle) geraten. Wir tun uns damit jedoch noch schwer, da wir einen feuchten Keller haben (Salzausblühungen am Kellerboden bis in einer Höhe von 2m) und es ist keine Horizontalsperre vorhanden. Wir haben Bedenken, dass wir uns mit WDVS erst recht Probleme ins Haus holen. Die Jetzt habe ich das mit den Dämmputzen gelesen, wäre das evtl. DIE Lösung für uns, geht ein Dämmputz bei „feuchtem Keller“ und wie lange hält ein Dämmpuzt überhaupt?
Hallo Herr S.,
ich glaube Sie haben meinen Artikel missverstanden. Nicht der Nachbar, sondern die Hersteller, Architekten und Verarbeiter müssen mehr in die Verantwortung genommen werden. Natürlich ist auch mir ein respektvolles Miteinander sehr wichtig.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Nachbarn verklagen ? Geht’s noch.
Das ist im Zusammenleben wirklich die allerunterste Schublade.
Hallo Herr Rudi,
gegen eine Fassadendämmung spricht nichts, wenn der Dämmstoff zum Gebäude passt und sich die Dämmkosten mittelfristig rechnen. Alternativ kann auch eine Innendämmung angebracht werden. Auch hier muss sie zum Gebäude passen.
Die Frage, welches Heizsystem heute sinnvoll ist, kann ich leider nicht beantworten. Ich persönlich bin ein Fan von Wandheizungen in Kombination mit einem wasserführenden Holzofen, der die Heizungsanlage unterstützt. Ob die Hauptanlage dann mit Gas oder einer Wärmepumpe betrieben wird, spielt keine große Rolle. Die Hauptversorgung erfolgt über den Kaminofen.
Bevor Sie eine Entscheidung treffen, sollten Sie den Wärmeverlust Ihres Gebäudes berechnen. Uberkus.de hat einen U-Wert-Rechner, der gut funktioniert. Dort können Sie auch überprüfen, welche Dämmmaßnahme welche Wirkung hat.
Ich helfe Ihnen gerne bei der Auswahl geeigneter Dämmstoffe. Für die Heizungsanlage bin ich allerdings nicht der richtige Ansprechpartner. Hier kann ich nur von meinen Erfahrungen berichten, die aber sicher nicht das ganze Spektrum abdecken.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo,
ich habe Ihren Beitrag gelesen und auch bereits vom Bekannten mitbekommen, dass eine gedämmte Fassade im Nachgang eher ungünstig werden. Das sehe ich mittlerweile ein.
Meine Frage ist von daher: wenn ich ein Altbau aus dem Jahr 1962 habe und die Heizung austauschen muss und dabei auf die Dämmung verzichten will: welche Heizung sollte ich installieren? Wärmepumpe oder soll ich denn Gasanschluss legen und eine Gasheizung installieren lassen? Packt eine Wärmepumpe ein Haus ohne Dämmung zu heizen? Aktuell wird über Öl-Kachelöfen geheizt.
Hallo Herr Klaus K.,
schade, dass Sie sich zu den vermeintlichen „Blödsinn“-Aussagen nicht näher geäußert haben. Etwas mehr Input Ihrerseits und wir könnten vielleicht einen produktiveren Austausch führen. So ist es nur inhaltsloses Meckern.
Wenn meine Beiträge „Blödsinn“ sind, gibt es zwei Möglichkeiten damit umzugehen:
1. Korrigieren Sie mich. Schreiben Sie mir, welche meiner Aussagen falsch sind. Ich bin gerne bereit, Beiträge zu korrigieren, wenn ich Fehler gemacht habe.
2. Lesen Sie meine Beiträge nicht. Verbringen Sie Ihre Lebenszeit lieber mit Aktivitäten, die Ihnen gut tun.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Die Aussagen von Herrn Engist über EPS sind totaler Blödsinn. Bevor man solche Unwahrheiten in die Welt setzt sollte man sich informieren, richtige Angaben machen ansonsten seinen Quatsch für sich behalten !
Hallo Frau Edith H.,
eine Fassadendämmung halte ich grundsätzlich nur für sinnvoll, wenn zum Gebäude passende Materialien verwendet werden. Bei Ihrem Haus denke ich dabei an einen Kalk-Dämmputz. Ob soll eine Dämmmaßnahme notwendig ist kann ich von hier leider nicht beurteilen. Dazu müsste ich das Gebäude kennenlernen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Vielen Dank für Ihren Ratschlag. Das Dach ist ziemlich neu und gut isoliert, es sind Fensterläden vorhanden.
Noch eine kurze Frage: Dadurch, dass das Haus im Winter nicht benutzt und nicht geheizt ist, ist eine Fassadendämmung nicht eher schädlich als nützlich? (Alle in meiner Umgebung drängen auf eine Dämmung, ich will dem Haus aber nicht schaden)
Hallo Frau Edith H.,
ich würde erst mal abwarten bis die neuen Fenster eingebaut sind und mit eher Gedanken über Rollos oder Fensterläden machen, falls noch nicht vorhanden. Dann würde ich prüfen ob das Dach evtl. Wärme ins Haus lässt. Ich denke eine Dachisolierung und geeignete Verdunklungsanlagen für die Fenster werden mehr helfen als eine Fassadendämmung.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
ich bin im Begriff mein Ferienhaus zu renovieren, das an einem See mit Schilfrand steht, daher die Luftfeuchtigkeit oft hoch ist. Das Haus wurde vor 90 Jahen mit der folgenden Methode gebaut: zwei Ziegelwänden aus hochkant gestellten Ziegeln, dazwischen Schlacke. Ich möchte das Haus haupsächlich gegen die Sommerhitze schützen. Als erster Schritt wird das Haus mit eingetriebenen Metalplatten wasserisoliert und es kommen auch neue Fenster rein. Meine Fragen: Ist in diesem Fall Wärmedämmung überhaupt notwendig? Wenn ja, mit welchen Materialien, mit welcher Metode?
Vielen Dank im voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Edith H.
Hallo Frau Annegret A.,
in Ihrem Fall ist es mit einer Ferndiagnose schwierig. Kommt die Feuchtigkeit von der Fassade ins Gebäude oder handelt es sich um Kondensatausfall aufgrund kalter Wände?
Bei Schäden an der Fassade müssen diese behoben werden. Wenn der Schimmel aufgrund kalter Wände entsteht ist Kalkputz sicher eine Lösung. Ein Kalk-Dämmputz auf die betroffenen Wände wird das Problem aus der Welt schaffen.
Was Sie nicht machen sollten ist, die Fassade mit Styroporplatten dämmen. Das sehe ich nicht als Lösung.
Gerne können Sie mir Ihren Fall per Mail etwas genauer schildern. Dann kann ich Ihnen Tipps geben, wie Sie herausfinden ob es sich um Kondensatausfall handelt.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
Ich bin einigermaßen verzweifelt. Ich besitze ein 10 Parteien Mietshaus, Altbau, ungedämmt und die Küchen liegen allesamt an Außenwände. Bei Einbauküchen ist die Rückseite nach den Starkregen in diesem Sommer verschimmelt, die Wände fühlen sich feucht an.
Was kann ich denn tun? Meine Handwerker sagen, ich müsse die Außenwände dämmen. Mir leuchtet das alles nicht ein. Wenn die Wände feucht sind, kann ich doch nicht einfach alles versiegeln, dann schimmelt es doch dahinter weiter.
Ist Kalkputz auch in diesem Fall eine Alternative? Und könnte ich auch nur die beiden Wände dämmen, an denen die Küchen liegen? In den andere Räumen ist mit Lüften und Heizen alles so weit in Ordnung.
Ich wäre dankbar für einen Rat, da ich selber keine Sachkenntnis, aber starkes Misstrauen gegen das schnelle Dämmen habe.
Vielen Dank für Ihren Blog!
Freundliche Grüße
Annegret A.
Hallo Herr Wilhelm H.,
Ihre Schilderung spiegelt auch meine Erfahrung wieder. Aus dem Grund bin ich Fan von Kalk-Dämmputz. Weil solch ein homogener Wandaufbau mit Kalk-Dämmputz für ein deutlich besseres Raumklima sorgt, auch wenn der theoretische Dämmwert niedriger liegt als bei Styropor und Co.
Auf das Jahr betrachtet funktioniert ein Dämmputz besser und wenn auch noch die Lebensdauer berücksichtigt wir ist Kalk-Dämmputz unschlagbar günstig.
Wer bei Dämmmaßnahmen nur die aktuellen Kosten und theoretische Werte betrachtet, wird früher oder später merken, es wurde die falsche Entscheidung getroffen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Ich habe mein Haus mit Isoklinker gedammt, nicht geklebt, sondern geschraubt, damit die Luft noch zirkulieren kann. Es geht wenig Wärme nsch aussen raus, was entscheident idt, es kommt bei
warmen Wetter auch keine Wärme rein, sodass man eine kühle Temperatur in den Räumen hat und wenn sie eine Frau haben die kühle Temperaturen nicht ab kann dann machen sie die Heizung an. Was soll das alles. Bei mehrere Nachbarn ist es das gleiche, die mit 12 cm gedämmt haben. Wenn sie dann noch 3 fach Verglasung eingebaut haben, ist es noch schlimmer. Wäre gut wenn ich eibe Antwort erhalten würde und geben sie dieses an die Expertrn weiter. Danke
Hallo Herr M. M.,
welche Aussagen von mir halten Sie für Fake-Behauptungen? Auf pauschale Kritik ist es schwierig zu reagieren.
Welche meiner Aussagen ist Ihrer Meinung nach eine Fake-Behauptung?
• Styropor wird aus fossilem Rohstoffen hergestellt?
• Bei der Herstellung fallt CO2 an?
• Eingebautes Styropor (daher beidseitig beschichtet) lässt sich nicht recyceln?
• Styropor enthält Biozide die wasserlöslich sind?
• Die Lebensdauer von Styropor-Fassaden liegt bei 25 -50 Jahren?
• Die Effizienzschwelle von Polystyrol liegt bei 5-10 cm; darüber steigt die Dämmwirkung nur unwesentlich?
• Die geringe Wärme-Speicherfähigkeit?
• Styropor schrumpft im Laufe seines Lebens?
• Styropor entwickelt bei einem Brand starken Qualm, der giftige Gase enthält?
Wenn Sie mir mitteilen, mit welcher meiner Aussagen Sie Probleme haben, können wir gerne näher darauf eingehen.
Sind Sie Verarbeiter oder Hersteller von Styropor-Dämmplatten?
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
@Autor:Welche Quellen haben Sie denn verwendet? Was sollen solche Fake-Behauptungen?
Hallo Frau Michaela D.,
Sie werden begeistert sein nachdem Ihre Wände mit Kalk- und Lehm verputzt sind. Das Raumklima, gerade in Verbindung mit einer Wandheizung wird hervorragend. Lassen Sie sich von diesem Vorhaben nicht abbringen. Es spricht nichts dagegen natürliche Baustoffe im Innenbereich einzusetzen, egal ob die Fassade gedämmt wurde oder nicht.
Zur Fassadendämmung
Styropor wäre die schlechteste Lösung um zu dämmen. Die Nachteile von Styropor sind deutlich größer als der Nutzen. Es gibt eine Reihe von Lösungen die sehr gut funktionieren und für Ihr Gebäude deutlich besser sind.
• Kalk-Dämmputz
• Hanfdämmplatten
• Kalk-Hanfsteine
Die Kosten liegen bei allen drei Systemen höher als bei Styropor aber nur auf die Anschaffung bezogen. Werden die Lebensdauer und der Nutzen mit einbezogen sind natürliche Dämmstoffe günstiger.
Wenn Sie mehr Informationen benötigen bitte melden. Zudem lade ich Sie und die „alten Leute“ gerne zu meinem kostenlosen Online-Vortrag ein. Darin geht es unter anderem um die Nachteile von luftdichten Fassaden. Hier finden Sie mehr Informationen: https://natürlich-kalk.de/events/bauherrenseminar/
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
Der Artikel ist zwar schon etwas älter, aber da ich gerade Ihren kompletten Blog auf einmal durchgelesen habe, muss ich an dieser Stelle doch mal eine Frage stellen:
Ich habe gerade mit meinem Mann und meinen Eltern ein Ziegelhaus von 1871 gekauft. Zweireihige Außenwände, 36cm, ungedämmt. Unten sollen die alten wohnen, oben die jungen. Wenn es um die Wahl der Baustoffe geht, sind wir uns leider nicht immer einig. Ich weiß nicht, ob ich meinen Eltern noch die Kunststoffdämmung ausreden kann (Dauersparmodus und ging-doch-bisher-auch-Mentalität). Fakt ist, dass ich im OG innen Kalk- und Lehmputze verwenden werde (in Kombination mit Wandheizung). Nun die Frage: stelle ich mir damit ein Bein, wenn die Innenwand diffusionsoffen ist und die Außenwand nicht?
Perspektivisch können wir die Dämmung ja nachträglich unseren Vorstellungen anpassen, aber das dauert sicher noch 20 Jahre… was könnte bis dahin schlimmstenfalls passieren? Sollte ich meine diffusionsoffenen Wände vielleicht auch noch solang rausschieben? Ich kämpfe hier leider gegen Windmühlen und hoffe, sie können mir weiterhelfen.
Herzliche Grüße und vielen Dank für Ihren tollen Blog!
Hallo Martin,
sehe ich wie Sie. Leider gibt es aber noch zu viele die den Mist verarbeiten oder als Endkunde wünschen. Müsste deutlich mehr Aufklärung statt finden.
Mit Hessler und Klimasan haben Sie zwei Hersteller die ich auch sehr schätze.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Der eigentliche Knaller ist die Klassifizierung als B1. Das Zeug brennt wie Zunder und gefärdet potentiell viele Menschenleben aber wenn die Industrie mal die richtigen bezahlt hat spielt das plötzlich keine Rolle mehr. Und dann noch die von der Industrie gehirngewaschenen Fachbetriebe die noch behaupten es sei total diffusionsoffen. Mann mann… Seit dem mache ich alles hier selber mit Klimasan oder Hessler.
Hallo Herr K.,
länderübergreifender Wahnsinn. Solange Vorgaben, Richtlinien und Normen gemeinsam mit den Global-player entwickelt und festgelegt werden hilft nur Aufklärung.
Mir stellt sich die Frage wo das noch hinführen soll. Irgendwann muss doch ein Punkt erreicht sein an dem ein Umdenken unausweichlich ist.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sie haben vollkommen Recht. Bei uns in Südtirol unterstützt die Klimahausagentur und das Land offiziell diesen Wahnsinn. Seit bestehen der Klimahausagentur werden die Klima- und Folgeschäden dieses Dämmwahnsinns verschwiegen, geschweige denn eingerechnet. Außerdem trägt die Klimahausagentur auch zur allgemeinen Preistreiberei bei, wo Wohnen jetzt schon fast nicht mehr leistbar ist. Die Provinz im Gegenzug ermuntert die Häuslesanierung mit einem generösen Kubaturbonus, egal wie „billig“ die Dämmung ist. Ein Hoch auf unsere Entscheidungsträger. Und natürlich muss mindesten B-STandard, wenn nicht A-Standard gebaut werden, absoluter Schwachsinn.