Diese Schlagzeile kann ich noch nicht bieten aber wir arbeiten daran. Die Behauptung, dass keiner der „Großen“ Putzhersteller reine Kalkputze herstellt wurde auch in der letzten Woche nicht widerlegt und deshalb geht es weiter. Für alle, die unsere letzten Beiträge nicht gelesen haben: Ich kritisiere nicht die Produkte sondern ausschließlich die Verkaufsmasche. Es werden Produkte als Kalkputz angepriesen und verkauft, obwohl diese Zement und/oder andere Zusätze enthalten.

Mit Kalkputz-Lüge 3 gehen wir noch einen Schritt weiter und nennen die Hersteller beim Namen. Heute werde ich Ihnen die Kalkprodukte der Firma Schwenk vorstellen. Alle Daten bezüglich der Inhaltsstoffe wurden den Unterlagen von Schwenk entnommen. Natürlich ist mir bewusst das die Auflistung der Inhaltsstoffe nicht vollständig ist, da in Deutschland nicht alle Inhaltsstoffe offengelegt werden müssen. Nach unseren Recherchen kann ich folgende Aussage treffen: Schwenk führt keine Produkte, die reinen Kalkputzen entsprechen.

Hier finden Sie die Kalk-Produkte von Schwenk mit den Inhaltsstoffen. KalkListe Schwenk.

In der nächsten Woche widmen wir uns einem anderen großen Hersteller. Hier mal ein kleiner Vorgeschmack. Angenommen Sie möchten sich einen Kalkputz herstellen, der folgende Vorteile aufweist: Er soll der Wohlfühl-Werkstoff mit den Eigenschaften der Natur sein, die Luft von Schadstoffen reinigen, einen Namen bekommen, der ihn von den anderen abhebt und natürlich auch sonst alle Vorteile von Kalk aufweisen, nur noch viel besser!

Nehmen wir zunächst etwas Kalkhydrat (soll ja als Kalkputz verkauft werden). Dann noch etwas Ziegelmehl damit das Produkt eine rötliche Farbe erhält und wir dem Ganzen einen wohlklingenden Namen geben können. Dazu natürlich Quarz- und Kalksteinkörnung (Sand). Damit unser Produkt härter wird, verwenden wir Metakaolin (puzzolanischer Zusatzstoff kennt man von der Betonherstellung). Jetzt noch ein wenig Chemie, wie wasserrückhaltende Zusätze (Olefinsulfonat), Luftporen­bildner (Celluloseether), Verarbeitungsmitteln (Stärkeether) und  Haftmittel (Ethylen-/Vinyllaurat-/Vinylchlorid-Copoymer). Abschließend vielleicht noch ein paar weitere Zusätze, wie z.B. Hydrophobierungsmittel, die ich hier aber nicht verrate.

Fertig! So einfach lässt sich „Kalkputz“ herstellen. Mal sehen wer weiß, um wen es im nächsten Beitrag geht?