Kalkputz gilt von Natur aus als schimmelhemmend, da er stark alkalisch ist (hoher pH-Wert) und Feuchtigkeit regulieren kann. Dennoch kann es unter bestimmten Bedingungen auch auf Kalkputz zu Schimmelbildung kommen.

Der wichtigste Faktor ist Feuchtigkeit. Bleiben Wände dauerhaft feucht, etwa durch Neubaufeuchte, Kondenswasser an Wärmebrücken oder falsches Lüften, reduziert sich seine Schutzwirkung. Auch wenn die Oberfläche mit dichten Farben wie Dispersions- oder Latexfarben versiegelt wird, kann Feuchtigkeit nicht mehr austreten. Das führt zu Kondensat und begünstigt Schimmel.

Hinzu kommt, dass es Schimmelarten gibt, die selbst bei hohem pH-Wert wachsen können. Kalk bietet also keine absolute Garantie. Zusätzlich kann sich organischer Staub, zum Beispiel beim Schleifen von Holzböden, auf der Oberfläche absetzen. Diese Schicht liefert Schimmelpilzen einen idealen Nährboden, auch wenn der Untergrund an sich alkalisch bleibt.

Kurz gesagt: Kalkputz schimmelt nicht von selbst. Schimmel entsteht durch Feuchtigkeit, falsche Beschichtungen oder organische Ablagerungen. Wird der Putz jedoch sachgerecht verarbeitet, bleibt offenporig und sauber, ist er eine der besten Möglichkeiten zur Vorbeugung von Schimmel im Innenraum.