Schaefer Krusemark wurde übernommen und ist seit kurzem eine Marke von Baumit. Somit erweitert Baumit das eigene Produktportfolio um die Produkte von SK.
Leider wurden die Produkte von Hessler, die SK bisher geführt hat nicht übernommen. Somit sehe ich bei dieser Fusion keinen Nutzen für den Verbraucher. Einzig das Ziel, den maximalen Erfolg zu erzielen (wie in der Vision von Baumit zu lesen) scheint im Vordergrund zu stehen.
Dafür hat Baumit aber unter dem Reiter Produkte eine Rubrik für „Gesünder Wohnen“. Dort sind Produkte zu finden wie:
- KlimaDecor aus: Kalkhydrat <9%, organisches Bindemittel, mineralische Füllstoffe, Zusätze, Wasser, Additive; Wasserdampfdurchlässigkeit V1 laut Leistungserklärung
- Klima EST 00 aus: Marmorsand, Weißkalk (Baukalk) <10% , Weißzement >20% und Zusätze zur besseren Verarbeitung und Haftung; Wasserdampfdurchlässigkeit ≤ 20 laut Leistungserklärung
- Klima EST 0,1 / 007/ 1,5 aus: Marmorsand, Weißkalk (Baukalk) <6%, Weißzement <14% und Zusätze zur besseren Verarbeitung; Wasserdampfdurchlässigkeit ≤ 20 laut Leistungserklärung
- KlimaPrimer aus: Wasser, organische Bindemittel, Zusätze, Konservierungsmittel, lösemittelfrei
- KlimaFinish aus: Weißkalk (Baukalk) <9%, organische Bestandteile zur Stabilisierung, ausgesuchte naturweiße Steinmehle, Additive, Wasser
- KlimaSilikatin aus: Kaliwasserglas mit organischer Stabilisierung (< 5 %), Füllstoffe, Zusätze, Konservierungsmittel, Wasser
- Klimaputz Klima KP 36 W aus: Sand, mineralischer Leichtzuschlag, Weißkalk (Baukalk) 3-8,5%, geringer Weißzementanteil 2,5-11% und Zusätze zur besseren Verarbeitung; Wasserdampfdurchlässigkeit ≤ 25 laut Leistungserklärung
- Klimaputz Klima KP 37 aus: Sand, Weißkalk (Baukalk) 3-8,5%, geringer Zementanteil 2,5-11% und Zusätze zur besseren Verarbeitung; Wasserdampfdurchlässigkeit ≤ 25 laut Leistungserklärung
- Klimaputz Klima RK 38 aus: Sand, Weißkalk (Baukalk) <20%, hydraulischer Baukalk und hydraulische Zusätze sowie Zusätze zur besseren Verarbeitung; Wasserdampfdurchlässigkeit ≤ 25 laut Leistungserklärung
- Klimaputz Klima RK 39 aus: Sand, Weißkalk (Baukalk) <20%, hydraulischer Baukalk und Zusätze zur besseren Verarbeitung; Wasserdampfdurchlässigkeit ≤ 25 laut Leistungserklärung
- Klimaputz Klima RK 70 N aus: Gesteinskörnung, Weißkalk (Baukalk) <20%, hydraulischer Baukalk, Trass sowie hydraulische und hochhydraulische Zusätze sowie Zusätze zur besseren Verarbeitung und Haftung; Wasserdampfdurchlässigkeit ≤ 25 laut Leistungserklärung
- Klimaputz KlimaSpeed aus: Gesteinskörnung, Baukalk 1-<10%, geringer Zementanteil 10-<20% und Zusätze zur besseren Verarbeitung; Wasserdampfdurchlässigkeit ≤ 25 laut Leistungserklärung
- Klimaputz Klima Glätt W aus: Gesteinskörnung, Weißkalk (Baukalk) ≥20%, geringer Anteil Weißzement 2,5-8% sowie Zusätze zur besseren Verarbeitung; Wasserdampfdurchlässigkeit ≤ 25 laut Leistungserklärung
- Klimaputz Klima Fein W aus: Sand, Luftkalk 3-11,5%, geringer Anteil Weißzement 2,5-8% sowie Zusätze zur besseren Verarbeitung; Wasserdampfdurchlässigkeit ≤ 25 laut Leistungserklärung
Auffallend bei allen zementhaltigen Produkten, es wird immer von geringem Zementanteil geschrieben auch wenn dieser zum Teil doppelt so hoch wie der Kalkanteil liegt. Zudem ist die Wasserdampfdurchlässigkeit laut Leistungserklärung bei allen Produkten eher im Bereich von Kalk-Zementputz angesiedelt.
Somit hat Baumit kein Produkt welches ich als guten, natürlichen Kalkputz anbieten würde.
Hallo Herr Michael C.,
wenn Sie etwas am Raumklima verändern wollen ist ein Anstrich, egal mit welcher Farbe nicht ausreichend. Sie sollten zumindest 5 mm Kalk- oder Lehmputz aufbringen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag Herr Engist,
Wir renovieren derzeit im Innenbereich und haben überall Gipskartonwände auf den Ytongsteinen. Nun stehen wir vor der Frage, ob wir die Gipskartonwände direkt mit Farbe streichen oder zunächst noch einen Kalkputz auftragen lassen. Wie sind beide Varianten im Vergleich bezüglich des Raumklimas zu beurteilen?
Vielen Dank und liebe Grüße,
Michael
Hallo Frau Carina S.-A.,
auch der Kalkin Kalkputz lässt sich mit einem zementfreien Kalk-Oberputz wie z.B. dem HP 90 von Hessler beschichten. Diesen können Sie direkt im Wunschfarbton aufbringen und sich so den Anstrich sparen. So hätten Sie zumindest an der Oberfläche einen echten, zementfreien Kalkputz.
Laut Baumit können Sie aber auch den Kalkin Kalkputz als Oberputz verwenden und Ihn dann streichen. Dazu den Putz in 3 mm Schichtdicke aufbringen und filzen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
leider sind wir erst jetzt auf das Forum gestoßen. Wir sanieren unseren Altbau und haben nun einen Kalkputz von Baumit (Kalkin Kalkputz weiß) als erste Schicht aufgetragen. Wir würden nun unsere Wände gerne nur streichen und nicht tapezieren. Dafür bräuchten wir ja nun einen Feinputz, der einem Q3 Standard entspricht. Der jetzige Putz ist ja nicht glatt genug. Auch sollte er aufgrund von Kindern etwas widerstandsfähriger sein. Können Sie uns etwas empfehlen?
Viele Grüße
Hallo Herr Wolfgang S.,
wenn auf dem Altputz Schimmel wächst oder ein Feuchtigkeitsproblem besteht, würde ich Ihn entfernen. Ansonsten muss Altputz nicht unbedingt entfernt werden. Das würde ich immer Objektbezogen entscheiden.
Grundsätzlich kann man sagen, ab 5 mm Kalkputz verbessert sich das Raumklima spürbar. Ob diese 5 mm auf einen Altputz kommen spielt erst mal keine Rolle.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
ich habe keine Frage zu einem speziellen Produkt sondern zur Raum-Ökologie insgesamt: Sollte ich einen vorhandenen „Fake/Schlimm“-Putz vorher beseitigen oder kann ich einfach einen Naturputz zusätzlich auftragen und Alles ist gut ?
Viele Grüße Wolfgang s. aus Großen-Linden
Hallo Herr Tobias K.,
einen Kunstharzputz halte ich auch im Treppenhaus für nicht empfehlenswert, wegen der kritischen Inhaltsstoffe. Ein Rauputz ist in Ordnung, wenn die Inhaltsstoffe passen. Ich persönlich würde eine glatte Oberfläche bevorzugen. Diese lässt sich besser ausbessern, wenn es doch mal zu Schäden kommt.
Kalkputz wird mit der Zeit immer härter und somit auch unempfindlicher. Zudem lässt sich eine glatte Oberfläche einfacher ausbessern als eine mit Filzstruktur. Kalkputz ist etwas empfindlicher aber bei normaler Nutzung sehe ich keine Probleme. Bei mir leben 3 Kinder und ein großer Hund. Bisher hat unser Kalkputz das sehr gut überstanden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist
nochmals herzlichen Dank für Ihre Hilfe sie haben uns wirklich weitergeholfen und bestärkt. Wo findet man schon eine neutrale Beratung und ehrliche Empfehlungen! Danke!
Nun zur letzten Frage ( hoffen wir ):
1. Was würden Sie im EG und im Treppenhaus empfehlen? Hier ist der Untergrund im Altbau eben Gipsputz. Die Tapete wurde entfernt. Kornrauputz ohne Kunstharz?
2. Wie sehen Sie die Kritikpunkte zur Anfälligkeit von Kalkputz ? Wir haben kleine energiegeladene Kinder, wie schnell muss wohl ausgebessert werden und wie einfach ist das für uns als Heimwerker?
Herzlichen Dank für Ihre Bemühungen vorab.
Tobias K.
Hallo Herr Tobias K.,
die Werte vom RK 38 sind besser als die vom RK 39. Beide enthalten hydraulischen Kalk (also mit Zement) aber der RK 38 deutlich weniger. Daher entspricht der 38er eher meinen Vorstellungen von einem Kalkputz.
Der Kalk-Streichputz von Feschewand ist in Ordnung und kann an der Decke verwendet werden. Wenn die Tiefengrund fordern sollten Sie so ausführen. Ansonsten gelingt unter Umständen die Beschichtung nicht.
Wir verwenden den Streichputz von Hessler. Bei dem brauche ich in der Regel keinen Tiefengrund auf Gipsplatten. Kommt aber natürlich immer darauf an, womit die Fugen der Platten verspachtelt wurden. Wenn das Material stark saugt ist ein Tiefengrund manchmal auch bei Hessler erforderlich.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
vielen Dank für Ihre schnelle und ausführliche Antwort !
Nach Rücksprache wurde uns nun alternativ von Baumit der RK 39 empfohlen. In einem anderen Blog schreiben Sie eher wenn schon kein echter Kalkputz benutzt wird dann am ehesten RK 38. Wo liegen hier die Unterschiede ?
Die Decken im DG sind aus Gipskarton – was empfehlen Sie hier ? Wir haben einen Kalkstreichputz gefunden (unter Lüge Nr.11 ) feschewand.de/wandfarben-putze/wandfarben/154/oekologischer-kalkstreichputz?number= . K .
Ist dieser auch für die Decke zu empfehlen ?
Laut Anwenderblatt von feschewand soll der Untergrund bei Gipskarton erst mit Tiefgrund und Mineralfarbengrund vorgestrichen werden ? Was ist Ihre Meinung hierzu ?
Viele Grüße und vielen Dank.
Tobias K.
Hallo Herr Tobias K.,
die eierlegende Wollmilchsau gibt es im Bereich der Kalkputze nicht. Oberflächenfertig am selben Tag ist nur möglich, wenn Zement und andere Zusätze beigemischt werden. Zement und Zusätze bedeutet aber auch, die positiven Eigenschaften vom Kalkputz gehen verloren.
Meiner Meinung nach wird der BAUMIT KlimaMono Filz verbrauchertäuschend beworben. Ökologisch, gut fürs Raumklima und kaum Zementanteil ist meiner Meinung nach Betrug am Kunden.
Laut Datenblatt enthält der BAUMIT KlimaMono Filz genauso viel Zement wie Kalk. Und dann werden noch Zusätze beigemischt, die wie bei Baumit üblich, nicht benannt werden.
Sie sollten für sich daher eine Entscheidung treffen. Wollen Sie schnell und günstig oder gut für die Bewohner und das Gebäude?
Bei schnell und günstig empfehle ich einen Kalk-Zementputz. Der bringt Ihnen ähnliche Vorteile wie der BAUMIT KlimaMono Filz, ist aber deutlich günstiger. Oder eben einen „echten“ Kalkputz.
Versatz im Untergrund ist bei beiden Produkten kein Problem. Da wird einfach zweilagig, mit dem selben Grundputz gearbeitet. Vertiefungen vorspritzen und dann die ganze Fläche in einer einheitlichen Schichtdicke verputzen.
Handelt es sich bei dem Rauputz im Treppenhaus um einen Kunstharzputz? Solche Produkte enthalten in der Regel Konservierungsmittel und Titanoxyd. Kann man machen, ist aber für die Bewohner nicht gesund.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
wir bauen gerade ein Haus um (Sanierung mit Wärmedämmverbundsystem [Außenwand 16cm] + Aufstockung) und haben uns dazu entschlossen im 1.OG (Schlafzimmer + Bad) einen Kalkputz zu verwenden. Hierfür haben wir in diesem Bereich bis auf das Mauerwerk (Ziegel) den Innengipsputz entfernt um den korrekten Untergrund für einen Kalkputz zu haben.
Vom Lieferanten/Händler unseres Verputzer kam nun die Empfehlung den Kalkputz BAUMIT KlimaMono Filz hierfür zu verwenden (Dicke 1,0-1,5cm), dieser habe sehr gute Eigenschaften (ökologisch, gut fürs Raumklima, kaum Zementanteil) und kann einlagig aufgetragen werden (also kein Unter- und separater Oberputz).
Was halten Sie von diesem Produkt, da insbesondere die oben aufgeführt Baumit Produkte in Ihrer Beurteilung ja nicht gut abschneiden? (Den KlimaMono Filz konnte ich in der Auflistung nicht finden)
Zudem besteht die Problematik, dass im OG durch die Aufstockung innenseitig teils große Versätze (1-2cm) entstanden sind (Ziegel wurde bündig zum Außenputz aufgesetzt). Dieser soll durch einen einfachen Grundputz ausgeglichen werden. Was würden Sie hier vorschlagen.
Um das Bild abzurunden, im EG und und Treppenhaus ist der bisherige Gipsputz (Haus BJ 84) im Bestand geblieben, darauf angebrachte Tapete wurde entfernt und wird jetzt nur an einigen Stellen (Neue Leitungen, Umbau Küche und neue Fenster) wieder ausgebessert. Im Anschluss wird ein Kornrauputz aufgebracht.
Ich hoffe Sie können uns an der ein oder anderen Stelle weiterhelfen bei diesem doch sehr undurchsichtigen Thema.
Vielen Dank im Voraus für Ihre Bemühungen.
Viele Grüße,
Tobias K.
Hallo Herr Stephan De B.,
laut Datenblatt wird Kalk mit hydraulischen Eigenschaften eingesetzt. In der Regel ist das Kalk mit Zement. Würde NHL verwendet werden, würden die das schreiben. Welche sonstigen Zusätze beigemischt werden weiß ich nicht. Grundsätzlich funktioniert Wohngesundheit nur, wenn alle Inhaltsstoffe genannt werden. Daher sind die Produkte von Baumit, schon wegen der fehlenden Deklaration aus dem Rennen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist
Im Baumit RK 38 und RK 39 ist kein Zement enthalten, aber ein Hydraulefaktor (welcher genau, wird nicht preisgegeben bei Baumit), was die für einen Kalk hohe Druckfestigkeit erklärt. Das Aluminiumpulver in Verbindung mit dem Brandkalk reduzieren das Schrumpfverhalten. Aluminiumpulver wirkt hier als Volumenvergrößerer, aber ohne den Effekt der Luftporenvergrößerung.
Viele Grüße
Stephan De B.
Hallo Herr Daniel P.,
wünsche Ihnen viel Erfolg beim Gespräch mit Ihrem GU. Hoffe es findet sich eine Lösung die Ihnen einen natürlichen Kalkputz ermöglicht. Sie werden begeistert sein von den Vorteilen, die ein „echter“ Kalkputz bietet.
Grüße nach Freiburg, meiner alten Heimat.
Gerold Engist
Herzlichen Dank fuer diese Einsichten, Herr Engist.
Ich treffe mich morgen mit dem Malermeister des GU und werde nachhaken, ob die Hessler Aversion der Silofrage geschuldet ist oder der schlichten Angst vor handwerklichem Versagen. Kompliment zum Buch, das liest sich sehr gut und werde ich an Bauherren in meinem Bekanntenkreis weitergeben. Bitte geben Sie nicht auf!
Gruesse aus Freiburg,
Daniel
Hallo Herr Daniel P.,
wenn Sie sich 15 Jahre intensive mit dem Thema beschäftigen wird einiges ein klein wenig klarer aber noch lange nicht nachvollziehbar.
Es gibt leider keine Kontrollinstanzen für Putzhersteller und deren Produkte. Dafür haben die großen Hersteller in den letzten Jahren gesorgt.
Selbst wenn ganz offensichtlich falsch deklariert wird, interessiert das keinen. Der einzige Weg wäre eine Klage wegen unlauterem Wettbewerb. Kostet aber nur Geld und bringt kein aufwandgerechtes Ergebnis. Ich habe das schon von Anwälten prüfen lassen.
Deshalb kann auch ich Ihnen nicht beantworten wie Werte ermittelt werden oder warum zum Teil zwei bis drei verschiedene Werte in den Datenblättern zu finden sind. Es bleibt nur, mit den Informationen die auffindbar sind, seine Schlüsse zu ziehen.
Wenn es tatsächlich nur diese drei „Kalkputze“ am Markt gäbe und ich mich entscheiden müsste, wäre mein Favorit der Baumit RK 38.
Rotkalk scheidet aus, weil der Putz Zement und einen ganzen Bauchladen an Chemikalien enthält. (Die anderen Produkte enthalten wahrscheinlich genau so viel Chemie, sind aber nicht so transparent wie Knauf.)
Der Baumit KlimaLeicht scheidet aus, weil er mehr Zement als Kalk enthält. Es gibt günstigere Kalk-Zementputze am Markt.
Beim RK 38 und 39 wird es ein wenig schwieriger. Zement enthalten beide nur versteckt hinter der Aussage „Kalk mit hydraulischen Eigenschaften“. Deshalb bleibt nur die Druckfestigkeit die beim RK 38 ein wenig mehr einem Naturkalk entspricht.
Für mich entspricht keines der Produkte einem Kalkputz. Wenn ich mich aber entscheiden müsste wäre es der RK 38.
Habe aber noch einen Tip der Ihnen vielleicht doch noch zu einem „echten“ Kalkputz verhilft. Schmeißen Sie die Säcke in die Putzmaschine. Dann spielt es keine Rolle ob im Silo oder im Sack geliefert wird.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
ich bau gerade ein EFH und wuerde gerne Kalkputz verwenden. Den Hessler gibt es nicht im Silo, deshalb scheidet er fuer den sonst wirklich guten Generalunternehmer aus.
Mir wurden als Alternative folgende Putze vorgeschlagen:
(1) Knauf Rotkalk, insbesondere das „Raumklima“ Produkt und (2) Baumit RK38/39 und (3) Baumit KlimaLeicht.
Ich bin Chemiker und kein Idiot, aber ich werde aus den grausam nutzlosen „Datenpaketen“ nicht schlau und kann nicht einmal erkennen, ob die Daten fuer die Wasserdampfdurchlaessigkeit geschaetzt, modelliert oder gemessen wurden.
Im Vergleich zu Hessler sind keine Industriekalkputz empfehlenswert, aber vielleicht koennten Sie mir helfen zwischen Pest, Wundbrand und Cholera zu waehlen?
Auf dem Werbepapier sieht RK38 gut aus – zementfrei und Wasserdampfdiffusion von 5, aber in Leistungserklaerung steht ein mu von 20. Wie geht das zusammen?!
Vielen Dank fuer Ihre Arbeit und Ihren Beitrag zur Gesundheit!
Viele Gruesse aus Freiburg,
Daniel P.
Hallo Herr Martin D.,
der RK 38 ist der etwas bessere „Kalkputz“ von Baumit. Allerdings glaube ich das mit dem zementfrei nicht so ganz. Laut Datenblat wird Kalk mit hydraulischen Eigenschaften als Bindemittel eingesetzt. Das kann hydraulischer Kalk (mit Zement) oder natürlich hydraulischer Kalk (ohne Zement) sein.
Würde ich einen Putz herstellen und natürlich hydraulischen Kalk (NHL) verwenden, würde ich das genau so ins Datenblatt schreiben. Wer Kalk mit hydraulischen Eigenschaften schreibt, möchte vielleicht den Zement verstecken?
Zudem bleiben noch die Zusätze zur besseren Verarbeitung.
Wenn die von Baumit angegebenen Werte stimmen, ist der Putz für einen trockenen Kellerraum geeignet. Wenn Sie aber einen natürlichen Kalkputz wünschen ist es das falsche Produkt.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag Herr Engist,
ich hoffe, dass ich Sie noch über diesen Weg erreiche. Ich bin auf Ihre ausführungen über Kalkputz gestoßen und bin nun mehr als verunsichert. Ich möchte meine Kellerwände verputzen. Der Raum (Haus von 1978) war nie feucht nur hat er im Sommer leicht erhöhte Luftfeuchte.
Um mir einen Hobbyraum einzurichten wollte ich nun „einfach“ einen Kalkputz hernehmen und den Raum etwas gemützlicher gestalten und gleichzeitig die Luftfeuchte positiv beeinflussen. Nach langer Suche komme ich nun zum Baumit Kalkputz Klima RK 38, dessen Datenblatt wohl mittlerweile angepasst wurde. Er wird angepriesen als:
Zementfrei, nicht für Fliesen geeignet, nicht ohne weitere Vorbereitung auf Beton
Mörtelgruppe: P1
Festigkeitsklasse: CS1
Druckfestigkeit: 0.4-2.5 N/mm²
Wasseraufnahme: Wc0
µ-Wert: ca.5
ph-Wert 11,5-13
Sicherheitsdatenblatt: Calciumhydroxid <20% – mehr steht nicht drin
Wenn ich Ihren Ausführungen folge, hört sich das erstmal relativ viel versprechend an, wobei natürlich immernoch der Inhaltsstoff "Zusätze zur besseren Verarbeitung" im Datenblatt als ? bleibt.
Kann ich diesen Putz als "echten " Kalkputz nehmen, um Dinge wie Luftfeuchtigkeit und Schimmelbildung positiv zu beeinflussen?
Vielen Dank für Ihre kurze Stellungnahme
Martin D.
Hallo Herr D.,
nein, mineralische Leichtzuschläge sind eher Perlite oder Vulkalit (Bims) oder Blähglas. Den Zementanteil vom Baumit Kalkin finden Sie im Sicherheitsdatenblatt im Abschnitt 3. Der Kalkin enthält ca. 10 % Kalk, 10 % Zement. Beim IP 18 liegt das Verhältnis bei ca. 15 % Zement, 5 % Kalk.
Grundsätzlich gebe ich Ihnen aber recht. Es gibt dutzende Beispiele von Kalkputzen die weniger Kalkhydrat enthalten als ein Kalk-Zementputz.
Zur Verarbeitung von Kalkputzen noch ein paar Worte. Ein Kalkputz ohne Zement lässt sich genauso verarbeiten wie ein Kalk-Zementputz. Es gibt nur zwei Unterschiede. Man muss sich mit Untergründen auskennen weil „echte“ Kalkputze nicht auf jedem Funktionieren. Zudem benötigt Kalkputz während der Abbindephase Feuchtigkeit.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Baumit hat auch den „Kalkin Kalkputz“ im Angebot. Nehme ich an, dass mit „mineralischer Leichtzuschlag“ auch Zement gemeint ist und der Anteil in diesem „Kalkin“ Kalkputz auch sehr hoch ist? Da kann ich doch gleich den Maxit IP18 Zement-Kalkputz nehmen, kostet nur viel weniger.
Gibt es einen Kalkputz, der auch einfach zu verarbeiten ist und trotzdem einen hohen Kalkanteil hat?
Hallo Herr G.,
es ist gängige Praxis bei den Inhaltsstoffen solche Angaben zu machen. Leider fordert der Gesetzgeben keine genaueren Angaben. Der Wettbewerb könnte ja theoretisch nachmischen, wenn die Inhaltsstoffe genau beziffert werden.
Auch die verarbeitungsverbessernden Zusätzen müssen nicht genannt werden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Ein Sicherheitsdatenblatt für Schäfer Krusemark ProKalkGrund habe ich hier gefunden: https://www.raiffeisen.com/agrar_sdb/22282/8e6df7fb702f6101801eb253b5bee37c?variante=
Lese ich das richtig, dass der Putz einen Anteil von 5-20% an Kalk und 0,5-10% Zement hat…? Das ist ja so auch erstmal nicht sehr aussagekräftig.