Knauf Rotkalk Grund mit aktualisiertem Sicherheitsdatenblatt

Bereits im April 2017 habe ich über die Rotkalkprodukte von Knauf berichtet. Bei den Putzen habe ich damals behauptet, dass es sich dabei nicht um „reine“ Kalkputze handelt. Laut damaligem technischem Datenblatt (P202.de/dtsch./01.14/FB/D) wurde der Rotkalk Grund wie folgt zusammengesetzt:

Kalkhydrat, Metakaolin, hy­draulisches Bindemittel, Ziegelmehl, klassierte Quarz- oder Kalksteinkörnung, wasserrückhaltende Zusätze, Luftporen­bildner und Verarbeitungsmittel

Bezüglich der Zusammensetzung gibt es auch im aktuellen technischen Datenblatt (P202.de/ger/11.17/0/TB) keine Änderungen. Wie damals wird der enthaltene Zement noch immer als hydraulisches Bindemittel deklariert. Auch bei der 2017 angeforderten Volldeklaration wurde der Zement nicht erwähnt und auf das Sicherheitsdatenblatt verwiesen worauf alle relevanten Inhaltsstoffe deklariert sein sollen.

Laut damaligem Sicherheitsdatenblatt (Druckdatum: 22.04.2015) enthielt der Rotkalk Grund 5 – 20% Calziumhydroxid, mineralische Bindemittel, Zuschlagstoffe und Additive. Der Zementanteil und die darin enthaltenen chemischen Zusatzmittel scheinen nicht relevant genug zu sein um diese beim Namen zu nennen. Das hat sich mit dem neuen Sicherheitsdatenblatt (Überarbeitungsdatum 17.07.2019) geändert. Jetzt sind < 12 % Calziumhydroxid und < 8 % Portlandzement enthalten dafür aber keine Zuschlagstoffe und Additive.

Mir stellt sich jetzt die Frage: Ist es Zufall, dass das Sicherheitsdatenblatt ein paar Tage nachdem ich (siehe Kalkputz-Lüge 16) mich per Mail beim Bayrischen Staatsministerium und verschiedenen Verbänden gemeldet habe und genau dieses Thema angesprochen wurde? Mit einem Mitarbeiter vom Bayrischen Staatsministerium habe ich am Telefon darüber gesprochen wie es sein kann, dass Knauf im Rotkalk den Zement nicht benennen muss und diesen als hydraulisches Bindemittel deklarieren darf.

Warum auch immer es zu dieser Änderung im Sicherheitsdatenblatt kam, zumindest erkennt der Verbraucher jetzt, dass Zement im Rotkalk-Grund steckt und es sich somit um einen Kalk-Zementputz handelt.