Es gibt zahlreiche Hypes, die kommen und gehen. Doch nichts hat uns so überrascht wie die Nachfrage nach Kalkputz. Wir haben uns entschieden, dem auf den Grund zu gehen und zu sehen, was wirklich dahintersteckt. Lasst uns gemeinsam herausfinden, warum Kalkputz so viel Ärger macht und wie man sich schützen kann. Seid gespannt, denn es ist an der Zeit, dem Hype zu Leibe zu rücken!
Der Hype um Kalkputz
Kalkputz ist seit einigen Jahren der Stern am Putzhimmel. Der Hype um das Material ist riesig und es scheint, als ob jeder zweite Hausbesitzer auf den Zug aufspringt. Aber was steckt eigentlich dahinter? Ist Kalkputz wirklich so toll, wie alle behaupten? Die Antwort lautet: Jein. Denn nicht alles was als Kalkputz verkauft wird ist auch wirklich Kalkputz (siehe Kalkputzlüge). Wer sich für Kalkputz entscheidet, sollte daher genau prüfen, ob er wirklich Kalkputz bekommt. Sonst kann der Traum vom perfekten Putz schnell zum Reinfall werden.
Wer sich ein gesundes und nachhaltiges Zuhause wünscht, und im Nachhinein feststellt, der vermeintliche Kalkputz war nur ein falsch deklarierter Kalk-Zementputz, ist zu recht verärgert.
Die Wahrheit über Kalkputz
Kalkputz, das Wundermittel für ein gesundes Zuhause- das behauptet zumindest die Indistrie. Doch was steckt wirklich dahinter? Ist Kalkputz wirklich so toll, wie alle behaupten? Die Wahrheit ist: Ja, aber…!
Kalkputz:
- sorgt für ein gesundes Raumklima
- vermeidet Schimmelbildung
- filtert die Raumluft und absorbiert Gerüche
- ist für Allergiker geeignet
- schützt die Bausubstanz
- bietet attraktive Gestaltungsmöglichkeiten
Und jetzt zum Aber. All diese positiven Eigenschaften gibt es nur bei „echten“ Kalkputzen. Also Kalkputz ohne Zement und ohne chemische Zusätze. Bereits 5% Zement im Kalkputz verschlechtert die positiven Eigenschaften erheblich.
Wer sich vorher gut informiert und beraten lässt, trifft mit echtem Kalkputz eine gute Wahl und wird von dessen positiven Eigenschaften profitieren. Also bevor man blind den Herstelleraussagen folgt, sollte man sich fragen: Ist das wirklich ein zementfreier Kalkputz? Wenn ja, dann nichts wie ran an die Wand!
Warum Kalkputz nicht immer die beste Wahl ist
Während Kalkputz als Wundermittel für die Wände beworben wird, ist es nicht immer die beste Wahl. Zumindest dann nicht, wenn aufgrund von Zement und chemischer Zusätze die positiven Eigenschaften verloren gehen. Da ist ein Kalk-Zementputz die bessere Alternative. Weil ehrlicher und günstiger.
Überteuerte Kalk-Zementputze, die als Kalkputz verkauft werden bringen dem Hersteller Geld, dem Kunden aber nicht die erhofften Vorteile. Ein Stern auf der Motorhaube macht aus einem Lada keinen Mercedes, auch dann nicht, wenn es zusätzlich noch auf dem Kofferraumdeckel steht. (Nichts gegen Lada.)
Also bevor Sie sich von all den glänzenden Werbeversprechen blenden lassen, müssen Sie sorgfältig prüfen, ob der favorisierte Kalkputz wirklich die richtige Wahl für Ihre Bedürfnisse ist.
Alternativen zu Kalkputz
Es stimmt, Kalkputz ist etwas teurer Gipsputz und Co. Aber mal ehrlich, umgerechnet auf die erhöhte Haltbarkeit und die Wertsteigerung des Gebäudes, ist das nicht erwähnenswert. Zudem ist gesund Wohnen und sich in den eigenen 4 Wänden wohlfühlen, die anfänglichen Mehrkosten um ein vielfaches wert.
Zumal es nur Lehmputz als Alternative gibt, der auch nicht günstiger ist. Lehmputz bringt dieselben positiven Eigenschaften wie Kalkputz, mit 2 Einschränkungen. Lehmputz ist nicht alkalisch und verfügt somit nicht über einen natürlichen Schimmelschutz. Zudem sind Lehmputze relativ weich und somit anfällig für Beschädigungen.
Fazit: Eine kritische Betrachtung von Kalkputzen
Nachdem wir uns den Hype um Kalkputze angesehen haben, ist es Zeit für ein Fazit.
Kalkputz ist einer der ältesten Baustoffe mit herausragenden Eigenschaften. Daher nutzt mittlerweile jeder Putzhersteller den Hype um Kalkputze, um überteuerte Produkte ohne die kalktypischen Eigenschaften zu verkaufen. Blindes Vertrauen in Herstellerangaben führt daher in den meisten Fällen zu einem bösen Erwachen. Aber hey, keine Panik! Wir haben die Lösung: Nutzen Sie die Kommentarfunktion und schreiben Sie mir, welcher Kalkputz Ihnen angeboten wurde. Gerne prüfe ich ob es sich dabei um einen „echten“ Kalkputz handelt, der die oben genannten Vorteile bietet.
Wenn es um unser Zuhause geht, wollen wir doch vor allem eins – dass es gesund ist und viele Generationen hält. Kalkputz erfüllt diese Wünsche schon seit hunderten von Jahren, also schon lange bevor er zum Trend wurde.
Und wer weiß, vielleicht wird ja irgendwann auch die Industrie ehrlich und echten, zementfreien Kalkputz anbieten. Bis es soweit ist schreibt mir oder schaut mal bei Natürlich Kalk vorbei.
[…] den Innenraum sind reine Lehm- und Kalkputze besonders geeignet. Reiner Kalkputz und Lehm geben keine VOCs ab und nehmen auch noch Schadstoffe und CO₂ aus der Raumluft auf, baut […]
Hallo Herr Engist,
vielen Dank für Ihre Aufklärungsarbeit – das hilft uns gerade sehr weiter.
Uns wurde ein Rotkalk-Wandputz von Marmorit angeboten. Handelt es sich hierbei um einen „echten“ Kalkputz? Leider finde ich hierzu keine Informationen. Als Edelputz wurde Rotkalk Filz 1 angeboten. Was sagen Sie hierzu?
Und vielleicht mal andersherum gefragt: welchen Hersteller für natürliche Kalkputze können Sie denn empfehlen? Hessler habe ich bereits gelesen – habe ich das richtig aufgefasst?
Viele Grüße aus der Eifel
Hallo Frau Lena,
das Rotkalksystem vom Marmorit (Knauf) hat mit einem „echten“ Kalkputz nichts zu tun. Der Putz enthält eine erhebliche Menge an Zement und dazu noch sehr viele chemische Zusätze. Aufgrund der Inhaltsstoffe ist das ein falsch deklarierter Kalk-Zementputz.
Bei Naturkalk sollten Sie Hessler wählen. Wenn Sie Hilfe benötigen, bei der Produktwahl, dem passenden Beschichtungsaufbau und Bezugsquellen können Sie mir gerne eine Mail schreiben.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag Herr Engist,
wir sind ein Architekturbüro und planen für einen Investor 2 Mehrfamilienhäuser. Gerne möchten wir den HP 9 L als Grundputz verwenden, mit Vorspritzmörtel HP 10. Der Putzgrund ist Porenbeton sowie Gipsdielen. Der Grundputz soll einlagig (10-15mm Materialdicke) gefilzt als Sichtfläche dienen. Der Bauherr ist mit Rissen im Putz einverstanden. Teilweise werden die Wandflächen nicht gestrichen.
Was halten Sie von dieser rustikalen Ausführung? Ist dies die wirtschaftlichste Ausführung mit Hessler?
Sind für die zu fliesenden Wandflächen tatsächlich ein HP 1 L notwendig? Bzw. gibt es einen Putzgrund welcher ausreichend geeignet ist? Es geht mir hier nicht um Vorschriften sondern um die praktische Umsetzung.
Was mich auch schon Jahre lang umtreibt:
Der Unterschied von Kalkputz und Kalk-Zement Putz ihn Bezug zum Raumklima, Aufnahme/Abgabe von Wasserdampf usw. Ist dies auch bei Hessler Produkten ein immenser Unterschied?
Ihr Blog ist sehr interessant, ich „klebe“ hier schon eine Stunde fest 🙂
Freundliche Grüße
Klaus Ludwig F.
Hallo Herr Klaus F.,
grundsätzlich wird Naturkalk in zwei Lagen aufgebracht! Bestehend aus Grundputz und Oberputz. Hintergrund sind die von Ihnen angesprochenen Risse die es geben kann. Gerade auf sehr saugfähigen Untergründen kann es zur Schwundrissbildung kommen, wenn dem Kalkputz zu schnell Feuchtigkeit entzogen wird. Mit dem Oberputz werden solche Schwundrisse gefüllt und dauerhalt geschlossen.
Wenn der Untergrund ausreichen vorgenässt und der Grundputz nach der Verarbeitung, sorgfältig nachgewässert wird, können Schwundrisse vermieden werden. Es würde daher auch ohne Oberputz funktionieren.
Allerdings müssen Sie bei der Ausführung einiges bedenken. Putzeckwinkel oder APU-Leisten funktionieren einlagig nicht wirklich. Daher runde Ecken und keine Profile an Fenstern. Zudem müssen Sie den Putz, nach dem Aufbringen, regelmäßig nachwässern und dürfen ihn nur langsam trocknen lassen. Auch beim Gewebe, welches über Mauerschlitzen oder bei Maueröffnungen notwendig ist, müssen Sie auf die richtige Platzierung achten.
Als späteren Anstrich sollte eine Kalkfarbe verwendet werden. Die fertigen Silikatfarben im Eimer, dichten die Oberfläche ab, auch die von Keim und Co.
Bei gipshaltigen Untergründen benötigen Sie Biogrund als Grundierung und HP 14 aufgezahnt als Haftbrücke. HP 10 funktioniert dort nicht!
Als Fliesenuntergrund ist der HP 9 L oder andere Kalkputze ohne Zement nicht geeignet. Es gibt auch keine Grundierung die eingesetzt werden kann um darauf zu fliesen. Daher einen Kalk-Zementputz verwenden oder in den Kalkputz selbst Zement beimischen.
Bezüglich Zement im Kalk
Ja, bereits 3% Zement in einem Naturkalkputz reduziert die Wasseraufnahme erheblich. Auf unserem YouTube Kanal Natürlich Kalk haben wir darüber einen Beitrag veröffentlicht.
Wir haben auch schon die „Kalkputze“ der großen Hersteller in Deutschland getestet. Keiner von denen kommt an die Feuchteaufnahme von Hessler ran. Getestet wurde der HP 9 und andere „Kalkputze“ ohne Leichtzuschlag. (Ohne Leichtzuschlag, weil mit genügend z.B. Perlite auch ein Zementputz plötzlich hervorragend abschneiden würde.)
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist, wir sind dabei unser Haus zu renovieren… Mein Freund ist auch Verputzer, aber wir beide beschäftigen uns jetzt intensiv mit dem Thema Kalkputz.
In den alten Bauplänen steht, das das Haus mit Kalkmörtel verputzt worden ist…Wir haben nun überall die Tapeten entfernt und möchten jetzt die Wände zum Teil Glatt und mit Struktur verputzen…
Wie sollen wir am besten vorgehen, brauchen wir eine Grundierung ? Zum Beispiel die Hessler Biogrund oder Quarzgrund? Muss man auf Kalkmörtel grundieren oder reicht das vornässen…?
Sollten wir am besten den Kalkputz selbst anrühren mit Quarzsand oder Maurersand, je nach feine dann gesiebt?
Oder einfach für glatte Wände Kalkglätte oder Kalkspachtel nehmen… Unser Problem ist die Zeit, würde mich über eine Antwort freuen!
Mit freundlichen Grüßen aus dem Taunus
Antonella
Hallo Frau Antonella B.,
Sie sollten erst mal prüfen welcher Untergrund vorliegt. Selbst wenn damals ein Kalkputz aufgebracht wurde kann dieser um tapezieren zu können z.B. mit einer Gipsglätte gespachtelt worden sein. Zudem wurde sicher auch noch mit Tiefengrund gearbeitet.
Daher erst mal prüfen ob der Untergrund für einen Kalkputz geeignet ist. Wie ist die Wasseraufnahme? Was passiert mit der Deckschicht, wenn diese feucht wird? Gibt es Verfärbungen an der Oberfläche?
Erst wenn diese Fragen beantwortet sind kann festgelegt werden welche Arbeitsschritte notwendig sind und welcher Beschichtungsaufbau funktioniert.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Servus,
ich plane gerade ein Neubau Einfamilienhaus mit Poroton Ziegel. Der Architekt schlägt ein Gips-Kalk Innenputz mit Putzglätte Q3 Gips-Kalk vor. Darauf soll ein Malervlies und gestrichen werden. Welchen alternativen Aufbau gibt es mit einem Kalkputz?
Hallo Herr Thomas K.,
Architekten berechnen für Ihre Dienste zwischen 10 – 30% der Bausumme. Bei einem Gebäude von 500.000 € also 50.000 – 150.000 €. Bei solch einem Spitzen-Honorar sollten man auch Spitzen-Leistung erwarten können. Wer heute noch immer den 0 8 15 Aufbau von vor 15 Jahren empfiehlt sollte ein Teil von seinem Honorar dringend in Fortbildungen investieren.
Natürlich ist das Tätigkeitsfeld von einem Architekten extrem umfangreich. Dennoch muss deutlich mehr Weiterbildung im Bereich zukunftsfähiges Bauen betrieben werden. Und damit meine ich nicht nur den Putz. Energieeffizienz, Umweltschutz, Wohngesundheit usw. müssen gerade von den Gebäudeplanern höchste Priorität haben.
Jetzt aber zu Ihrer Frage.
Der genaue Beschichtungsaufbau ist von der Druckfestigkeit von Ziegel abhängig. Bei einer Druckfestigkeit bis 0,9 wird der Stein mit Kalk-Haftputz aufgezahnt. Ab einer Festigkeit von 0,9 wird ein halbdeckender Vorspritzer aufgebracht.
Danach erfolgt der Kalk-Grundputz und darauf der Kalk-Oberputz, der direkt im Wunschfarbton aufgebracht wird. Somit entfällt die Tapete oder der Anstrich.
Ihr Vorteil dabei, ein super Raumklima und kein Schimmel im Gebäude. Mehr zum Thema Bauen ohne Nebenwirkungen erfahren Sie in meinem kostenlosen Onlinevortrag. https://www.natuerlich-kalk.de/service/bauherrenseminar/
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
ich hätte eine Frage zur Beschichtung von Holzfaserputzträgerplatten, wie z.B. die Steico Base oder auch eingesetzt als Innendämmung wie die Gutex Thermoroom.
Grundsätzlich ist der Putzaufbau mit den Hessler Produkten klar und haben wir auch schon jede Menge positive Erfahrung.
Jetzt stellt sich aber bei einem Projekt im Dachbereich mit sehr vielen Innenecken die Frage der Armierung.
Außenecken werden natürlich klassisch mit Gewebewinkel armiert.
Was macht man bei Innenecken, bzw. wenn diese auch noch stumpf sind wie bei Dachschrägen?
Wenn z.B. verschiedene Dächer ineinander laufen gibt es einfach viele Ecken.
Bei Gipskarton werden diese normal mit entsprechenden Papierstreifen verspachtelt.
Bei sehr vielen Ecken möchte ich die Armierung eigentlich nicht weglassen, sonst sind Risse vorprogrammiert.
Bei rechten Winkeln könnte man die klassischen Gewebewinkel nehmen.
Bei stumpfen Winkeln gibt es diese auch flexibel, oder auf der Rolle, bin aber der Meinung, die taugen nicht viel.
Wir sind noch auf PanzerEckwinkel gestoßen:
baumit.de/produkte/waermedaemm-verbundsysteme/wdvs-zubehoer/panzereckwinkel
Diese machen auf mich einen guten Eindruck für solche Aufgaben.
Haben Sie bei sowas schon Erfahrung, bzw. mit welchen Produkten haben Sie innenecken schon Armiert?
Vielen Dank der Rückmeldung.
Mfg
Sebastian S.
Hallo Herr Sebastian S.,
ich halte nichts vom Armieren der Innenecken. Kommt es zu Bewegung im Untergrund und dadurch zur Rissbildung, wird dieser durch die Armierung verlagert. Der Riss ist somit nicht mehr genau in der Ecke, sondern daneben.
Wir arbeiten mit Trennbändern oder einem Kellenschnitt. So bleibt der Riss wo er hingehört, in der Ecke. Den Oberputz führen wir Ohne Kellenschnitt durch. Bei einer Materialstärke von ca. 1,5 mm ist das nicht notwendig, wenn der Unterputz getrennt wurde.
Alternativ können Sie natürlich auch mit Putzprofilen arbeiten. Zu Holzdecken verwenden wir Gewebe-Abschlussprofile. Die werden mit HP 14 eingeputzt. Das funktioniert auch bei Innenecken.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
vielen Dank der schnellen Rückmeldung.
Mit trennbändern haben wir bereits auch sehr gute Erfahrung gemacht.
Dies funktioniert super.
Was genau für Putzprofile verwenden Sie an Innenecken?
Dehnprofile?
schwepa.com/produkte/dehnungsprofil-s
Oder sowas?
schwepa.com/produkte/putzabschlussprofil
Wäre Ihnen sehr dankbar über eine kurze Rückmeldung.
Vielen Dank!
Grüße
Sebastian S.
Hallo Herr Sebastian S.,
wenn wir Profile verwenden, um z.B. Mauerwerk von Holzdecken zu trennen, dann Abschlussprofile. Dehnfugenprofile verwenden wir nicht.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
als Untergrund haben wir Porotonsteine freigelegt. Nach Abschlagen der alten Fliesen sehr uneben.
Wir wollen mit HP 9SL Naturkalk-Dämmputz verputzen. Sollten wir Vorspritzmörtel verwenden?
Freundliche Grüße!
B.K.
Hallo Herr B. K.,
ob ein Vorspritzer nötig ist hängt von der Festigkeit und Saugfähigkeit von Porotonstein ab. Sie könnten sicherheitshalber einen halbdeckenden Vorspritzer aufbringen.
Alternativ sollte auch gut vornässen funktionieren und mit dem HP 9 SL vorspritzen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engust,
vielen Dank für Ihre Antwort weiter oben.
Ich habe nun einen reinen Kalkputz als Untergrund und eine Silikatspachtelung mit einem mineralischen Vlies in Q3 empfohlen bekommen. Was halten Sie von diesem Aufbau?
Hallo Herr Thomas K.,
bitte nicht. Auf einen reinen Kalkputz eine Silikatspachtelung aufbringen halte ich für wenig sinnvoll. Mich würde aber die genaue Produktbezeichnung interessieren, vor allem von dem mineralischen Vlies.
Fakt ist, die Silikatspachtelung wird die Vorteile vom Kalkputz verschlechtern. Wie sehr kann ich aber erst sagen nachdem ich die Produkte weiß.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
Ihre Seite ist wirklich überaus hilfreich und informativ, tolle Arbeit!
In meiner Altbauwohnung habe ich eine sehr kleine und muffelige Kammer, die ich gern renovieren möchte, am liebsten mit Kalkputz.
Ganz möchte ich den alten Putz nicht abschlagen, weil es u.a. zu viel Dreck macht und die Kammer in der Küche liegt. Den Schimmel, der nur an der nach außen zeigenden Wand auftritt, behandle ich mit Alkohol, das war bisher eigentlich immer ganz erfolgreich. Ansonsten bin ich bisher dabei eine Art Gips-Schicht/Verspachtelmasse abzutragen. Darunter ist eine Farbschicht, die nicht wasserlöslich ist, sich aber mit Aceton oder Alkohol anlösen lässt. Nach einer Dispersionsfarbe sieht es allerdings auch nicht aus, denn sie kreidet minimal. Hinter dieser Farbschicht ist dann sehr poröser Putz. Viele verschiedene Schichten und „Aggregatzustände“ also.
Nachdem was ich hier gelesen habe, würde ich so vorgehen:
1. Biogrund HP 9500
2. Haftputz HP14
3. Sumpfkalkfarbe
Das Biogrund-Gebinde ist mir für die wenige Fläche allerdings zu groß und zu teuer. Als Alternative dachte ich an den Mineralputzgrund von Casa Naturata Abruzzo (2,5kg). Wäre der als Alternative denkbar?
Könnte das so gehen oder würden Sie eine andere Vorgehensweise empfehlen?
Und noch eine Frage zu den Inhaltsstoffen: Sie schreiben, dass Kasein im Kalkputz „Quark“ ist. Allerdings enthält der Biogrund (und Casa naturata) Kasein. Ist das dann egal, wenn es in einer anderen Schicht ist?
Danke schonmal im Voraus und einen guten Wochenstart.
C.D.
Hallo Frau Claudia D.,
die leicht kreidende Farbschicht sollten Sie zumindest abwaschen oder besser noch anschleifen. Kreidende Schichten sind als Putzuntergrund nicht geeignet.
Danach können Sie wie geplant vorgehen. Ob die Grundierung von Casa Natura funktioniert kann ich Ihnen nicht sagen. Das haben wir noch nicht getestet.
Tatsächlich bin ich kein Fan von Kaseinfarbe, weil der hohe Proteingehalt die Farbe schimmeln lässt. Sie ist somit für Feuchträume nicht mehr geeignet. Wenn wie beim Biogrund noch ein Kalkputz drüber kommt, besteht die Gefahr der Schimmelbildung nicht mehr.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag Herr Engist,
eine sehr interessante Berichterstattung. Beinahe hätte ich meinen Keller, der zum Schlafzimmer umgebaut wird, mit einem Kalk-Zementputz verputzen lassen. Bisher noch keine genaue Angabe erhalten, welcher Putz genau. Daher interessiert mich, ob wir blind den von Ihnen empfohlenen Hessler Kalkputz nehmen können oder als Beispiel mein recherchierter von Baumit RK 38 (zementfrei)
baumit.de/produkte/gesuender-wohnen/klima-kalkputze/kalkputz-klima-rk-38
Folgender Aufbau ist aktuell vorhanden.
Betonwand als Außenwand und Kalksandstein die inneren Wände. Die Außenwände hatte ich vor zunächst mit Kalziumsilikatplatten zu „dämmen“ darauf sollte dann der von Ihnen beschriebene Hessler Kalkputz. Wäre das eine Möglichkeit zu einem „gesunden“ Schlafraum?
Schöne Grüße
Hallo Herr Holm G.,
ob der Baumit RK 38 tatsächlich zementfrei ist kann ich Ihnen nicht sagen. Den Inhaltsstoffen nach eher nicht. Es wird Kalk mit hydraulischen Eigenschaften eingesetzt, wobei es sich um Kalk + Zement handeln kann. Zudem werden Zusätze beigemischt die nicht benannt werden.
Der RK38 von Baumit wäre aufgrund der fehlenden Volldeklaration nicht meine Wahl. Bei Hessler gibt es eine Volldeklaration und keinen versteckten Zement.
Auf die KSP können Sie Kalkputz aufbringen. Ich empfehle erst mit Biogrund zu grundieren und dann den HP 14 und Gewebe zu verwenden. Als Oberputz den HP 90.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
sie haben eine tolle und informative Seite, vielen Dank dafür.
Wir sanieren gerade einen Resthof und beschäftigen uns mit dem Thema Innenausbau.
Innen wollen wir mit Hessler Kalkputz arbeiten, da viel Untergrund aus Kalksandstein ist, würde ich den Untergrund entweder mit dem HP 14 horizontal mit der Zahnkelle oder den HP 10 Vorspritzmörtel auftragen, dann den HP 9 l…..oder wie wäre Ihre Empfehlung?
In den Fenster und Türleibungen würde ich eine Hanfbauplatte mit dem HP 14 einkleben und dann auch damit verputzen?
Im Dachgeschoss die Dachschrägen würden wir auch Hanfbauplatten einsetzten und dann mit einer HP 14 Gewebespachtelung versehen.
Habe Sie Tipps oder Anregungen für uns?
Wir freuen uns auf einen Kommentar und verbleiben mit freundlich Grüssen
Hallo Herr Mathias J.,
auf einen Kalk-Sandstein können Sie beide Varianten anwenden. Mit HP 14 aufzahnen oder den HP 14 mit einer Überdeckung von ca. 60% aufbringen.
Für die Leibungen würde ich eher den Kalk-Dämmputz HP 9 SL verwenden. Bin kein Fan von Plattendämmstoffen und vermeide diese, wenn möglich. Allerdings kenne ich die Einbausituation nicht und gebe dies daher nur als Anregung mit auf den Weg.
Natürlich können Sie eine Hanfplatte auch mit HP 14 verputzen. Auch als Kleber funktioniert der HP 14. Sie sollten aber prüfen ob zusätzliches Dübeln erforderlich ist.
Die Hanfplatten im DG können wie von Ihnen geplant beschichtet werden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist