Nach der Dämmstoff-Lüge ist die Kalkputz-Lüge eine weitere groß angelegte Kampagne um Verbraucher zu täuschen. Mittlerweile wird der Begriff ‚Kalkputz‘ wie ein Label für höchste biologische Qualität eingesetzt. Wer Kalkputz hört, denkt an hochatmungsaktiv, feuchtigkeitsregulierend, antibakteriell, lösemittelfrei und ohne Giftstoffe. Genau diese positiven Verknüpfungen machen sich die Hersteller zunutze. Es werden Produkte als Kalkputze deklarieren und beworben obwohl es sich in vielen Fällen um Kalk-Zementputz handelt. Der Zementanteil ist bei einigen Herstellern deutlich höher als der Kalkanteil und dennoch wird das Produkt als Kalkputz verkauft.
Etwas überspitzt kann man sagen, es genügt mit einem Sack Putz an einem Kalkwerk vorbeizufahren um diesen als Kalkputz vermarkten zu dürfen. Warum die Industrie so vorgehen darf, erfahren Sie in der Kalkputz-Lüge 18.
Versteckter Zement im Kalkputz
Fakt ist, es werden überwiegend Kalkputze angeboten die meiner Meinung nach, bewusst falsch gekennzeichnet sind. Für Sie als Verbraucher ist es in vielen Fällen nicht möglich zu erkennen ob Zement enthalten ist oder nicht. Die Industrie hat längst erkannt das Zement im Kalk den Verkauf bremst und deshalb wird dieser nicht erwähnt oder anders umschrieben. Hydraulische Bindemittel, hochhydraulischer Kalk oder Zementklinker sind nur ein paar der Beispiele wie der Zement umschrieben wird.
Damit Sie als Verbraucher anhand der Farbe keinen Verdacht schöpfen wird auch gerne mit Weißzement gearbeitet. Es ist also nicht einfach zu erkennen ob tatsächlich Zement enthalten ist. Bis 2014 konnte man an Hand der Putzmörtelgruppe und Festigkeitsklasse, die in der DIN 18550 geregelt wurde, noch halbwegs erkennen ob es sich um einen „echten“ Kalkputz handelt. Diese DIN-Norm wurde zu Lasten der Transparenz geändert, was beim immer größer werdenden Markt der wohngesunden Putzmörtel sicher kein Zufall ist.
Chemisch optimiert und dennoch wohngesund?
Um Produkte an den Mann zu bringen, in dem Fall die Verarbeiter, ist es wichtig, dass diese einfach zu verarbeiten sind. Die Putzmörtel sollen auf jedem Untergrund funktionieren, und sich einfach verarbeiten lassen. Ideal ist es wenn keinerlei Vorkenntnisse nötig sind und dennoch nichts schiefgehen kann. Erreicht wird dies durch chemische Zusätze die die Frischmörtel- und Verarbeitungseigenschaften verbessern sollen. Grundsätzlich erst mal ein guter Gedanke, wenn es hier nicht um Kalkputze ginge die für Wohngesundheit stehen und unter anderem auch für Allergiker ein wichtiges Produkt sind. Braucht es wirklich Luftporenbildner, wasserrückhaltende Zusätze, Verarbeitungsmittel, Haftmittel und Hydrophobierungsmittel? Ich sage nein, natürlich Kalkputze funktionieren auch ohne diese Zusätze sehr gut und das schon seit Jahrhunderten.
Chemische Zusätze in Putzmörtel
- Luftporenbildner: Natriumlaurylsulfat, Celluloseether, Alkylpolyglykolether
- Wasserrückhaltende Zusätze: Olefinsulfonat, Methylcellulose
- Verarbeitungsmittel: Stärkeether
- Haftmittel: Ethylen-/Vinyllaurat-/Vinylchlorid-Copolymer
- Hydrophobierungsmittel: Alkoxysiloxane, Natriumoleat
Die sind nur einige der Zusatzmittel die in Ihrem Putz enthalten sein können.
Industriekalkputz ist Verbrauchertäuschung
Egal welchen Kalkputz Sie verwenden oder bei Ihnen verarbeitet wurde, es ist nicht das wofür Sie es halten. Ich behaupte in über 90% der Fälle wurde ein Kalk-Zementputz mit chemischen Zusatzstoffen unter dem Deckmantel Kalkputz verarbeitet. Wenn man die gesamte Kalkputzproduktion betrachtet und weiß, dass es nur ein bis zwei Hersteller von reinem Naturkalk-Putz gibt, ist die Zahl wahrscheinlich noch deutlich höher. Dass die Industrie alle Möglichkeiten nutzt um zu verkaufen ist bekannt. Wie sieht es aber mit dem Handwerker Ihres Vertrauens aus? Auch wenn ich mich jetzt bei vielen meiner Kollegen unbeliebt mache behaupte ich: Ein Drittel verkauft Industriemüll, ohne zu wissen was sie tun. Ein weiteres Drittel weiß genau was sie tun, nutzt aber die vorgegebenen Verkaufsargumente um ein Geschäft zu machen. Demnach hoffe ich, dass zumindest das letzte Drittel meiner Kollegen mit offenen Karten spielt oder sogar reinen Naturkalk verarbeitet.
Lassen Sie uns gemeinsam prüfen ob meine Behauptung von der Kalkputz-Lüge stimmt. Senden Sie mir im Kommentarfeld die genaue Produktbezeichnung und als was dieses Produkt angepriesen / verkauft wurde. Ich sage Ihnen dann etwas über die Inhaltsstoffe.
Es gibt ihn aber doch den reinen Naturkalk-Putz. In einem unserer nächsten Blogs werde ich Ihnen einen Hersteller, Produkte und die vielen Vorteile vorstellen.
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Sehr geehrter herr engist,
Ich habe 2 hersteller, wobei meine putzfirma meint, dass das produkt von baumit einen zementanteil drinnen hat…
Baumit klimaputz
http://www.baumit.at/produkte/gesundes-wohnen/klimaprodukte/baumit-klimaputz-s.html
röfix – calceclima
http://www.roefix.at/Produkte/Sanier-und-Renovierprodukte/Oekologische-Produkte/ROeFIX-CalceClima-Ambiente-Kalk-Innenputz
Würde mich über eine rückmeldung sehr freuen.
Danke im voraus. Mfg
Sehr geehrter Herr A.,
Baumit Klimaputz S enthält 10-15% Portlandzementklinker und andere Zusätze die nicht weiter aufgeführt sind.
Röfix Calceclima enthält 25-50 % Zement. (Mehr als ein normal Kalk-Zementputz.)
Ich empfehle Klimasan Dämmputz. Egal ob I, S, W es ist in jedem Sack genau das gleiche drin. Bei diesem Dämmputz wird Perlit (Vulkangestein) als Dämmstoff beigemischt. Ein kleiner Nachteil ist, dass beim Mischen mit der Putzmaschine der Dämmstoff etwas zerkleinert wird.
Alternativ gibt es noch den Kalk-Dämmputz HP 9SL der Firma Hessler. Dieser enthält Blähglas als Dämmstoff. Vorteil hierbei ist, dass Blähglas nicht zerstört wird wenn es durch die Putzmaschine gemischt wird. Nachteil: Funktioniert nicht mit jeder Putzmaschine.
Ansonsten empfehle ich, wenn es um reine Kalkputze geht die Naturkalk-Produkte der Fa. Hessler. Da bekommt man vom Grundputz bis zur Kalkfarbe absolut beste Qualität.
Für weitere Fragen können Sie mich gerne kontaktieren.
Sonnige Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
ich plane in einem Einfamilienhaus in Holzständerbauweise meine Gipskartonwände mit Roll-/Sterichputz zu beschichten und evtl. vorab eine Grundierung zu verwenden.
Welche Produkte würden Sie hierfür empfehlen?
Sind die Produkte von Alpenkalk eine Möglichkeit? (Hier wird explizit „ohne Zement“ angegeben)
Vielen Dank vorab.
Mit freundlcihen Grüßen
Christoph
Hallo Herr Christoph W.,
beim Kalk-Rollputz würde ich auf einen anderen Hersteller setzen. Wenn Sie einen Eimer Alpenkalk Rollputz öffnen erinnert der Geruch sehr stark an eine Dispersionsfarbe. Zudem ist zu den Produkten von Alpenkalk kein Datenblatt zu finden welches über die Inhaltsstoffe Auskunft gibt.
Daher kann keiner zweifelsfrei sagen ob es sich bei dem Rollputz um einen Kalk-Rollputz handelt. Selbst auf der Website von Alpenkalk wird zu dem Produkt nirgendwo Kalk als Inhaltsstoff genannt.
Wer weiß, vielleicht wird aufgrund vom Firmenamen Alpenkalk einfach nur vorausgesetzt es wäre Kalk enthalten.
Wenn Sie einen Kalk-Streich/Rollputz wollen, empfehle ich Ihnen die Produkte von Hessler. Der wird tatsächlich mit Kalk hergestellt und es gibt auch noch eine Volldeklaration aller Inhaltsstoffe. Auch Grundierungen sind von Hessler erhältlich.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
> „Röfix Calceclima enthält 25-50 % Zement. (Mehr als ein normal Kalk-Zementputz.)“
Kann es sein, dass hier eine Verwechslung mit der Röfix Reno Linie vorliegt? Finde keine Zementangabe in der Volldeklaration vom Röfix Calceclima.
Hallo PutzPutzPutz,
eigentlich antworte ich nicht auf Kommentare ohne Absender. Weil mir die Frage aber wichtig ist mache ich eine Ausnahme.
Meine Antwort vom 26.03.17 bezog sich auf den Röfix Calceclima Kalk-Dämmputz. Im damaligen Sicherheitsdatenblatt wurde 25 – 50 % Zement angegeben. Im aktuellen Datenblatt, geändert am 22.04.23 werden 20 – 25 % Zement angegeben.
Im Technischen Merkblatt wird als Bindemittel aber nur Luftkalk und Natürlich hydraulischer Kalk angegeben. Von Zement wird nichts erwähnt.
Vom Luftkalk sollen 20 – 25 % und vom Natürlich hydraulischer Kalk 20 – 25 % enthalten sein.
Demnach liegt der Bindemittelanteil bei 65 – 100 %.
Das zeigt mal wieder: Auch das Sicherheitsdatenblatt ist eher als Märchenblatt zu betrachten. Ein mineralischer Putz, mit einem Bindemittelanteil von 65 % und mehr, würde sich nicht verarbeiten lassen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr engist. Wie schaut es mit dem Produkt calcerà grundputz von der fa otterbein aus ??? Empfehlenswert???
Grüße Thomas U.
Hallo Herr Thomas U.,
ich halte die Produkte von Otterbein grundsätzlich für wenig empfehlenswert. Wegen der Sekundärbrennstoffe, die bei der Herstellung eingesetzt werden. Wegen der stark schwankenden Qualität. Wegen der bewusst falschen Werbeversprechen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist, wie stehen Sie zu den Produkten von Kalk Kind?
Hallo Herr Andreas K.,
die Produkte von Kalkkind sind gut da es sich überwiegend um die Produkte von Hessler handelt. Der Nachteil der Namensänderung, die Produkte sind deutlich teurer.
Bei Kleinflächen ist dies nicht dramatisch, bei Großflächen werden Sie das aber deutlich spüren.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Habe in meinem alten Kellerraum (Steinwände 1899 gebaut,den alten Putz Salz und Schimmel abgeschlagen.
Möchte nun Gessler hp9 verwenden und dann mit HP 14 kalziumsilikatplatten aufkleben!!
Ist das ratsam??
LG Daniel
Hallo Herr Daniel U.,
verstehe nicht so ganz warum Sie diesen Umweg gehen möchten. Warum verputzen Sie die Wand nicht mit Kalk-Dämmputz? Der HP 9 SL von Hessler ist sehr gut. Zudem können Sie mit dem HP 14 keine Platten kleben.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Danke für die Antwort!!
Mein Haus wurde 1900 gebaut, habe im Kellerraum den alten Putz Sanz und Schimmel entfernt.
Sollte ich jetzt HP 9 Grundputz auftragen und dann dämmputz??
Die Wand ist durch die Steine sehr uneben, sollte der Grundputz glatt gezogen werden oder Recht es dann den dämmputz glatt zu ziehen??
Danke
Hallo Herr Daniel U.,
den Kalk-Dämmputz direkt auftragen. Mit dem Dämmputz können Sie die Unebenheiten deutlich besser ausgleichen als mit dem HP 9. Der Dämmputz kann nämlich deutlich dicker aufgebracht werden.
Wenn Sie mir ein paar Bilder von dem Mauerwerk zusenden kann ich prüfen ob vor dem Auftrag vom Dämmputz weitere Maßnahmen notwendig sind.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
So wie ich das jetzt aus dem Datenblatt rausgelesen habe kann man den Dämmputz alleine direkt auftragen!!
Ist das richtig
Hallo Herr Daniel U.,
richtig. Sie müssen unter Umständen nur den Untergrund entsprechend vorbereiten. Je nach Mauerwerk kann ein Vorspritzer oder andere Maßnahmen notwendig sein.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sollte man zwischen den Dämmputzschichten vornässen??
LG Daniel
Hallo Herr Daniel U.,
das hängt davon ab wann die nächste Lage aufgebracht wird. Am selben Tag, ohne vornässen. Wenn der Untergrund bereits trocken ist müssen Sie dringend vornässen. Zudem ist es wichtig die Sinterhaut vor weiteren Putzlagen zu entfernen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag Herr Engist,
ich habe bei unserer im Sommer mit Hp9 und hp910 verputzten Wand im Schlafzimmer im unteren Bereich ein riesen Ärger mit schimmel. Dieser kommt leider, da möglicherweise die Wand etwas Feuchtigkeit von außen gezogen haben könnte. Der schimmel ist teilweise schwarz, gelb und flauschig weiß.
Könnten Sie mir sagen womit ich den schimmel behandeln soll? Oder müssen wir den Putz abschlagen?
Würde mich sehr freuen, wenn Sie mir weiterhelfen könnten.
Beste Grüße
Janü
Hallo Herr Jan K.,
bei Schimmel im Schlafzimmer empfehle ich den Raum zu meiden und dort auf keinen Fall zu schlafen. Um den Schimmel zu entfernen gibt es im Fachmarkt unzählige geeignete Produkte. Lasen Sie sich besser vor Ort beraten da ich nicht weiß was in Ihrer Region zu erhalten ist.
Nachdem der Schimmel abgetötet wurde, würde ich den Putz entfernen und erst mal auf Ursachensuche gehen. Wegen etwas Feuchtigkeit von außen fängt der Kalkputz nicht zu schimmeln an.
Schimmel braucht Temperatur, Feuchtigkeit und einen Nährboden. Die Temperatur passt scheinbar und Feuchtigkeit bekommt der Schimmel auch. Dann sollten Sie überlegen wo der Nährboden herkommt. Wurde nach dem Oberputzauftrag z.B. das Parkett geschliffen? Ein wenig Holz-Schleifstaub würde genügen. Oder wurden Gipsplatten in dem Raum geschnitten?
Wenn die Ursache behoben wurde kann neu Beschichtet werden. Zuvor macht es wenig Sinn, weil das Problem wieder auftreten wird.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
wie sieht es mit Knauf mp75 aus? Ist dies zu empfehlen?
Beste Grüße, Stephan W.
Hallo Herr Stephan W.,
verstehe Ihre Frage nicht. Der MP 75 von Knauf hat nichts mit den Kalkputzen zu tun, über die ich hier berichte. Der MP 75 ist ein klassischer Gipsputz.
Empfehlen kann ich solch ein Produkt nicht. Ich finde nicht einen Grund warum man sich solch ein Produkt auf die Wand spritzen sollte.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
In meinem 2 jahre alten Haus habe ich im Keller alten schimmeligen putz alles abgeschlagen. Auf die nun freien Natursteine und roten Ziegel habe ich Kalk-Putz aufgetragen, selbstgemacht aus Kalkhydrat, Sand und Wasser. An einer Stelle kommt aber nun grüner Schimmel. Wie kann das sein? Und was kann man dort machen?
Hallo Herr Michael G.,
auch auf Kalkputzen kann Schimmel entstehen. Bei genügend Feuchtigkeit und Verunreinigungen in oder auf dem Putz kann Schimmel entstehen. Wenn z.B. in dem Raum gearbeitet wird und Staub entsteht, der sich auf dem Kalkputz absetzt, braucht es nur noch Feuchtigkeit. Oder wenn ungewaschener Sand verwendet wurde.
Neben dem richtigen Putz ist auch die Luftfeuchtigkeit in dem Raum sehr wichtig. Kalkputze können ab einer Luftfeuchtigkeit von über 60% keine Feuchtigkeit abgeben. Das bedeutet die Feuchtigkeit bleibt im Putz und hält diesen dauerhaft feucht.
Sie sollten daher erst mal prüfen wie hoch die Luftfeuchtigkeit liegt, ob der Kalkputz verschmutzt ist und ob es sich tatsächlich um Schimmel oder um Ausblühungen handelt.
Nachdem diese Fragen geklärt sind kann ich Ihnen einen Sanierungsvorschlag liefern.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo, ich möchte mein Haus innen mit maxit ip 380 putzen. Was halten Sie davon??
Hallo Herr J. K.,
der Maxit IP 380 ist ein falsch deklarierter Kalk-Zementputz. Die Hälfte vom darin enthaltenen Bindemittel ist Zement. Daher müsste Kalk-Zementputz und nicht Kalkputz auf dem Sack stehen. Auch die Diffusionsfähigkeit, angegeben mit einem Wert von ca. 25, entspricht einem Kalk-Zementputz.
Die Druckfestigkeitsklasse wird falsch angegeben. Einmal wird CS II genannt was einem Wert von 1,5 – 5,0 N/mm² entspricht. Gleichzeitig wird aber auch noch P I genannt, was einem Wert von bis 1,0 N/mm² entsprechen würde.
Für mich ist dies ein Produkt bei dem der Verbraucher nicht wirklich fair informiert wird. Daher ist dies sicher nicht das geeignete Produkt, wenn Sie einen Kalkputz und dessen Vorteile wünschen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo ich suche den passenden Kalkputz für eine Ziegel / Brandsteinwand. Welchen kalkputz können Sie hier empfehlen? Das sollte für beheizten Wohnraum sein, wo die Wände im Nachgang auf mindestens Q2 geschliffen sein sollten mit passender Wandfarbe in weiß.
Gruß aus Düren
Breuer
Hallo Herr Markus B.,
der Kalk-Grundputz von Hessler. Darüber dann den Kalk-Glätteputz. Ob unter dem Kalkputz ein Vorspritzer notwendig ist hängt vom Saugverhalten der Steine ab. Gerne können Sie mir ein paar Bilder zusenden. Dann kann ich Ihnen noch mehr Informationen zum Beschichtungsaufbau liefern.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engost, ich habe in portugal ein altes Haus renovieren lassen. Entgegen meiner Wunsches auf reinen Kalkputz wurden je nach Raum zwischen 15 und 19 Prozent Zement beigemischt. Diese Zahlen kommen aus einer energetischen Testung, der ich vertraue, aber die so natürlich nicht als Beweis gilt. Vor der Renovierung hatte ich im Haus im Erdgeschoss 20 Grad, nun habe ich 27 Grad und es ist stickig. Sehr ich es richtig, dass dieser Prozentanteil quasi noch “ gering“ist? Sie schrieben in einer Antwort etwas von 25 – 50 Prozent Beimischung? Herzliche Grüße, Sigrid H.
Hallo Frau Sigrid B.,
Ihre Nachricht macht mich neugierig. Können Sie mir sagen wie diese energetische Testung abgelaufen ist? Interessiert mich sehr, wie durch eine energetische Testung, Rückschlüsse auf den Zementanteil abgeleitet werden konnten.
Zu Ihrer Frage:
Bezogen auf was, wurden 15 – 19% Zement beigemischt? Raumteile der Gesamtmischung oder bezogen auf den Kalkanteil? Bei Fertigmischungen beträgt der Bindemittelanteil ca. 20% (Raumteile). Bei selbst gemischtem Kalkputz liegt der Bindemittelanteil bei 33 – 20% (1:3 – 1:5).
Wenn 15 – 19% (Raumteile) Zement beigemischt wurden, ist dies ein Kalk-Zementputz mit dessen Eigenschaften. Habe mal getestet wie sich die Wasseraufnahme von einem Kalkputz verändert, wenn nur 5% Zement zugegeben wird. Das Ergebnis war erschreckend. Auf unserem YouTube Kanal finden Sie den Beitrag dazu. https://www.youtube.com/c/NatürlichKalk
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
wir renovieren unser Elternhaus Baujahr 1960 in Grosskarol/Siebenbürgen. Ursprünglich war es sicherlich mit Kalkputz verputzt. Seit der Wende 1989 sind dort auch „moderne“ Materialien auf dem Vormarsch.
Auf die Frage nach Kalkputz bekommt man bei Handwerkern oder Händlern nur erstaunte Gesichter.
Nach meiner Recherche sind dort zwei Produkte von Baumit erhältlich, die halbwegs brauchbar sind:
1. Baumit Klima MPI
2. Baumit Klima White
Klimaputz S wäre im benachbarten Ungarn zu bekommen, die Logistik macht sie aber teuer.
Selber mischen (ca. 1,5 t für Ausbesserungsarbeiten und Grundputz für neue Wände): aufgrund der unbekannter Qualität der Inhaltstoffe dort, bin unsicher ob das der bessere Weg ist.
Selbst Sumpfkalk (nachher zum Streichen mit Kalkfarbe erforderlich) ist dort „ausgestorben“ und muss aus Ungarn importiert werden.
Meine Frage:
– wie hoch ist der Zementanteil o.g. Produkte?
– was würden Sie mir raten?
Vielen Dank!
Hallo Frau Antika A.,
beim Baumit Klima MPI handelt es sich um einen Kalk-Zementputz. Der Kalkanteil liegt bei ca. 5%. Beim Baumit Klima White ist es schwieriger an Daten ran zu kommen. Aufgrund der Mörtelgruppe P II und dem schlechten Wasserdampfdiffusionswert gehe ich aber auch hier von einem Zementanteil aus.
Wenn dies die einzigen bezahlbaren Putze sind empfehle ich den Putz selbst zu mischen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
Keller, feucht, BJ 1908.
Putz ist runter. Wände gefräst.
Wir wollen eine Horizontalsperre von innen einbringen (Tobolin).
Tobolin empfiehlt folgenden Putz:
Der TOBOLIN Feuchtmauerputz und Feinputz erlangt bei der Verarbeitung nach Datenblatt folgende Eigenschaften:
Stark feuchtigkeitsregulierend für angenehmes Raumklima.
Keine Verstopfung der Poren durch Salze wie bei Sanierputz und daher lange Lebensdauer.
Hydrophil und unterstützt daher das Aufsaugen und Abgeben der Restfeuchte über der Horizontalsperre (Dampfdiffusionswert circa 6). Bei Sanierputzen circa 12-25.
Luftporengehalt 50% (bei Sanierputzen meist nur bis 30 %).
Zur Verwendung ist keine extra Salzanalyse notwendig.
Kurze Sanierzeiten (24 Stunden für 20 mm Schichtstärke).
Frage:
Ich hätte jetzt den Naturkalk Grundputz von Hessler genommen.
Würden Sie das auch tun?
Danke Ihnen.
Hallo Herr Rin S.,
Sanierputze sind bei feuchten Mauerwerk eine gute Wahl. Allerdings ist nicht jeder Sanierputz geeignet. Wie das beim Tobolin Feuchtmauerputz ist kann ich Ihnen aber nicht sagen. Ich finde bei Tobolin keinerlei Informationen zu dem Produkt.
Wenn es sich dabei um einen Kalk-Sanierputz (ohne Zement) handelt, kann ich die aufgelisteten Eigenschaften bestätigen. Gegen die Zementfreiheit spricht allerdings die kurze Trocknungszeit. 24 Stunden bei 20 mm Schichtdicke funktioniert nur mit Zement und anderen Zusätzen.
Ob der Hessler Grundputz eine Alternative ist kann ich nicht sagen. Wenn das Mauerwerk noch feucht und salzbelastet ist wäre ein Kalk-Sanierputz die bessere Wahl. Weil Salze nicht an die Oberfläche transportiert werden. Allerdings erst ab Schichtdicken von 30 mm.
Sehr gut und zudem natürlich ist Ziakosal, wenn es um Versalzungen geht. Wenn Sie den Untergrund mit Ziakosal einstreichen ist auch der Grundputz von Hessler geeignet.
Würde mich freuen, wenn Sie mir das Produktdatenblatt vom Tobolin Feuchtmauerputz zusenden. Zudem auch gerne ein paar Bilder vom feuchten Mauerwerk. Dann kann ich Ihre Fragen deutlich besser beantworten.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Als Handwerker nehme ich nur Sackware Weißkalkhydrat(C80), Putzsand und bei Bedarf Zement (oder nur Zement) und mische mir alles selber an. Da komme ich am besten und die Kunden sehen, was ich verarbeite. So habe ich es gelernt und dabei bleibe ich. Damit gestalte ich sogar WDVS entsprechend der ländlichen Bebauung:
Glück Auf! aus dem Erzgebirge
Hallo O., leider gibt es von Ihrer Sorte nicht mehr wirklich viele. Finde ich großartig.
Hallo Herr Engist.
Bin soeben auf ihre Seite gestoßen. Meine Außenfassade soll in den nächsten Wochen mit „Gräfix Kalk-grund leichtputz 71 lite“ einen 2 cm Putz bekommen.
Mörtelgruppe CS I nach DIN EN 988 – 1
Ist die zusätzliche Bezeichnung auf dem Sack.
Die Palette steht schon auf dem Hof.
Bin ich hier gut beraten worden?😬
Beste Grüße und schon mal vielen Dank!
Hallo Herr Michael H.,
der Gräfix 71 wäre nicht meine Empfehlung aber für die Fassade habe ich keine Bedenken. Ein wenig Zement schadet da nicht.
Im Innenbereich hätte ich deutlich mehr gegen das Produkt. Ein Produkt das als Kalkputz verkauft wird sollte nicht bis zu 10% Zement enthalten. Lassen Sie sich nicht von der Mörtelgruppe CS I täuschen. Mit genügend Leichtzuschlag, in dem Fall Perlite, bekomme ich selbst einen Zementputz in die Mörtelgruppe CS I.
Zudem stören mich die Zusätze, die nicht beim Namen genannt werden.
Was Sie noch klären sollten ist die geplante Schichtdicke. Laut Datenblatt soll der Putz maximal 15 mm stark aufgebracht werden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Als Restaurator im Stuckateur-Handwerk weiss ich schon lange um die Verarschung , wäre schön wenn durch Aufklärungskampanien wie diese zumindest die seriösen Handwerker sensibilisiert werden und entsprechend einkaufen würden. Wieder Zeit für den selbergemachten Baustellengemachten Putz nach alter Schule aus Sand NHL,Luftkalken und Co!Ich mache meine Kalkputze seit Jahren weitgehenst selber , und wenns mal nicht mit eigengemischten Mörtel gehen soll dann mit Werktrockenmörteln von Hessler Kalk aus Wiesloch
Herr W. es freut mich sehr, wenn wenigstens Restauratoren wissen was sie tun. Das trifft aber leider nicht auf jeden zu. Habe hier welche in der Region die noch immer nach Datenblatt beraten und anwenden. Von den tatsächlichen Inhaltsstoffen haben die keine Ahnung. Zum Glück gibt es Ausnahmen wie Ihr Kommentar zeigt.
Auch wir verarbeiten Hessler Naturkalk und haben mit Herrn Gramespacher einen Ansprechpartner gefunden, der uns oft mit Rat zur Seite steht.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Wird halt Zeit, das es wieder normal ist, das auf der Baustelle Kübel mit Sumpfkalk stehen…
Hallo Herr Jan A.,
diese Zeiten sind sicher vorbei. Es gibt aber auch gute Fertigprodukte die mit der Putzmaschine verarbeitet werden können und nicht teurer als ein Kalk-Zementputz sind.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr guter Artikel,
wir schulen schon seit Jahren u.a auch Stuckateure und Maler bezüglich hochwertiger Oberflächen. Im Zuge immer strenger werdender Innenraumluftrichtwerte lässt sich in manchen Bereichen eigentlich nur noch reiner Sumpfkalk einsetzen. Wie Sie richtig bemerkt haben kommt es aber auf die Inhaltsstoffe an. Und Sumpfkalk ist nicht gleich Sumpfkalk.
Um den richtigen Kalk zu finden sollte man einfach den Hersteller nach einer Volldeklaration fragen!! Dann trennt sich ganz schnell die Spreu vom Weizen.
Liebe Grüße
S.
Hallo,
haben bei der Restaurierung unseres Gründerzeithauses HP 9 Kalk-Grundputz vom Kalkwerk Hessler aus Wiesloch in rauhen Mengen verarbeitet. Als Deckputz kam dann von Pevalit A-500 Struktur-Edelputz zum EInsatz. Der HP9 ist Mörtelgruppe1 angeblich ohne Zusatzstoffe(???) Beim Pevalit bin ich mir mittlerweile nicht mehr sicher obs ne gute Wahl war, da man als Laie nichts direkt zu den Inhaltsstoffen finden kann. Würd mich freuen mehr zu Wissen über die Materialien…
Schöne Ostern von der Ostalb!
Hallo D.,
abgesehen von der Methylcellulose besteht der Hessler HP9 aus hydraulischem Kalk (NHL), Weißkalkhydrat, Kalkstein- und Quarzsand, Kalksteinmehl und kaolinitischer Ton. Die Cellulose wird eingesetzt damit er sich besser verarbeiten lässt.
Beim PEVALIT A 500 ist es deutlich schwerer die Inhaltsstoffe zu erfahren da die Schweizer in dem Fall keine Datenblätter zugänglich machen. Auf Grund der Produktbeschreibung und der Wasserdampfdurchlässigkeit ist davon auszugehen, dass mit Zusatzstoffen gearbeitet wird. Im besten Fall ist es „nur“ Zement.
Warum sind Sie nicht bei den Hessler Produkten geblieben?
Schöne Ostern aus dem nicht ganz so sonnigen Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
danke für die Infos. Wie befürchtet, so ists wohl mit dem Pevalit.
tja, warum wir nicht bei Hessler Produkten geblieben sind…? Da war der „Berater“, sprich ein Bekannter der gelernter(???) Gipser ist, sehr erfolgreich. Er hatte uns den unteren Stock mit Pavalit bereits im Vorjahr verputzt. Im oberen Stock musste dann der ganze bröselige Unterputz weg. Das hab ich selbst gemacht, ebenso wie die Vorarbeiten mit dem HP9, den ich SELBST aufgetrieben habe. Danach kam wieder der Bekannte ins Spiel mit seinem „bewährten“ Pevalit. Fazit: Am besten man baut das erste Haus für den grössten Freund, das Zweite für den besten Freund, und das Dritte für sich selbst. DAS war halt unser Erstes 😉 Mittlerweile verfahre ich bei Arbeiten am Haus so, dass ich mir die LehrFachbücher der damaligen Zeit ins Haus hole und als Schreiner ALLE Arbeiten selbst erledige. „Komischerweise“ werden in Büchern um 1900 die Materialien beschrieben, in aktuellen Lehrbüchern Markenprodukte und -Namen. Ein Schelm wer böse Lobbyarbeit dahinter vermutet…
Hallo D.,
schade wenn der Schreiner mehr Ahnung hat als der Verputzer. Freut mich das Sie Initiative ergriffen und nicht blind dem „Fachmann“ Glauben geschenkt haben. Machen Sie weiter so.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Ich habe folgenden Putz als reinen Kalkputz angeboten bekommen: Schwenk KP natur grob und Schwenk KP natur fein. Ich bin gespannt auf ihre Rückmeldung!
Hallo M.,
Schwenk hat keine reinen Kalkputze im Programm. Da ist immer Zement mit drin. Früher hatten die einen Naturkalk der allerdings von Hessler war.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo,
wie sieht es mit „Gräfix 61 (Haar, etc.)“ aus?
MfG
Hallo A.,
schwer zu beantworten. Laut Gräfix handelt es sich um reinen Naturkalk ohne Zusatzstoffe. Warum bei der Wasserdampfdurchlässigkeit ein Wert von 20 angegeben wird, welcher reinem Kalk nicht entspricht, konnte mir bis jetzt nicht erklärt werden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
hallo,
wir verwenden fuer arbeiten an unserem haus bj. 1936 hasit hasolan.ein mit 18 euro pro sack sehr teurer moertel.
damit gelingt das rissfreie anputzen an den altmoertel.
haelt er was wir uns von ihm versprechen?
schoene gruesse,
g.
Hallo G.,
Hasit Hasolan ist ein zementfreier Kalkputz mit Luftporenbildner (chemischer Zusatz) und weiteren Zuschlagstoffen wie Feinton, Ziegelmehl, Perlite und Zellulose. Die Wasserdampfdurchlässigkeit liegt bei einem Wert von ca. 20.
Reiner Naturkalk-Putz besteht aus Sand und Sand. Wenn er maschinell verarbeitet werden soll noch ein geringer Anteil an Zellulose. Die Wasserdampfdurchlässigkeit liegt bei einem Wert deutlich unter 10.
Wenn Sie einen reinen Kalkputz möchten gibt es sicher bessere und deutlich günstigere Produkte.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag, danke für diesen Artikel. Wie sieht es denn mit den Produkten (Rollputz) von Alpenkalk aus?
Und noch was: sind Sie der Ansicht, dass sich Kalkputz auf Wände aus Holzfaserplatten auftragen lässt und wenn ja, wie sollte man grundieren?
Vielen Dank und beste Grüße,
Hallo Frau Daniela H.,
Alpenkalk ist sehr schwierig. Sie finden nirgendwo Angaben die aufzeigen ob oder wieviel Kalk tatsächlich im Rollputz enthalten ist. Meine Empfehlung für Sie: Öffnen Sie einen Eimer Rollputz und riechen Sie daran. Der Geruch erinnert sehr stark an Dispersionsfarbe.
Meiner Meinung nach ist da noch Kunststoff enthalten.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist, auch ich interessiere mich für den Rollputz der Firma Alpenkalk und habe, auf Grund Ihrer vielen Kommentare hier im Netz die Firma Alpenkalk angeschrieben und um eine Inhaltsliste gebeten.
Folgendes wurde mir geantwortet:
AlpenKalk Rollputz ist zementfrei und wir verwenden nur hochwertigen Naturkalk aus den Alpen. In der heutigen Zeit ist es sehr wichtig zu wissen, welche Inhaltsstoffe auf unseren Wänden verarbeitet werden. Wir müssen diese Info auf unserer Webseite unbedingt hinzufügen.
Die vor über 30 Jahren von AlpenKalk entwickelte Rezeptur für Rollputz und Kalkfarbe enthält folgende Inhaltsstoffe: Weisskalkhydrat, Sumpfkalk, < 2% Disperteranteil, Tonerdemehl, mineralische Pigmente, Kreidemehl, Cellulosefasern/-pulver, Wasser, Kalksteinmehl, Marmormehl/ -sand.
AlpenKalk enthält keine Isothiazolinone (diese haben eine stark reizende und allergene Wirkung – auch „blauer Engel“-Farben sind hiervon betroffen).
Ist der 2%ige Disperteranteil der Kunststoffanteil von dem Sie in Ihrem Kommentar gesprochen haben?
Wir planen den Neubau eines Hauses. Die Innenwände sind seitens der Baufirma aus Yton-Steinen und Rigipsplatten, vorbereitet in der Qualität Q2. Wir sind auf der Suche nach einem wohngesunden, für Laien gut zu verarbeitenden Rollputz für Zimmerdecken und Wände. Die Verarbeitungshinweise der Firma Hessler zu ihren Produkten sind für uns nicht umsetzbar.
Mit freundlichem Gruß
Susanne H.
Hallo Frau Susanne H.,
ich empfehle Ihnen einen Eimer Alpenkalk Rollputz zu öffnen in daran zu riechen. Eine Dispersionsfarbe riecht fast identisch. Da brauche ich keine Herstellerangaben wie in Ihrem Fall, ohne Aussagekraft. Interessant wäre wie die den Putz so weiß bekommen. Versteckt sich hinter der Aussage „mineralische Pigmente“ Titandioxid? Oder auch welche Kunststoffe eingesetzt werden.
Ich bleib dabei, den Rollputz von Alpenkalk kann ich nicht empfehlen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag Herr Engist,
Ich stehe gerade vor der selben Frage wie Susanne.
Da Sie von Alpenkalk abraten:
Können Sie einen guten Rollputz mit feiner Körnung für innen empfehlen?
Möglichst gut deckend (Gipskarton) und einfach zu verarbeiten.
Vielen Dank und viele Grüße
Matthias
Hallo Herr Matthias U.,
ich empfehle den Kalk-Streichputz von Hessler. Der funktioniert sehr gut und die Inhaltsstoffe werden genannt. Der Kalk-Streichputz wird mit der Walze aufgebracht und ist einfach zu verarbeiten. Sie müssen nur auf eine gleichmäßige Schichtdicke achten.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
vielen Dank für die schnelle Antwort.
Der Kalk-Streichputz HP 9200 von Hessler sieht sehr gut aus.
Zur Zeit liegt er bei ca 2,50€ je qm (für einen Auftrag).
In meinem Fall bestehen die Wände aus Gipskarton (Stöße mit Gips gespachtelt).
Hessler empfiehlt allgemein einen Voranstrich mit Hessler Biogrund HP 9500.
Der liegt momentan bei ca. 2 € / qm
Allgemein wird ein zweiter Anstrich mit HP9200 empfohlen.
Insgesamt wären das dann ca. 7 €/ qm.
Was sind Ihre Erfahrungen? Ist der Voranstrich und der zweite Anstrich bei Gipskartonplatten notwendig?
Abermals vielen Dank
und freundliche Grüße aus dem Harz
Matthias
Hallo Herr Matthias U.,
ein Voranstrich mit Biogrund ist auf Gipspaltten dringend erforderlich. Bei alten, bereits vergilbten Gipsplatten ist Sperrgrund erforderlich.
Einen zweiten Anstrich mit dem Streichputz ist meiner Erfahrung nach nicht notwendig. Hängt aber natürlich von der Verarbeitung und dem Können ab.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
wir sanieren ein kleines Bahnwärterhaus, aus Sandstein gebaut.
Für die Innenwand der Küche hatte unser Maler Knauf Rotkalk im Einsatz. Nach dem Lesen Ihrer Seite bin ich entsetzt, was wir unserer Küche da angetan haben.
Fürs Wohnzimmer waren wir wohl schon etwas schlauer und holten uns einen Denkmalpfleger ins Haus. Wir sollen ausschließlich reinen Kalkputz in 4cm Stärke verwenden, sonst nichts. Auf die Frage nach dem richtigen Produkt wurden uns die Firmen Schwenk und Gräfix genannt. Diese sind wohl leider nicht die Richtigen, wie ich mittlerweile bei Ihnen gelesen habe. Hessler ist das von Ihnen empfohlene Produkt?
Ich persönlich tendiere zu einer leichten Innendämmung mit Klimasan. Dazu habe ich eine Volldeklaration der Firma angefordert. Nun sind hier auch 4,5% Portlandzement und 0,5% Hydroxypropylmethylcellulose enthalten. Wie sind diese Beimengungen zu beurteilen?
Sie haben schon sehr viel Erfahrung mit Klimasan. Haben Sie bereits Rückmeldungen von Kunden zu diesem Produkt?
Vielen Dank! Mit freundlichen Grüßen, M.
Sehr geehrte Frau M.,
genau darum geht es in meinem Artikel. Der Verbraucher wird nicht über die Inhaltsstoffe aufgeklärt, schlimmer noch, er wird getäuscht.
Zu den Produkten fürs Wohnzimmer kann ich Ihnen folgendes mitteilen.
Schwenk hat keine reinen Kalkputze im Programm. Bei Gräfix verhält es sich ein wenig anders. Laut Volldeklaration handelt es sich um reinen Kalkputz. Wenn man allerdings die Wasserdampfdurchlässigkeit vom z.B. Gräfix 61 bio Grundputz betrachtet scheint da doch etwas enthalten zu sein. Reiner Kalkputz hat einen Wert von deutlich unter 10, Gräfix liegt bei 20. Da mir dazu keine nachvollziehbare Erklärung von Seiten Gräfix geliefert wurde, empfehle ich diesen Putz nicht.
Wir verwenden und empfehlen den Naturkalk-Putz von Hessler. Dieser enthält auch Zellulose damit er maschinell verarbeitet werden kann. Damit kann ich aber gut leben und unseren Kunden einen Naturputz bieten der in der Verarbeitung, bezahlbar ist.
Als Dämmputz verwenden wir unter anderem Klimasan. Im Außenbereich wird es schwierig ohne Zement auszukommen. Für den Innenbereich gibt es von Hessler den HP 9SL-I der zementfrei ist.
Hessler hat als Zuschlag Blähglas, Klimasan Perlite.
Ich bin von beiden Produkten überzeugt (mein Fassade wurde mit Klimasan gedämmt) und habe bis jetzt nur positive Rückmeldungen erhalten.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Warum eigentlich überhaupt Kalkputz als Sackware verwenden? Guter Kalkputz besteht nur aus Kalk und Sand. Beide Rohstoffe gibt es fast geschenkt. Für den Preis eines 25 kg Sacks Kalkputz bekommt man in der Sandgrube 1.000 kg Sand! Dazu noch Weißkalkhydrat für nicht mal 10 € den Sack und fertig ist der reine Kalkputz. Den Mehraufwand fürs selbst anmischen hat man damit zehn mal wieder rein.
Hallo Herr O.,
mit Sackware ist Kalkputz kostengünstiger zu verarbeiten. Tatsächlich bekommt man die Tonne Sand für ca. 20 € und den Sack Kalk für ca. 10 €. Ist bis dahin wirklich günstig.
Jetzt beginnen Sie mit anmischen und dem händischen Auftrag. Bis Sie auf diese Art eine Wand fertig haben, mach ich 4 bis 5. Natürlich nicht alleine sonder zu Dritt. Es spielt bei mir auch keine Rolle ob im EG oder OG weil mir die Maschine das Material dahin pumpt wo ich es brauche.
Kostengünstiger ist sicher die Sackware dafür können Sie Ihren Putz so einstellen wie Sie Ihn brauchen und können sicher sein keine Zusatzstoffe im Material zu haben.
Ich denke beide Varianten haben Ihre Berechtigung.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
genau. Das mache ich schon seit fast 25 Jahren an/in meinem Haus in der Bretagne. CL90 heisst das hier, Luftkalk; plus Sand. Ein wenig Gips dazu für Innenwände. Das mit dem Kalkputz kaufen ist totaler Mumpitz
Hallo Herr Goelette,
Eigenmischungen sind immer die beste Wahl um verstecke Zusätze zu vermeiden. Zum Glück gibt aber auch ein paar wenige Hersteller auf die man sich verlassen kann.
Können Sie mir noch erklären warum Sie Gips beimischen? Das nimmt dem Kalkputz ein paar der positiven Eigenschaften. Deshalb verstehe ist das nicht.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo!
Sehr interessante Beiträge zum Kalkputz. Bauen gerade neu mit Ziegel.
Meine Frage: Haga 210 Grundputz und andere Haga-Produkte,
sind das reine Kalkputze ohne Zusatzstoffe oder Zement?
https://haganatur.com/produkte/grundputz-moertel/haga-210-bio-grundputz/
Wenn eine Wand gefliest werden soll bzw im Bad, muss dann Zement rein?
Muss an der Aussenwand (Bewittert!) Zement rein?
Wenn ich zementfrei verputze, was ist dann mit dem Estrich?
Da wäre das ökologischte doch der Zementestrich aber damit
hole ich mir doch wieder sehr viel Zement ins Haus.
Danke schon mal für Antworten, die sonst nirgends zu finden
sind und weiter so!
Schöne Grüße
Hallo Herr W.,
ich versuche mal Ihre Fragen zu beantworten.
Haga 210: Laut Hersteller handelt es sich um einen Putz der Mörtelgruppe P II und Druckfestigkeitsgruppe CS II. (Bei reinem Naturkalkputz liegen diese Werte bei P I und CS I.)
Der 210 wird aus mindestens 9 Verschiedenen Stoffen gemischt wie z.B. Trass, Tonerde, Pflanzenstärke.
Reiner-Naturkalkputz ist Haga 210 nicht.
Bei den anderen Produkten von Haga verhält es sich ähnlich. Aber, Haga 210 ist sicher besser als viele andere „Kalkputze“ die am Markt erhältlich sind.
Zement: Auf reinem Naturkalk kann man nicht fliesen. Deshalb werden diese Flächen mit Kalk-Zementputz verputzt. Bei der Aussenwand muss kein Zement rein wenn ein entsprechender Anstrich gewählt wird (z.B. Silikatfarbe von Keim).
Estrich: Für mich ist der ideale Bodenaufbau eine Balkenlage und darauf ein Dielenboden. Wenn dies nicht geht würde ich immer den Zementestrich vor dem Gipsestrich wählen. Grundsätzlich ist Zement ja nicht schlecht. Hat nur in reinem Kalkputz keine Berechtigung.
Wünsche Ihnen ein schönes Fest und ein spannendes 2018.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Frohe Weihnachten und guten Rutsch noch!
Hallo!
Mein Verputzer arbeitet gerne mit BauMit. Nun habe ich mir die Palette von Baumit angesehen. Dieser Putz kommt einem Kalkputz noch am nächsten:
http://www.baumit.de/produkte/gesuender-wohnen/klima-kalkputze/kalkputz-klima-rk-38.html
die hydraulischen Zusätze sind nicht näher aufgeführt. Was ist da drin? Wie giftig ist das?
Frohe Weihnachten
B.
Hallo Herr B.,
der RK 38 von Baumit hat mit einem reinen Kalkputz nichts zu tun. Laut Hersteller handelt es sich um einen kalkgebundenen Innenputz. Wie giftig er ist kann man im ECO-Zertifikat nachlesen aber ob das gut oder schlecht ist möchte ich nicht beurteilen. Fakt ist, Baumit nutzt mal wieder die positiven Eigenschaften von reinem Naturkalk als Werbebotschaft und vergisst zu erwähnen wie viel Chemie bei dem Produkt eingesetzt wird. Was genau drin ist kann ich nicht sagen aber ich denke Kunststoffdispersion, Wasserrückhaltemitte, Luftporenbildner, Verdickungsmittel usw. Zumindest darf dies laut Deklaration drin sein.
Meier Meinung nach genau das richtige Produkt für Verarbeiter die keine Ahnung von echtem Kalkputz haben.
Wünsche Ihnen ein schönes Fest und ein spannendes 2018.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag liebe Mitleser,
vielen Dank für diesen informativen Beitrag. Ich finde, dass man beim Putz auf die Qualität achten sollte, damit man im Nachhinein keine Probleme kriegt. Insofern ist es immer ratsam, einen Profi ans Werk zu lassen.
Hallo,
welchen Hersteller für Fertig-Kalkputze können Sie konkret empfehlen und wo kann man ihn beziehen?
Hallo Herr A,
ich verarbeite und empfehle Hessler-Kalkputze. Wo man diesen beziehen kann finden Sie auf der Seite von Hessler. Sollte in Ihrer Region kein Händler ansässig sein können Sie auch direkt bei Hessler bestellen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag Herr Engist,
zuerst möchte ich Ihnen zu der großartigen Projekt „Kalkputz-Lüge“ gratulieren. Da kommt einiges ans Tageslicht, was dem normalen Verbraucher von der Industrie mit oder ohne Absicht vorenthalten wird.
Jetzt zu meiner Frage. Was der Reinheit des Kalkputzes angeht, empfehlen Sie die Verwendung der Hessler Produkten. Ich wollte für ein Projekt eigentlich das Produkt von St. Gobain weber.tec 174 als Grundputz und weber.tec 178 Kalk-putzglätte verwenden. Jetzt bin ich etwas verunsichert, ob das eine gute Wahl wäre. Könnten Sie mir Ihre Meinung dazu mitteilen? Wäre mit der Kalk-putzglätte Oberflächenqualität Q3 erzielbar?
J.
Hallo Herr J.,
vielen Dank für Ihr positives Feedback zu meinem Projekt Kalkputz-Lüge.
Zu Ihrer Frage:
Es kommt darauf an was Sie von Ihrem Putz erwarten und warum Sie diesen gewählt haben. Wenn Sie auf der Suche nach einem reinen Kalkputz sind dann ist der Weber.cal 174 sicher die falsche Entscheidung. Der Putz enthält Zement und Luftporenbildner, also chemische Zusatzstoffe. Der Zementanteil liegt bei 10 – 20% und ist somit höher als bei einem Kalk-Zementputz von Maxit z.B.. Selbst reine Zementputze liegen bei 20 – 25%. Das nächste ist die Wasserdampfdiffusion. Da liegt der 174 bei einem Wert von 25. Reiner Kalkputz liegt bei deutlich unter 10.
Beim Weber.cal 178 schaut es auch nicht besser aus. Zementanteil 10 – 20%, Luftporenbildner, weiße Füllstoffe (was auch immer das sein mag) und bei der Wasserdampfdiffusion wieder einen Wert von 25.
Würde beide Produkte als Kalk-Zementputz mit chemischen Zusatzstoffen einordnen.
Ich empfehle Kalkputz von Hessler weil dieser Putz maschinengängig ist. Deshalb kann ich auch mit dem geringen Anteil an Zellulose leben. Unterm Strich erwarten meine Kunden einen Putz der frei von Schadstoffen aber dennoch bezahlbar ist. Für mich im Bereich der maschinengängigen Kalkputze die erste Wahl.
Mit reinem Kalkputz kann man Oberflächengüte Q3 herstellen.
Hoffe meine Antwort hilft Ihnen weiter.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
vielen Dank für Ihre Rückmeldung – Sie haben mir sehr weitergeholfen!
Der Hintergrund meiner Frage war der Einsatz von Multipor- Innendämmung. Um eine gute Wasserdampfdiffusion zu ermöglichen und damit das Tauwasser-Problem etwas in Grif zu kriegen, wäre meines Erachtens einen Kalkputz optimal (diese Schlussforderung basiert auf Recherchen, bin kein Handwerker). Dazu kommt natürlich das Bestreben, die Voraussetzungen einer guten Raumklima zu schaffen. Aber auch die Optik sollte nicht vernachlässigt werden – klingt alles ja wunderbar und easy, wäre da nicht der Hacken mit der Verarbeitung 🙂
Weber.cal werde ich mit Sicherheit nicht anwenden. Herzlichen Dank nochmals, dass Sie mir und meiner Frage Ihre Zeit geschenkt haben.
Alles Gute und viel Erfolg!
J.
Hallo Herr J.,
es war mir ein Vergnügen ein klein wenig Licht ins Dunkle zu bringen.
Zur Innendämmung mit Multipor hab ich noch ein paar Worte zu sagen. Um die Innendämmung zu verarbeiten werden 3 verschiedene Materialien (Kleber, Platte, Armierschicht, Oberputz) eingesetzt die bezüglich der Wasserdampfdiffusion unterschiedliche Werte aufweisen. Finde ich nicht optimal wenn man sich mal ansieht wie das mit der Diffusion funktioniert.
Würde auch bei der Innendämmung immer einen Kalk-Dämmputz vorziehen auch wenn der Dämmwerte etwas schlechter ist.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist!
Dank Ihnen habe ich BauMit jetzt über Bord geworfen und bin bei Hessler angelangt 🙂
Aussen werde ich wegen der Steine einen Leichtputz (HP9L) brauchen. Ist das innen auch sinnvoll oder reicht da der HP9?
Jetzt bin ich aussen aber skeptisch, ob da gegen die Witterung reiner Kalkputz ausreicht. Wäre der HP1L von Hessler eine Alternative mit etwas Zement? Oder ist der nicht besser als alle anderen?
Ist es überhaupt sinnvoll wenn man innen reinen Kalkputz hat dann aussen Kalk-Zement-Putz zu machen wegen Diffusion usw?
Wenn aussen reiner Kalkputz, dann mit Silikatfarbe anstreichen damits wetterfest wird?
Nur bei den Oberputzen bin ich verwirrt. Es gibt den HP9Fein, den HP90 Oberputz im Eimer und den HP90 Sumpfkalkputz. Was ist denn an Sumpfkalk besser/anders?
Sie sehen, eine Frage wirft die nächste auf aber ich bin Ihnen jetzt schon tausendmal dankbar für Ihren Blog und dass Sie mich von Standardputzen abgebracht haben 🙂
B.
Hallo Herr B.,
es freut mich wenn mein Einsatz Früchte trägt und ein klein wenig zur Wohngesundheit beiträgt.
Derzeit entsteht gerade ein Buch zum Thema um noch mehr Menschen zu erreichen. Auszüge werden sicher demnächst als Blogbeitrag erscheinen.
Wenn im Außenbereich, wegen der Mauersteine, der HP 9L besser geeignet ist würde ich diesen auch im Innenbereich einsetzen. Zumindest die Außenwände sind ja aus demselben Material. Bei den Innenwänden, wenn andere Mauersteine verwendet wurden, kann der HP 9 verwendet werden.
Reiner Kalkputz im Außenbereich funktioniert sehr gut. Wenn Sie diesen mit einem entsprechenden Anstrich versehen hält er unbegrenzt. (Im Sockelbereich bitte keinen reinen Kalkputz verwenden.) Meine Empfehlung lautet KEIM Purkristalat. Handelsübliche Silikatfarben enthalten ca. 5% Dispersion und andere chemische Inhaltsstoffe.
Zum Kalk-Zementputz HP 1: Der ist auch nicht besser oder schlechter als Produkte von anderen Herstellern.
Zu den Oberputzen:
HP 9 F entspricht dem HP 9. Der Unterschied liegt in der Korngröße. Beim F liegt diese bei 1 mm und ergibt ein schönes Filzbild. Diesen würde ich im Außenbereich als Oberputz einsetzen.
HP 90 ist für mich der ideale Oberputz. Die Materialkosten sind moderat und der Diffusionswiederstand entspricht dem vom Grundputz. HP 90, 0,5 mm eingefärbt im Wunschfarbton ergibt ein sehr schönes, natürliches Oberflächenbild.
HP 90 SK wird aus Sumpfkalk und nicht wie der HP 90 aus natürlich hydraulischem Kalk (gelöschter Kalk) hergestellt. Dadurch besitzt der HP 90 SK eine höhere kapillare Wasseraufnahmefähigkeit und reguliert das Raumklima noch besser. Das ist der Mercedes liegt aber auch preislich deutlich (mehr als das Doppelte) höher als der HP 90.
Wo möglich würde ich den Oberputz immer eingefärbt verarbeiten. Mit keinem Anstrich erreicht man ein vergleichbares Oberflächenfinish.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrem Vorhaben und würde mich freuen wenn Sie mir vom fertigen Haus ein paar Bilder zukommen lassen.
Grüsse aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
danke für diese informative Seite – aufgrund vieler unterschiedlicher Informationen stehe ich trotzdem etwas „im Wald“. Wir haben einen Kalkputz im Keller (Bj 50), der durch steigende Bodenfeuchtigkeit (insbesondere im Frühling) bodennähe immer etwas feucht ist. Gestrichen wurde mit Kalkfarbe, und die Wände sind besonders im Bodenbereich stark renovierungsbedürftig (großflächiger Putzwegfall bis zum Mauerwerk/Beton). Geplant hatte ich einen Kalkzementputz zu verwenden um die Stellen auszubessern. Allerdings bin ich nun mehr als verwirrt, da der von mir anvisierte Putz (SakretKIP) dank Ihrer Seite ja nur mit 5-10% Kalk versetzt ist – „Kalk“putz würde ich das nun nicht mehr nennen. Also dann doch reinen Kalkputz wieder, im Sockelbereich aber doch einen KZP. Aber was kommt dann an Farbe drauf? Reine Kalkfarbe ist einfach nicht abriebarm genug, jedesmal wenn man an der Wand vorbeischiebt, ist man weiss. Wohl dann „Silikatfarbe“, aber hier ists ja auch wie bei den KZP – nur weil Silikat raufsteht ist wohl auch selten viel drin. Daher zwei Fragen: welchen Hesslerputz würden sie für den Bodenbereich und welchen für den Draufputz nehmen? Haben Sie erfahrung mit Silikatfarben (oder Alternativen) auf diesen? Danke und Gruß
Hallo Herr D.,
grundsätzlich ist es immer wichtig die Ursache von aufsteigender Feuchtigkeit zu beseitigen. Wenn man das nicht in den Griff bekommt sollte man einen Putz wählen der damit klar kommt. Um einen Putz zu wählen muss man verstehen was passiert wenn Feuchtigkeit aufsteigt.
Durch die aufsteigende Feuchtigkeit lösen sich bauschädliche Salze. Diese kristallieren wenn das Wasser verdunstet und verursachen durch den Kristallisationsdruck Schäden. Zudem wirken diese Salze hygroskopisch und ziehen permanent weiter Feuchtigkeit an.
Deshalb würde ich Ihnen einen Kalk-Sanierputz empfehlen. Dieser würde als „Opferschicht“ dienen und die Salze speichern ohne selbst Schaden zu nehmen. Die geringere kapillare Leitfähigkeit gegenüber der „Schwammwirkung“ der Salze sorgt für deutlich weniger Wasser im Mauerwerk. Außerdem begünstigt die hohe Wasserdampfdurchlässigkeit von Kalk das Austrocknen der Mauer.
Meine Empfehlung lautet deshalb Klimasan-Sanierputz (5% Zementanteil) oder Hessler HP 9SL (ohne Zement).
Beide funktionieren sehr gut. Darauf den Hessler HP 9F (Filzputz).
Zu den Farben
Wäre interessant zu wissen welche „reine“ Kalkfarbe Sie verwendet haben. Wir verarbeiten reine Sumpfkalkfarben. Da ist der Abrieb minimal.
Wenn Silikatfarben dann Keim obwohl auch diese bis zu 5% Dispersion enthalten. Besser sind noch die zweikomponentigen Silikatfarben. Sie bestehen aus flüssigem Kaliumsilikat und Farbpulfer.
Ich würde in Ihrem Keller allerdings die Sumpfkalkfarbe HP 9100 vorziehen.
Hoffe meine Antwort bringt ein wenig Licht ins Dunkle.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
wir haben bei Malermeistern einen Innenputz aus Bio Kalkputz angefragt und Folgendes empfohlen bekommen:
Keim Mycal-Por als Ausgleichs-Dünnlagenputz, darauf Keim Dolomitspachtel als Glattspachtelung Q3 und ein Anstrich mit Keim Innostar.
Ein zweiter Handwerker würde „Haga Kalkspachtel“ und Haga Kalkfarbe verwenden.
Wie beurteilen Sie diese Alternativen? Bei Keim scheinen Sie nur die Silikatfarben zu empfehlen.
Herzlichen Dank für Ihre Beurteilung
Und viele Grüsse
V.
Hallo Frau V.,
wenn Ihnen diese beiden Varianten als reine Kalksysteme angeboten wurden entspricht Hage dieser Aussage eher.
Keim Mycal-Por enthält Zement und haftverbessernde Zusätze die nicht näher genannt werden.
Keim Dolomitspachtel enthält laut Sicherheitsdatenblatt keinen Kalk dafür aber Chemie.
Bei Hage ist das ein wenig schwieriger. Zunächst weiß ich nicht welcher Kalkspachtel angeboten wurde. Nehme deshalb den Universalspachtel. Dieser wird in der Druckfestigkeit der Klasse CS II zugeteilt. Kalk-Zementputz findet man in derselben Klasse.
Zur Kalkfarbe von Haga kann ich nichts sagen. Indikatoren die mir etwas über zusätzliche Inhaltsstoffe verraten könnten, fehlen komplett.
Habe schon mehrfach versucht von Hage eine Volldeklaration für deren Produkte zu bekommen, leider ohne Erfolg.
Grundsätzlich empfehle ich allerdings keine Hersteller die nicht bereit sind die Inhaltsstoffe anzugeben.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrte Herr Engist,
Wir tun unsere Wohnung renovieren. Wir haben die Tapeten entfernt, und die Maler haben folgendes empfohlen:
1) Tiefgrund Silikat Grundierung von Hornbach
2) Brillux Mineral-Handspachtel leicht ELF 1886 oder Modulan 400 (Hornbach)
3) Feinspachtel zb. Lugato feiner Flächenspachtel ( Hornbach)
Wir wollen die Wände glätten und anschließend mit Keim Biosil streichen. Welche biologische Produkte sind am besten geeignet? Ist die oben genannte Maler Empfehlung richtig?
Vielen Dank
G.
Hallo Herr G.,
wundere mich ein wenig über die Materialempfehlung Ihres Malers. Selten werden von einem Maler Baumarktprodukte und solch ein wilder Materialmix angeboten. Würde die Qualifikation des Malers vorab kritisch prüfen.
Zu den Produkten:
Brillux 1886 ist eine Dispersionsspachtelmasse. Inhaltsstoffe sind Acrylat-Copolymer-Dispersion, Styrol-Acrylat-Copolymer-Dispersion, Calciumcarbonat, Silikate, Polymerfüllstoff, Wasser, Additive und Konservierungsmittel (Methyl- und Benzisothiazolinon)
Modulan 400 ist auch nicht besser. Inhaltsstoffe sind Calciumsulfate verschiedener Hydratstufen Mineralische Füllstoffe (Kalksteinmehle) Copolymere aus Vinylacetat und Ethylen, Polyvinylalkohol, Celluloseether, Eiweißabbauprodukte
Lugato feiner Flächenspachtel ist eine Kunstharzdispersionsspachtel
Diese Produkte haben alle nichts mit dem Thema Kalk zu tun und sind Ihnen sicher auch nicht als reine Kalkprodukte angeboten worden. Welche Produkte für Ihre Flächen am besten geeignet sind kann ich nicht beurteilen da mir Informationen fehlen. Es gibt sicher auch für Ihr Projekt Lösungswege mit reinen Kalkprodukten.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
ich hätte gerne mal ihre meinung zu der Firma Wellwall
und ihren Produkten
Hallo Herr K.,
zu den WellWall Produkten kann ich nicht viel sagen da vom Hersteller wichtige Parameter nicht genannt werden. Zunächst einmal sei erwähnt WellWall hat keine eigenen Produkte und wird von Kalkkind beliefert. Was aber insofern keine Rolle spielt da die WellWall GmbH und die Kalkkind GbR dieselbe Postanschrift haben. Da ich für ein Spiel mit offenen Karten bin verliert Kalkind/Wellwall für mich an Sympathie.
Bei den Produkten ist es ähnlich. Es mögen gute Produkte sein aber ohne Angaben zur Wasserdampfdurchlässigkeit usw. ist es schwierig ein Produkt zu beurteilen. Ich glaube die Kalkind-Produkte werden von einem anderen Hersteller aus Baden-Württemberg produziert.
Mehr möchte ich dazu im Moment nicht sagen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Meine Hochachtung für Ihren Blog Herr Engist…
Die Firma Otterbein blieb bislang unerwähnt; z. B. CALCEA Kalkfeinputz. Ich, baubiologisch interessierter Laie, stelle meinen Roll/Streichputz aus Sumpfkalk (36 Monate) und ungewaschenem Sand (0-1er) selbst her, was mir aber langsam zu mühselig wird – möchte deshalb das o. g. Produkt verwenden. Hält es Ihren lobenswerten Kriterien stand?
Danke jetzt schon für Ihre Mühe der Antwort.
Herzliche Grüße aus dem Vordettaunus
K.
Hallo Herr K.,
vielen Dank für Ihren Zuspruch.
Beim Calcea Feinputz ist es nicht so einfach mit einer Beurteilung.
Die in den Merkblättern angegebenen Werte sind in Ordnung. Der Kalkanteil ist mit 5-15% eher gering und die im Sicherheitsdatenblatt genannten Zusätze stören mich. Diese werden nicht näher beschrieben und können deshalb alles sein. Laut Datenblatt kann der Feinputz mit allen gängigen Putzmaschinen verarbeitet werden. Das funktioniert nur wenn zumindest Cellulose beigemischt wird. Welche weiteren Zusätze enthalten sind kann ich nicht sagen.
Zudem bin ich bei den Auszeichnungen/Zertifikaten etwas skeptisch. Beim Deutschen Institut für nachhaltiges Bauen (DINB) fällt mir auf, dass in allen Bereichen nur Otterbein-Produkte empfohlen werden. Auch das Zertifikat vom Institut für Umwelt und Gesundheit (IUG) ist für mich kein Kaufargument. Die von IUG geforderten Grenzwerte und Prüfmethodik, um als „Allergiker-freundlich“ zertifiziert zu werden, sind nicht zugänglich.
Wegen dem geringen Kalkanteil und weil Otterbein nicht mit offenen Karten spielt ist der Putz für mich nicht empfehlenswert.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
wir haben einen Altbau von ca. 1954. Im Keller, der offensichtlich mit Beton- oder Schlackesteinen gemauert ist, wurden die Wände seinerzeit mit einem Einlagenputz ohne Spritzbewurf verputzt und in mehreren Schichten gekalkt. Einer der Vorgänger hat nun Fliesen drauf geklebt. Diese lösen sich ab und die Kalkschichten stellenweise ebenfalls. Außerdem ist an mehreren Stellen der Putz hohl. Außenabdichtung aktuell unbekannt.
Ich möchte das nun ausbessern und herrichten.
Mein Maler vor Ort hat mir empfohlen die Fliesen und Kalkschichten zu entfernen, mit Sikikatgrundierung drüber zu gehen und einen Kalkputz zum herrichten zu verwenden, der dann wieder gekalkt werden sollte.
Der vohandene Putz ist nun ziemlich sicher ein Zementputz. Damit ergeben sich unterschiedliche Materialzusammensetzungen beim Ausbessern. Und da wo der Putz noch fest ist würde ein Kalkputz auf den Zementputz aufgebracht.
Die Empfehlung hat den Huntergrund die Feuchtigkeit im Keller zu senken.
Aktuell 76% bei 8 Grad C.
Ich fürchte zudem um die Festigkeit des Kalkputzes bei einer Verwendung an den Kellerwänden.
Danke für Ihre Hilfe und viele Grüße
M.
Hallo Herr H.,
eine Beratung ohne das Objekt zu kennen ist schwierig und deshalb kann ich nur Ratschläge geben. Sie schildern es wurde ein Kalkputz verarbeitet ein paar Zeilen später handelt es sich dann aber um einen Zementputz. Also wahrscheinlich verschiedene Putze die im Nachhinein nicht klar zu definieren sind. Abgesehen von der Optik möchten Sie durch den Kalkputz die Luftfeuchtigkeit im Keller senken.
Das funktioniert nur bedingt. Wenn Feuchtigkeit eindringt und nicht abgeführt werden kann wird auch Kalkputz nicht helfen. Kalk kann eine gewisse Menge an Feuchtigkeit aufnehmen und speichern. Wenn dieser Sättigungsgrad erreicht ist nimmt er nichts mehr auf. Wichtig ist also zunächst die Ursache der hohen Luftfeuchtigkeit zu ermitteln und gegebenenfalls Abhilfe schaffen.
Was Ihr Maler vor Ort vorschlägt macht auf den ersten Blick durchaus Sinn. Interessant wäre zu erfahren welchen Kalkputz er einsetzen möchte. Ich gehe von einem Kalk-Zementputz aus der als Kalkputz verkauft wird weil der angestrebte Putzaufbau nicht zu einem reinen Kalkputz passt.
Mein Vorschlag für Ihren Keller würde wie folgt lauten:
1- Den Zementputz komplett entfernen weil er das Mauerwerk absperrt und den Kalkputz soweit entfernen bis er tragfähig ist.
2- Die Betonsteine mit Klimasan S warzenförmig mit ca. 50%iger Überdeckung vorspritzen.
3- Die Wände mit Klimasan S in einer Schichtstärke von 3 cm verputzen
4- Naturkalk Filzputz als Oberputz aufziehen und filzen
5- Die Wandflächen mit Sumpfkalkfarbe streichen
Klimasan S ist ein Sanierputz der, obwohl er knapp 5% Zement enthält, deutlich besser funktioniert als herkömmliche Sanierputze und Ihr Mauerwerk austrocknet.
Wünsche Ihnen ein schönes Osterfest und liebe Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Danke, Herr Engist, für die schnelle Nachricht und die detaillierten Vorschläge.
Tut mir leid, wenn ich nicht güt rübergekommen bin.
Es ist ein Einlagen-Zementputz vorhanden und keinerlei Kalkputz. Der Zementputz wurde lediglich mehrfach mit Kalk geweißelt.
Die vohandene Feuchtigkit scheint durch Kondensation zu entstehen, da die Fliesen nass werden. Der Vorbesitzer hat die alten Kellerfenster (Einscheibenglas und Gitter) gegen Kunststoffester ausgetauscht und gesagt, dass damit die Probleme anfingen. Habe schon überlegt einen Wanddurchbruch zu machen um einen gewissen Luftaustausch herzustellen. Der Keller ist ca. 1 m über Erdgleiche.
Wir haben eine Luft/Wasser-Wärmepumpe installiert, die die Luftfeuchte reduzuieren hilft. Ist aber erst 8 Tage drin – zeigt aber vermeintlich schon Wikung. Wird mal nachzumessen sein.
Leider hat der Maler keinerlei Produkt empfohlen. Aber Sie haben mir ja was vorgeschlagen. Aber dafür hab ich ja von Ihnen Vorschläge bekommen.
Vielen Dank dafür.
Auch Ihnen frohe Ostern und vielen Dank.
Viele Grüße
M.
Hallo Herr H.,
wenn es keine Probleme mit aufsteigender Feuchtigkeit gibt und die Mauersteine trocken sind können Sie auf den Sanierputz verzichten. Dann würde ich wie folgt vor gehen:
1- Wenn nötig Vorspritzer auftragen (müsste man vor Ort prüfen)
2- Naturkalk-Grundputz 15 mm auftragen
3- Nach ausreichender Trocknung Naturkalk-Filzputz aufziehen und filzen
4- Flächen mit Sumpfkalkfarbe streichen
Dieser Aufbau sollte für ein ausgewogenes Raumklima sorgen. Viel Erfolg bei Ihrem Vorhaben und achten Sie bei der Materialwahl darauf tatsächlich einen Kalkputz zu bekommen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Herzlichen Dank, Herr Engist für Ihre Auskünfte.
Ja, so werd ichs wohl machen.
Wenns umgesetzt ist melde ich mich wieder. DANKE
Viele Grüße
M.
Hallo Herr Engist,
wir renovieren gerade ein altes Haus (1909). Die Wände sind vom losen Putz befreit du werden gerade vom Maurer neu verputzt (Biorit Knauf Kalkunterputz). Wir wollen die Wände dann selber weiterbearbeiten (glätten mit einem Feinputz / Spachtel auf Kalkbasis und streichen mit Kalkfarbe). Welche Produkte kann man da nehmen?
Vielen Dank schon mal vorab.
Mit freundlichen Grüßen
D. W.
Guten Morgen Herr W.,
zunächst muss ich Sie korrigieren. Ihr Maurer verputzt nicht mit Kalkputz sondern mit Kalk-Zementputz. Der Knauf Biorit entspricht Mörtelgruppe P II, Festigkeisklasse CS II und enthält 10% Zement. Auch der Kalkanteil liegt nur bei 10%. Zudem wird in der Leistungserklärung die Wasserdampfdurchlässigkeit mit NPD (nicht relevant) angegeben.
Als Kalk-Oberputz können Sie verschiedene Produkte einsetzen:
Hessler HP 9F für gefilzte Oberflächen mit 1 mm Körnung
Hessler HP 90 Feinputz für fein gefilzte Oberflächen (wird in 2 Lagen aufgezogen und gefilzt)
Hessler HP 900 Sumpfkalkglätte für glatte Oberflächen ( in zwei Lagen aufziehen und glätten)
Als Anstrich Hessler HP 9000 Kalk-Kaseinfarbe oder HP 9100 Sumpfkalkfarbe
Ich finde den HP 90, im Wunschfarbton eingefärbt ergibt die schönsten Oberflächen. Ist aber natürlich Geschmackssache.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrte Herr Engist,
wir haben die Wände unserer Räumlichkeiten komplett mit Armierungsgewebe und Armierungskleber vorbereitet und für uns steht nun als nächstes der finale Oberputz an. Ich habe mir nun die Produkte der Fa. Hessler angesehen, bin aber nicht sicher, welches Produkt für uns in Frage kommt.
Der von Ihnen als Filzputz beschriebene HP 9 ist m.E. ein Grundputz, auf den dann erst aufgetragen wird. Sollte man diesen auch abfilzen können, wäre er, auch preislich, eine gute Wahl.
Der HP90 ist fertig angemacht und dementsprechend teurer.
Ursprünglich wollte mein Verputzer den Putz selbst anmischen (Quarzsand, hydraulischer Kalk, Mischöl, Wasserdicht, Zementanteil). Da er jedoch krankheitsbedingt ausgefallen ist suche ich ein geeignetes Alternativprodukt. Wir möchten gerne gefilzte und nahezu glatte Oberflächen (1 mm Körnung). Nach Möglichkeit sollte der Putz weiß sein (also kein Rotkalk, o.ä.), damit man diesen nicht unbedingt mehr streichen muss. Oder ist es aus Ihrer Sicht besser den Putz durch einen Anstrich zu „veredeln“? In Frage kämen hier für mich Silikatfarben der Fa. Biosil. Damit habe ich bisher sehr gute Erfahrungen gemacht.
Wie stehen Sie dazu?
Für eine Rückmeldung wäre ich Ihnen sehr dankbar.
Mit freundlichen Grüßen
Hallo Herr/Frau Unbekannt,
wenn die Nachricht am 1.04. gekommen wäre hätte ich nicht geantwortet da ich Sie für einen Scherz gehalten hätte. Tatsächlich verstehe ich nicht was Sie vorhaben.
Der Untergrund wurde mit Armierkleber beschichtet. Diese sind in der Regel wenig „atmungsaktiv“ und auf Zementbasis. Darauf sollte ein selbst gemischter „Kalkputz“ der mit Mischöl, Wasserdicht (was auch immer das sein soll) und Zement hergestellt werden.
Warum Sie einen Kalkputz einsetzen wollen würde mich brennend interessieren?
Bis dahin werde ich Ihnen aber zumindest mal Ihre Fragen bezüglich dem Oberputz beantworten. Ob dieser auf Ihrer Armierschicht hält kann ich allerdings nicht beurteilen. Dazu müsste ich wissen um welches Material es sich dabei handelt.
HP9 F ist ein Filzputz mit Kornstärke 1,0 mm. Diesen kann man abfilzen.
HP 90 ist ein Kalk-Feinputz in Kornstärke 0,3 oder 0,5 mm. Diesen gibt es in weiß, natur und kann auch mit Pigmenten eingefärbt werden.
Ob es sinnvoll ist den Putz mit Farbe zu „veredeln“ kommt auf die Nutzung an. Grundsätzlich finde ich eingefärbten Kalkputz sinnvoller und schöner. Wenn aber in Bereichen eingesetzt wo dieser schnell verschmutzt oder auch mal beschädigt werden kann, dann ein Anstrich.
Zum Anstrich: Die Fa. Biosil kenne ich nicht und somit auch nicht deren Produkte. Vielleicht meinen Sie aber die Fa. Keim und die Farbe Biosil? Diese ist für Ihr Vorhaben sicher ausgezeichnet.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Morgen Herr Engist,
vielen Dank für die schnelle Antwort.
Sie haben natürlich Recht. Es handelt sich um die Fa. Keim und das Produkt Biosil.
Zu unserem Bauvorhaben: Wir haben nicht in sämtlichen Räumen den Putz von den Wänden geschlagen und zur Schaffung eines geeigneten Haftgrundes hat mein Verputzer dann sämtliche Räume mit Armierungsgewebe und Armierungskleber vorbehandelt. Auf diesem Untergrund soll nun der Oberputz aufgebracht werden. Wie angedeutet, wollte er diesen selbst anmischen. Mit Wasserdicht meint mein Verputzer Dichtungsmittel (bspw. von PCI). Ob sinnvoll oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Habe mich hier jedoch auf die langjährige Berufserfahrung des Verputzers verlassen.
Was genau aber meinen Sie mit „Warum wollen Sie einen Kalkputz einsetzen?“. Hat das aus Ihrer Sicht keinen Sinn bei dem Aufbau bzw. der Vorbereitung der Wand? Ist es im Zweifel sogar nachteilig? Ich wollte eben auf gar keinen Fall einen Gipsoberputz bzw. Tapete.
Derzeit hat man mir zu Rotkalk Filz 1,0 mm weiß geraten, wovon ich, aufgrund Ihrer Erläuterungen aber abgekommen bin.
Tendieren würde ich derzeit zum HP 9 F Grundputz von Hessler mit Kornstärke 1,0 mm. Diesen würde ich im Anschluss noch streichen mit besagter Silikatfarbe von Keim.
Ist das eine sinnvolle Kombination aus Ihrer Sicht? Was schlagen Sie für die Wände in einem Badezimmer vor?
Vielen Dank für Ihre Ausführungen und Mühen.
Mit freundlichen Grüßen
Hallo W.,
der Beschichtungsaufbau ergibt wenig Sinn aus meiner Sicht. Er zeigt nur dass Ihr Verputzer absolut keine Ahnung von Kalkputz hat.
Armiermaterial hat in der Regel einen Wasserdampfwiederstand von ca. 25. Die Wände werden damit quasi abgedichtet und können nicht mehr „atmen“. Um auf dieses Material einen Naturkalk (ohne Zement) aufbringen zu können müssen Sie erst einen Naturkal-Haftputz (HP 14) aufbringen. Mit diesem hätte man auch die Armierlage ausführen können. Oder man hätte mit HP 9 verputzt und ein Armiergewebe eingebettet. Wenn dann noch Kalkputz selbst gemischt wird und da Chemie (Wasserdicht) und Zement rein kommt kann man sich diesen „Kalkputz“ sparen. Der ist nicht besser als jeder handelsübliche Kalk-Zementputz.
Ich empfehle Naturkalk-Putz weil dieser Wasserdampfdurchlässig ist und keine chemischen Zusatzstoffe enthält. Aber genau diese Vorteile werden hier eliminiert.
Ich hätte in Ihrem Fall 2 Lösungsvorschläge:
L1. Verputzer soll seinen Mist wieder entfernen und dann einen Aufbau mit Naturkalk-Materialien.
L2. Als Haftputz HP14 auftragen, darüber HP9 F und dann den Keim-Anstrich, im Bad können Sie den selben Aufbau anwenden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Wir haben unser Haus BJ 1817, in Lehm gesetztes Bruchsteinmauerwerk, außen und innen verputzt – mit reinem Kalkputz.
Unterputz und Oberputz mit Sand aus der örtlichen Sandgrube und Kalk in den lt. alter Literatur empfohlenen Korngrößen und Mischungsverhältnissen angemischt.
a) preiswert
b) haltbar – mittlerweile seit 9 Jahren ohne Schäden
c) Oberputz außen in Fresco mit kalkverträglichen Pigmenten eingefärbt
d) seit Jahrhunderten erprobt und bewährt
Der Putzauftrag erfolgte in handwerklicher Traditon und das vertägt sich mit historischem Bauwerk.
Natürlich will da manchmal der prospektverseuchte Handwerker nicht mitmachen und empfiehlt Fertigmischung abc, er kennt es ja leider nicht anders. Moderne Handwerker haben es mit moderner Bausubstanz zu tun.
Da haben die Fertigmischnungen auch ihre Berechtigung. Im Denkmalschutz ist das jedoch fatal. Beimischungen verderben dauerhaft das Ergebnis. Mit den bekannten Negativfolgen, wie Abplatzungen, Ablösungen vom Untergrund usw.
Natürlich ist der Putz, egal ob für innen oder außen, nicht maschinengängig und verlangt einen manuellen Putzauftrag. Das erhöht wiederum die Baukosten, wenn man überhaupt einen Handwerker findet, der das noch kann oder anbietet. (einschließlich Gewährleistung für den nach Kundenmeinung gemischten Putz)
Dann muß man eben evtl. auf die Gewährleistung verzichten oder sich lieber einen Baufachmann suchen, der etwas vom traditionellem Handwerk versteht.
Moderne Fertigputze wurden von der Industrie nur verändert, verbessert und modifiziert, um eine schnellere und kostengünstigere Verarbeitung für das Handwerk zu bieten.
Der Untergrund historischer Bausbstanz muß gemäß historischer Rezepturen beschichtet werden, sei es Putz oder Farbe, sonst funktioniert das dauerhaft nicht.
Das Rezept für Putz auf altem Mauerwerk ist Sand Kalk und Wasser! Kalk nach X oder Y gesumpft, wie auch immer gesumpft mondgelöscht ist egal.
Da frage ich mich, wieso immer alle nach einem Produkt fragen – da braucht man kein Produkt. Einfach selber machen. Ohne Zellulose, Zement und Chemiepampe.
Das hält schon, nur Mut.
Hallo Herr F.,
vielen Dank für Ihren interessanten Beitrag. Es freut mich sehr wenn noch nach alter Tradition gearbeitet wird. Leider ist dies Vorgehen, wie Sie schon erwähnt haben, aus Kosten- und Garantiegründen fast nicht mehr anwendbar.
Soll man konsequent sein und nur noch Menschen mit dem nötigen Kleingeld Kalkputz und deren Vorteile ermöglichen oder Kompromisse eingehen um fast jeden in den Genuss kommen zu lassen? Ich denke jeder muss die Möglichkeit haben schadstofffreie Produkte anwenden zu dürfen. Deshalb Kalkputz als Fertigputz und deshalb mein Blog Kalkputzlüge.
Es gibt Naturkalk-Fertigputz der empfehlenswert ist auch wenn dieser schwer zu finden ist. Die Vorteile für den Verbraucher rechtfertigen meiner Meinung nach auch den Einsatz kleiner Mengen Zellulose. Solange nicht, wie von der Industrie praktiziert, mehr rein kommt kann ich gut damit leben. Wichtig ist natürlich dass auch dieser Zusatzstoff nicht verschwiegen wird.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
erstmal möchte ich Ihnen ein riesen Lob für den Blog aussprechen. Ich habe schon sehr viele interessante Kommentare gelesen die mein Wissen erweiterten. Ich bin gerade dabei ein Haus zu renovieren und zum Glück noch rechtzeitig auf Ihren Blog gestoßen. Was unterschiedliche Stuckateure empfohlen haben stimmt nicht mit Ihrer Meinung überein. Bei Diskussionen steigen die meisten aufgrund Mangel an Argumenten aus. Deshalb habe ich beschlossen es selbst in die Hand zu nehmen. Weil ich keine Maschine habe und es meiner Meinung nach deshalb sinnvoller und vor allem preiswerter ist würde ich den Putz gerne selbst mischen. Allerdings wurde noch nicht besonders viel über das selbst Mischen von Putz geschrieben. Hier stellen sich für mich einige Fragen:
1. Welcher Kalk ist empfehlenswert?
2. Wie ist das Verhältnis von Sand zu Kalk?
3. Was ist bei der Auswahl des Sandes zu beachten?
4. Wie viele Schichten und wie wird am besten aufgetragen?
5. Sollte im Bad Zement beigemischt werden? Wieviel? Mit was wird der Bereich der Dusche unter den Fließen abgedichtet? Ist das nötig?
6. Kann der selbst gemischte Putz gefilzt und als Oberputz verwendet werden?
7. Welche weiße Farbe nehme ich dann am besten?
8. Wo muss ein Gewebe mit eingeputzt werden?
Es gibt im Haus unterschiedliche Anforderungen an den Putz:
1. Wände: An manchen Wänden ist noch ein Unterputz, ich kann allerdings nicht sagen um was es sich dabei handelt. Wenn Sie mir nichts Anderes empfehlen mache ich diesen überall bis auf die Steine weg. An den restlichen Wänden waren Gipskartonplatten, die habe ich schon entfernt. Welchen Aufbau empfehlen Sie hier?
2. Decke: An den Decken sind zum Teil Gipskartonplatten und zum Teil eingeputzte Rohrmatten. Weil Wände versetzt wurden fehlt an diesen Stellen der Putz. Was schlagen Sie hier vor? Der Putz muss vermutlich komplett überzogen werden?
3. Keller: Im zukünftigen Heizraum, dieser muss als erstes fertig gestellt werden waren die Wände extrem schief. Deshalb habe ich den Putz hier zum Großteil abgehakt. Es kam ein sehr loses und bröseliges Beton-Stein-Gemisch zum Vorschein. Mit was bekomme ich hier eine ausreichende Festigkeit hin? Aktuell ist noch ein wenig Feuchtigkeit in einem unteren Eck in einer Wand. Dies wird sich aber vermutlich nach einer Trockenlegung und Abdichtung des Kellers von außen reduzieren.
4. Installationsrohre/Leerdosen: Mit was würden Sie die Rohre und Dosen für die Elektrik und sonstige Installation einputzen?
Grüße von der Ostalb
Hallo Herr B.,
vielen Dank für Ihren Zuspruch. Wenn Menschen auf Grund meines Blogs Baumaterialien kritisch betrachten und nicht auf jeden Werbeslogan der Industrie hereinfallen habe ich alles richtig gemacht.
Zu Ihrem Vorhaben. Meinen Respekt für Ihren Mut haben Sie schon mal. Mit Antworten ist es nicht ganz so einfach. Sie brauchen eine Beratung die sicher einige Stunden Zeit in Anspruch nimmt und deshalb auch nicht Kostenneutral ausgeführt werden kann. Alles was ich Ihnen jetzt sagen könnte wäre vielleicht falsch weil ich das Objekt nicht kenne.
Kalk ist nicht so einfach zu mischen und zu verarbeiten. Pauschalaussagen können schnell zu Mängel führen und deshalb beantworte ich Ihre Fragen nur allgemein und nicht als Empfehlung für Ihr Objekt.
1. Ich arbeite gerne mit NHL 2, andere schwören aus CL90
2. Kann ich nicht sagen da ich den Sand nicht kenne und auch nicht weiß welchen Kalk Sie verwenden. 1 zu 2 bis 1 zu 5 je nach Qualität der Stoffe.
3. Da müssen Sie sehen was in der Region erhältlich ist. Für Grundputz 0,2 mm Körnung, Oberputz 1,0 mm oder feiner.
4. Mindestens 2 Kalkputzschichten
5. Auf Kalkputz kann nicht gefliest werden. Kommt auf den Kalkanteil an, zwischen 10 – 15% Zement. Die DIN 18534 regelt wie abgedichtet werden muss.
6. Sie können selbst Filzputz mischen (kleinere Kornstärke beim Sand).
7. Ich empfehle Sumpfkalkfarbe.
8. Bei Materialwechsel und bei rissgefährdeten Bereichen.
Zu Ihren anderen Fragen kann ich keine Aussage treffen weil ich das Objekt nicht kenne. Mit Naturkalk-Fertigputz wäre dies ein wenig einfacher da es für die verschiedenen Anforderungen unterschiedliche Materialien gibt. Beim Selbst mischen müssen Sie Ihr Material so einstellen dass es zu den unterschiedlichen Anforderungen passt.
Damit Sie lange Freude an Ihrem Haus haben empfehle ich dringend eine Vorort-Beratung von einem Fachmann aus Ihrer Region. Diese liegt bei 1.000 – 2.000 € aber als Gegenleistung erhalten Sie ein fertiges Konzept genau auf Ihr Objekt abgestimmt. Wenn Sie dadurch ohne Mängel ausführen können hat sich die Ausgabe doch gelohnt.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
ich habe eine stark sanierungsbedürftige kleine Wohnung in der der der Vormieter 30 Jahre geraucht hat.
Es riecht extrem. Nun bin ich der Meinung das der Putz ab muss, weil ich denke das der Geruch und das Gift in den Putz gezogen sind. Verwandte und Freunde halten mich für verrückt, Sie sagen das es nicht möglich ist das der Gestank
in den Putz zieht. Die Wohnung ist in einem Altbau von 1900 und der Putz ist, so vermute ich, teilweise von 1980.
Mein Handwerker sagt, teilweise ab, nur in den Hauptrauchräumen und schön mit Rotband verputzen.
Jetzt suche ich nach einem Kompromiss. Ich hätte gerne Kalkputz, weil an einer Wand Schimmel war und ich das für meine Gesundheit förderlich finde. ABER ich bin nicht vor Ort und mein Budget ist nicht sehr groß.
Meine Frage ist,, welcher annähernd gesunde, fertig gemischte nicht zu teure Putz wäre geeignet ???
Also die Sache mit der eierlegenden Wollmilchsau.
Herzlichen Dank im Voraus
Christa
Hallo Frau W.,
aus der Ferne eine Empfehlung zu geben ist schwierig. Ich bin wie Sie der Meinung dass der Tabakqualm zumindest ein Stück weit in den Putz eingedrungen ist. Deshalb würde ich mit einer Putzfräse die oberen 3-5 mm Putz entfernen. Je nach Art und Zustand des bestehenden Putzes kann dann entschieden werden welcher neue Putz aufgetragen wird.
Eine günstige Alternative die alles kann gibt es leider nicht. Grundsätzlich ist Naturkalk nicht teurer als andere Putze, abgesehen von Gipsputz. Im Vergleich zu Rotkalk und Co. ist er sogar deutlich günstiger. Einzig die Verarbeitung von Naturkalk ist aufwendiger und somit etwas teurer.
Selbst wenn ich jetzt eine Empfehlung aussprechen würde, was ich nicht kann weil ich nicht weiß welcher Putz vorhanden ist, müssen Sie erst noch einen Verputzer finden der das Material verarbeiten kann. Ich denke das ist das weit größere Problem.
Ich möchte Ihnen raten einen Verputzer zu suchen der auf „gesunde“ Produkte Wert legt und seinen Empfehlungen vertrauen. Alternativ können Sie mir mitteilen welcher Putz verarbeitet wurde und ich sage Ihnen mit welchem Material ich ausführen würde.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
vielen Dank für die ausführlichen Beiträge. Wir haben vor in der nahen Zukunft ein EFH zu sanieren. Dafür würden wir gerne auch die Produkte der Firma AURO in Betracht ziehen, das sogenannte ‚Profi-Kalksortiment‘.
Was halten Sie von diesem Sortiment?
https://www.auro.de/de/produkte/waende-und-decken/
Danke und schöne Grüße!
Hallo Herr C.,
ich persönlich halte nichts von den Auro-Kalkprodukten. Dafür habe ich folgende Gründe.
Die Preise sind maßlos überzogen. Es sind am Markt reine Kalkprodukte erhältlich die ca. 1/3 dessen kosten was Auro verlangt.
Auro macht keinerlei Angaben bezüglich Wasserdampfdurchlässigkeit und Mörtelgruppe. Zudem sind die Materialien auf fast allen Untergünden einsetzbar. Dies sind alles Indizien die in mir Zweifel wecken bezüglich der Reinheit.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
toll was Sie hier machen! Im Rahmen der Bauvorbereitung bermerkt man erst, dass das Thema Putz für mich als Laien doch sehr komplex und undurchsichtig ist.
Wir bauen ein neues Haus und ich bin bereit etwas mehr in einen besseren Putz als „nur“ Kalk-Gips (BauMit Filz 18 oder Hasit 150) zu investieren. Also einen Putz der besser für den Feuchtigkeitsausgleich sorgt. Eine Firma die einen sehr guten Eindruck macht hat mir nun Maxit 381 pluscalc als Alternative angeboten. Der Aufpreis ist 2,90€ pro qm. Im Angebot steht Kalkzementputz mit Kalkputzähnlichen Eigentschaften. Mir wurde gesagt, der Putz sei besser in der Feuchtigkeitsregulierung als ein Kalk-Gips-Putz und ausserdem kann er nicht schimmeln. Gegenüber einem reihnen Kalkputz wäre er ausserdem nicht so spröde und würde nicht so zu Rissen neigen und wäre etwas günstiger.
Ich frage mich natürlich auf der einen Seite, ob der Aufpreis gegenüber Kalk-Gips wirklich lohnt und einen Mehrwert bringt und auf der anderen Seite ob ich lieber gleich den Aufpreis von ca.5€ pro qm für einen richtigen Kalkputz investieren soll (wobei wir hier noch nicht über ein konkretes Produkt gesprochen hatten)
Vielen Dank im voraus!
MfG aus Bayern
Hallo Frank H.
Maxit 381 enthält 2,5-5 % Kalk, die Wasserdampfdurchlässigkeit liegt bei einem Wert von ca. 10. Welche weiteren Inhaltstoffe enthalten sind ist von Maxit nicht zu erfahren.
Der Maxit IP 23 Gips-Kalk-Putz enthält 5 % Kalk und die Wasserdampfdurchlässigkeit liegt auch bei einem Wert von ca. 10. Somit sind beide Putzarten gleich gut oder schlecht, je nach Sichtweise.
Beim Naturkalk liegt die Wasserdampfdurchlässigkeit bei einem Wert von ca. 6. Zudem erhalten Sie mit dem Naturkalk noch eine Menge Vorteile die die o.g. Produkte so nicht bieten können. Welche das sind können Sie auf meiner Seite unter dem Reiter Natur-Kalk nachlesen.
Zu den Kosten kann ich Ihnen sagen dass der Naturkalk-Grundputz im Einkauf günstiger ist als der Maxit 381. Wenn Maxit den 381 als Kalkputz verkauft sollte dieser wie Naturkalk zu verarbeiten sein und somit ist Naturkalk-Grundputz hierbei schon mal günstiger. Zum Oberputz kann ich nichts sagen da ich keine Info habe wie die Flächen werden sollen. Grundsätzlich bin ich aber der Meinung dass auch ein Mehrpreis von 5 €/m² gerechtfertigt wäre wenn man betrachtet welchen Mehrwert man durch Naturkalk erhält. Wichtig ist allerdings dass Sie sich auch tatsächlich für einen reinen Naturkalk entscheiden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Super informativer Blog! Großes Lob
Vielen Dank Mr. W.
Hallo Herr Engist, ich soll einen Kalkputz weiß von Baumit an der Decke anbringen. Die Decke wurde einlagig mit Rigipsplatten abgehängt und darauf hat jemand eintagig diesen Putz aufgetragen. Doch das Resultat ist, dass der Putz an machen Stellen Haarrisse bekommen hat. Der Kunde möchte, dass ich jetzt ein Gewebenetz aufziehe und nochmal zweilagig diesen genanten Putz auftragen soll. Viele Grüße
Hallo XY,
bei Kalkputz auf Gipsplatte wird in der Regel armiert weil es zu Rissen kommen kann. Wenn der bestehende Putz hält spricht nichts dagegen erneut zwei Lagen aufzubringen und die erste zu armieren.
Baumit wäre nicht meine Wahl gewesen aber darum geht es bei Ihrer Frage nicht.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
ich finde Ihre Seite sehr interessant.
Wir haben ein Haus gebaut und es wird demnächst verputzt. Unser Verputzer verwendet im Innenbereich den Kalk-Gips-Putz von Schäfer-Krusemark 150 classic. Er meinte da sind 50% Kalk enthalten und es wird auch in Krankenhäusern verwendet.
Desweiteren wäre dieser genau so gut wie ein Kalkputz, da Kalkputz nach kurzer Zeit die Eigenschaft wieder verliert in Bezug auf Schimmelbildung etc.
Unser Nachbar bekommt Kalkputz von Rotkalk verarbeitet, wegen der Gesundheit.
Meine Frage ist, ist das überhaupt wahr, dass in dem Putz von Schäfer 50% Kalk enthalten sind und lohnt es sich überhaupt den Rotkalk zu verwenden anstatt den Kalk-Gips Putz von Schäfer im Vergleich.
Freue mich über Ihre Rückmeldung.
Mit freundlichen Grüßen
Irene
Hallo Frau Irene,
Glückwunsch zu Ihrem Haus und mein Beileid zu Ihrem Verputzer. Interessant wäre zu erfahren ob Ihr Verputzer tatsächlich glaubt was er Ihnen erzählt oder ob er bewusst so einen Mist von sich gibt. Ich kenne noch nicht mal reine Kalkputze welche 50% Kalk enthalten. Der 150 classic enthält laut Hersteller 1-10% Kalk. Bei dieser Spanne ist davon auszugehen dass der tatsächliche Wert unter 5 % liegt.
Auch im Bezug auf Schimmelbildung erzählt Ihr Verputzer nur die halbe Wahrheit. Luftkalk verliert wie von Ihm geschildert seine Alkalität. Bei Kalkputz aus NHL ist dies nicht so!
Noch schlimmer wurde aber Ihr Nachbar beraten. Rotkalk wegen der Gesundheit zu verwenden ist in meinen Augen sehr fraglich. Rotkalk enthält mehr chemische Zusatzstoffe als eine Tütensuppe und ist deshalb für mich die schlechteste Wahl unter den vermeintlichen Kalkputzen. Allerdings ist Knauf auch der einzige Putz-Hersteller der die Inhaltstoffe auf Nachfragen benennt. Gerade zum Rotkalk habe ich einen interessanten Beitrag geschrieben den Sie unter Kalkputzlüge 3 oder 4 wie ich meine, finden können.
Wenn Sie Wert auf gesunde Baustoffe legen ist weder Rotkalk noch 150 classic zu empfehlen da chemischen Zusatzstoffen eingesetzt werden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo,
wir sanieren ein Zimmer in der Wohnung, wo wir die alten Tapeten abgerissen haben und wollten einen Verputzt, der feuchtigkeitsregulierend ist. Wir wurden auf „Preludio Putzgrundierung“ hingewiesen. Haben Sie damit Erfahrung oder können Sie eine Alternative empfehlen? Vielen Dank voraus!
Hallo B.
Preludio ist eine Putzgrundierung von Lesando die auf fast jedem Untergrund halten soll und auch noch diffusionsoffen ist. Darauf kommt Lehmfarbe von Lesando.
Mein Schwerpunkt ist natürlicher Kalkputze. Kann Ihnen aber keinen empfehlen da Sie bezüglich des Untergrunds (Gipsputz, Gipsplatten oder???) keinerlei Angaben gemacht haben.
Lehmfarbe ist sicher diffusionsoffen aber wenn der Untergund dicht ist bringt das nichts. Zudem wird die Lehmfarbe in einer Schichtstärke von ca. 0,1 mm (bei 2 Lagen) aufgetragen. Ob Sie danach einen spürbaren Effekt bezüglich der Feuchteregulierung feststellen können wage ich zu bezweifeln.
Gruß Gerold Engist
Hallo,
wir sanieren ein Einfamilienhaus von 1938 derzeit komplett. Aufgrund der vielen positiven Eigenschaften möchten wir im Innenbereich die Wände mit Kalkputz verputzen lassen. Ich habe gelesen, dass man dort gleich Pigmente einmischen kann, um sich die Malerarbeiten mit diffusionsoffener Farbe zu sparen. Unser Gewerk bevorzugt die Firma SAKRET. Welcher Innenputz und welche Pigmente sind hier zu empfehlen?
Hallo Z.
die positiven Eigenschaften von Kalkputzen sind tatsächlich überragend. Sie werden begeistert sein wie Kalk Ihr Wohnklima verbessert. Allerdings sollten Sie darauf achten ob auch wirklich natürlicher Kalkputz angeboten wird. Die Hersteller sind sehr großzügig wenn es darum geht Putze als Kalkputze zu bezeichnen/verkaufen. Die überagenden, positiven Eigenschaften von denen Sie sprechen treffen nämlich nur auf „reine“, natürliche Kalkputze zu. Die Fa. SAKRET führt keinen einzigen „reinen“, natürlichen Kalkputz im Programm!
Sakret Kalkputz KP: Zementanteil 3-10%, Kalkanteil 3-10%, Wasserdampfdurchlässigkeit 15/35
Sakret Kalk-Innenputz KIP: Zementanteil 3-10%, Kalkanteil 10-20%, Additive, Wasserdampfdurchlässigkeit 15/35
Sakret Kalkputz multi KPM: Zementanteil 3-10%, Kalkanteil 10-20%, Additive, Wasserdampfduchlässigkeit 20
Sakret Reinkalkmörtel RKM: Kalkanteil 10-20%, Additive, Wasserdampfdurchlässigkeit 15/30
Sakret Reinkalkputz RKP: Kalkanteil 10-20%, Additive, Wasserdampfdurchlässigkeit 15/30
Möchte nicht alle „Kalkputze“ von Sakret hier aufführen sondern nur ein paar Beispiele nennen. Der Rest ist aber auch nicht besser. Schon an der Wasserdampfdurchlässigkeit erkennt man dass es sich nicht um „reine“ Kalkputze handeln kann. Natürlicher Kalkputz ohne Zement, Additive usw. hat einen Wert von 6-8.
Bei dem Putz ist es dann auch egal ob der noch gestrichen wird. Grundsätzlich ist es aber möglich den Oberputz mit Pigmenten einzufärben. Bei natürlichem Kalkputz, von dem ich in meinen Beiträgen schreibe, erhalten Sie sehr schöne Oberflächen die Ihr Wohnklima deutlich verbessern. Alles andere ist nur eine Marketing-Strategie der Hersteller um Ihnen ein gutes Gefühl zu vermitteln und um Produkte zu verkaufen und hat mit reinem Kalkputz nichts gemeinsam.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo,
vielen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort. Welche Hersteller können Sie denn empfehlen?
Hallo Z.
sehen Sie sich mal die Produkte von Hessler an. Die stellen natürliche Kalkprodukte ohne Zement, Additive und sonstige Chemie her. Viel schwerer wird es sein einen Verarbeiter zu finden. Sollten Sie Schwierigkeiten haben Produkte oder Verarbeiter zu finden können Sie sich gerne per Mail melden. Evtl. kenne ich in Ihrer Region einen passenden Ansprechpartner.
Gruß Gerold Engist
Guten Tag Herr Engist,
als Kalkputz habe ich Baumit KP 36W angeboten bekommen. Nachdem ich mich jetzt in Ihrem Blog in das Thema rein gelesen habe, scheidet dieser Putz für mich aus. Die Frage ist nun welche Alternativen kann ich meinem Verputzer vorschlagen? Der Hesslerputz wird hier immer wieder geannt ist aber anscheinend nicht so weit verbreitet. Ich habe deshalb versucht passende Produkte bei den „großen“ herstellern zu finden. Was halten Sie von diesen Produkten? Baumit KP38, Maxit 382 purecalc NHL (leider ist bei diesen beiden der die Wasserdampfdurchlässigkeit nur mit kleiner/gleich 25 angegeben, darauf sind Sie in einem anderen Blogbeitrag ja schonmal eingegangen) und dann habe ich mir noch Hasit Kalkfeinputz 160 herausgesucht. Sind diese Produkte von der Verarbeitung her mit dem Baumit KP36W vergleichbar?
Hallo H.
Fakt ist, keiner der „großen“ Hersteller führt einen Kalkputz ohne Zement und/oder Additive usw.. Deshalb kann ich Ihnen keine Alternative zu Hessler anbieten.
Verarbeiten lassen sich die Putze sicher besser und mit weniger Risiko als natürlicher Kalkputz. Der Industrie ist daran gelegen Putze zu entwickeln die auf jedem Untergrund halten und von jedem Anwender ohne Probleme verarbeitet werden können.
Sie als Endkunde müssen jetzt entscheiden ob Sie einen natürlichen Kalkputz möchten, dann Hessler oder ob es Ihnen reicht wenn sich das Produkt natürlicher Kalkputz nennt.
Gerne kann ich Ihnen per Mail weitere Informationen zukommen lassen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Lieber Herr Engist,
zunächst einmal tausend Dank für Ihren Blog! Wir, eine Familie in Thüringen, modernisieren derzeit ein kleines, rund 100 Jahre altes Haus. Nachdem wir den Betrug und die (etwas überspitzt formuliert) vorsätzliche Körperverletzung der konventionellen Nahrungsmittelbranche seit einigen Jahren Durchschaut haben, erleben wir nun auch bezüglich der Baubranche Ernüchterung. Bisher war ich ein typischer Obi-Gänger; schnell mal ’nen Sack Gipsspachtel usw. … das ändert sich nun, u.a. dank Ihres Blogs.
Mit der Firma Hessler werde ich gleich Kontakt aufnehmen und fragen, wo man den Putz denn erhalten kann. Notfalls würde ich auch einen LKW mieten und die Säcke selbst in Wiesloch abholen. Wo ein Wille ist … 😉
Aber vielleicht ist das gar nicht nötig, denn in meiner Region gibt es zwei Händler von Naturbaustoffen. Ich könnte hier zwischen den Herstellern „Kreidezeit“ (https://www.kreidezeit.ch/kreidezeitshop/putze-innen/) und „Casa Natura“ (https://www.casanatura24.de/produkte/kalk/) wählen. Online finde ich leider keine Infos zu den wichtigen Parametern Normdruckfestigkeit und Wasserdampfdiffusionswiderstand. Ich frage da gleich mal an. Können Sie vielleicht etwas zu diesen Herstellern sagen?
Dann noch ein paar Fachfragen:
a) Ich überlege, aus Kosten- und Zeitgründen das Treppenhaus und die Flure nicht mit Kalkputz zu versehen, sondern mit Standard-Raufaser und einer möglichst natürlichen Farbe, Silikatbasis oder so. Wäre das aus Ihrer Sicht „am falschen Ende gespart“ oder durchaus ok?
b) Die (von Tapete befreiten) Wände sind teilweise uneben und beschädigt. Wir haben z. B. die alte Elektrik herausgerissen. Der alte Untergrund ist ein Putz. Wenn ich das richtig verstehe, benötigen wir für eine im Ergebnis glatte Wand folgendes Material:
– Wandspachtel, z. B. https://www.baunatura.de/kreidezeit-wandspachtel.html
– Haftputz (fein), z. B. https://www.baunatura.de/kreidezeit-kalk-haftputz-fein.html
Fehlt hier etwas?
c) Farbe braucht man nicht, wenn das Weiß des Kalkputzes erwünscht ist, richtig? Oder würde man weiße Spuren an den Sachen haben, wenn man die Wand berührt?
d) Ist eine möglichst dicke Kalkputzschicht pauschal immer besser? Wäre eine relativ dünne Schicht von 2-3 mm noch sinnvoll, um die Vorteile des Kalks auszunutzen? (Vermutlich sind die Auswirkungen auf das Raumklima dann geringer, weil weniger Feuchte gespeichert werden kann. Weitere Nachteile?)
Ok, das soll mal genügen bis hierher. Gerne würde ich mich auf irgendeinem Wege erkenntlich zeigen für die Zeit, die Sie möglicherweise für meine Antwort aufbringen. Wenn Sie eine virtuelle Kaffeekasse hätten … 😉
Herzlichen Gruß
Marcel Saft
Hallo Herr S.
wenn mein Blog dazu beigetragen hat Bauprodukte kritisch zu hinterfragen dann habe ich alles richtig gemacht.
Die Fa. Kreidezeit kann ich nicht empfehlen da diese, wie Sie schon erkannt haben, die wichtigen Parameter zu Ihren Produkten nicht nennt. Auch auf Sicherheitsdatenblätter, was Pflicht ist in Deutschland wird verzichtet. Bei Casa Natura ist es ähnlich wobei diese zumindest angeben dass als Bindemittel Kalkhydrat HL verwendet wird. Achtung: HL ist nicht NHL!!!
Sollten Sie keinen Lieferanten für den Hessler-Kalkputz in Ihrer Region finden bin ich gerne behilflich.
Dann noch zu Ihren Fragen
a) Treppenhaus nicht in Kalk auszuführen kann man machen. Würde dann aber nicht mit Kleister, Raufaser und Silikatfarbe arbeiten. Lieber diffusionsoffenen Putz und dann Silikatfarbe. Wenn das Treppenhaus in die Wohnung integriert ist finde ich allerdings tatsächlich am falschen Ende gespart. Das ist dann wie auf Bio-Steak Wert legen und dazu fertigen Kartoffelsalat vom Discounter essen.
b) Sie müssten mir sagen welcher Putz an Ihren Wänden haftet damit ich Ihnen eine Aufbauempfehlung geben kann. Kreidezeit Wandspachtel enthält definitiv Zusätze da natürlicher Kalk auf Gipsputz nicht funktioniert. Auch der Haftputz enthält Zusätze was aber bei einem Haftputz normal ist. Schön wäre wenn deklariert wäre welche das sind.
c) Natürlicher Kalk-Oberputz kreidet in der Regel nicht, egal ob weiß oder bunt. Jeder Anstrich auf Silikatbasis verschlechtert die Dampfdiffusion da ca. 5% Dispersion enthalten ist.
d) Grundsätzlich hat eine dickere Kalkschicht Vorteile. Aber auch bei einer Schicht von 3-4 mm werden Sie eine deutliche Verbesserung bezüglich dem Raumklima feststellen wenn davor Tapeten an den Wänden waren wie in Ihrem Fall.
Eine virtuelle Kaffeekasse habe ich nicht aber wenn ich mal in Thüringen bin dürfen Sie micht gerne zu einem Mineralwasser einladen. Wenn Sie noch weitere Fragen haben oder Hilfe benötigen bitte per Mail an mich wenden.
Grüße aus dem sonnigen Marktbreit
Gerold Engist
Lieber Herr Engist,
ich als Kalkputzneuling war sehr erfreut, auf Ihre Seite gestoßen zu sein. Ich hoffe, dass meine Frage sich nicht allzu mit schon vorhandenen Fragen überschneidet und ich danke Ihnen im voraus für Ihre Zeit.
Bei uns steht demnächst eine Badezimmersanierung an und mir stellen sich einige Fragen:
1. Nach welchem Zeitraum kann ein reiner Kalkputz gefliest werden ?
2. Wie viel Zeit wird für Unterputz und Feinputz.
3. Wie sieht es im Trockenbau aus ? Sollte für den Bereich der Trockenbauwände ein anderer Putz gewählt werden?
4. Kennen Sie oder jmd. anderes hier einen Fachbetrieb im Raum 59… ?
Ich danke Ihnen vielmals und freue mich auf weitere Beiträge aus Ihrem Blog.
Lieben Gruß
Natascha
Hallo Frau Natascha,
es geht hier um Ihr Bauvorhaben und deshalb spielt es für mich keine Rolle ob sich Fragen überschneiden. Deshalb werde ich auch Ihre Fragen beantworten.
1. „Reiner“ Naturkalkputz kann zu keiner Zeit überfliest werden. In Bereichen wo später gefliest werden soll muss Kalk-Zementputz als Unterputz verwendet werden. Wenn die Fliesen dran sind können Sie die noch freien Flächen mit Naturkalk verputzen. Ich würde diese Flächen mit Naturkalk-Grundputz und mit Naturkalk-Oberputz fliesenbündig verputzen.
2. Die Trocknungszeit beträgt ca. 1 Tag pro mm Auftragsstärke.
3. Trockenbauflächen werden grundier, mit Naturkalk-Haftputz gespachtelt inkl. Armierung, und dann mit Naturkalk-Oberputz fertiggestellt.
4. NRW ist groß und deshalb kann ich Ihnen diese Frage nicht beantworten.
Wenn Sie einen genauen Beschichtungsaufbau mit entsprechenden Materialien wünschen können Sie sich gerne per Mail direkt an mich wenden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
wir bauen gerade ein Haus in Portugal und sind auf der Suche nach einem Innenputz auf Kalkbasis. Lehm evtl. im Badezimmer, da sehr teuer bzw. wird nicht von den Baufirmen vor Ort angeboten.
Das Angebot ist nicht so breit wie in Deutschland. Reine Kalkputze werden nur von Hand aufgetragen. Maschinenfertigen gibt es meines Wissens nicht.
Wir leben etwa 1 km vom Meer entfernt und haben dementsprechen eine hohe relative Luftfeuchtigkeit von 60 bis 80%.
Zur Auswahl steht einer der Weber.cal Kalkputze (Weber.cal sane) und unser aktueller Favorit der Kalkzementputz MH 19 der Firma Fassa Bortolo:
(http://sistemaintegrado.fassabortolo.pt/fichas-tecnicas/MH%2019_FT.pdf)
(Spezifisches Gewicht des Pulvers: 1500 kg / m3
Mindestschichtstärke: 10 mm
Korngröße: <1,5 mm
Anmachwasser: 21%
Ergiebigkeit als Verputz: 15 kg / m2 ca. pro cm dick
Festmörtelrohdichte: 1650 kg / m3
Biegefestigkeit nach 28 Tagen: 1,0 N / mm2
Druckfestigkeit nach 28 Tagen: 2,5 N / mm2
Elastizitätsmodul: 6000 N / mm2
Koeffizient der Wasseraufnahme durch Kapillarität (EN1015-18): W1 – c ≤ 0,40 kg / m2 min0.5
Beständigkeit gegenüber Dampfdurchgang (EN 1015-19): µ ≤ 14 ENTSPRECHEND DER NORM EN 998-1: GP-CSII-W1).
Würden SIe unter diesen Umständen zu einem Kalkzementputz raten?
Mit freundlichen Grüßen
Karl
Hallo Herr Karl,
weiß nicht wie ich Ihnen helfen kann. Putze auf Kalkbasis kommen für mich nicht in Frage und Händler in Portugal kenne ich nicht.
Die von Ihnen genanten „Kalkputze“ Weber.cal und MH 19 sind keine „reinen“ Kalkputze. Gerade Weber verkauft selbst reinen Zementputz (Weber.cal 172) als Kalkputz obwohl dieser 20-50% Zement und 0% Kalk enthält. Auch die anderen „Kalkputze“ von Weber haben meiner Ansicht nach die Bezeichnung Kalkputz nicht verdient.
Beim MH 19 handelt es sich wohl auch eher um einen Kalk-Zementputz wenn ich mir die von Ihnen eingefügten Daten ansehe. Mörtelgruppe II und eine Wasserdampfdurchlässigkeit von 14 entsprechen definitiv nicht meinen Vorstellungen von Kalkputz.
Ich würde mir den Putz vor Ort mischen lassen wenn dies die einzige Möglichkeit ist einen natürlichen Kalkputz zu bekommen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
vielen Dank für ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Karl
Immer gerne.
Hallo Herr Engist,
vielen Dank für Ihre Aufklärungsarbeit in Sachen Kalkputz.
Wir renovieren zur Zeit unser Wohnzimmer (Haus ca. 200 J., haupts. Naturstein mit tw. Ziegel und Lehmsteine – stellenweise Salzbelastung im Sockelbereich)Die Problemstellen waren bisher Faserzementplatten mit Hinterlüftung (dekorative Reihe 8mm Löcher unten und Mitte Wand)kaschiert.
Der Raum soll mit Hessler HP9 + HP90 verputzt werden und die Problemstellen(eine Innenwand)hinter einer Vorsatzschale mit Lehmplatten verschwinden.Die Heizung soll tw. als Wandsockelheizung ausgeführt werden.
Dem Putzer bzw. dem beratenden Architekt hat die Lehmvorsatzschale nicht so recht behagt und es wurde statt dessen Solubel SP20-50 (Luftkalkputz)vorgeschlagen da dieser das Salzbeständig ist.(?)
Gibt es Ihrerseits als Kalkputzverarbeiter Erfahrungswerte bezüglich Unterschiede zwischen Luftkalkputz und Wasserkalkputz bei Salzbelastung?
Was ist der Unterschied zw. Hessler HP4 und HP9?
Ist Sumpfkalkfarbe als Endanstrich abriebfest?
Schöne Grüße aus den Erzgebirge.
Hallo Herr H.
Auch ich hätte von einer Vorsatzschale abgeraten. Hätte stattdessen einen Sanierputz von Klimasan empfohlen. Dieser entzieht dem Mauerwerk die Feuchtigkeit und dämmt auch noch. Darauf dann mit Naturkalkputz weiter machen.
Luftkalkputz kommt für mich nicht in Frage weil dieser bereits nach 4 Wochen deutlich an Alkalität verliert. Bei Wasserkalk passiert das nicht.
Vereinfacht kann man die beiden Putze wie folgt beschreiben. HP 4 wird mit (HL) hydraulischem Kalk (mit Zementanteil) hergestellt, HP 9 mit (NHL) natürlich hydraulischem Kalk (ohne Zement) hergestellt.
Über den Solubel SP 20-50 kann ich nicht viel sagen. Leider zieht es der Hersteller vor auf das Sicherheitsdatenblatt und die Leistungserklärung zu verzichten. Laut Herstellertext liegt der Wert bezüglich Wasserdampfdurchlässigkeit bei 14. Dieser entspricht nicht einem „reinen“ Naturkalkputz. Grundsätzlich würde ich aber auch diesen Putz einer Vorsatzschale vorziehen.
Vielleicht informieren Sie Ihren Architekten mal bezüglich der Klimasan-Produkte.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
ich suche eine Alternative zu dem Rollputz fein (0,5 mm) von AlpenKalk. Der 24kg Eimer ist mit seinen 90,- eine doch etwas kostspielige Angelegenheit…
Könne Sie mir etwas empfehlen?
Freundliche Grüße
A. F.
Hallo Herr F.
eine Alternative zum AlpenKalk Rollputz kann ich nicht bieten. Mein Thema ist natürlicher Kalkputz und damit hat der Rollputz nichts zu tun. AlpenKalk hält sich zwar sehr zurück mit den Angaben zu den Inhaltsstoffen aber Kalkputz kann man nicht rollen und schon gar nicht auf jeden Untergrund aufbringen. Wenn dieser Rollputz Kalk enthält dann nur sehr wenig. In jedem Fall wird mit Chemie dafür gesorgt dass der Putz auf jedem Untergrund funktioniert.
Da ich Ihre Untergründe nicht kenne kann ich Ihnen leider keine Kalk-Produkte vorschlagen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
wir renovieren z.Zt. ein Haus aus den 50ger Jahren. Wände und Decken sollen dort wo noch der alte Kalkputz vorhanden ist mit eine Feinschicht überputzt werden, bzw. dort wo er nicht mehr vorhanden ist neu verputzt werden. Welchen Naturkalk Haftputz, bzw. Naturkalk Oberputz können Sie empfehlen?
Mit freundlichem Gruß
r.löhr
Hallo Herr L.
ich empfehle die Putze von Hessler.
HP 9 als Grundputz
HP 14 als Haftputz
HP 90 als Oberputz, (HP 9 F geht auch ist aber nicht so schön.)
Gruß
Gerold Engist
Guten Abend Herr Engist,
Ich finde Ihren Blog sehr interessant und Informativ. Hab diesen gefunden als ich nach Inhaltsstoffen von Kalkputzen gesucht habe.
Unser Haus soll auch eine Kalk-Innenputz bekommen. Nach Rücksprache mit unserem Putzer wird es ein Kalkputz von Quarzolith, entweder K64 oder K65, Hauptbestandteil ist sogar naturhydraulischer Kalk und ohne Zementzusätze, für mich als Laie erst mal positiv, was ist davon zu Halten?
http://www.quarzolith.at/produkte/putze/kalkputze/
Würde mich über ihre Meinung dazu freuen.
Mit freundlichen Grüßen,
Michael Müller
Hallo Herr M.
ich halte nichts von Quarzolith K 64 oder K65. Wenn man sich die Produktbeschreibung und Kenndaten ansieht ist ganz klar zu erkennen dass es sich nicht um „reine“ Kalkputze handelt.
Der K 64 wird der Mörtelgruppe CS II zugeordnet, hat eine Wasserdampfdurchlässigkeit von 25 und kann auch noch als Unterputz für Fliesen verwendet werden.
Der K 65 ist ein klein wenig besser. Dieser wird zumindest schon mal der Mörtelgruppe CS I zugeordnet. Bei der Wasserdampfduchlässigkeit liegt dieser aber auch bei 25 und kann ebenfalls als Unterputz für fliesen verwendet werden.
Natürlicher (reiner) Kalkputz funktioniert niemals unter Fliesen. Zudem liegt der Wert der Wasserdampfdurchlässigkeit bei 6-8.
Wenn Ihr Verputzer Sie über die Putze aufgeklärt hat und diese Ihren Wünschen entsprechen dann ist alles gut. Wenn Ihnen diese Putze allerdings als „reine“ Kalkputze verkauft werden dann hat Ihr Verputzer keine Ahnung was er verarbeitet oder Sie werden bewusst betrogen. Dies zu erkennen ist Ihre Aufgabe.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag Herr Engist,
wir bauen gerade ein Wochenendhaus aus Porenbetonsteinen. Dank Ihrer sehr informativen Website bin ich nun reichlich sensibilisiert. Welchen Außen- und welchen Innenputz sollten wir Ihrer Erfahrung nach am besten verwenden, insbesondere für das Bad? Ich habe Bedenken, da das Haus nicht täglich gelüftet werden kann.
Für eine Empfehlung bin ich Ihnen sehr dankbar.
Freundliche Grüße
Bettina L.
Hallo Frau L.
Porenbeton-Steine wären auf Grund des Aluminiumpulvers als Treibmittel nicht meine erste Wahl wenn ich mir ein Haus baue. Davon abgesehen kann auch bei diesem Mauerstein ein natürlicher Kalkputz eingesetzt werden. Der Beschichtungsaufbau ist ein wenig anders als bei Ziegel- oder Betonsteinen.
Gerne können Sie mich per Mail kontaktieren wenn Sie mehr Informationen benötigen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
Vielen Dank für Ihre Antwort,
Habe meinen Putzer mit ihrer Antwort konfrontiert, das Thema schien ihm gar nicht so unbekannt. Leider kann er mir nur die Produkte von Quarzolith anbieten. Evtl. gäbe es noch den SAN06, der kommt an die Eigenschaften die Sie empfahlen am nähesten.
Er hat aber auch gemeint dass die Werte in den Datenblättern an der oberen Grenze der Normen liegen, damit der Hersteller mehr Freiheit beim erstellen der Mischungen hat, in Wirklichkeit der Putz aber die beworbenen Eigenschaften hat.
Seiner Erfahrung nach hat Quarzolith mit den Kalkputzen im Vergleich zu anderen namhaften Herstellern die besten Kalkputzeigenschaften.
Ich weiß jetzt nicht was ich von den Aussagen halten soll, bin schwer am überlegen ob ich dann nicht doch den billigen Gipsputz nehme, besonders wenn der Standard Kalkputz wirklich so schlecht ist und nur mehr kostet.
Mir kommt’s so vor als hätte ich nur die Wahl zwischen Pest oder Cholera.
Gibt’s eigentlich außer Henssler noch andere Hersteller von reinen Kalkputzen? Ich werde noch eine Anlauf starten ihn doch noch umstimmen, ist vielleicht leichter wenn ich ihm paar mehr Alternativen vorbringe.
Mit freundlichen Grüßen,
Müller
Hallo Herr M.
macht die Aussage von Ihrem Verputzer Sinn? Würde ein Hersteller tatsächlich so schlechte Werte veröffentlichen in dem Bewusstsein dadurch weniger zu verkaufen? Ich glaube nicht. Bei einem natürlichen Kalkputz braucht man keine Freiheiten bezüglich der Mischung.
Es ging bei Ihrer Anfrage auch nicht darum wie gut der Quarzolith im Vergleich zu den anderen am Markt erhältlichen möchte gerne Kalkputzen ist. Quarzolith ist ein industriell hergestellter „Kalkputz“ und darf nicht mit natürlichem Kalkputz verwechselt werden.
Wenn Ihr Verputzer der Meinung ist der angebotene Putz entspricht einem „reinen“ Kalkputz dann kann er doch auch einen „reinen“ sprich natürlichen Kalkputz verarbeiten. Ich kann Ihnen keine Alternative zu Hessler nennen aber Ihrem Verputzer den Kontakt herstellen um die Hessler-Produkte günstig zu beziehen. Soweit ich weiß sogar günstiger als die Produkte von Quarzolith.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Schönen guten Tag und danke für den interessanten Blog.
Als wir vor kurzem mit dem renovieren begonnen haben, haben wir uns schnell dafür entschieden die vorhandene Raufaser zu entfernen, und unser Haus lieber zu verputzen. Seitdem habe ich mich intensiv mit Kalkputzen beschäftigt und immer mehr gefallen daran gefunden.
Unser aktuelles Problem besteht allerdings darin das ein Großteil der Decken und Wände im Obergeschoss aus Rigipsplatten (1998) besteht.
Daher meine Frage: Macht es überhaupt Sinn einen Kalkputz in Verbindung mit solchen Platten aufzutragen, oder machen die Platten die schönen Vorteile eines Kalkputzes zunichte?
Mit freundlichen Grüßen
Hallo Herr M.
tatsächlich kann auf Gipsplatten der Kalkputz nicht mit allen sonst üblichen Vorteilen dienen. Allerdings bleiben doch noch genügend positive Eigenschaften übrig die ganz klar für Naturkalk sprechen.
1. Wohnklima verbessert sich merklich da der Kalk die Luftfeuchtigkeit reguliert.
2. Kalk nimmt Schadstoffe aus der Raumluft auf und neutralisiert diese.
3. Gerüche werden absorbiert.
4. Sie müssten alternativ Produkte verwenden die mit chemischen Zusatzstoffen hergestellt und darum nicht empfehlenswert sind.
Denke das sind sowieso die Vorteile weshalb Sie sich für Naturkalk entscheiden würden.
Wenn Sie noch Fragen bezüglich Putzaufbau und Material haben dann gerne per Mail.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Lieber Herr Engist,
danke für die schnelle Antwort. Welchen Aufbau und welche Produkte würden Sie für die beiden Wandtypen (Regips und gemauerte Wand mit Putz) empfehlen? Ich denke das Thema wäre für viele hier im Kommentarbereich ebenfalls interessant, ansonsten würde ich mich auch über eine Antwort per Email freuen.
Mfg
Hallo Herr M,
ich kann Ihnen hier nicht Antworten da ich keine Infos zum bestehenden Putz habe. Zudem beantworte ich solche Fragen lieber persönlich und passend zu Ihrem Vorhaben. Wenn Sie ein Empfehlung bezüglich dem Beschichtungsaufbau wünschen dann bitte per Mail anfragen. Untergründe und gewünschte Oberfläche bitte genau beschreiben.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist
Wir wollen unser Wohnzimmer mit natürlichen Kalkputz gestalten dazu hat uns die Malerfirma Produkte von Kalko-o-lith empfohlen.Kennen Sie das Produkt und wäre es aus Ihrer Sicht für unser Vorhaben geeignet?
Freundliche Grüße G.R
Hallo Herr R.
Kalko-o-lith hat nichts was meiner Ansicht nach einem natürlichen Kalkputz entspricht.
Der Haftputz enthält Zement und weitere Zusätze, die Oberputze Dispersion (Kunststoff) und weitere Zusätze. Wenn Sie einen natürlichen Kalkputz wünschen sollten Sie andere Produkte und einen Maler mit Ahnung wählen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
wir bauen ein Haus, der Rohbau (Ziegel und Beton) steht, der Installatuerr und Elektriker sind bald fertig und nun muß verputzt werden.
Können Sie mir eine vertrauenswürdige Putzfirma nennen, die reinen Kalkputz verwenden wird . Wir bauen im Süden von München.
Herzlichen Dank im Voraus
Hallo Frau S,
Produkte zu nennen wäre einfacher. Ich habe zwei Firmen im Kopf von denen ich bisher nur positives gehört habe. Werde nachhören was die verarbeiten und Ihnen die Daten zukommen lassen wenn die Produkte passen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
Ich habe Ihre Kommentierungen mit Begeisterung gelesen und suche seit längerem nach „dem einen“ guten System für meine Fassade. Ich bin stolzer Besitzer einer Altbauvilla (Baujahr 1903). Der Hersteller keimfarben hat damals eine Probe meines Putzes genommen und auf der Putzschicht Ölfarbe und eine andere weiße „Gummifarbe“ gefunden, die bis heute das Erscheinungsbild prägt und zunehmend unansehnlicher wird (Farbe hat Risse und löst sich). Keimfarben empfiehlt die beiden Farbschichten zu entfernen (das ist das Hauptproblem!) und deren NHL Kalkputz fein (5mm Auftragsdicke) sowie Keim Purkristalat als Anstrich zu verwenden. Die Farbe überzeugt mich(habe testweise damit eine mineralische Putzwand meiner Garage damit gestrichen), aber muss es unbedingt der Keim NHL Putz sein, wo der 25kg Sack über 50,00 € kostet? Wie gehen Sie mit alten Farbschichten um? Entfernen Sie diese mit einem Abbeizer oder mechanisch mit einer Renovierungsfräse? Was halten Sie davon die Fassade mit einer Leinölfarbe zu streichen?
MfG
Markus
Hallo Herr M.
vielen Dank für Ihren Zuspruch. Zu Ihrer Villa beglückwünsche ich Sie und versuche mal ein paar Tipps zu geben.
Wie Keim würde ich auch empfehlen die Farbschichten zu entfernen. Entweder mit einer Putzfräse oder abbeizen. Welche Variante die bessere ist muss ausprobiert werden. Nachteil bei der Putzfräse ist das bei „weichem“ Unterputz dieser stark in Mitleidenschaft gezogen wird. Beim abbeizen entsteht eine Menge Abfall welcher entsorgt werden muss, wenn es denn funktioniert.
Anders als Keim würde ich nicht den NHL Kalkputz Fein empfehlen. Zum einen ist der Preis absolut daneben und dann ist das Produkt auch nicht das was es laut Aufdruck sein soll wie ich meine. Wenn ich mir die Datenblätter ansehe kann ich nicht erkennen warum dies ein NHL-Putz sein soll. Dieses Bindemittel ist im Sicherheitsdatenblatt nicht zu finden. Zudem entspricht das Material der Mörtelkategorie CS II bzw. P II. Für mich handelt es sich bei dem Material eher um einen Kalk-Zementputz.
Da ich Ihren Unterputz nicht kenne kann ich leider keine Produktempfehlung aussprechen. Wenn es sich beim Unterputz um einen Kalkputz handelt würde ich mit einem „echten“ Kalkputz weiter machen. Bei einem Kalk-Zementputz als Unterputz empfehle ich den Klimasan-Antik. Sehr guter Kalk-Oberputz der Mörtelgruppe CS I und deutlich günstiger.
Auch beim Anstrich würde ich nicht mehr die Produkte von Keim empfehlen. Purkristalat ist sicher ein gutes Produkt aber es gibt gleichwertige zu besseren Preisen. Weil ich es nicht mag wenn der Kunde (Maler) oder Verbraucher bezüglich der Inhaltsstoffe im Dunkeln gelassen wird, scheidet Keim für mich aus. Zudem gibt es noch andere Gründe die für mich gegen Keim sprechen die ich hier aber nicht öffentlich nennen darf. Deshalb empfehle ich als Alternative BEECK Reinkristallin.
Gerne kann ich Ihnen bezüglich passender Produkte unter https://natürlich-kalk.de/ weiter helfen.
Grüße aus Marktbreit
Guten Tag Herr Engist,
können Sie mir etwas über folgendes Produkt sagen? Prokalk Reno von Schaefer Krusemark.
Mfg Jenni
Hallo Frau J.
der Prokalk Reno ist super, zumindest was das Marketing betrifft. Da schaffte es Schaefer Krusemark mal wieder ein Produkt als Kalkputz zu vermarkten welches fast keinen Kalk enthält. Eigentlich müsste das Produkt -Prozement Reno- genannt werden da der Zementanteil deutlich höher ist als der Kalkanteil. Dazu noch Fasern und „spezielle“ (chemische?) Zusatzstoffe und schon hat man ein Produkt welches laut Schaefer Krusemark für gesundes wohnen steht.
Denke mehr muss dazu nicht gesagt werden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
vielen Dank für Ihre Informationen, allerdings bin ich etwas verwirrt. Wenn ich Sie richtig verstehe (dazu habe ich mir den übrigen Blog Verlauf durchgelesen) könnte man im Falle eines reinen Kalkunterputzes das Produkt Hessler HP 9 F (Mörtel mit hydraulichem Kalk (NHL) – CS I, Wasserdampdiffusionswiderstand = 6, Körnung 1mm) als Oberputz verwenden, während Sie bei einem Kalkputz mit zementhaltigen Anteilen als Oberputz das Produkt Klimasan Antik (Mörtel mit hydraulichem Kalk (NHL) – CS I bzw. P I c , Wasserdampdiffusionswiderstand = 10-12, Körnung 1mm) empfehlen würden. Für mich handelt es sich bis auf die Zusatzmittel um identische Produkte, oder? An dieser Stelle muss ich sagen, dass das technische Merkblatt von dem Produkt Klimasan-Antik den Verbraucher hinsichtlich der „umweltfreundlichen Zusatzmittel“ im Dunkeln lässt, die offensichtlich zu einem schlechterem Wassdampfdiffusionsiwiderstand von 10-12 führen. Wäre daher das Produkt von Hessler HP 9 F nicht doch besser, wenn man davon ausgeht, dass die Fassade mit einer Silikatfarbe von Beeck überstrichen wird?
Hallo Herr M,
für mich besteht ein Unterschied zwischen einem Kalkputz mit zementhaltigem Anteil und einem, wie ich geschrieben habe, Kalk-Zementputz. Ein Kalk-Zementputz enthält genau so viel oder deutlich mehr Zement als Kalk. Bei Knauf UP 210 ungefähr gleich beim Maxit IP18 deutlich mehr Zement. Ein Kalkputz mit zementhaltigem Anteil ist für mich ein Kalkputz dem eine geringe Menge Zement beigemischt wird. So viel zu Definition.
Da ich Ihre Fassade nicht kenne rate ich zu einem sicheren Produkt und beachte dabei natürlich auch die Angaben vom Hersteller. Hessler sagt auf einer Fassade mit einem Kalk-Zement-Grundputz ist der HP 9F nicht zu empfehlen.
Deshalb rate ich zum Antik. Dieser kann nach Herstellerangaben auf dem o.g. Unterputz aufgetragen werden.
Welches Produkt für Sie das bessere ist kann ich von hier aus nicht beurteilen. Wenn der Untergrund für beide Produkte geeignet ist würde ich auch zum HP 9F greifen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Gerold Engist,
ich möchte in den nächsten Tagen einen Stall Innen mit Klimasan S oder
HP 9SL Hessler in einer Stärke von 5cm verputzen lassen. An einigen Stellen zeigt (weniger als 1 QM insgesamt) sich hauchdünn Salpeter. Zu welchem Putz würden Sie mir raten ? Ich habe gelesen bei Klimasan S würde die angegebene Schichtdicke/pro Menge Putz nicht ganz hinkommen. Bei Hessler HP 9SL sollen die Angaben stimmen.
Welche Preisspanne QM/Preis für die Handwerksleistung wäre zu beachten ?
Ich würde mich sehr freuen wenn Sie mir einen Hinweis geben könnten.
Mit den besten Grüßen
M. K.
Hallo Herr K.,
ich schätze die Produkte von Hessler sehr, würde in Ihrem Fall aber eher den Klimasan S verwenden. Der ist meiner Erfahrung nach das bessere Produkt wenn es um Entfeuchtungs/Sanierputz geht, auch wenn der Klimasan S eine geringe Menge Zement enthält.
Beim Verbrauch kommt es darauf an wie er verarbeitet wird. Von Hand angerührt passen die Angaben von Klimasan. Mit der Putzmaschine liegt der Verbrauch etwas höher, bei ca. einem Sack pro m² bei einer Schichtstärke von 3,2 cm.
Um den Sanierputz mit der Putzmaschine in 5 cm Schichtstärke aufzubringen benötigt man 18-22 Minuten pro m². Nicht enthalten sind dabei Vor- und Nacharbeiten.
Unter https://natürlich-kalk.de/produktberatung/ kann ich Ihnen die benötigten Produkte anbieten. Habe festgestellt dass natürliche Baustoffe viel zu teuer verkauft werden und werde jetzt auch in diesem Sektor für Wirbel sorgen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo,
ich habe beide Bäder mit dem Quickmix Kalkputz versputzen lassen. Dieser ist vom Institut Rosenheim als gut bewertet worden. Darin befindet sich ein scheinbar geringer Anteil von Zement. Die Küche ist mit Klimasan gemacht worden.
Ich saniere jetzt die anderen Zimmer. 3,5 cm Klimasan und als Oberputz hätte ich auch gerne Hessler, den ich aus einer anderen Sanierung schon kenne. Ich lebe aber mittlerweile in Düsseldorf. Wenn ich Klimasan bestelle und verarbeite, dann sind die Gebinde leer und es bleibt nix übrig. Allerdings beim Kalk(Ober)putz ist es für mich schwer abzuschätzen, da er auch als Füller für Innenwände dient. Und ich kann nicht einfach mal 10Säcke kostenlos zurückgehen lassen oder 20mehr für Lieferung von 20Euro von Bauhaus innerhalb 24h liefern lassen oder selbst abholen. Ich hoffe Sie und andere können dieses Dilemma nachvollziehen. Die Industrie ist eben sehr stark und Sie kriegen die Produkte nur mit Aufwand.
Beste Grüße J.
Hallo Herr J.
was muss man bringen um vom Institut Rosenheim als gut bewertet zu werden? Am „geringen“ Zementanteil vom QuickMix Kalkputz KAPU kann es nicht liegen. Laut Datenblatt enthält er nämlich genau so viel Zement wie Kalk. Auch der Wert bezüglich der Wasserdampfdurchlässigkeit liegt bei dem Produkt weit entfernt von einem „reinen“ Kalkputz.
Wenn Sie mir die Flächen genauer beschreiben kann ich Ihnen evtl. beim Verbrauch ein wenig helfen. Zudem können Sie sich auf https://natürlich-kalk.de/ über Preise und vieles mehr informieren. Denke es gibt für jedes Problem eine Lösung.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo,
wir suchen nach einem Kalkputz der für mich als Allergikerin geeignet ist (ich reagiere mit leichtem Asthma auf viele Baustoffe (Stäube und Ausdünstungen) aber auch z.B. auf „Bio“möbelöle. Der Putz soll auf verspachtelte Fermacell-Platten aufgetragen werden.
Es wurde bereits im Bad Calkosit-Kalkstreichputz von Haga verwendet (ein Verkäufer im Biobaumarkt wies uns auf das enthaltene Leinöl hin). Ich bin mir unsicher, ob ich den Putz von Haga vertrage und wüsste gerne, zu welchen Alternativen sie mir raten würden (habe gerade Hessler HP9 im Internet gefunden?).
Herzlichen Dank im Voraus für Ihre Antwort!
Hallo Frau F.
natürlicher Kalkputz als Streich- oder Rollputz funktioniert nur wenn entsprechende Zusätze beigemischt werden. Deshalb empfehle ich die Produkte von Hessler. Würde in Ihrem Fall den HP 90 verwenden. Allerdings sind die Produkte von Hessler nicht so einfach zu verarbeiten wie ein Streichputz. Man muss den HP 90 aufspachteln und filzen. Wenn Sie sich dies zutrauen dann gibt es keinen besseren Putz zur Zeit.
Unter http://www.natürlich-kalk.de können Sie gerne die Preise anfragen und mehr Informationen zum Beschichtungsaufbau erhalten.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
wir renovieren ein sehr altes Haus. Der größte Teil der Wände sind Steinmauern und z.T. auch Abschmitte Ziegelmauern. Es sind auch einige Gewölbe in unserem Haus. Nun suchen wir einen Kalkputz für Innen und Außen. Unser Haus steht in Südtirol(Italien).
Zur Auswahl stehen:
1)Die italienische Marke :“Grassello di Calce-UNI EN 459-1:2010″
2) Empfehlung von Röfix
RÖFIX CalceClima® Vorspritzmörtel
RÖFIX Renoplus® + RÖFIX P50 Armierungsgewebe
RÖFIX CalceClima® Ambiente
RÖFIX CalceClima® Fino
Meine Frage ist nun wie rein sind diese Produkte am Kalkanteil. Was würden sie empfehlen?
Vielen Dank und herzlichen Gruß
Gundi
Hallo Herr K,
mein Schwerpunkt liegt bei den in Deutschland ansässigen Herstellern von Kalkputz. Da ich den Grassello di Calce nicht kenne, die Produkte von Röfix aber zumindest an Hand der Merkblätter beurteilen kann würde ich Röfix verwenden.
Die Produkte enthalten keinen Zement und sind bezüglich der Wasserdampfdurchlässigkeit in Ordnung. Ob Röfix-Kalk noch weitere Zusätze enthält kann ich nicht erkennen da eine Volldeklaration fehlt.
Ich bevorzuge die Produkte von Hessler aber in Ihrem Fall wäre die Beschaffung sehr Kostenaufwendig.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
guten tag herr engist
mich würde interesieren wie sie die kalkprodukte der firma heim einschätzen
konkret
keim-nhl-kalkputz-fein
keim-athenit-fino
gerne würde ich auf ihre vorgeschlagenen partner zurück greifen
leider konnte ich in südafrika bis jetzt nur keim produkte finden
mit freundlichen grüssen dominik w.
Hallo Herr W.
freut mich wenn meine Beiträge auch in Südafrika gelesen werden.
Zu Ihrer Frage bezüglich Keim keim-nhl-kalkputz-fein und keim-athenit-fino.
NHL-Kalkputz-fein: Der NHL-Anteil liegt bei 2,5 – 10 %, der HL-Anteil bei 10-15 %. Wie wir wissen handelt es sich bei hochhydraulischem Kalk um ein Bindemittel, das aus Kalk und anderen Materialien wie z.B. Zement besteht. Der hohe Anteil an HL ist auch für die Klassifizierung CS II bzw. P II verantwortlich. Zudem werden Zusätze zur besseren Verarbeitung und Haftung beigemischt die aber nicht beim Namen genannt werden.
Keim-Athenit-fino: Der Kalkanteil liegt bei 2,5 – 10 % und ist somit deutlich zu gering für eine gute Kalkspachtel. Die weiteren Bestandteile sind Calziumcarbonate, natürliche Kohlenhydrate und Cellulose. Weitere Daten gibt es zu dem Produkt nicht.
Für mich ist Keim ein guter Farbenhersteller mit 2 bis 3 wirkliche hervorragenden Produkten in dieser Sparte. Bei den Kalkprodukten gibt es deutlich bessere Alternativen, zumindest bei uns in Deutschland. Wenn wie beim NHL-fein ein Putz als NHL verkauft wird obwohl dieser Bestandteil wesentlich geringer ist als der HL Anteil, kommt mir das wie eine Verkaufsstrategie vor und hat nichts mit der Wertschätzung der Verbraucher zu tun.
Grüße nach Südafrika
Gerold Engist
Guten Tag Herr Engist,
wir möchten nach dem lesen in Ihrem Blog im Bad an der Decke einen Kalkputz (sehr warscheinlich Hessler HP90 als Oberputz) verwenden.
Jetzt suchen wir noch nach einer passenden Silikatfarbe.
Können Sie mir etwas zu folgenden Farben sagen, und eventuell eine Alternative (bitte Silikat, keine Kalkfarbe) empfehlen?:
Keim Biosil
Alligator Kieselit Bio
Mit freundlichen Grüßen
Jennifer
Hallo Frau J.,
je nach bestehendem Untergrund muss der Beschichtungsaufbau entsprechend gewählt werden. HP 90 können Sie auch im Wunschfarbton auftragen, was sehr schön wird und ideal im Bad ist. Mit Silikatfarbe, die 5% Dispersion enthält, dichtet man den Kalkputz ein wenig ab.
Ich würde, wenn es sein muss, eine Silikatfarbe von Beeck verwenden. Die haben meiner Meinung nach im Moment die besten Silikatfarben.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
mir wurde Weber.cal 286 als Kalk-Strukturspachtel verkauft.
Folgendes steht auf dem Eimer:
Mineralischer, verarbeitungsfertiger, eingesumpfter Kalkputz zur Herstellung feiner, widerstandsfähiger Putzoberflächen.
-ist weichmacherfrei, lösemittelfrei,konservierungsmittelfrei
Zusammensetzung: Weißkalkhydrat,klassierte mineralische Zuschläge, Luftporenbildner, Schichtsilikat, Zellulose, Calciumstearat, Titandioxid, Dispersionspulver
Im Zuge der Badrenovierung stellten wir hinter der alten Wanne Schimmel fest.
Wir haben den Putz abgestemmt und wollten nun Kalkputz aufbringen und dann mit Lastogum abdichten. Dann soll eine neue Wanne mit Wannenträger eingebaut werden.
Da wir ja einen Schimmelbefall hinter der alten Wanne hatten, wollten wir dort mit Kalkputz arbeiten, ist diese Kalk-Strukturspachtel dafür geeignet ?
Vielen Dank im Vorraum für ihre fachliche Beratung,
mit freundlichen Grüßen, Michael und Angelika W.
Hallo Herr W,
auf einen Kalkputz können Sie keine Abdichtung aufbringen. Zumindest nicht auf einen natürlichen Kalkputz ohne chemische Zusatzstoffe. Beim Weber 286 mag das vielleicht funktionieren da sowieso Dispersion enthalten ist aber welchen Sinn soll dies machen? Man verwendet Kalkputz um z.B. die Luftfeuchtigkeit auszugleichen. Mit einer Abdichtung darüber entfällt dieser Vorteil.
Wenn Sie hinter der alten Wanne Schimmel hatten dann war wohl irgendeine Fuge nicht dicht. Dieses Problem sollte sich mit der DIN 18534 Abdichtung von Innenräumen erledigt haben. Darin wird genau geregelt wie die Abdichtung unter der Wanne und an der Wanne ausgeführt werden muss. Fachmännisch ausgeführt wird es keine Undichtigkeit mehr geben.
Grundsätzlich wird im Bad mit einem Kalk-Zementputz gearbeitet da weder Fliesen noch die Abdichtung auf Kalkputz funktioniert. Nur Bereiche wo nicht gefliest wird sollten mit Kalkputz verputzt werden. Würde dazu aber einen natürlichen Kalkputz nehmen und nicht den Dispersionsputz mit Kalk von Weber. Der Weber hat eine Wasserdampfdurchlässigkeit von 20 und ist somit im Vergleich zu einem natürlichen Kalkputz eine schlechte Wahl.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
ich habe in den Internetseiten von quickmix zu MKE, baubiologischer Kalkputz mur die für mich wenig aussagekräftige Seite https://www.quick-mix.de/de/produkte/produkt/quick-mix-putzsysteme-unterputze-kalkputze-kalk-maschinenputz-mke.html gefunden. Können Sie mir sagen, was ich da ggf. an die Wand und Decke putze?
Vielen Dank für ihre Bemühungen,
mit freundlichen Gruß, K. B. aus Weiden i. d. OPf.
Hallo Herr B.
Sie verarbeiten einen Kalk-Zementputz. Der Zementanteil wird bei diesem Putz in selber Höhe wie der Kalkanteil angegeben. Welche sonstigen Zugaben im Putz sind wird nicht angegeben was aber nicht bedeutet, dass keine drin sind. Die Wasserdampfdurchlässigkeit liegt bei einem Wert von 15 bis 35 was die Vermutung nahe legt mit einem hohen Wert zu rechnen.
Das als baubiologischer (was auch immer das bedeuten mag) Kalkputz zu verkaufen spiegelt genau die aktuelle Situation. Jeder Mist der 3% Kalk enthält wird als wohngesunder Kalkputz verkauft. Und das völlig legal.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
wir sanieren derzeit unseren Altbau und haben von Innen mit Multipor gedämmt. Nun wurde uns vom Hersteller natürlich das eigene Produkt, Kalkfeinputz oder Kalkglätte, empfohlen. Für mich stellt sich nun einmal die Frage, was genau der Unterschied ist und ob es sich um wirklichen Kalkfeinputz oder ein Zementgemisch handelt. Können Sie da weiterhelfen und ggf.eine bessere Alternative empfehlen?
Bereits vielen Dank für Ihre Mühe und viele Grüße
Marlis H
Hallo Frau H.,
die Multipor Dämmplatte ist super. Der Dämmwert ist gut und die Wasserdampfdurchlässigkeit mit einem Wert von 2 hervorragend. Beim Kleben und Armieren ist das nicht mehr ganz so positiv. Der Leichtmörtel enthält 2 bis 3 mal so viel Zement wie Kalk und ist somit deutlich schlechter als die Dämmplatte. Deshalb ist es meiner Meinung nach nicht gerade Verbraucherfreundlich mit den guten Werten der Platte zu werben wenn ich diese später von beiden Seiten mit schlechterem Material eingepackt wird.
Zum Feinputz ist kein Sicherheitsdatenblatt zu finden. Da dieser aber der Mörtelklasse P II entspricht und bei der Wasserdampfdurchlässigkeit noch schlechter als der Leichtmörtel ist gehe ich von einem deutlichen Zementanteil aus.
Die Kalkglätte ist laut Kennzahlen auf dem Datenblatt noch schlechter als der Feinputz und enthält auch wieder Zement.
Eine Alternative kann ich nicht bieten da im System gearbeitet werden soll/muss. Für mich selber würde ich darüber hinwegsehen und HP 90 Naturkalk-Oberputz von Hessler verwenden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
leider bin ich etwas zu spät auf Ihre Seite gestoßen.
Uns wurde von einem Schäefer Krusenmark-Vertreter folgende Putzschichten Empfohlen:
1) ca. 10mm – 15mm ProKalk Grund
2) ca. 5mm ProKalk Reno (Gewebe einarbeiten um Risse zu vermeiden)
3) Ca. 2mm ProKalk Fein
Diese Woche wurde nun die erste Schicht aufgetragen. Bei den anderen hätte ich noch die Möglichkeit etwas zu ändern.
Zu dem Pro“Zement“ Reno haben Sie ja schon etwas geschrieben.
Wie sieht es aber mit den anderen beiden Schichten aus? Der ProKalk Grund hat ja laut Datenblatt einen Wasserdiffusionswert von µ=7. Allerdings sehe ich auch hier wieder Fasern im Putz, wie auch im Datenblatt zu lesen. Zum Zement steht allerdings nichts direkt im Datenblatt, jedoch auf dem Sack (Portlandzementklinker).
Ich hoffe, dass zumindest noch der Grundputz OK ist. Ich würde ihn ungern wieder abklopfen. Sind immerhin ca. 5 Tonnen…
Selbst, wenn dieser Putz noch in Ordnung ist, würde ich mit Sicheheit mit dem Reno alle Kalkeigenschaften zu nichte machen. Deswegen geht zumindest dieser wieder zurück.
Was würden Sie mir jetzt empfehlen?
Kann ich den ProKalk Grund getrost drauf lassen?
Muss das Gewebe denn überhaupt eingearbeitet werden?
(Es handelt sich um einen 60er Jahre Altbau, da sollte sich doch nichts mehr großarig bewegen.
Wäre der Oberputz von Schäfer OK wenn man ihn direkt auf den Grundputz aufträgt?
Eine kleine Anmerkung noch am Rande. In den älteren ProKalk Fylern wird der ProKalk Grund als PIc/CS I geworben. Wenn ich das richtig verstehe, dürfte PI doch nur für „richtigen“ Kalkputz verwedet werden, oder?
In neueren Flyern wird nur noch CS I angegeben, also keinen Hinweis die Zusammensetzung sondern nur über die Druckfestigkeit.
Falls ich es richtig recherchieren konnte, ist die Bezeichnung PIc kurz vor der Bekanntmachung vom ProKalk Reno herausgenommen worden. Da könnte man meinen, dass dies bewusst so gemacht wurde. Da, wie Sie schreiben, Reno mehr Zement als Kalk beinhaltet wäre im Fyler das PII oder sogar PIII gleich aufgefallen.
Ich bin totaler Laie auf diesem Gebiet. Ich hoffe desegen, dass ich nicht zu viel falsche über die Mörtelgruppen geschrieben habe. 🙂
Hallo Herr G.,
zu den „Kalkputzen“ von Schäfer Krusemark habe ich bereits in verschiedenen Beiträgen meine Meinung geäußert. Für mich handelt es sich dabei nicht um „reine“ Kalkputze. Leider sind derzeit die Sicherheitsdatenblätter und Leistungserklärungen nicht im Netz erhältlich da SK von Baumit übernommen wurde. Gerade in Bezug auf Wasserdampfdurchlässigkeit sind in der Leistungserklärung andere Zahlen zu lesen als im Merkblatt.
Zu Ihren Fragen
Ich würde den ProKalk Grund auf den Wänden lassen und mit einem anderen Oberputz weiter machen. Was ich, ohne das Gebäude zu kennen, nicht beurteilen kann ist ob ein Gewebe eingearbeitet werden muss. Das hängt vom Putzgrund ab und kann nicht pauschal beantwortet werden.
Wenn Sie einen Verarbeiter finden würde ich mit den Putzen von Hessler Kalkwerk weiter machen. Die bedeutet aber auch das Sie verschiedene Systeme mischen und somit sind die Hersteller bei einer Reklamation nicht mehr mit im Boot. Mit persönlich ist das egal da ich die Putze von Hessler kenne und weiß auf welche Untergründe ich gehen kann.
Zu Ihrer Frage bezüglich der Mörtelgruppen
Die alte Putzmörtelgruppe P Ic stand für Putze mit hydraulischem Kalk als Bindemittel. Laut ehem. DIN 18550 ist ein begrenzter Zementzusatz zulässig. Wie hoch genau dieser Anteil an Zement ist wurde nicht definiert. Wenn 10% Zement auf die Gesamtmischung beigegeben werden darf und nur 3% Kalk benötigt werden um das ganze als Kalkputz zu verkaufen hat P I wenig Aussagekraft. Natürlich muss auch auf die Druckfestigkeit geachtet werden aber mit entsprechenden Zusätzen erreicht man leicht die geforderten 1,0 N/mm². Tatsächlich war die alte DIN aber deutlich besser als die neuen Mörtelklassen.
Wenn Sie einen Kalkputz erkennen möchte müssen Sie das Sicherheitsdatenblatt und die Leistungserklärung lesen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
Vielen Dank für Ihre Antworten.
Das mit den Datenblättern hatte ich auch schon bemerkt. Baumit hat mittlerweile auch die SK Artikel gelistet, jedoch nur mit den Merkblättern.
Allerdings bin ich über andere Seiten an die Dokumente für ProKalkGrund gekommen.
Also laut Leistungserklärung (2013) ist der Wert für die Wasserdampfdurchlässigkeit µ<=25 und für die Wasseraufnahme W0.
Das Sicherheitsblatt (2017) bezieht sich auf mehere Putze:
PROKalkGrund, Kalk-Maschinenputz
SCHAEFER PUTZ 450, Kalk-Trass-Maschinenputz fein
SCHAEFER PUTZ 455, Kalk-Trass-Maschinenputz grob
SCHAEFER PUTZ 460, Kalk-Trass-Zement-Maschinenputz fein
SCHAEFER PUTZ 465, Kalk-Trass-Zement-Maschinenputz grob
Folgende Werte werden angegeben.
Calciumdihydroxid: 5-<20%
Portlandzement: 0,5-<10%
Bei den letzten beiden Putzen wäre ich rein vom Namen her von einem höheren Zementgehalt ausgegangen als bei den ersten drei.
Ist der Putz bei diesen Werten wenigstens noch alkalisch genug um Schimmel vorzubeugen?
Vielleicht sind ja bei dem ProKalkGrund 20% Kalk und 0,5% Zement enthalten und bei dem 465 dann die 5% Kalk und 10% Zement 😉
Zumindest würden dann die Namensgebung eher passen.
Hier noch einmal ein Wertevergleich zwischen Merkblatt (2018) und Leistungserklärung (2013)
| Merkblatt | Leistungserklärung
_____________________________|___________|___________________
Wasserdampfdurchlässigkeit µ | 7 | <=25
Wärmeleitfähigkeit λ [W/(mK)]| 0,57 | <=0,89 (P=90)
Die Werte aus dem Merkblatt wären natürlich super. Und falsch wären die Angaben ja auch nicht unbedingt. Schießlich passt ja µ: 7<=25 und λ: 0,57<=0.89. Trotzdem sind die Angaben mehr als nur schwammig und verbrauchertäuschend.
Verstehe ich das dann richtig, dass ich bei einem "guten Mischtag" einen Kalkputz ähnlichen Putz habe und an einem "schlechten Mischtag" einen Zementputz?
Kann ich die Diffusionsoffenheit irgendwie an meiner Wand testen(zumindest grob)?
Mittlerweile sollten die Wände mit ca. 10mm Grundputz nach ca. 11 Tagen Trocknen soweit im endgültigem Zustand sein.
Die anderen Wände bzw. Stellen mit teilweise bis zu 40mm Putz brauchen natürlich noch eine Weile länger.
Das alles ist wirklich sehr ärgerlich. In meiner Gegend wollte jeder Verputzer ausschliesslich Gipsputz verwenden. Da ich aber unbedingt auf Kalkputz wegen des Raumklimas und Schimmelvorbeugung bestanden habe, habe ich lange (weiter weg) suchen müssen.
Am Ende habe ich nun nur einen Kalk-Zementputz ohne die gewünschten Eigenschaften und wäre mit dem Gipsputz vielleicht gar nicht einmal schlechter dran gewesen. Ich hoffe, dass zumindast das nicht zutrifft, sonst wär der ganze Stress total sinnlos gewesen.
Jemanden zu finden der mir nun den Hessler-Putz aufträgt wird mit Sicherheit noch schwieriger.
Es wurde nun schon mehrmals der HP90 als Oberputz empfohlen.
Kann man da auch ein Gewebe einarbeiten oder bräuchte ich da z.B. den HP9? (Falls überhaupt nötig)
Was ist die maximale Stärke die man beim HP90 auftragen kann?
Wieviel mm Stärke sollte von dem echtem Kalkputz aufgetragen werden, um überhaupt noch etwas von dem Kalkputz-Effekt zu spüren?
Übrigens, der Schaefer-Vertreter hatte versprochen, dass bei den genannten Prokalk-Produkten die Feuchtigkeit so gut geregelt wird, dass mir nie der Spiegel im Bad beschlägt.
Wahrscheinlich war das eherein schlechter Witz an seinem letzten Arbeitstag bei SK…
Hallo Herr G.,
meine Hochachtung, da haben Sie einiges an Zeit investiert. Alte Datenblätter habe ich auch aber ich werde mich hüten etwas zu veröffentlichen was nicht auf den Seiten der Hersteller nachzulesen ist.
Macht ein Sicherheitsdatenblatt Sinn wenn dieses für verschiedene Putze eingesetzt wird? Nur dann wenn diese Putze in der Zusammensetzung identisch sind würde ich sagen. Eigentlich war der Ansatz ein Sicherheitsdatenblatt zu entwickeln sehr gut da es zum Schutz der Verarbeiter und der Umwelt eingeführt wurde. Weniger gut sind die Pflichtangaben bzw. die schwammige Aussagekraft. Stoffe für die es noch keine Grenzwerte gibt müssen nicht genannt werden und das sind ein Vielfaches mehr als Stoffe mit Grenzwerten. Wenn Inhaltsstoffe genannt werden kann die tatsächliche Menge wenig konkret angegeben werden und obliegt im Ermessen des Herstellers.
Somit ist auch das Sicherheitsdatenblatt nur eine kleine Hilfe wenn es darum geht Kalkputze zu erkennen. Würden Sie als Hersteller einen Putz mit 5-20% Kalkanteil angeben wenn diese 20% enthält? Eher nicht wenn Sie diesen als Kalkputz verkaufen möchten. Deshalb gehe ich bei den gewünschten Stoffen eher vom kleineren Wert aus und von den unerwünschten von einem höheren. Ansonsten könnte man das Kind auch beim Namen nennen und als Kalk-Zementputz anbieten und verkaufen.
Ihren Optimismus bezüglich der Daten vom tech. Merkblatt und der Leistungserklärung teile ich nicht. Für mich wird der Verbraucher, egal ob Verarbeiter oder Bauherr, getäuscht. Gerade in Deutschland wo es für alles Gesetze oder Vorgaben gibt kann ich dies nicht nachvollziehen. Unterm Strich werde ich um Geld und vielleicht auch Gesundheit betrogen.
Nach 11 Tagen ist der Putz noch nicht trocken! Ich wüsste auch nicht wie Sie selber die Diffusionsoffenheit halbwegs zuverlässig messen können. Wenn ich andere sehe die Kalk- oder Lehmputz mit einer Sprühflasche anfeuchten und dann über Diffusionsoffenheit sprechen erkenne ich eine neue Masche der Verbrauchertäuschung. So geht das nicht. Verlässliche und aussagekräftige Werte können Sie nur im Labor ermitteln. Ist aber für das Wohnklima noch nicht so wichtig da Sie mit dem Oberputz noch vieles verbessern können.
Ich würde, wie scheinbar auch andere, den HP 90 von Hessler als Oberputz empfehlen. Ob Sie noch eine Armierlage benötigen kann ich ohne Bilder vom Untergrund und fertigen Unterputz nicht beantworten. Wenn ja können Sie für die Lage aber HP 14 oder HP 9F verwenden. HP 90 als Material für die Armierung ist deutlich zu teuer.
Den HP 90 tragen Sie in zwei Lagen, nass in nass, in einer Gesamtstärke von 1 bis ca. 3 mm auf, je nach Körnung, sofern der Untergrund passt. Da Ihr Unterputz nicht komplett absperrt genügt diese Schichtstärke um ein gutes Raumklima zu erreichen.
Wenn Sie keinen Verarbeiter finden können Sie sich gerne per Mail an mich wenden. Entweder ich kenne einen aus Ihrer Region oder ich führe selber aus. Es soll nicht am Verarbeiter scheitern wenn man sich für „echten“ Kalkputz entscheidet.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
DAnke Herr Engist,
mal ganz allgemein ein ganz herzlichen Dank für Ihre Ehrlichkeit und
Kompetenz;
Da ich zwangsweise einiges mit Bau und entsprechend Handwerkern zu tun
hatte kann ich nur bestätigen, dass nicht nur unter den Malern
viele Verkäufer und viele Pfeifenmeister sind, sondern auch in allen anderen
Gewerken, und vielleicht wirklcih wie Sie schreiben ein Drittel ehrliche
Leute.
Daher noch mal ganz aufrichtigen DAnk!
MfG
Hallo Herr M,.
es freut mich wenn meine Beiträge und die damit verbundene Arbeit gewürdigt werden. Vielen Dank dafür.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag Herr Engist,
wow, ein toller Blog von Ihnen. Wir sanieren ein altes Backsteinhaus von ca. 1910. Die Außenwände bestehen aus massivem Backstein zwischen 40 und 25 cm Wanddicke und die Innenwände aus Fachwerk mit Backsteineinmauerungen.
Es ist nun geplant, dass an den Außenwänden 5cm Klimasan Perlit mit zusätzlichem Kalkoberputz von 0,5-1cm mit Gittexeinlage verabeitet wird. Die Innenwände sollen ohne Klimasan mit 2schichtig mit einem kalkputz versehen werden. Der Handwerker macht für uns einen echt kompetenten Eindruck und hat den Kalkputz Schäfer Krusemark Prokalk Grund empfohlen. Bei dem Produkt würde kein Kunststoff sondern Fasern eingearbeitet, um den Putz plastisch zu halten. Nach Teilen Ihres Blogs werde ich nun unsicher, ob hinsichtlich des Zementanteils nicht das teure Klimasan konterkarriert würde. Unser Handwerker würde auch andere Putze verarbeiten, hält den og aber für Preis/Leistung am Besten. Eine Empfehlung und ggf. eine Aussage zu den Kosten wäre super! Vielen Dank!
Klaus B.
Hallo Herr B.,
was Sie vorhaben hört sich, ohne das Objekt zu kennen und bis auf den Prokalk, gut an.
Aber jetzt mal der Reihe nach:
Klimasan ist ein super Produkt mit hervorragenden Werten obwohl auch Zement enthalten ist. Was schwierig wird ist die Lage Oberputz mit Gewebeeinlage. Grundsätzlich funktioniert dies nicht in einem Arbeitsgang. Erst Ausgleichs- und Armierungslage und dann den Oberputz.
Schäfer Krusemark wurde von Baumit gekauft. Abgesehen davon sind die Werte in Bezug auf Wasserdampfdurchlässigkeit beim Prokalk Grund nicht gut und eher mit Kalk-Zementputz zu vergleichen. Die guten Werte vom Klimasan (μ=6) werden mit einem Produkt abgedeckt welches laut Leistungserklärung einen Wert von 25 hat. Zudem werden die sonstigen verarbeitungsverbessernden Zusätzen vom Prokalk nicht genannt.
Ein Hessler Grundputz HP 9 kostet sicher nicht mehr als der Putz von SK. Die Materialkosten sind deshalb kein Grund sich für Prokalk zu entscheiden. Wenn es Einwände gegen die Kunstoffarmierung gibt könnte man auch mit Jutegewebe arbeiten, was dann aber tatsächlich ein wenig teurer ist.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
ich möchte mein Bad renovieren, es ist bis Deckenhöhe verfliest.
Ich bin absoluter Anfänger und nur durch Zufall auf Ihre Seite gestoßen.
Das Bad ist klein,2m B.+3,5m L.+2,4m H. mit einer Nische in der sich je nach Jahreszeit viel Feuchtigkeit und Schimmel in den Fugen sammelt.
Im Internet habe ich dann heraus gefunden das Kalk Putz feuchteregulierend und schimmelhemmend ist.
Ich möchte mir aber Arbeit ersparen und die alten Fliesen drin lassen.Meine Idee war auf 1,20m Höhe neu verfliesen, oberhalb und die Nische mit Kalk Putz verputzen in der Hoffnung das die Feuchteregulierung etwas besser wird.
Durch Ihre Seite habe ich erst erfahren wie viele Fehler man dabei machen kann und das fast alles was man im Baumarkt oder Baustoffhändler bekommt nicht diese vollen Eigenschaften haben (Feuchteregulierung,schimmelwidrig).
Ich habe auf Ihrer Seite leider nichts darüber finden können ob man die Hessler Produkte auf Fliesen verwenden kann.
Ich wäre Ihnen sehr dankbar wenn Sie mir für mein Vorhaben ein paar Tips geben könnten und mir sagen könnten was ich alles dazu benötige (Grundierung,Kalk Putz,Farbe u.s.w) und wie man es verarbeiten muss und ob es besser wäre die Nische von innen etwas zu dämmen und diese zu verputzen und womit.
Ps.: der Putz darf natürlich nicht dicker sein wie die neuen Fliesen mit Kleber,c.a.1cm.
Vielen lieben Dank im Voraus
Gruß Alfonso U.
Guten Morgen Herr U.,
grundsätzlich ist es besser die Fliesen zu entfernen und dann einen Kalkputz aufzutragen. Wenn dies nicht geht ist es möglich durch entsprechende Vorarbeiten auch bestehende Fliesen mit Kalkputz zu verputzen. Da ich Ihr Objekt nicht kenne ist der folgende Beschichtungsaufbau nur als Anregung zu betrachten.
1. Fliesen gründlich reinigen
2. Fliesenflächen mit Ardex R1 dünn (ca. 2 mm) abspachteln und trocknen lassen
3. Ardex-Lage mit Hessler Silikatgrund grundieren und trocknen lassen
4. Fläche mit Hessler Kalk-Haftputz HP 14 verpachteln und mit Fliesenzahnung durchkämmen
5. Nach der Trocknung die gesamten Flächen mit Hessler Grundputz HP 9F auf fliesenstärke verputzen
6. Nach dem Ansteifen die Flächen mit Gitterrabot (Putzhobel) abhobeln, um Unebenheiten und Sinterschicht zu entfernen und um ca. 1,5 mm tiefer als die Fliesenkante zu kommen.
7. Nach außreichender Trocknung die Flächen gut vornässen und Hessler Oberputz HP 90 in zwei Lagen, nass in nass, dünn auftragen und die zweite Lage mit feinem Schwammbrett filzen. Den Oberputz können Sie direkt im Wunschfarbton aufbringen was einen zusätzlichen Arbeitsgang spart.
Die Nische würde ich dämmen.
Wie bereits erwähnt ist dies nur ein möglicher Beschichtungsaufbau. Wie das Material genau verarbeitet wird und worauf zu achten ist, entnehmen Sie bitte den Datenblättern vom Hersteller. Zudem können Sie sich gerne per Mail oder telefonisch bei mir melden oder unter NATÜRLICH KALK weitere Informationen erhalten.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo,
Mir wurde der Rygol Kalkputz extra angeboten. Was können sie zu diesem Produkt sagen?
Was halten sie als günstigere Variante von einem Gipskalkputz in allen Raumen + Kalkzement in den Feuchträumen?
Viele Grüße
Hallo Herr T.,
ich halte nichts vom Rygol Kalkputz was aber daran liegt dass ich für „reine“ Kalkputze plädiere und nicht für Putze auf Kalkbasis mit Zusatzstoffen.
Da Sie mir nicht mitgeteilt haben welchen Putz Sie meinen nehme ich den Rygol Kalkputz KMP01. Dieser enthält 3-10 % Kalk und 3-10 % Zement und ist somit wohl eher ein Kalk-Zementputz. Hinzu kommen noch Additive die aber nicht näher beschrieben werden.
Mehr muss ich zu diesem und den anderen Produkten von Rygol nicht sagen da die Produktpalette keinen Putz enthält der auch nur annähernd als „reiner“ Kalkputz angeboten werden kann.
Kalk-Gipsputz und darauf dann eine Dispersionssilikatfarbe kann man machen, ist aber nicht mein Thema. Ich befasse mich mit wohngesunden Baustoffen die das Raumklima positiv beeinflussen und somit mehr Lebensqualität bieten.
Würden Sie, wenn Sie einen Mercedes möchten einen Fiat als günstige Alternative nehmen? Ich glaube nicht.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag Herr Engist,
ich würde gern auf unserer Küchendecke, welche mit Verotec Rapid-Platten (glasfaserarmierte Blähglasplatte) abgehangen wurde, den Rajasil LKP Luftkalkputz als einzige Schicht mit 2mm Körnung aufbringen, evtl. noch strukturieren. Dieser besteht den Angaben nach lediglich aus Weißkalkhydrat, Kieselsäure und Quarzsanden. Würden Sie diesen Aufbau so unterstützen?
Mit freundlichem Gruß,
Axel B.
Hallo Herr B.,
ich kenne die Verotec Rapid nicht da diese Platte wohl über den Baumarkt vertrieben wird. Da die Platte schon montiert wurde lohnt es sich nicht die Werte zu kritisieren oder die Nachteile von Plattendämmstoffen näher zu erläutern.
Leider findet man im Baumarkt auch wenig Informationen über die genaue Materialzusammensetzung oder welche Putze auf der Platte funktionieren. Deshalb kann ich Ihnen nicht sagen ob der Rajasil oder ein anderer Kalkputz auf der Platte hält.
Ich würde in jedem Fall zunächst eine Armierlage aufbringen und erst dann den Kalk-Oberputz. Bitte informieren Sie sich beim Hersteller. Dieser kann Ihnen sicher mehr sagen als ich.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
wir bauen gerade ein Haus und haben mit unserem Verputzer gesprochen, dass wir reinen Kalkputz wollen.
Daraufhin hat er uns den CG 12 von Grigolin als Grundputz empfohlen. Wir waren zunächst sehr froh, da dieser auf der Homepage als natürlicher Kalkputz ausgeschrieben ist und „Bio-Bauwesen“ tauglich ist.
Darüber hat er nun eine Schicht Kalk-Glätte von Schwenk geputzt.
Leider sind wir zu spät auf Ihre Seite aufmerksam geworden, denn Dinge wie ein Sicherheitsdatenblatt haben wir uns vorher natürlich nicht angesehen, sondern den Bezeichnungen vertraut.
Wenn ich mir das jetzt anschaue, sehe ich, dass wir leider alles Andere als reinen Kalkputz an den Wänden haben.
Als letzte Schicht wurde uns jetzt vorgeschlagen entweder nochmals Kalk-Glätte aufzutragen und dann zu streichen oder Filzputz zu verwenden.
Welche der beiden Möglichkeiten würden Sie empfehlen um unsere Wände noch zu „retten“?
Oder können Sie uns eine alternative Lösung vorschlagen?
Vielen Dank im Voraus!
Mit freundlichen Grüßen
Hallo Herr A.,
leider wieder ein Beispiel wie wenig Ahnung die Verarbeiter vom eingesetzten Material haben. Eigentlich sollte man den Verputzer auffordern den Putz zu entfernen was Sie aber wahrscheinlich nicht realisiert bekommen. Dazu müssten Sie vorab schriftlich dokumentiert haben, dass Sie einen reinen Kalkputz wollen und was Sie darunter verstehen.
Hier eine Lösung zu finden ist schwierig. Sie haben zwei Produkte erhalten die bezüglich Wasserdampfdurchlässigkeit weit von einem „reinen“ Kalkputz entfernt sind. Egal welchen Oberputz Sie jetzt verwenden, die Werte werden dadurch nicht besser.
Deshalb würde ich jetzt zumindest einen „reinen“ Kalk-Filzputz wählen. Dieser kann in einer deutlich stärkenden Schichtstärke als ein Glättputz aufgetragen werden. Ja stärke diese Schicht desto besser wir die Luftfeuchtigkeit reguliert und somit das Raumklima verbessert. Wichtig ist aber auch diesen Putz dann nicht mit irgendeiner Farbe zu streichen. Entweder den Filzputz direkt im Wunschfarbton aufbringen oder mit Sumpfkalkfarbe streichen. Ansonsten können Sie sich den Filzputz sparen.
Welches Anstrichmaterial wurde vorgeschlagen?
Benötigen Sie Hilfe bei der Wahl vom Oberputz?
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Vielen Dank für Ihre schnelle Rückmeldung.
Leider wurden alle Absprachen nur mündlich getroffen. Für die weiteren Gewerke haben wir jetzt daraus gelernt.
Ein Anstrichmaterial wurde uns noch nicht vorgeschlagen.
Es wäre sehr nett, wenn Sie uns einen Oberputz empfehlen und möglichst auch noch genaue Angaben zur Auftragsdicke machen könnten.
Auch sind unsere Decken noch nicht verputzt, würden Sie uns dann dort empfehlen die gleichen Materialien wie bisher zu verwenden um zumindest einheitlich zu bleiben oder macht es Sinn neue Produkte zu verwenden?
Vielen Dank im Voraus!
Mit freundlichen Grüßen
Hallo Herr A.,
beim Oberputz gibt es verschiedene Möglichkeiten. Als Hersteller empfehle ich die Putze von Hessler Kalkwerke.
1. Grundputz HP 9 F als Filzputz, Kornstärke 1,0 mm, Schichtstärke 8-10 mm
2. Kalk-Feinputz HP 90, Kornstärke 1,0mm / 0,5 mm / 0,3 mm, Sichtstärke 3 mm / 2 mm / 1 mm
Bei den Decken würde ich auch die Produkte von Hessler nehmen. Bei Betondecken benötigen Sie zudem eine Haftputzlage HP 14 Kalk-Haftputz. Bei Gipsplatten Biogrund + HP 14 + Oberputz. Der HP 14 enthält Essigsäurevinylacetat.
Sie können mir auch gerne eine Mail senden oder mich telefonisch kontaktieren. Dann kann ich Ihnen noch ein wenig mehr Informationen bezüglich Material und Beschichtungsaufbau geben.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
sehr interessiert habe ich Ihren Blog gelesen. Wir sind auch gerade dabei den richtigen Kalkputz zu finden. Folgende Informationen konnte ich aus den Sicherheitsdatenblättern versch. Anbieter bekommen- meine Wahl würde auf den Röfix fallen – was sagen Sie?
Röfix Calceclima
Natürlicher Schnellzementklinker 1-2,5%,“Natürlicher hydraulischer Kalk zwischen 10 und 20%, Siliziumdioxid (Quarz, <1% RCS) 2,5-5%, Kalkstein (Calciumcarbonat) 50 – 100%" Wasserdampfdifussion 8 – 12
Profibaustoffe MK 0,8mm Klimaputz
Portlandzementklinker weiß 5-10% Calciumhydroxid 2-9% Wasserdampfdifussion ca. 8
Baumit KlimaPutz S
Portlandzement 10-15% Calciumdihydroxid Ca(OH)2 10-15%
Gemisch aus Kalkhydrat Ca(OH)2 (EG: 215-137-3), chromatarmen Zement (EG: 266-043-4) gemäß EU-RL 2003/53/EG, Gesteinskörnungen und Zusätzen. " Wasserdampfdifussion ca. 7
Baumit MPI 26 (Einlagiger Gips/Kalk/Zement-Maschinenputz)
Portlandzement 1-4%"Calciumdihydroxid Ca(OH)2 1-4% Gemisch aus Gips, Kalkhydrat Ca(OH)2 (EG: 215-137-3), chromatarmen Zement (EG: 266-043-4) gemäß EU-RL 2003/53/EG, Gesteinskörnungen und Zusätzen" Wasserdampfdifussion ca. 10
StoLevell Calce RP
Portlandzement kleiner gleich 20%"Calciumhydroxid 1-3%
Quarz (Sand, Feinanteil < 12µm unter 1 %) 50-70%" Wasserdampfdifussion 7
Hallo Frau S.,
würde es keinen guten Kalkputz geben und ich müsste mich deshalb für einen der genannten Putze entscheiden würde ich auch zum Röfix tendieren. Zum Glück gibt es aber doch noch Hersteller die bessere Putze anbieten.
Mit dem Betrachten der Sicherheitsdatenblätter haben Sie schon deutlich mehr getan als die meisten Bauherren. Würde mir aber auch noch die Leistungserklärung ansehen. Das tech. Datenblatt ist das Märchenblatt wo jeder sein Produkt in den höchsten Tönen loben darf. Deshalb lieber auf die anderen Datenblätter konzentrieren. Dort stehen in Bezug auf Wasserdampfdurchlässigkeit ganz andere Werte.
Gerade wenn man sich den StoLevell Calce RP ansieht der laut Sto um die 20 % Zement enthält fragt man sich wie es dieser Putz schafft bei der Wasserdampfdurchlässigkeit auf einen Wert von 7 zu kommen, laut tech. Datenblatt. Wenn ich mir dann die Leistungserklärung ansehe steht dort 25 zu lesen, was deutlich besser zu einem Zementputz passt. Deshalb immer alles ansehen und von schlechtesten Wert ausgehen. Keiner würde sein Produkt schlechter deklarieren als er muss.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
[…] unser Artikel „Kalkputz-Lüge“ zu vielen kontroversen Diskussionen geführt hat, starten wir in die zweite Runde.In […]
Sehr geehrter Herr Engist,
wir würden Sie gerne um Ihre fachliche Expertise bitten. Leider scheidet ein Hesseler Kalkputz für uns aus finanziellen Gründen aus. Wir haben zwei Angebote einfordert, die preislich in einer ähnlichen Höhe lagen.
Nun suchen wir nach einem Kompromiss. Von unserem Bauträger wurde uns ein Kalkzementputz von Schwenk mit geringem Anteil angeboten. Wir haben deshalb bei alternativen Verputzern angefragt. Angeboten wurde uns neben Quarzolith K60 der Putz Hasit 666. Von dem Putz Röfix Calceclima haben wir gerade in diesem Blog gelesen. Wie wäre hier Ihre Empfehlung ? Zu welchem Putz können Sie uns raten ?
Eine weitere Frage wäre, wie es sich mit der Abriebfestigkeit der Kalkputze verhält. Wir bauen eine Reiheneckhaus.
Vielen Dank vorab für Ihre Rückmeldung !
Hallo Herr K.,
die Produkte von Hessler sind nicht teurer als die von Ihnen genannten. Die Kosten (Material und Arbeitszeit) liegen im Bereich von einem Kalk-Zementputz. Die Frage ist, wird Hessler bewusst teurer angeboten weil der Verarbeiter lieber ein anders Produkt verwenden möchte?
Zu Ihrer Frage bezüglich der Produkte:
Quarzolith K60: Zementanteil 5 – 10 %, Wasserdampfdurchlässigkeit ≤ 25, Mörtelgruppe CS II
Hasit 666: Zementklinker 5 – 10 %, Wasserdampfdurchlässigkeit ca. 20, Mörtelgruppe CS II
Beide Putze erfüllen die Anforderungen an einen Kalk-Zementputz sind aber schon auf Grund der hohen Werte bezüglich Wasserdampfdurchlässigkeit keine Vergleichbare Alternative zu einem Kalkputz.
Wie abriebfest ein Kalkputz ist kann ich pauschal nicht beantworten. Je nach Oberfläche und eingesetztem Material gibt es Unterschiede. Wenn Sie diese Frage ein wenig genauer formulieren versuche ich darauf zu antworten.
Mich würde interessieren zu welchen Preis Ihnen der Hessler Kalkputz angeboten wurde. Wenn Sie möchten können Sie mir per Mail die Preise zukommen lassen (ohne den Verarbeiter zu nennen).
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag Herr Engist.
Erstmal Vielen Dank für Ihren tollen und fachlich sehr interessanten Blog.
Es ist wirklich schwierig kompetente Fachberatung in der Putzbranche zu bekommen. Es wird immer nur der Standard beworben…
Ich baue in Österreich Nähe der Grenze zu Bayern (50km). Es wird ein 50er Ziegel Haus mit Putz Innen und Außen ca. 140m² also nicht recht übergroße Räume. Ich habe keine Wohnraumlüftung vorgesehen, somit Fensterlüftung.
Aktuell wohne ich in einer Neubaumietwohnung (auch 50er Ziegel, ich denke mit Gipsinnenputz) wo wir bei jeder Fensterlaibung leichte Probleme mit dem Schimmel haben. Sicherlich haben wir auch zu wenig gelüftet…
Wichtig ist mir eine diffusionsoffener Wandaufbau und ein Innenputz der auch entsprechend Wasserdampf puffern kann. Preislich kann ich mir beim Innenputz keinen „Mercedes“ leisten, aber in einen „Golf“ möchte ich schon investieren.
Hier meine Frage zum Innenputz:
1) Werst für Diffusionsoffen. Ab wann würden Sie in der Praxis nicht mehr von klassisch diffusionsoffen sprechen. Ist das schon bei >25u oder eher >50u. Von was für einen Bereich sprechen wir da?
2) Welchen Kalk(zement)putz können Sie so halbwegs empfehlen? (er sollte wenn möglich Maschinenputz tauglich sein). Gängige Hersteller in Österreich sind Quarzolith, Baumit, Röfix, Capatec, Moldan, etc.
3) Ich spiele auch mit dem Gedanken eine Mischlösung aus Standardinnenputz (z.B.: GZ31 Quarzolith) und Lehmputz zu machen. zB jeder Wohnraum mit einer Lehmputzwand, Rest mit Standardputz.
4) Was halten Sie vom Gipszement GZ31 Quarzolith Putz? Dieser wird bei uns in gefühlt 90% der aktuellen Neubauhäuser verwendet. Ist dieser noch diffusionsoffen oder ein völliger Marketing-Schmäh?
Für jegliche Antwort, vorab schon Mal besten Dank.
BG
Thomas E.
Hallo Herr T. E.,
beim Kalkputz gibt es keine Klassen. Entweder es ist ein Kalkputz oder eben nicht. Deshalb habe ich keinen Golf den ich empfehlen kann. Zudem kostet ein Kalkputz nicht mehr als ein Kalk-Zementputz. Einzig der Arbeitsaufwand ist ein klein wenig höher und somit etwas teurer.
Zu Ihren Fragen
1) Für mich sind Werte unter 10 gut, über 10 schlecht. Es kommt aber nicht nur auf diesen Wert an. Es gibt deutlich mehr Gründe die für einen Kalkputz sprechen als die Wasserdampfdurchlässigkeit (Kalk-Gipsputz liegt auch bei 10). Kalkputze weisen nicht nur die niedrigsten Diffusionswiderstände (Durchgang von Wasserdampf) auf. Sie besitzen auch eine sehr hohe Wasseraufnahmefähigkeit und sorgen für eine schnelle Rücktrocknung. Dadurch wird das Raumklima optimal reguliert und das Mauerwerk wird ausgetrocknet. Das bedeutet die wärmedämmenden Eigenschaften vom Mauerwerk bleiben erhalten da feuchte Dämmziegel nicht mehr dämmen. Hinzu kommen noch die anderen Eigenschaften von Kalkputz die jeder kennt.
2) Ich kann Ihnen keinen Kalk-Zementputz empfehlen da dies nicht mein Thema ist. Denke Baumit ist in dem Bereich nicht schlecht.
3) Eine Wand Lehmputz und den Rest mit Kalk-Zement kann man machen. Ich würde aber immer die Außenwände bevorzugen (wegen Rücktrocknung) und Kalkputz nehmen. Lehmputz ist deutlich teurer und empfindlicher in Bezug auf mechanische Belastung.
4) Von Gipszementputz oder Kalkgipsputz halte ich nichts. Zum einen weil diese die oben genannten Vorteile nicht aufweisen und weil meist irgendein Mist als Endbeschichtung genommen wird. Grundsätzlich ist Gipsputz nicht schlecht. Wasserdampfdurchlässigkeit ca. 10 und auch bei der Alkalität nicht weit weg vom Kalkputz. Das war es aber auch schon mit den guten Eigenschaften.
Leider bin ich der falsche Ansprechpartner wenn es um alternativen zu einem „echten“ Kalkputz geht. Lehmputz ist auch sehr gut aber Kalkputz ist meiner Meinung nach noch ein wenig besser. Ein Lehmverarbeiter wird das aber sicher anders sehen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo,
bei uns wurde Kalkputz und Kalkglätte der Firma Gräfix verwendet. Wie ist e damit?
Das wäre das Sicherheitsdatenblatt, aus dem ich nicht schlau werde:
https://www.graefix.de/fileadmin/Medienpool/downloads/sida/sida_k1_clp/SIDA_graefix_K1-CLP_150512_DE.pdf
Grüße
Natalie
Hallo Frau N.,
mir geht es wie Ihnen. Gräfix verwendet für 8 Produkte ein Sicherheitsdatenblatt und verschweigt welche Zusätze noch verwendet werden. Noch interessanter ist die Leistungserklärung. Dort steht beim Punkt Wasserdampfdurchlässigkeit ein Wert von ca. 20. Wie das bei einem (laut Gräfix) reinem Kalkputz möglich ist kann mir von denen keiner erklären.
Deshalb kann ich Gräfix und deren Kalkprodukte nicht empfehlen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
klasse Infos – danke!
Ich bin nämlich genau Ihrer Meinung.
Wir haben unser gesamtes Haus mit Kalkputz verputzt und haben lange gesucht, bis wir fündig geworden sind. Hessler habe ich leider damals nicht gekannt.
Wir haben uns entschieden für:
-Grundputz: Kalk-BioGrundputz von HAGA (Schweiz)
-Deckputz: Sumpfkalkputz aus dem Hause ‚Wellwall‘ (aus der Kalkkind-Manufaktur in Oestrich-Winkel im Rheingau).
Kennen Sie die Produkte zufällig?
Wir sind im Grunde mit beiden sehr zufrieden. Gerade WellWall hat mir sehr viel geholfen (ich bin Heimwerker und habe 1 Jahr alleine verputzt).
Es gibt – trotz Wandheizung – keine Risse und kein Kondenswasser an den Scheiben. Selbst im Bad mit voller Badewanne und laufender Dusche nicht! Toll.
Die Kombination Poroton – Wandheizung – Kalkputz kann nich nur jedem zur Nachahmung empfehlen!
Am Ende haben wir die Decken noch mit MarmorKalkputz (oder so ähnlich, auch von Wellwall) gespachtelt. Schaut super aus!
Aber mit echtem Kalkputz halt!
Einzig:
der Edelputz (Sumpfkalkputz) läßt sich schwer aufziehen.
Der Grundputz ist absolut plan, aber der Sumpfkalkputz macht alles etwas hügelig.
In der Garage habe ich einen Haga Hagasit 500 Bio-Edelputz mit Portlandzementklinker < 10%, der läßt sich viel einfacher aufziehen und ist absolut plan.
Also, ich stimme Ihnen in allem zu!!! Immer die Volldeklaration oder das Sicherheitsdatenblatt lesen.
btw:
Kennen sie evtl. einen Edelputz, der sich einfach(er) und plan aufziehen läßt?
Hallo Herr P. K.,
es freut mich wenn Sie mit Ihrer Wahl zufrieden sind. Da es bei meinen Beiträgen aber um die Aufklärung der Verbraucher in Bezug auf Kalkputz geht werde ich auch Ihre Nachricht kommentieren und evtl. Ihre bisherige Meinung ein wenig ins Wanken bringen.
Haga: Die haben keinen eigenen Grundputz. Was Sie an Ihren Wänden haben ist Gräfix und somit für mich kein „reiner“ Kalkputz. Ein Kalkputz mit einem Wasserdampfdurchlässigkeitswert von ca. 20 entspricht dem nicht. Darüber habe ich aber schon mehrfach berichtet. (Am Freitag wird es mal wieder einen Beitrag über Haga geben.)
Wellwall: Die verwenden auch nicht nur eigene Produkte. Viele Produkte kommen direkt von Hessler und werden von WellWall nur neu etikettiert. Ich bin auch bezüglich Zuschlagstoffen in Kalkputzen etwas vorsichtiger. Sumpfkalk bracht das nicht um hervorragend zu funktionieren. Weil WellWall keine Leistungserklärung veröffentlicht scheiden die für mich aus.
Grundsätzlich sind die Produkte von WellWall aber sicher nicht verkehrt, steckt ja genug Hessler drin ;).
Als Edelputz empfehle ich Ihnen den HP 90 von Hessler. Der lässt sich sehr gut verarbeiten, schaut super aus und hat hervorragende Werte.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
ich bin begeistert von den gründlich recherchierten Informationen und von Ihrer Geduld und Hilfsbereitschaft beim Beantworten von Fragen. Deswegen traue ich mich auch, mich an Sie zu wenden.
Wir bauen gerade mit einem Bauträger. Im ganzen Haus ist an Wänden und Decken Raufaser vorgesehen (nur in den Bädern Fliesen an den Wänden).
Wir wollen stattdessen lieber Kalkputz und haben das als Sonderwunsch angefragt.
Der Vertrags-Gipser unseres Bauträgers hat uns jetzt Rotkalk für die Wände und ASB für die Decke vorgeschlagen.
Was Sie von Rotkalk halten, habe ich gelesen. Was Sie von ASB halten, kann ich mir ungefähr denken, nachdem ich kurz im Internet danach gesucht habe.
Dazu kommt, dass die Kosten deutlich höher liegen, als wir uns das vorgestellt hatten. Wenn es schon teuer wird, dann wollen wir auch was Gutes und Gesundes.
Jetzt meine Fragen:
Sie empfehlen ja regelmäßig Produkte von Hessler. Halten Sie es für realistisch, dass ein Unternehmen diese Produkte einsetzt, auch wenn es noch keine Erfahrung damit hat?
Oder wäre es sinnvoller, ein anderes Unternehmen zu suchen, das sich mit so etwas auskennt? Das wollten wir eigentlich nicht tun, weil wir fürchten, dass sich der Bauträger bei irgendwelchen Problemen herausreden wird, wenn es um Verzögerungen oder Gewährleistung geht, auch wenn es vielleicht gar nichts mit dem Putz zu tun hat.
Als letzte Möglichkeit sehe ich noch, erst mal doch alles mit Raufaser machen zu lassen und in ein paar Jahren Raum für Raum verputzen zu lassen. Aber das ist ja auch keine sinnvolle Lösung.
Ich würde mich sehr über Ihre Einschätzung freuen.
Herzliche Grüße
Florian
Hallo Herr Florian.,
ich freue mich über jeden Kommentar. Irgendwann sind alle Fragen gestellt und mein Blog kann als Nachschlagewerk genutzt werden. Bis es soweit ist versuche ich weiterhin ein wenig Licht ins Dunkle zu bringen in Bezug auf Kalkputz.
Wenn Sie sich ein Stück Schweinefleisch kaufen und legen das in Rinderbrühe wird daraus noch lange kein Rindfleisch. Sich heute für Raufaser zu entscheiden und später mal Kalk drüber putzen halte ich für den falschen Weg. Raufaser bedeutet in Ihrem Fall sicher auch Gipsputz was für die Bausubstanz meiner Meinung nach keine gute Lösung ist. Gipsputz besteht zum Großteil aus REA-Gips (Abfall aus Rauchgasentschwefelungsanlagen) und speichert Feuchtigkeit. Kalkputz gibt Feuchtigkeit ab bis die Ausgleichsfeuchte (ca. 2%) erreicht ist.
Wenn Sie sich aus finanziellen Gründen beim Gipsputz bleiben müssen würde ich zumindest die Schlafräume und nach Möglichkeit die Außenwände mit Kalkputz ausführen lassen.
Rotkalk wäre für mich keine Alternative obwohl diese Produkte für die Bausubstanz schon deutlich besser sind als Gipsputz.
Grundsätzlich sollte jeder Verputzer einen „echten“ Kalkputz verarbeiten können. Wenn man sich mit dem Material beschäftigt und gewisse Dinge beachtet dann ist es nicht schwer. Man muss sich nur vor, während und nach der Ausführung um das Material kümmern. Kalkputz ist kein lebloses Material welches nur aufgespritzt wird. Kalkputz benötigt ein wenig Zuwendung und Pflege. Dafür erhält man dann aber auch ein hervorragendes Raumklima, Schutz für die Bausubstanz und ein Putz der unglaublich lange hält. Das sind nur einige der Vorteile die das Material auszeichnen.
Ob Ihr Verputzer in der Lage ist einen Kalkputz zu verarbeiten kann ich nicht beurteilen. Ich kann nur anbieten Ihm zu zeigen wie es geht wenn er bereit ist neue Wege zu gehen.
Mit der Abkürzung ASB kann ich nichts anfangen. Mir fällt kein Material oder Hersteller ein den ich so abkürzen könnte.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
herzlichen Dank für Ihre Einschätzung und für Ihr Angebot, unseren Putzer zu beraten. Wir werden in den nächsten Tagen hoffentlich mehr wissen.
Ich habe bei der Suche nach ASB einen „ASB Spritzspachtel“ (auch „Dolomitspachtel“ genannt) gefunden, anscheinend von einem von Schweizer Hersteller namens Wirz. Ob wirklich dieses Produkt gemeint ist, erfahre ich hoffetlich bald.
Beste Grüße
Florian
Hallo Herr Florian,
die Decken kann man mit dem ABS-Spritzspachtel machen auch wenn das nicht mein Material wäre. Ist mir zu wenig Kalk und zu viel Kunststoff drin.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
ich hatte im Jan 19 schon einmal Kontakt aufgenommen und Sie hatten mir freundlicherweise den Grundputz HP9 von Hessler empfohlen. Nach Rücksprache mit unserem Putzer kann auch der Putz verarbeitet werden. Er hat nur nicht die Erfahrung im Zusammenspiel mit Klimasan. Haben Sie hier Erfahrungen?
Nun habe ich in unserem Keller diverse Wandverkleidungen entfernt. Hier war eine Unterkonstruktion und hinterlüftete Feuchtraumgipskartonplatten angebracht. Da ich keinen Gips im Keller haben möchte, wurde alles entfernt. Dort fiel wenig überraschend auf, dass die Wand, die unterhalb des Erdreiches liegt, völlig feucht und wohl auch mit Salpeter befallen ist. Grdsl. sollen ja alle Außenwände von innen mit 5cm Klimasan verputzt werden und anschließend mit dem og HP9 als Oberputz. Ist das bei so einer Wand sinnvoll oder sollten vorab andere Maßnahmen durchgeführt werden wie z.B. Abdichtung von außen, Verkieselung der Wand mit Chemie oder Ähnliches. Gerne schicke ich Ihnen auch 2-3 Bilder der Wand. Ggf. geben Sie mir eine Email.
Noch zu dem Putz HP9. Können wir diesen als Sichtputz belassen oder benötige ich noch einen Feinputz über dem Grundputz? Was ist hier der Vorteil/Nachteil?
Kommentar aus Jan 19:
Klaus B. am 15. Januar 2019 um 13:52
Guten Tag Herr Engist,
wow, ein toller Blog von Ihnen. Wir sanieren ein altes Backsteinhaus von ca. 1910. Die Außenwände bestehen aus massivem Backstein zwischen 40 und 25 cm Wanddicke und die Innenwände aus Fachwerk mit Backsteineinmauerungen.
Es ist nun geplant, dass an den Außenwänden 5cm Klimasan Perlit mit zusätzlichem Kalkoberputz von 0,5-1cm mit Gittexeinlage verabeitet wird. Die Innenwände sollen ohne Klimasan mit 2schichtig mit einem kalkputz versehen werden. Der Handwerker macht für uns einen echt kompetenten Eindruck und hat den Kalkputz Schäfer Krusemark Prokalk Grund empfohlen. Bei dem Produkt würde kein Kunststoff sondern Fasern eingearbeitet, um den Putz plastisch zu halten. Nach Teilen Ihres Blogs werde ich nun unsicher, ob hinsichtlich des Zementanteils nicht das teure Klimasan konterkarriert würde. Unser Handwerker würde auch andere Putze verarbeiten, hält den og aber für Preis/Leistung am Besten. Eine Empfehlung und ggf. eine Aussage zu den Kosten wäre super! Vielen Dank!
Klaus B.
Hallo Herr B.,
gerne kann ich Ihnen bezüglich Klimasan weiterhelfen. Wir haben viele Jahre ausschließlich positive Erfahrung mit dem Material sammeln können. Gerade wenn es um das Trockenlegen von durchfeuchtetem Mauerwerk geht kenne ich nichts Vergleichbares.
Das Mauerwerk vorab mit Chemie abdichten ist der falsche Weg. Entfernen Sie die Ausblühungen und den alten Putz wenn vorhanden und reinigen Sie das Mauerwerk. Dann können Sie den Klimasan aufbringen. Mindestschichtstärke 3 cm nicht unterschreiten.
Zudem würde ich die Ursache der Durchfeuchtung beheben. Wenn Sie mir Bider zukommen lassen (gerold-engist@t-online.de) kann ich Ihnen bezüglich Beschichtungsaufbau sicher noch mehr Informationen liefern.
Bezüglich HP 9 als Endputz
Beim HP 9 handelt es sich um einen Grundputz der sich nicht wirklich als Oberputz eignet. Kalkputz wird immer als 2-Lagenputz verarbeitet. Während der Trocknungsphase kann es beim Kalkgrundputz zu Trocknungsrissen kommen die mit dem Oberputz geschlossen werden. Zudem muss für nachfolgende Beschichtungen die Sinterschicht entfernt werden was den Grundputz aufreißt und somit schlecht streichbar macht. Sie können, wenn Ihnen der HP 90 nicht zusagt, den HP 9 F als Oberputz verwenden. Es gibt auch noch verschiedene andere Oberputze. Mehr Informationen zu dem Thema gerne per Mail.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Wir würden uns über nähere Infos zum Filzputz von Schwenk Putztechnik freuen. Laut Datenblatt ist weißkalkhydrat und Weißzement enthalten. Wir haben einen reinen Kalkputz gewünscht. Wie hoch ist hier der Zementanteil? Ist dieser Filzputz für Wohn- und Schlafräume geeignet? Vielen Dank und beste Grüße!
Hallo Frau K.,
gerne kann ich Ihnen Informationen zu verschiedenen Putzen liefern aber dazu brauche ich die genaue Produktbezeichnung. Von Schwenk (Quick Mix) gibt es z.B. den Schwenk Filzputz. Dieser wird aber laut Schwenk als maschinengängiger Oberputz verkauft und hat mit meinem Thema nichts zu tun.
Ich berichte über Putze die als Kalkputz vermarktet werden und aus meiner Sicht dem nicht entsprechen weil zu viel andere Beimischungen enthalten sind.
Wenn Sie einen reinen Kalkputz gewünscht haben und den Schwenk Filzputz erhalten haben dann wurden Sie sehr schlecht beraten. Selbst einem Berater ohne Ahnung sollte auffallen das es sich dabei nicht um einen Kalkputz handelt. Das liegt dann aber nicht an Schwenk sondern am Berater.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
in unserem Neubau wurde ein Kalkzement-Leichtputz (mit EPS Zuschlag) innen eingebracht und ist komplett durchgetrocknet. Bislang war als Oberputz ebenfalls ein Kalkzement-Filzputz (Dracholin Carrara) geplant. Ich möchte nun auf einen Kalkputz umsteigen. Der HP 90 käme in Frage, jedoch hätte ich gerne eine 1,5 mm Körnung. Können Sie mir da einen Putz empfehlen?
Leider habe ich bei der Verarbeitung von reinem Kalkputz keinerlei Erfahrung. Hinzu kommt noch, dass im Grundputz Unebenheiten bis 5 mm vorhanden sind, die ich vorher ausgleichen möchte. Was muss bei der Verarbeitung ggü. einem üblichen Kalkzementputz beachtet werden und wie kann ich diese Unebenheiten am besten ausgleichen? Vielen Dank für Ihre Auskunft.
Viele Grüße,
E. Balz
Hallo Herr B.,
Sie müssen mit einem Putzhobel die Sinterschicht von Ihrem Grundputz entfernen. In der Regel werden so auch die Unebenheiten weitgehend entfernt.
Als Oberputz können Sie den HP 90, Korn 1 mm oder den HP 9 F, Korn 1 mm verwenden. Eine größere Kornstärke gibt es bei Hessler nicht. Den HP 9 F tragen Sie in ca. 10 mm Schichtstärke auf und können somit die Unebenheiten ausgleichen.
Wenn Sie mir ein paar Bilder zukommen lassen kann ich Ihnen bezüglich Vorarbeiten und Verarbeitung noch mehr Informationen bieten. Grundsätzlich ist darauf zu achten den Putzgrund gut vorzunässen bevor Sie den Oberputz aufbringen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
ich habe Ihnen am 10. Februar 2019 um 16:47 geschrieben und um Hilfe gebeten, nochmals vielen Dank für Ihre Antwort.
Ihren Rat bin ich natürlich gefolgt habe aber statt den HP9F den HP9 genommen (ich hoffe das ist kein Problem es ist nur grober oder?).
Mein Verputzer hat vor zwei Wochen damit angefangen und ist bis zu dem Schritt mit dem HP14 Fließenzahnung durchkämmen gekommen und ist dann erkrankt.
Mittlerweile ist der Putz sehr hart und trocken geworden, ist das so in Ordnung oder darf der Putz für den nächsten Schritt mit dem Grundputz HP9 nicht so trocken sein?
Reicht es jetzt den HP14 gut zu durchnässen vor dem Auftrag von HP9 und was genau bedeutet gut durchnässen?
Kann der HP9 Auftrag in einem Arbeitsgang erledigt werden (bis zu 1cm) oder in zwei Arbeitsschritten erst auf Fließenzahnung auftragen und dann auf die c.a. 1cm dicke?
Wenn ja, wie lange muss man warten bis zum zweiten Auftrag oder kann man nach dem ersten Auftrag sofort nachlegen? Wenn ich ehrlich bin würde ich mir aber lieber diesen zusätzlichen Arbeitsgang sparen.
Wenn der HP9 fertig aufgetragen ist ,wie erkenne ich diese Sinterschicht, wann genau muss diese abgehobelt werden, wie erkenne ich den Zeitpunkt und wie dick ist sie?
Kann der Putz dann wieder eine Woche c.a. durchtrocknen bis man den HP90 aufbringen kann (dann wieder vorher gut durchnässen?) und dieser wird dann nass in nass zweimal aufgetragen,richtig?
Vielen Dank nochmal im Voraus
Gruß A. U.
Hallo Herr U.,
wie ein möglicher Beschichtungsaufbau sein kann habe ich Ihnen ja bereits geantwortet. Den HP 9 F habe ich vorgeschlagen weil man damit gerade bei weniger Schichtstärken besser zurecht kommt. Geht aber auch mit dem HP 9.
Wenn der HP 14 trocken ist können Sie jetzt mit dem Grundputz weiter machen. Dazu den HP 14 vornässen und dann den Kalk-Grundputz auftragen. Vornässen können Sie mit einer Sprühflasche oder eier Tapezierbürste. Der HP 14 soll dunkel und nass sein darf aber nach ein paar Minuten nicht mehr glänzen.
Den HP 9 bringen Sie in einem Arbeitsgang auf Fliesenstärke auf. Am nächsten Tag hobeln Sie den Grundputz soweit ab das Sie ca. 2 mm tiefer liegen als der Fliesenspiegel. Somit ist auch die Sinterschicht und mögliche Unebenheiten entfernt. Danach muss der Grundputz wieder komplett durchtrocknen. Dauert ca. 10 Tage. Dann wieder vornässen und den Oberputz wie damals beschrieben auftragen. Wenn Sie noch Fragen haben können Sie mich auch gerne anrufen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
vielen Dank für die schnelleAntwort.
eine Frage hätte ich aber noch und zwar was genau bedeutet nass in nass bei dem HP90, heißt es das wenn man die erste Schicht aufgezogen hat sofort weiter machen kann und die zweite Schicht dann auftragen kann oder ist dazwischen wieder eine Trocknungszeit notwendig und dann wie lange (vornässen zwischen erster und zweiter Schicht ?).
Vielen Dank im Voraus
Gruß A. U.
Guten Morgen Herr U.,
wir tragen den HP 90 wie folgt auf:
• Untergrund gut vornässen
• Lage HP 90 deckend und gleichmäßig auftragen
• Je nach Wandgröße und Saugverhalten wird die zweite Lage direkt oder nach ca. 30 – 60 Minuten aufgebracht
• 2. Lage ansteifen lassen und mit einem feinen Schwammbrett abfilzen. Dazu den HP 90 leicht mit Wasser besprühen.
• Frischen Putz vor schneller Austrocknung schützen, gegebenenfalls nach dem Auftrag mit Wasser benetzen. Darauf achten das nicht zu viel Wasser aufgebracht wird. Wenn dieses auf dem Putz abläuft würde man die Spuren sehen.
Wenn der HP 90 nicht gestrichen wird die Ecken nicht mit einem Pinsel ausarbeiten. Das sieht man später. Gerne Sie noch Fragen haben können Sie mich auch gerne anrufen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
schon mal vorab, einte großartige Leistung hier, ich bin begeistert. (und dann verzichten sie auch noch auf die virtuelle Kaffekasse (Sollte es diese mittlerweile doch geben bitte Bescheid geben wo diese steht)) Habe mir nun auch alle Kommentare durchgelesen. (ein kleines Wiki/FAQ wäre nicht verkehrt, da ein paar Fragen doch doppelt sind)
Nun zu mir.
Ich habe mir ein Haus von einem Bauträger gekauft, da hat man leider nicht allzu viel Mitsprache recht…
Zu meiner Ausgangssituation:
Keller Außenwände: Wasserundurchlässigem Stahlbeton.
Die Außenwände und tragende Innenwände sind aus Kalksandstein.
Nicht tragende Innenwände sind aus Gipswandbauplatten oder Gipskartonständerwänden.
Die innen Oberflächen des Mauerwerks und Stahlbetonwänden, haben einen Gipsdünnputz mit geglätteter Oberfläche Qualitätsklasse 2 (Q2)
Ansonsten wurden die Fugen gespachtelt und die Flächen ebenfalls in Q2 (für Raufaser-Tapete, mittlere Körnung) hergestellt.
Ab jetzt darf ich weitermachen, und mir stellt sich die Frage wie am „besten“
Optionen, die mir aktuell im Kopf umherschwirren sind die folgenden:
1. HP 90 reinweiß (0,3) als Ober putz (Ich glaube ich würde hier die Option geglättet und nicht gefilzt bevorzugen)
2. HP 9 F als Ober putz und anschließend mit Keim Biosil streichen. (Diese Option der Kosten wegen, da ich auch hier geglättet nehmen würde, und wenn ich das richtig verstanden habe dann die Körnung kein Unterschied macht.)
3. Gar nicht verputzen, und gleich mit HP 9000 Kalk-Kasein oder 9100 Sumpfkalkfarbe Streichen? (Es würde natürlich von den Kosten und von der Zeit der Attraktivste weg sein, aber auch sinnvoll? (vor allem Zeit habe ich nicht mehr viel))
4. Warum wie bei der 1ten und 2tens die teuren fertigen Putze kaufen, und nicht einfach Weißkalkhydrat und Sand kaufen, mischen und dies dann verwenden? Das Thema wurde hier bisher nur kurz angerissen.
Und wenn ich das richtig verstanden habe, benötige ich noch bei allen von mir genannten Ober Putz Varianten noch einen Biogrund wie z.B. der HP 9500?
Ich bin für jegliche Anmerkung, Kritik oder komplett neue Ideen dankbar.
Mit freundlichen Grüßen,
ein weiterer Florian 🙂
Hallo Herr F.,
vielen Dank für Ihren Zuspruch und Ihre Anregung bezüglich FAQ. Bewusst verzichte ich darauf weil ich lieber auf Fragen antworte als 08 15 Lösungen anzubieten. Zudem mag Google es, wenn auf Webseiten etwas passiert was sich in einem guten Ranking wiederspiegelt. Beiträge machen nur Sinn wenn sie auch gefunden werden.
Zu Ihren Fragen
Bei Ihren Untergründen empfehle ich:
1. HP 9500 Biogrund
2. HP 14 Kalk-Haftputz (enthält Essigsäurevinylacetat)
3. HP 90 Kalk-Oberputz oder HP 910 Kalk-Glätteputz
Den Biogrund müssen Sie einsetzen damit der Kalkputz auf Ihren Flächen funktioniert. Den HP 14 sollten Sie dringend als Armeirlage (HP 14 + Armeirungsgewebe) auf allen Gipsplattenflächen aufbringen da es ohne Armeirung zu Rissen kommen kann. Würde auch die Gipsputzflächen damit überspachteln um eine größere Schichtstärke zu erreichen.
HP 90 ist ein sehr gut zu verarbeitender Oberputz. Ist auch für handwerklich geschickte Heimwerker geeignet und kann im Wunschfarbton aufgebracht werden.
Zu Ihren Optionen
Option 1: Würde ich empfehlen aber mit einer Grundierung aus Biogrund und mit dem Kalk-Haftputz. Laut Hersteller können Sie den HP 90 auch direkt auf den Biogrund aufbringen. Kommt aber bei den Gipsplatten wahrscheinlich zu Rissen. Zudem ist Schichtstärke immer gut wenn es darum geht die Luftfeuchtigkeit zu regulieren.
Option 2: HP 9 F als Oberputz bei Ihren Untergründen empfehle ich nicht. Zum einen benötigen Sie den HP 14 als Haftputz und zudem muss der HP 9 F in ca. 10 mm Schichtstärke aufgebracht werden. Darauf dann noch einen ein Glätteputz und einen Anstrich. Denke am Ende wäre das die teuerste Variante.
Option 3: Hierzu benötigen Sie noch den Biogrund damit die Farbe hält. Bei den Gipsplatten haben Sie die Gefahr der Rissbildung und grundsätzlich wird die Farbe mehr kreiden als auf einem Untergrund aus Kalkputz. Ist aber günstig und funktioniert wenn man bereit ist gewisse Abstriche in kauf zu nehmen.
Option 4: Wenn Sie selber mischen benötigen Sie dennoch Biogrund und Kalk-Haftputz damit Ihre Eigenmischung auf Gipsputz und Gipsplatten hält. Zudem reicht Sand und Kalkhydrat meistens nicht aus wenn der Oberputz gewisse Ansprüche erfüllen soll. Gerade wenn man wenig Erfahrung mit Kalkputzen hat ist die Zugabe von wasserrückhaltenden Zuschlägen zu empfehlen. Denke unterm Strich sparen Sie so kein Geld haben aber ein deutlich erhöhtes Risiko.
Gerne können wir Ihr Thema auch noch mal telefonisch vertiefen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
PS. Eine Kaffeekasse habe ich noch immer nicht. Ich beantworte Fragen weil mir Kalkputz und der Verbraucher wichtig ist und nicht um damit Geld zu verdienen. Wenn Ihnen meine Antwort weiterhilft können mich aber gerne positiv unter http://www.provenexpert.com/nwjk48 bewerten. Alternativ würde ich mich freuen wenn Sie den Verein WE-FOR-FUTURE e.V. mit einer Spende unterstützen. https://www.we-for-future.org/spenden/
Guten Morgen Herr Engist,
zunächst einmal vielen Dank für Ihr Engagement, Menschen bezüglich dieser Thematik zu informieren.
Auch wir haben nun eine Frage. Wir möchten die Aussenfassade unseres Gebäudes renovieren. Letzte Woche haben wir erfahren, dass es Teil einer Gesamtanlage ist (Denkmalschutz) und Veränderungen an der Aussenhülle genehmigt werden müssen.
Nach einem Erstgespräch wurde uns mitgeteilt, dass das Gebäude vermutlich ein Fachwerkhaus sei, welches in der Vergangenheit “einfach“ verputzt worden sei.
Da die Fassade bröckelt, müssen wir nun etwas tun. Wir haben von Seiten der Denkmalschutz-Behörde Hinweise erhalten, wie Putz und Farbe beschaffen sein soll. Dadurch bin ich bei meinen Recherchen auf Kalkputz sowie Ihre Seite gestoßen.
Welches weitere Vorgehen empfehlen Sie?
Sollte der alte Putz komplett ab?
Welche Komponenten/Materialien benötigen wir von Putz bis zur Farbe? Sind “alle“ Farben realisierbar?
Ich freue mich auf eine Antwort von Ihnen.
Beste Grüße V.
Hallo Frau E.,
Sie zu beraten ohne das Gebäude zu kennen ist schwierig. Ich weiß nicht welche Auflagen Sie von Seiten der Denkmal-Behörde zu erwarten haben. Zudem kann ich von hier aus auch nicht beurteilen ob der Putz ab muss.
Wenn die Denkmalbehörde mit im Boot ist würde ich mir einen Handwerker suchen der mit Denkmalschutz Erfahrung hat. Ohne einen Fachmann vor Ort wird das nicht funktionieren.
Bezüglich dem Putz haben Sie verschiedene Möglichkeiten. Es kann mit Kalkputz von z.B. Hessler ausgeführt werden oder evtl. auch mit Klimasan. Tatsächlich sind auch einige „Klakputze“ der großen Hersteller für die Sanierung von Denkmälern zugelassen. Die Behörde kann Ihnen hierzu sicher mehr sagen.
Bei der Farbwahl sind Sie eingeschränkt. Zum einen muss die Farbe zum Putz passen und darüber hinaus wird sicher nicht jeder Farbton erlaubt sein. Wenn Sie einen Kalkputz einsetzen müssen Sie zumindest eine hochwertige Silikatfarbe einsetzen.
Leider kann ich Ihnen von hier aus nicht mehr Informationen mit auf den Weg geben. Wenn Sie mir sagen wo das Objekt steht kann ich Ihnen jemand vorschlagen der sich mit Denkmalschutz auskennt.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag Herr Engist,
Ich finde Ihren Blog super!
Wir sanieren gerade unser altes Haus von ca.1900. Die Innenwände haben wir mit Lehm verputzt und wollen jetzt die Fassade mit Kalkputz / Kalkmörtel verputzen.
Es wurde uns empfohlen Kalkmörtel aus dem Mischwerk zu bestellen.
Was würden Sie uns empfehlen?
1. Kalkputz als Sackware? Welche Hersteller?
2. Kalkmörtel aus dem Mischwerk? Wie würde man die Mischung eine Woche lang Feucht halten?
Mit besten Grüßen
G.
Hallo Herr G.
Vielen Dank für Ihren Zuspruch.
Ich verarbeite in der Regel NHL-Putze als Sackware. Als Hersteller empfehle ich Hessler Kalkwerke GmbH.
Wenn Sie einen Kalkputz eine Woche lang feucht halten müssen (für die Verarbeitung nehme ich an) kommt nur Luftkalk in Frage. Wäre nicht meine Wahl da dieser mit der Zeit an alkalität verliert. NHL-Putze können Sie nicht so lange feucht halten.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
vielen Dank für ihren Blog. Sehr interessant hier mitzulesen und sich fortzubilden. Ich bin gerade dabei mein Häuschen zu renovieren und würde gerne Kalkputz verwenden. Jetzt bin ich hier auch auf das Klimasan I gestoßen, ist dies gleichwertig zu einem echten Kalkputz? Welche Unterschiede gibt es? Was würden Sie empfehlen?
Ist Klimasan I eigentlich auch eine Art Kalkputz?
Mit freundlichen Grüßen
A. M.
Hallo Herr M.
Es freut mich wenn mein Beitrag Ihnen die gewünschten Informationen liefert. Um Ihnen auf Ihre Fragen antworten zu können benötige ich mehr Informationen.
Renovieren Sie im Innen- oder Außenbereich? Welche Untergründe werden verputzt? Welche Schichtstärken sind angedacht? Was muss der Putz können?
Beim Klimasan (egal ob I, S, W, F) handelt es sich um einen sehr guten Kalk-Dämmputz. Dieser wird aus Kalkhydrat, Perlit und ca. 3% Zement hergestellt. Wenn Sie die Wände dämmen möchten ist das sicher der richtige Putz für Sie. Wenn Sie nicht dämmen möchten würde ich eher zu Kalk-Grundputz und Kalk-Oberputz raten.
Wenn Sie mir auf meine Fragen geantwortet haben kann ich Ihnen gerne passende Produkte empfehlen. Zudem besteht für Sie die Möglichkeit unter http://www.natürlich-kalk.de passende Produkte für Ihr Objekt anzufragen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
wir renovieren immer wieder an unserem etwas über 100 Jahre alten Haus, welches eine verputzte und etwas verzierte Fassade besitzt.
Es gibt einige Risse und leider auch eine Kunsstofffarbe aus den 80ern, die mit Wärme /Hitze entfernt wird und die darunterliegenden Schichten größtenteils mitnimmt.
Der Putz kommt dann eher mehr als weniger zum Vorschein und soll repariert werden.
Darüber würden wir gerne eine Armierung auftragen um weitere Risse zu vermeiden.
Für diesen Aufbau brauchen wir einen Putz und einen Spachtel/Kleber/Putz für das Gewebe und schlussendlich eine Silikatfarbe.
Können Sie eine Empfehlung aussprechen?
Vielen Dank
und Gratulation zur informativen Webseite
F. S.
Hallo Herr S.,
ohne Ihr Objekt gesehen zu haben kann ich keine Empfehlung aussprechen. Denke Ihr Verputzer vor Ort ist da der bessere Ansprechpartner.
Würde einen mineralischen Oberputz und hochwertige Silikatfarben von Beeck verlangen und den Verputzer ein Angebot erstellen lassen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
wirklich tolle Seite! Schön wieviel Zeit Sie sich nehmen um auch wiederkehrende Fragen zu beantworten.
Wir sanieren gerade ein Haus Bj1932 und der Putz ist nahezu komplett runter. Lediglich im Keller ist ein Großteil des alten Putzes noch draufgeblieben.
Alle Wände sind aus Kalksandstein gemauert, drei Innenwände werden mit GKP neu gemacht. Das DG wird auch (Stand jetzt) mit GKP ausgebaut.
Meine Frau ist sehr empfindlich was Ausdünstungen, Schimmel etc. angeht und hat auch allerlei Allergien, deshalb ist ein Kalkputzsystem für uns das Mittel der Wahl.
1.: Welchen Putzaufbau empfehlen Sie für die rohen Wände? Bestimmt die Hessler Produkte – aber welche genau? Setzungen sind hier eigentlich nicht mehr zu erwarten aber empfehlen Sie eine Armierung?
2.: Welchen Putz würden Sie für den Keller verwenden? Meine Idee war bisher hier einfach nur mit Feinputz drüberzugehen (HP90). Unsicher bin ich mir allerdings wie mit den abgeplatzen Stellen (großzügig abgeschlagen und die Kanten begradigt) vorzugehen ist. Vorher Spachteln? Mit was? Die „Löcher“ sind je nur ca. 40x40cm.
3.: Die Trockenbau-wände stoßen teilweise an die Außenwände. Wie wäre hier Ihr Rat? Die GKP einfach nur Spachteln und streichen? Oder hier auch verputzen? Und wenn ja, mit welchen Produkten? Armierung ja/nein?
4.: gibt es Ihrer Meinung eine echte Alternative zu Gipsfaser-/Gipskartonplatten wenn Mauern mit KS nicht möglich ist?
5.: Leider habe ich vor Ort noch keinen Verarbeiter gefunden, der mit reinen Kalkputzen arbeitet. Kenne Sie zufällig einen guten im PLZ Gebiet 91…?
Im schlimmsten Fall würde ich das ja auch selber angehen, allerdings fehlt mir jegliche Erfahrung mit Kalkputzen.
Vielen Dank für die Beantwortung aller Fragen und beste Grüße,
Z.
Hallo Herr Z.,
wenn ich Sie richtig verstehe möchten Sie im Keller drei Wände mit Gipsplatten bekleben? Das würde ich nicht machen. Gerade im Keller ist mit erhöhter Feuchtigkeit zu rechnen.
1. Da ich Ihr Gebäude nicht kenne kann ich keine verbindliche Aussage bezüglich Putzaufbau treffen. Hier mal verschiedene Möglichkeiten wie der Beschichtungsaufbau aussehen könnte:
• Vorspritzer halbdeckend auftragen (wir nässen sehr gut vor und bekommen das auf KS auch ohne Vorspritzer hin)
• Hessler Grundputz HP 9 oder HP 9 L in einer Schichtstärke von 15 mm auftragen und bei Bedarf ein Armiergewebe einbetten
• Als Oberputz empfehle ich den HP 90 im Wunschfarbton
2. Wenn Sie im Keller einen Kalkputz haben können Sie direkt mit HP 90 drüber gehen. Unebenheiten und Löcher würde ich mit HP 9 F ausgleichen. Wenn es sich nur um kleinere Unebenheiten handelt können Sie auch HP 14 zu Ausgleichen nehmen. Sollte ein Putz verwendet worden sein der nicht zum Kalkputz passt, die Wände evtl. mit Biogrund grundieren und mit HP 14 abspachteln. Darauf dann wieder den HP 90.
3. Ich würde die Trockenbauwände mit Biogrund grundieren, mit HP 14 eine Armierlage aufbringen und darauf den HP 90 als Oberputz aufbringen.
4. Für mich sind Lehmbauplatten die einzige Alternative wenn Trockenbau nötig ist.
5. Aktuell sind alle Verputzer die ich kenne mit Arbeit mehr als ausgelastet. Wenn Sie handwerklich geschickt sind und einen Kalk-Zementputz verarbeiten können kann ich Ihnen gerne sagen worauf Sie beim Verarbeiten von Kalkputz achten müssen. Zudem besteht die Möglichkeit über meine Fa. Natürlich Kalk (www.natürlich-kalk.de) Preise für die Materialien zu erfragen, das Material zu beziehen und eine Vor-Ort-Schulung zu erhalten.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
danke für die schnelle Beantwortung der Fragen.
Natürlich wollen wir im Keller keine GKP Platten vor die Wände kleben, da habe ich mich etwas missverständlich ausgedrückt, sorry. Es werden im OG drei nichttragende Wände eingezogen. Mauern ist leider nicht möglich, deshalb der GK.
1. Einen Aufbau in der Art habe ich mir vorgestellt, Danke für die Produktempfehlung.
2. Im Keller ist Kalkputz drauf, da werde ich einfach selber gemäß Ihrem Vorschlag drübergehen.
3. Ist zwar mehr Aufwand als einfach nur Spachteln und streichen, dafür bekommt man dann auch die Oberfläche gleich hin wie die anderen Flächen im Raum.
4. Ich hatte es befürchtet – leider ist der Preis besonders beim Dachausbau wirklich schwer zu schlucken.
5. Auch das hatte ich befürchtet. Ich schreibe gerne eine Anfrage raus, vielleicht nehme ich das einfach selbst in die Hand.
Danke noch einmal und beste Grüße,
Z.
Hallo Herr Z.,
es war mir ein Vergnügen ein wenig Licht ins Dunkle zu bringen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Abend Herr Engist,
wie schön zu lesen, dass Sie mit Ihrem Engagement und Wissen so vielen Menschen zu einem gesünderen Leben verholfen haben. Bewundernswert ihr Einsatz!
Ich bin auf der Suche nach einer nachhaltigen, gesundheitsförderlichen Lösung für unsere Innenwände. Und über ihre Einschätzung würde ich mich sehr freuen.
Wir sanieren ein Haus (Baujahr 1960) bei dem der Großteil der Wände mit Sandputz (ca. 1,5-2 cm) versehen ist, der weitgehend fest und trocken ist und nicht bröckelt. Ein kleiner Teil der Wände – unser Anbau – wurde mit Ytong Porenbeton verlegt und ist noch nicht verputzt. Die Decke im Erdgeschoss (ca. 60qm) ist ebenfalls aus Sandputz.
Folgende Empfehlung haben wir bisher von unserem Verputzer erhalten: Unterputz mit RK 39 von baumit und feinen Oberputz Klima Glätt. Die Wände sollen noch eine Farbe bekommen. Und die Decke erhält einen RK 39 Unterputz und nach einer Grundierung sollen eine Schicht Spachtelmasse (von Brillux) und zwei Schichten Uniflott (von Knauff) draufkommen und anschließend eine Mineralfarbe.
Was halten Sie von der Zusammensetzung und ist der Putz von Baumit frei von schädlichen Stoffen? Und haben Sie evtl. einen Vorschlag für einen Putz, der bereits eine Farbe enthält und bezahlbar ist? Und zuletzt, gibt es nicht eine einfachere Alternative für die Decke?
Fragen über Fragen…
Ich freue mich über einen Ausblick von Ihnen.
Herzliche Grüße aus Hessen,
M. S.
Hallo Frau S.,
jeder sollte mit seinen Mitteln für eine bessere Zukunft sorgen. Ich glaube es bleibt nicht mehr viel Zeit um den Karren aus dem Dreck zu ziehen.
Zu Ihren Putzempfehlungen
Baumit RK 39: Wasserdampfdurchlässigkeit ≤ 25 (natürlicher Kalkputz liegt bei 6 – 8), Festigkeit CS II (Kalkputz CS I) enthält hydraulischer Baukalk (so wird oft die Benennung von Zement umgangen) und Zusätze zur besseren Verarbeitung (was alles sein kann)
Baumit Klima Glätt W: Wasserdampfdurchlässigkeit ≤ 25, Mörtelgruppe P II (Kalkputz P I) enthält Weißzement und Zusätze zur besseren Verarbeitung
Uniflott: Wird aus Abfällen (REA-Gips), Kunststoff und Chemie hergestellt.
Bei der Spachtelmasse von Brillux wird es ähnlich sein da mit Uniflott überspachtelt wird und deshalb eine reine Kalkspachtelung keinen Sinn machen würde.
Da ich Ihr Haus nicht kenne kann ich keine Verbindliche Aussage zum Beschichtungsaufbau treffen. Mein Vorschlag bei einem kalkhaltigen „Sandputz“ wäre folgender:
Sandputzflächen
• Flächen mit Biofixativ grundieren
• Als Grundputz den HP 9 Naturkalk-Grundputz
• Als Oberputz den HP 90 Naturkalk-Feinputz im Wunschfarbton
Ytongflächen
• Flächen mit HP 14 Kalk-Haftputz (enthält Essigsäurevinylacetat) abspachteln und aufzahnen
• Grundputz HP 9
• Oberputz HP 90 im Wunschfarbton
Wenn die Decken eben sind könnte man nach dem Grundieren auch direkt mit dem Oberputz HP 90 ausführen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
wir haben ein Haus in Holzständerbauweise.
Innenwandaufbau: 9,5 mm Gipskartonplatt / 12 mm OSB / 76 mm Holzrahmenkonstruktion mit Dämmung / 12 mm OSB / 9,5 mm Gipskartonplatt.
Außenwandaufbau: Außenputz 3 mm Körnung / mineralischer Grundputz mit Armierungsgewebe / 60 mm Holzfaserdämmplatte / 240 mm Holzrahmenkonstruktion mit mineralischer Wärmedämmung / 12 mm OSB / 12,5 mm Gipskartonfeuerschutzplatte.
Welchen Putzaufbau/Anstriche empfehlen Sie uns?
Gehen wir recht in der Annahem, dass die Produkte der Firma Kreidezeit neben denen von Hessler Kalkwerke ebenfalls Empfehlenswert sind?
Schon mal VIELEN DANK im voraus und die besten Grüße.
Hallo Herr K,.
Im Innenbereich würde ich wie folgt vorgehen:
• Hessler Biogrund als Grundierung
• Hessler Kalk-Haftputz + Gewebe als Armierlage
• Hessler HP 90 im Wunschfarbton als Oberputz
Über den Außenbereich kann ich nichts sagen da ich nicht weiß welcher Oberputz verwendet wurde. Würde hier der Empfehlung des Verputzers folgen. Wenn eine mineralische Farbe möglich ist würde ich Beeck als Hersteller wählen.
Kreidezeit empfehle ich nicht, mir fehlt es an Transparenz. Gerade bei Kalkprodukten sind gewisse Kennzahlen wichtig um zu erkennen von welcher Qualität das Produkt ist. Kreidezeit liefert diese Kennzahlen nicht.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
vielen herzlichen Dank für Ihre wirklich sehr schnelle Antwort.
Wir hatten uns folgenden Aufbau an den Wandinnenseitenseiten gedacht:
1. Hessler Biogrund HP 9500
2. HP 9200 – Kalk-Streichputz
3. HP 9100 – Sumpfkalkfarbe
Unser Grundgedanke war, das der roll-/streichbarer Kalkputz ggfls. leichter in Eigenleistung angebracht werden kann. Des Weiteren ist er der einzige Putz bei dem unter Anwendungsbereich und Untergrund die bei uns vorhandenen Gipstrockenbauplatten, ohne weitere Zusatzmaßnahmen wie Haftgrundputz mit Armierung, als geeigneter Untergrund erwähnt werden.
Die Farbe haben wir gewählt, da diese die einzige mit dem Hinweis „und führt zu festen, nicht kreidenden Oberflächen“ ist. Unsere „Angst“ ist das wir bei anderen Produkten eben kreidende/abfärbende Wände haben…
Ist grundsätzlich bei Kalkputzen/-farben mit einem abfärben/-kreiden zu rechnen wenn dies nicht ausdrücklich vom Hersteller eingeschränkt wird?
Was ist Ihre Meinung zu unserem Aufbauvorschlag? Was wäre der Nachteil zu Ihrem Vorschlag? Sind beide Aufbauten (Ihr Vorschlag und unserer) auch für Bäder, der direkte Spritzbereich ist gefliest, geeignet? Oder müssten dort abweichende/zusätzliche Behandlungen vorgenommen werden?
Besten Dank und sonnige Grüße
Hallo Herr K.,
als Alternative zu einem Dispersionsanstrich ist das sicher eine gute Wahl. Mir wäre ein Beschichtungsaufbau von deutlich unter einem Millimeter zu wenig. Abgesehen von der Vermeidung von Schadstoffen geht es mir beim Kalkputz um die Vorteile und positiven Eigenschaften die er bietet. Bei so geringen Schichtstärken kann Kalkputz nicht das leisten wozu er eigentlich in der Lage wäre. Zudem halte ich nicht viel von Kalk-Streichputz. Um Kalkputz so verarbeiten zu können müssen Zusatzstoffe beigemischt werden.
Kalkputze und Farben kreiden wenn diese nicht fachgerecht aufgebracht werden. Natürlich spielt auch die Qualität vom Material eine Rolle aber auch das hochwertigste Material kann kreiden wenn Fehler gemacht werden.
Sie können Ihren und meinen Beschichtungsaufbau im Bad einsetzen. Hier wird sich sehr schnell zeigen welche Vorteile eine stärkere Schichtstärke bringt. Beide Varianten nicht für den Spritzwasserbereich geeignet.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist
Wir revitalisieren unser Bauernhaus aus dem 17. Jahrhundert. Vieles haben wir mit Haga Bio Dämmputz gemacht, dann Haga Bio Einbettmörtel und Haga Feinputz. Ich habe von Haga eine Volldeklaration bekommen, allerdings stehen die Prozente/Anteile nicht drauf. Mir ist bewusst, Haga ist ein Kompromiss, für Laien halt – obwohl sich mittlerweile schon viel wissen zusammengetan hat.
Ich möchte einige Grund- und Edelputze selbst mischen. Dazu möchte ich lokaler Sand und Sumpfkalk nehmen.
Welche Sandkörnung soll ich nehmen? Welcher Sumpfkalk (bevorzugt Holzgebrannt)?
Besten Dank und freundliche Grüsse
Simona
Hallo Frau M.,
Haga wäre nicht meine Wahl gewesen. Zum einen überzeugen mich die Produkte nicht und dann halte ich es nicht für sinnvoll Produkte zu kaufen die mit Haga etikettiert sind aber z.B. Gräfix enthalten. Haga hat keine Grundputze und greift deshalb zu Gräfixprodukten. Warum dann nicht direkt bei Gräfix kaufen?
Wenn Sie Kalkputz selbst mischen möchten rate ich Ihnen die Kontaktaufnahme zu Wolfgang Kenter. Ich kenne keinen der mehr Erfahrung in dem Bereich hat.
Das Mischungsverhältnis beträgt 1 Teil Kalk, 3 bis 4 Teile Sand, verwenden sollten Sie Fluss- oder Grubensand. Die Körnung richtet sich nach dem Einsatzzweck Ihres Putzes. Grundputz wird mit einer Körnung von 1 – 2 mm, Kalkglätte mit einer Körnung bis 0,5 mm hergestellt. Zudem sollte man überlegen ob z.B. noch Hanffasern oder ähnliche Zuschlagstoffe beigemischt werden die die Verarbeitung positiv beeinflussen.
Welchen Anbieter von Sumpfkalk in Ihrer Region ansässig sind kann ich nicht sagen da mir Ihr Standort nicht bekannt ist.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist, wir haben ein Fachwerkhaus BJ. 1844 und im Erdgeschoss die Bruchsteinwände vom losen Putz befreit. Nun wollen wir sie teilweise sichtbar bleiben lassen und an den freien Stellen zwischen den Steinen verfügen. Können wir da auch einen Putz vom Gessler dafür nutzen? Mit freundlichen Grüßen Susanne K.
Hallo Frau K.,
um die Fugen optisch aufzuarbeiten können Sie von Hessler den HP 9 G verwenden. Dar Putz wird in Kornstärke 4 mm geliefert und ist für das Verfugen gut geeignet.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Es sind die Innenwände. MfG S.K.
Hallo Herr Engist,
erst einmal vielen Dank für ihre tolle Aufklärungsarbeit! Ihr Engagement ist beeindurckend und beispielhaft!
Meine Frau und ich werden im kommenden Oktober in ein neues Reihenhaus ziehen (KFW55; also recht „dicht“. Schlüsselfertig vom Bauträger, also leider auch mit wenig Einfluss auf Materialien).
Das Haus wird einen Keller haben den wir gerne selbst ausbauen möchten (Boden mit Fließen; Wände & Decke verputzen). Da wir in der aktuellen Wohnung wegen Wärmebrücken schon mit Schimmelansätzen zu tun hatten (Vermieter: „Sie lüften nur flasch!“), würden wir im neuen Haus gerne versuchen, wo wir noch können, mit natürlichen Baustoffen ein besseres Raumklima zu schaffen und vorausschauend zu handeln.
Der Keller ist zu ca. zweidrittel „eingegraben“ und hat zwei oberirdische Fenster (ca. 45 auf 100cm). Wände nach Außen sind Gußbeton unbehandelt, direkt aus der Verschalung. Wände zu den Nachbarn sind aus Kalksandstein (undbehandelt). Das Treppenhaus mit Gipskartonwänden abgeteilt. Decke besteht aus vorgefertigten Stahlbetonplatten.
Wir würden den Keller am Ende gerne vielfältig nutzen. Eine kleine Hobbywerkstatt. Eine kleine Seifenküche. Etwas Stauraum. Waschmaschine, Wärmepumpentrockner. Heizung steht auch dort (Inneneinheit der Wärmepumpe; Warmwassertank).
Da wir uns dort auch für Hobby und Haushalt vermutlich öfter aufhalten, würden wir gerne einen Kalkputz nutzen.
Gibt es für solche vielfältigen Untergründe eine generell nutzbare Materialkombination?
(Hinweis: Wie es der Zufall will, wohnen wir einen Steinwurf von Ihrer Empfehlung, der Hessler Kalkwerke GmbH, entfernt)
Danke für Ihre Hilfe und beste Grüße in die fränkische Heimat.
Hallo Herr K.,
eine gute Entscheidung aber auch schade wenn man im Keller später ein besseres Raumklima hat als z.B. in den Schlafräumen.
Ich würde wie folgt vorgehen:
Betonflächen
• Trennmittel (Schalöl) bei Bedarf entfernen (In der Regel sollten Trennmittel so gewählt werden, dass diese sich nicht nachteilig auf nachfolgende Beschichtungen auswirken.)
• Flächen mit Hessler Silikatgrund grundieren
• Grundierte Flächen mit Hessler Kalk-Haftputz HP 14 abspachteln (Schichtstärke ca. 3 mm)
• Oberputz Hessler Kalk-Feinputz HP 90 in zwei Lagen, nass in nass auftragen und abfilzen
Gipskarton
• Flächen mit Hessler Biogrund HP 9500 grundieren
• Grundierte Flächen mit Hessler Kalk-Haftputz HP 14 abspachteln und ein Armierungsgewebe einlegen (Schichtstärke ca. 5 mm)
• Oberputz Hessler Kalk-Feinputz HP 90 in zwei Lagen, nass in nass auftragen und abfilzen
Kalksandstein
• Gut vornässen und mit Hessler Kalk-Grundputz HP 9 15 mm stark verputzen
• Oberputz Hessler Kalk-Feinputz HP 90 in zwei Lagen, nass in nass auftragen und abfilzen
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
vielen Dank für diese Übersicht. Sie ist richtig toll und trifft auf unseren Fall mit 99% zu. Auch unsere Wände im DG bestehen aus Beton / Kalksandstein.
Ein Sonderfall bei uns sind jedoch die zwei Ringanker zwischen den Kalksandsteinen. Eine entsprechende Aufteilung – erst HP14 (Ringanker Beton) dann wieder HP9 (restliche Wand Kalksandstein) pro Wand – ist aus unserer Sicht mit viel Aufwand verbunden. Es stellt sich die Frage, muss man tatsächlich diesen Aufwand aufbringen? Können wir auch die komplette Fläche mit HP 14 abspachteln und sie im Anschluss nur mit HP90 gestalten? Kann man bei Ringanker auf HP14 verzichten (je 20 cm Höhe) oder muss man hier 3-schichtig (HP14 + HP 9 + HP90) arbeiten?
Vielen Dank für die Hilfe!
Fam. J.
Hallo Herr Peter J.,
Kalksandsteine werden mit einem halbdeckenden Vorspritzmörtel versehen und dann mit dem Kalk-Grundputz leicht verputzt. Beim Ringanker wird Kalk-Haftputz aufgezahnt und dann ebenfalls mit dem Kalk-Grundputz leicht verputzt.
Den Kalk-Sandstein nur mit Kalk-Haftputz abspachteln und den Kalk-Oberputz aufbringen kann ich nicht empfehlen. Das funktioniert nicht.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag Herr Engist
Ich habe ein Reihen-Eckhaus aus den 70er Jahren saniert mit Haga-System Calciumsilikatplatten 2,5 cm, Netz, Bioeinbettmörtel und als Deckschicht Kalkspachtel naturweiss. Die Oberfläche ist sehr schön geworden. Jedoch ist die Wand leider nicht ausgeglichen worden und es sind so grosse Dellen und Wellen, dass man nochmals eine Ausgleichsschicht von 1 cm auftragen sollte. Haga sagt nun, man könne das nicht mit Kalkspachtel machen, weil der sonst reisst, man könne nur mit einem „weicheren Material“ als Kalkspachtel ausgleichen. Der Gipser will nun alles mit Weissputz überputzen und damit ausgleichen (bis 1,5 cm Gips). Ich bin nun ganz untröstlich, weil damit die schöne Kalkspachtel-Oberfläche überputzt wird und damit auch der gute baubiologische Effekt insbesondere wegen der heiklen Innenisolation (Kondansat/Schimmel).
Könnten Sie mir etwas empfehlen? Am Montag soll es schon losgehen mit dem Gipsputz!
Danke und Grüsse aus Zürich
Evelyn F., Architektin
Hallo Frau F.,
grundsätzlich trifft die Aussage von Haga zu, „hartes Material“ auf „weiches Material“ kann zu Schäden führen. Ich werde Haga auch nicht wiedersprechen wenn die meinen es müsste Gipsputz verwendet werden, auch wenn ich es nicht verstehe.
Für mich ist ein reiner Kalkputz deutlich „weicher“ als Gipsputz. Wenn man sich die alte DIN 18550 ansieht wird Luftkalk und NHL mit einer Druckfestigkeit von ≥ 1,0 N/mm² und Gipsputz mit ≥ 2,0 N/mm² angegeben. Die DIN wurde zwar überarbeitet aber das hat sicher nichts damit zu tun das Kalkputz härter wurde sondern vielmehr damit, dass die Industrie mehr Möglichkeiten hat ihren Mist als Kalkputz zu deklarieren.
Mir stellt sich die Frage, was mischt Haga bei damit deren Putz nicht mit Kalkputz überarbeitet werden kann?
Vielleicht hätten Sie im Vorfeld eine Firma wählen sollen die vernünftige Arbeit abliefert. Wenn nach der Armierlage und dem Oberputz noch mal mit 10 mm ausgeglichen werden muss ist das ein trauriges Ergebnis. Zur Not den Kalkspachtel bis auf die Armierlage entfernen und neu aufbauen. Alles andere wäre keine Lösung.
Jetzt noch kurz was zum Beschichtungsaufbau. Auch hierbei wurden Sie scheinbar nicht wirklich gut beraten.
Calciumsilikatplatten sind super aber schauen Sie sich mal den Einbettmörtel an. Putzmörtelgruppe P II, Druckfestigkeitsgruppe CS II. Das entspricht einem Kalk-Zementputz auch wenn das Produkt als BIO-Einbettmörtel verkauft wird.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
ich hatte Sie am 27.04.2019 gefragt wie ich den HP90 (0,5mm-Weiß) auftragen soll.
am Samstag habe ich dann endlich diesen wie beschreiben 2 lagig aufgetragen
und mit einem Schwammbrett abgefilzt.
Ist es normal das jetzt nachdem es trocken ist die Körnung abrieselt ? Ich brauch nur die Hand auf den Putz zu legen und schon rieselt es .
Wir haben dunkelgraue Fliesen auf dem Boden, da sieht man natürlich alles was darauf fällt.
Habe ich da beim filzen was falsch gemacht, kann ich es noch berichtigen ?
Oder muss ich es jetzt streichen damit es sich verfestigt, wenn ja können Sie mir
da was empfehlen?
Eigentlich hatte ich extra HP90 in Weiß gekauft um mir das Streichen zu sparen.
Mein Wandaufbau: HP14,HP9,HP90-0,5-Weiß
Vielen Dank im Voraus
A. U.
Hallo Herr U.,
der HP 90 wird nach dem Filzen noch mal mit einem feinen Staubbesen abgebürstet um die lose Körnung zu entfernen. Das kann man direkt nach dem Ansteifen oder auch nach der Trocknung machen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
Unser Haus ist in einen Hang (Erdreich und vielleicht Fels) gebaut und das Bad, das ich nun begonnen habe zu sanieren, liegt mit einer Seite im Hang. Hinter den raumhohen Fliesen hat sich eine 10cm Porenbeton Wand gezeigt die im Abstand von 5cm vor eine weitere Wand (vermutlich Normalbetonsteine) gemauert ist. Diese äußere Wand ist die Grenze zum Erdreich und ist nass. Die Porenbetonsteine sind im alten Duschbereich durchnässt, ansonsten recht trocken.
Wie gehe ich nun am besten vor? Porenbeton drin lassen (und feuchte der Außenwand ignorieren), dann mit HP 14 Kalk-Haftputz abspachteln und aufzahnen, Grundputz HP 9 und dann Oberputz HP 90?
Oder ist es besser den Porenbeton nun rauszunehmen?
Lässt sich in diesem Szenario vielleicht etwas mit Klimasan S verrichten?
Vielen lieben Dank und beste Grüße
Ben B.
Hallo Herr B.,
ohne das Objekt zu sehen kann ich Ihnen keine Antworten liefern. Grundsätzlich ist Klimasan sicher besser geeignet bei feuchtem Mauerwerk als dieses mit einer Abmauerung zu kaschieren. Ob dies bei Ihnen Sinn macht weiß ich aber nicht.
Ich würde mir einen Experten holen der Sie vor Ort berät und Lösungen aufzeigt.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
wir hatten letzte Woche unser Richtfest und nun geht es zum Innenausbau. Bald sind die Putzer dran.
Meine HausbauFirma baut nur mit Baumit Produkten.
Da ich sagte dass ich kalkputz mit dem höchstmöglichen Kalkanteil möchte habe ich nun mit einem Baumit-Vertreter einen Termin am Freitag..
Nun habe ich mir folgende zwei Produkte aus deren Sortiment rausgesucht:
Für das Bad Schäfer prokalkgrund:
https://baumit.de/files/de/technical_documents/SKR/ProKalkGrund_2018_03.pdf
Da hier ja auch gefliest werden soll
Und für alle anderen Räume Schäfer Putz 440 fein:
https://baumit.de/files/de/technical_documents/SKR/440-445_SP_2018_03.pdf
Was halten sie von diesen Produkten?
Ich habe wirklich schon viel gelesen aber irgendwie Fang ich immer bei Null an.
Beide haben eine Dampfdurchlässigkeit von unter 10 der fein Putz 440 sogar eine Druckfestigkeit von unter 1.
Von deren Ph-Wert kann ich jedoch leider nichts finden nur das sie ätzend sind.
Kann ich hier von fast reinen natürlichen putzen ausgehen?
Und kann ich den putz440 auch verwenden wenn in machen Räumen nur ein Sockel gefliest wird? Da hier ja steht das er nicht für Fliesen ist.
Vielen Dank ich vorraus.
Sie leisten eine super Arbeit, vielen Dank auch dafür.
Hallo Herr H.,
leider sind für die Produkte von Schäffer Krusemark keine Sicherheitsdatenblätter zu finden um den Kalk- und evtl. Zementanteil zu überprüfen. Hydraulische Bestandteile könnte Zement und verarbeitungsverbessernden Zusätzen jede Menge Chemie sein.
Wenn nicht klar ersichtlich ist was beigemischt wird halte ich Produkte nicht für empfehlenswert.
Da der Hersteller schreibt nicht für Fliesen geeignet würde ich auch im Sockelbereich keine Fliesen darauf kleben.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und ein wohngesundes Zuhause.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
wir bauen gerade neu und wollen vor allem unsere Innenwände mit Kalkputz versehen (zweischaliges Mauerwerk: Klinker – Luftschicht – Glaswolle – Kalksandstein).
Bislang haben wir zwei Angebote:
Ein Innenputzer/ Stuckateur möchte gerne einen Putz von Knauf verwenden. Auf unsere Nachfrage, was denn an Zusatzstoffen etc. beigemengt sei, sagte er nur, dass da schon was drin sei, aber so wenig, dass man das nicht bemerken würde. Weitere Auskunft wollte oder konnte er uns nicht geben.
Des Weiteren haben wir ein Angebot von einem Putzer, der gerne selbst anmischen würd: bloß Wasser, Weißkalk und Quarz- bzw. Rheinsand.
Welche Art ist zu bevorzugen? Selbst anmischen oder schon fertig kaufen? Was ist qualitativ „besser“?
Wir wollen die natürlichen Eigenschaften des Kalks uns zum Vorteil machen und achten auf wohngesunde Materialien und möchten daher keine bedenklichen Zusatz- oder Konservierungsstoffe mitverbauen.
Zudem möchten wir einige Stellen an unserer Außenfassade mit Kalkputz verputzen lassen (hier haben wir statt des Klinkers KS einbauen lassen). Was würden Sie hier empfehlen?
Schon einmal vielen Dank!
Hallo Frau K.,
erst gestern hatte ich einen Anruf von einer Dame, deren Sohn die Ausgasungen von einem Kalkputz nicht verträgt. Wie sich herausstellte, war es ein Kalk-Zementputz mit Zusatzstoffen der als Kalkputz verkauft wurde.
So viel zur Aussage man merkt nichts zur beigemischten Chemie.
Wenn Sie einen Verputzer haben der Ihnen vor Ort den Kalkputz mischen kann und den auch noch in guter Qualität an die Wand bringt freuen Sie sich uns sagen Sie ja. Ein Verputzer zu finden der Kalkputz selbst mischen kann, ist wie ein 6er im Lotto, vorausgesetzt er weiß was er tut.
Ich denke Sie brauchen meine Empfehlung nicht da Sie vor Ort einen Fachmann haben, der die Untergründe kennt und deshalb besser entscheiden kann welches Material das Richtige ist.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und ein wohngesundes Zuhause.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
ein wirklich sehr wertvoller Artikel, vielen Dank.
Ich bin glücklicherweise genau zur richtigen Zeit auf ihren Blog aufmerksam geworden.
Wir bauen gerade ein reines Ziegelhaus ohne zusätzlicher Dämmung. Fussboden ist aus Balkenlage und darauf ein Dielenboden. Wandheizung soll direkt auf den Ziegel und dann Verputz werden.
Was wäre hier ihre ideale Produktwahl für:
Außenputz
Innenputz
Innenputz Bad mit Teilverfliesung
Betondecke
Innenwände eines WU-Betonkellers
Sockel
Benötigt man hier gegen Rissbildung noch Glasfasermatten oder ähnliches oder können die Wände dann nicht mehr atmen?
Mit welcher Farbe streicht man denn dann die Putze? Gibt es hier auch wieder Mogelpackungen? Haben Sie hierfür eine Empfehlung?
Reicht ein einfärben des Oberputzes als alleinige Farbe aus?
Gibt es schon Infos zu Ihrem Buch? Das würde mich brennend interessieren.
Vielen Dank im Voraus.
Viele Grüße, Hans M.
Hallo Herr M.,
es freut mich wenn meine Beiträge ein wenig Klarheit in das Thema Kalkputz bringen.
Im Außenbereich kann man durchaus einen Kalk-Zementputz, abgestimmt auf Ihre Mauersteine, verwenden. Darauf einen mineralischen Oberputz mit möglichst hohem Kalkanteil damit keine Algiziede oder Bioziede beigemischt werden. Darüber dann ein mineralischer Anstrich von Beeck.
Im Innenbereich würde ich Naturkalkputze von Hessler einsetzen. Im Bad die Bereiche welche gefliest werden müssen allerdings auch mit einem Kalk-Zementputz verputzt werden. Wir verputzen in der Regel die Bäder komplett mit Kalk-Zementputz und bringen nach dem Fliesen noch mal einen Kalkputz fliesenbündig auf.
Betonflächen können Sie mit Kalk-Haftputz HP 14 abspachteln und darauf den Oberputz HP 90. Wichtig ist zuvor Schalölrückstände zu entfernen und wenn nötig mit Silikatgrund zu grundieren. Wo nötig (Materialwechsel, Schlitze, Plattenwerkstoffe und am den Ecken von Maueröffnungen) sollte ein Gewebe in den Grundputz oder Haftputz eingebettet werden. Das hat keine Auswirkungen auf das Raumklima.
Den Oberputz würde ich im Wunschfarbton auftragen oder mit Sumpfkalkfarbe streichen, auch wieder von Hessler. Andere Hersteller haben auch Kalkfarben im Programm aber da gibt es tatsächlich Produkte die wirklich bescheiden sind.
Das Buch ist fertig aber es fehlt noch die Übersicht der Kalkputzhersteller und deren Produkte. Zur Zeit komme ich nicht dazu mich damit zu beschäftigen. Die Zahl der Anfragen steigt stetig und ich möchte noch immer jede einzelne persönlich beantworten. Zudem sind wir ab dem 28.09.2019 mit unserer Firma Natürlich Kalk in Würzburg auf der Mainfrankenmesse als Aussteller. Auch dies hat einiges an Planungszeit gekostet und mich vom Buchprojekt abgehalten. Im Moment ist der Plan das Buch zumindest als E-Book bis zur Mainfrankenmesse fertig zu haben.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und ein wohngesundes Zuhause.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
vielen Dank für Ihre Zeit und die hochwertige Antwort!
Eine Frage hätte ich noch: Für Wandheizungen wird Lehmputz ja als optimal vermarktet. Ich hätte aber gerne klassisch weiße Wände und ich vermute für Material + Arbeit einen höheren Aufwand als bei Kalkputz.
Ich habe aber verschiedene Informationen gefunden, dass Kalkputz nicht ganz so ideal sein soll bei Wandheizungen: höheres Schwindverhalten bei Wärme dadurch Rissbildung, höherer Dämmwert bzw. schlechtere Wärmeleitfähigkeit. Hätten Sie hierzu noch Infos?
Vielen Dank im Voraus und viel Erfolg auf Ihrer Messe.
Ich freue mich bereits auf Ihr Buch.
Mit freundlichen Grüßen,
Hans M.
Guten Morgen Herr M.,
tatsächlich ist Lehmputz perfekt geeignet für Wandflächenheizungen und auch etwas teurer als Kalkputz. Es gibt weißen Lehm-Edelputz oder man könnte den fertigen Lehmputz mit einer Sumpfkalkfarbe streichen. Somit sind klassisch weiße Wände auch mit Lehmputz realisierbar.
Alternativ gibt es auch einen Kalk-Lehmputz der hervorragend auf Wandflächenheizungen funktioniert. Der speichert nicht ganz so viel Energie wie Lehm da er etwas leichter ist, hat dafür aber alle Vorteile vom Kalk und ist nicht so empfindlich.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
vielen Dank für Ihre Rückmeldung.
Haben Sie auch noch Tipps, woran man den „6er im Lotto“ (Putzer, der selbst anmischt) zielsicher erkennt und keinem Tausendsassa, der alles kann oder können will, aber nichts so richtig, aufsitzt?
Gibt es so etwas wie einen „Richtpreis“ für Kalkputz?
Der Knauf-Putz wurde uns für 38€ netto, der selbst gemischte für 18€ netto angeboten (2 unterschiedliche Bieter). Der Unterschied ist ja riesig…
Wir würden uns freuen, noch einmal eine Rückmeldung von Ihnen zu erhalten.
Herzlichen Dank.
Guten Morgen Frau K.,
selbst gemischter Kalkputz ist nichts was jeder Hausmeister-Service anbietet. Da es beim Innenputz immer um viel Geld geht, halte ich es für legitim nach Referenzen zu fragen. Schauen Sie sich seine bisherigen Arbeiten an und sprechen Sie mit seinen Kunden.
Einen Richtpreis für Kalkputz gibt es nicht. In der Regel liegt der Grundputz ca. 20 % höher als bei einem Kalk-Zementputz und rund 40% höher als bei einem Gipsputz. 18 € für einen Kalkputz beinhaltet nur den Grundputz, ohne Vorarbeiten und ohne Oberputz. Da würde ich mir das Angebot noch mal genau ansehen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Abend Herr Engist,
vielen Dank für die vielen Infos auf Ihrer Seite. Sie haben mich dazu bewogen für die Innenputzarbeiten bei unserem Hausneubau einen externen Putzer zu beauftragen, welcher die Hessler-Kalkputze (HKS) verarbeitet.
Unsere Wände bestehen überwiegend aus Porenbeton (Y-Tong). Alle Innenwände des OG sind mit Kalksandstein-Steinen errichtet, zusätzliche eine Wand im EG. Im EG haben wir eine Betondecke. Und die Decke im OG sowie eine Wand (zwischen Schlafzimmer und Ankleide) und die Rohrverkleidungen sind Trockenbau.
Ihren Antworten an die anderen Interessenten im Blog konnte ich folgende Empfehlung zum „Putzaufbau“ entnehmen.
Ytong: HP14 Kalkhaftputz -> HP 9 -> HP 90
Kalksandstein: HP 9 -> HP 90
Betondecke: Hessler Silikatgrund -> HP 14 -> HP 90
Fermacell-Trockenbau: HP 9500 Biogrund -> HP 14 -> HP 90
Ich habe meine Hausbaufirma beauftragt, statt Gipskarton die Fermacell-Trockenbauplatten zu verarbeiten. Das ist mein Preis-Wohngesundheitskompromiss.
Diesen Kompromiss versuche ich nunmehr auch beim Innenputz und auch anderen Arbeiten im Haus.
Folgende Fragen habe ich an Sie.
1.) Sind meine Angaben zum „Putzaufbau“ korrekt?
2.) Sind aus Ihrer Sicht an irgendwelchen Punkten Einsparungen möglich?
A) Ist z.B. möglich die Betondecke nur mit einer Grundierung und einer Kalkglätte zu versehen? Auch wenn die Betondecke dann nicht die besten Emissionswerte etc. erzielt.
B) Ist es aus Ihrer Sicht sinnvoll die Fermacell-Trockenbaudecke nur zu Spachteln (mit welchem Produkt?) und mit einer Kalkfarbe (welche können sie empfehlen) zu malern?
C) Laut Datenblatt des Hessler Silikatgrunds stellen Fermacell und Beton ideale Untergründe dar. Und auf diesen Silikatgrund kann der Oberputz aufgebracht werden. Somit würde ich mir den HP 14 sparen. Ist das korrekt?
D) Kann ich den HP 14 Kalkhaftputz (nach meinen Recherchen der höchste Quadratmeter-Preis bei den Hessler Produkten) beim Y-Tong-Stein durch ein anderes Material ersetzen?
3.) Ich möchte weitere Einsparungen erzielen, in dem ich den Hauswirtschaftsraum und die Ankleide nur mit den Grundputz HP 9 (kein Oberputz) verarbeiten lasse. Was halten Sie davon?
4.) Komme ich damit günstiger, wenn ich den Putzer beauftrage den Oberputz Hessler HP 90 natur die weißen Pigmente beizumischen oder sollten die Verarbeiter zu dem HP 90 weiß greifen?
5.) Ist es sinnhaft auf die Kantenprofile u.a. in den Fensterlaibungen zu verzichten?
6.) Genügt es die Schattenfuge z.B. im OG (Materialübergang YTong-Stein oder Kalksandstein – Wände zur Trockenbaudecke) ohne den Einsatz von L-Profilen?
7.) Kann man mit einer Kalkglätte und dem mehrmaligen Verreiben sowie den Einsatz von Farbpigmenten eine Betonoptik herstellen?
Was muss der Putzer dabei beachten? Welche Materialen sind dafür vonnöten?
Vielen Dank im Voraus für Ihre Zeit beim Beantworten meiner Fragen.
Schöne Grüße aus Berlin
Herr Kahnt
Hallo Herr K.,
wenn Sie einen Verputzer haben der Ihnen die Hessler-Putze verarbeitet, sollten Sie diesem Ihre Fragen stellen. Ein Ansprechpartner vor Ort ist immer besser, als einer der die Untergründe nicht gesehen hat.
Bei Wänden, die überwiegend aus Ytong bestehen, würde ich einen Vorspritzmötel anstelle vom HP 14 einsetzen. HP 14 ist für kleine Flächen gut aber ansonsten zu teuer. Auch auf dem Kalksandstein schadet ein Vorspritzer nicht. Halbdeckend aufgebracht reguliert er das Saugverhalten und lässt dennoch Feuchtigkeit aus dem Mauerwerk.
Die Betondecken würde ich wie von Ihnen beschrieben (Silikatgrund, HP 14, HP 90) beschichten.
Die Fermacell-Platten auch wie von Ihnen beschrieben (Biogrund, HP 14, HP 90) beschichten. Würde da aber in den HP 14 noch ein Gewebe einbetten.
Zu den Einsparungen
A) Laut Hessler kann man auf den Silikatgrund direkt einen Oberputz auftragen.
B) Platten sollten immer mit einer Armierlage (HP 14 + Gewebe) versehen werden, weil es zu Rissen an den Plattenstößen kommen kann. Grundsätzlich ist aber auch ein Beschichtungsaufbau wie bei den Betondecken möglich. Sie tragen dann aber das Risiko.
C) Wie bereits zuvor erwähnt geht das. Wir würden dennoch nicht so ausführen.
D) Wie schon zuvor erwähnt kann man den HP 14 durch Vorspritzmörtel ersetzen.
Ob Sie auf einen Oberputz verzichten können liegt an Ihren Ansprüchen. Kalkputz neigen während der Trocknungsphase zur Rissbildung wenn zu wenig angefeuchtet wird und es entsteht bei der Verarbeitung eine Sinterschicht die entfernt werden muss. Wenn Sie Schwundrisse und sehr raue und sandige
Oberflächen nicht stören können Sie den Grundputz auch direkt streichen.
Sie können den HP 90 in weiß oder natur bestellen. HP 90 natur können Sie nicht mit Pigmenten weiß einfärben.
Wir führen oft ohne Kantenprofile aus. Dann müssen die Ecken leicht abgerundet werden. Wenn Eckwinkel würde ich in jedem Fall Drahtrichtwinkel verwenden. Diese sind besser geeignet als die Kantenschutzwinkel.
Ob Sie ein L-Profil benötigen kann ich nicht sagen. Das sollte Ihr Verputzer vor Ort entscheiden.
Wir stellen Betonoptiken mit HP 90, Pigmenten und Antikwachs her. Das sollte Ihr Verputzer aber erst mal ausprobieren wenn er damit noch keine Erfahrung hat.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallöchen, sehr sehr interessant. Ich möchte auch gern innen einen reinen Kalkputz. Mein Putzer ist ein guter Freund und hat hat mir auch dazu geraten. Er arbeitet mit Weber. Nun bin ich nicht sicher, ob er über selber weis, dass es döse mogelpackungen gibt. Er würde mich sicher nicht bewusst anlügen. Gibt es denn von Weber einen verlässlichen kalkputz ?
Warum geht kalkputz nicht im Bad als föiesengrund ? Wenn er lang genug trocknet, kann man doch drüber Fliesen oder nicht ?
Viele Grüße und herzlichen Dank für diesen Blog !!!
Hallo Herr R.,
Weber ist tatsächlich die einzige mir bekannte Firma die einen Kalkputz im Programm hat mit gerade mal 1 % Kalkhydrat-Anteil. Ich kenne keinen Putz von Weber, den ich als Kalkputz empfehlen würde.
Auf „reinen“ Kalkputz kann man keine Fliesen kleben. Das hat nichts mit der Trocknungszeit zu tun, sondern mit der Festigkeit. Unter Fliesen immer einen Kalk-Zementputz einsetzen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist;
Vielen Dank für Ihr Engagement im Bereich Kalkputz.
Ich hatte fast komplett für unseren Neubau die Putze von Baumit bestellt, bin aber bei dem Überangebot und Ungereimtheiten zu Ihrem Blog gekommen und storniere die Bestellung.
Eine besondere Herausforderung besteht bei mir im Bad mit 2 grossen Trennwänden aus Zementbauplatten (Fermacell H2O / Rigips Aquaroc). Hier soll eine Wandzeizung einmal mit grossen Fließen und einmal mit feinem weissen Oberputz realisiert werden.
Hätten Sie hier einen Vorschlag für einen Putzaufbau?
Danke und Grüße aus Unterfranken / Nordspessart
Hallo Herr K.,
es freut mich wenn immer mehr Menschen die Produkte der großen Hersteller ablehnen. Nur wenn die Verbrauchen mehr Transparenz fordern wird sich etwas ändern.
Fermacell oder Rigips mit Kalkputz zu beschichten ist kein Problem. Auch wasserführende Wandflächenheizung können eingeputzt werden. Bei Heizsystemen mit Strom wird es schwieriger da diese mit höheren Temperaturen gefahren werden.
Wenn Sie mir mitteilen welches Heizsystem eingesetzt wird kann ich Ihnen bezüglich dem Beschichtungsaufbau mehr Informationen liefern.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
ich habe die Daten:
– Wassergeführte Wandheizung 16×2
– Vevorzugtes System Variotherm / Rohr Varioprofilrohr
– Aufbau 21mm Wandschiene, Rohr und Putz dazwischen + 10mm Putzauftrag = 31mm Aufbau
Vielen Dank noch mal das Sie sich so engargieren.
Viele Grüße
Hallo Herr K.,
wenn wie von Ihnen geschildert ein wassergeführtes Niedertemparatursystem eingesetzt wird empfehle ich, für Flächen die nicht gefliest werden, den HP 9 KL Kalk-Lehmputz von Hessler, sofern die Heizleitungen für Kalkputz zugelassen sind. HP 9 KL funktioniert sehr gut auf Wandflächenheizungen.
Flächen die gefliest werden müssen mit einem Kalk-Zementputz verputzt werden weil auf echtem Kalkputz keine Fliesen funktionieren. Ihr Baustoffhandel vor Ort hat da sicher den richtigen Putz.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engiest, ich möchte ein Altstadhaus mit Bruchsteinmauer und Gewölbe im EG sanieren. Keine Aussenfenster.
Die Bruchsteinwand hat ca. 60% Wandfeuchte. Die Aussenwand ist aussen ca 1,5 Meter hoch beigefüllt ( Hanglage).
Es gibt anscheinend keine Horizontalsperre ( Baujahr bedingt).
Welchen Innenputz schlagen Sie vor?
Bisher gab es Schimmel Probleme in einer vorgestellten Gipskartonwand.
Vielen Dank und Grüße Reinhard R.
Guten Morgen Herr R.,
für feuchtes Mauerwerk empfehle ich zunächst eine Schicht (min. 3 cm) Klimasan Kalk-Sanierputz. Dieser funktioniert hervorragend aber ist natürlich auch keine Wunderwaffe. Grundsätzlich sollte die Ursache der Durchfeuchtung gefunden und behoben werden.
Auf den Klimasan können Sie mit Naturkalk von Hessler weiter machen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Abend Herr Engist,
Sie hatten mir am 26. Sept. zu meinem Innenputzaufbau und den dabei sinnvollen Einsparungen Auskunft gegeben. Vielen Dank, dass Sie mich bestärkt und weitere wertvolle Tipps geliefert haben. Ich habe mich darüber sehr gefreut.
Empfehlen Sie den Vorspritzmörtel HP 10 von Hessler, auch wenn dieser Zement enthält? Ist der Zement womöglich für den weiteren Aufbau mit reinem Kalk hinderlich?
Oder können Sie für ein anderes wohngesundes, erschwingliches Produkt Ihre Empfehlung aussprechen?
Sie sprechen auf Ihrer Website auch über Dämmmaterialien. Wir entschieden uns bei unserem Hausbau auf die Tür- & Fenstermontage mit Mineralwolle (statt dem PU-Montageschaum). Wahrscheinlich wird die Trockenbauwand zwischen Schlafzimmer und Ankleide auch damit gedämmt. Ich hatte Gutes über die Mineralwolle der Fa. Rockwool gelesen. Was raten Sie mir, für unsere Einsatzzwecke?
Abschließend möchte ich gern Ihre Expertise bzgl. unseres Außenputzes in Anspruch nehmen. Es ist ein Silikonharzputz (am Sockel Buntsteinputz) im Hausbauvertrag inkludiert, welcher wohl Verunreinigungen kaum Angriffsfläche bietet. Kann ich diesen Putz im Zusammenspiel mit meinem geplanten Innenputz, hinsichtlich Diffusionsfähigkeit, Wohngesundheit etc., verarbeiten lassen. Oder muss für die positiven Eigenschaften des Innenputzes ein anderer Außenputz her, der womöglich diese nicht behindert? Auf welches Produkt sollte ich zurückgreifen?
Vielen Dank im Voraus und alles Gute für Sie.
MfG Herr K.
Hallo Herr K.,
bei sehr stark saugenden Untergründen ist ein Vorspritzer nötig, um das Saugverhalten zu regulieren. Der Putz würde sonst zu schnell Feuchtigkeit verlieren und nicht wie nötig Abbinden können. Nur wässern funktioniert bei manchen Steinsorten nicht. Ob Sie den Vorspritzer von Hessler oder einem anderen Hersteller einsetzen ist egal. Wichtig ist warzenförmig und halbdeckend damit das Mauerwerk noch „atmen“ kann. Alternativ könnten Sie auch die Ytongsteine mit dem HP 14 Kalk-Haftputz abspachteln und aufzahnen aber das wird deutlich mehr kosten.
Ich würde bei den Zwischenwänden auf Mineralwolle verzichten und Hanf- oder Jutedämmung einsetzen. Zudem könnte man anstelle von Gipsplatten auch Lehmbauplatten einsetzen.
Für Fassaden empfehle ich einen mineralischen Oberputz. Nicht weil dieser die Eigenschaften vom Innenputz beeinflusst, sondern weil ich keinen Putz möchte der mich Bioziden oder Fungiziden ausgestattet ist. Ihr Silikonharzputz enthält diese Stoffe und wird diese abgeben. So wird Grundwasser belastet und natürlich auch selbst angebautes Gemüse.
Mineralische Oberputze mit möglicht hohem Kalkanteil und eine vernünftige mineralische Fassadenfarbe von z.B. Beeck sind für mich die bessere Wahl.
Welches Produkt in Ihrer Region erhältlich ist, kann ich nicht sagen. Da würde ich mich vom Verputzer beraten lassen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag, ich lasse gerade eine Altbauwohnung sanieren und möchte „Kalkglätte“ von der Firma Kreidezeit verwenden. Können Sie diesen Kalkputz empfehlen? Mein Handwerker möchte stattdessen „Wandspachtel“ von Kreidezeit verwenden. Die Inhaltsstoffe sind gleich (Marmorkörnung, Marmormehl, Marmorkalkhydrat, Cellulose, Methylcellulose), aber „Wandspachtel“ enthält zusätzlich noch Perlit und Porzellanerde. Was ist der Unterschied zwischen diesen zwei Produkten? Ist der Wandspachtel als letzte Schicht geeignet? Ich würde mich sehr über eine zeitnahe Antwort freuen, vielen Dank!!!
Hallo Frau R.,
für Produktempfehlungen der Fa. Kreidezeit bin ich der falsche Ansprechpartner. Müsste ich eines der beiden Produkte verarbeiten würde ich wahrscheinlich die Kalkglätte verwenden.
Alles weitere sollten Sie mir den Damen und Herren von Kreidezeit besprechen. Ich kann Ihnen sagen welche Produkte natürlichen Kalkputzen entsprechen, oder auch nicht.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
zunächst erst einmal vielen herzlichen Dank für all die Informationen.
Vor allem möchte ich mich aber für Ihre Courage bedanken klar Ihre Einschätzung zu benennen, dass ein Drittel der sog. „Fachbetriebe“ unwissend sind welche Materialien verwendet werden sollten und ein Drittel den Kunden bewusst im Unklaren lässt. Das deckt sich auch mit meiner Einschätzung als Kunde.
Deshalb mache ich fast alles selber. Wenn man sich auf die Aussagen und die korrekte Umsetzung der Fachbetriebe ohnehin oft nicht verlassen kann und ich als Kunde alles recherchieren und mich einarbeiten muss, und dann auch jeden Arbeitsschritt überprüfen und danach reklamieren muss – und schließlich noch viele Diskussionen, Ärger und Frust habe – dann kann die Ausführung auch gleich noch selber machen.
Noch ein Putz-Beispiel: Der Ytong Multipor Leichtmörtel (zur Verklebung der mineralischen Multipor Innendämm-Platten und als Unterputz in diesem System) ist angegeben mit (Sicherheitsdatenblatt):
Portlandzement 20 … 30 %
Calciumdihydroxid < 10%
Weitere Inhaltsstoffe werden nicht ausgewiesen, bzw. ich habe es nicht gesehen/gefunden.
Im Produktdatenblatt steht dann:
Diffusions-Widerstandszahl ≤ 10
Bei allem was ich hier auf Ihrer Seite gelesen habe, kann das eigentlich nicht stimmen.
Oder ist dort sonst kein Sand sondern nur Perlite etc. drinnen?
Beste Grüße aus der Schweiz
Hallo Herr Sch.,
würde ich den Beitrag heute schreiben, wäre ich nicht so optimistisch bezüglich dem Können / Wissen vieler Verarbeiter. Es ist unglaublich was man im Laufe der Jahre erlebt.
Heute hat mich erst wieder ein Hilferuf erreicht, der mir zeigt dass manche Verarbeiter noch nicht mal in der Lage sind Datenblätter zu lesen. Ein Naturkalk-Feinputz sollte gestrichen werden. Auf der Baustelle stand Fixativ und Gipsgrund von Beeck. Und jetzt raten Sie mal, mit welchem Material 4 Räume grundiert wurden? Ich berichte hier nicht von Verarbeitern, die der deutschen Sprache nicht mächtig waren. Schon der Name „Gipsgrund“ hätte ein Hinweis sein können. Aber heutzutage ist alles Gips was weiß ist, wohl auch wenn man das Material zuvor selbst verarbeitet hat.
Bezüglich der Materialzusammensetzung vom Multipor Leichtmörtel kann ich nicht viel sagen. Wie manche Werte erreicht werden, ist mir bei vielen Produkten ein Rätsel. Deshalb beschränke ich mich auf Kalkputze und versuche nicht jeden am Markt erhältlichen Mörtel zu analysieren. Leider haben wir in Deutschland keine gesetzliche Volldeklaration, die Lichts ins Dunkle bringen würde.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag Herr Engist.
Vielen herzlichen Dank für Ihre sehr informative Internetseite.
Wir stehen kurz davor in unseren erworbenen Neubau einzuziehen. Die Innenwände wollen wir in Eigenleistung streichen.
Hierzu würden wir gerne „Rollputz“ verwenden.
Im Internet bin ich auf den Rollputz von Alpenkalk gestoßen.
Den Angaben nach scheint dieser sehr hochwertig zu sein, ist demnach aber auch sehr kostenintensiv. Wir wären bereit den Preis zu bezahlen wenn das Produkt denn auch wirklich hält was es verspricht.
Haben sie eventuell schon Erfahrungen mit dem Rollputz von Alpenkalk gemacht oder können eine Abschätzung machen, ob e sich hierbei wirklich um hochwertigen und natürlichen Kalk handelt?
Mit freundlichen Grüßen
G. P.
Hallo Herr G.,
kostenintensiv ist im Bereich Kalkputz kein Hinweis auf Qualität. Ich kann auch nicht nachvollziehen, wo Sie bei Alpenkalk Angaben gefunden haben die auf hochwertige Kalkprodukte hinweisen.
Wenn ich mir deren technisches Datenblatt ansehe, steht nirgendwo, dass im Rollputz Kalk enthalten ist. Für mich haben die Produkte von Alpenkalk nichts mit Kalkputzen zu tun. Das einzige was bei denen meiner Meinung nach gut ist, ist das Marketing. Gerade wenn man den Anschein erwecken möchte Produkte, ohne bedenkliche Inhaltsstoffe zu vertreiben, sollte man etwas offener sein, was die Zusammensetzung der Produkte betrifft.
Fakt ist, Kalkputz kann ohne Zusätze nicht als Rollputz verarbeitet werden. Wenn der Rollputz dann auch noch für alle Untergründe geeignet ist, ist das schon mal ein Hinweis auf Zusatzstoffe, die man nicht haben möchte. Beim Rollputz von Alpenkalk ist das Dispersion laut Sicherheitsdatenblatt. Es soll auch Calciumhydroxid enthalten sein aber wie hoch dieser Anteil ist wird nicht geschrieben. Da es am Markt genügend Beispiele von Produkten gibt die auch noch mit 1 % Kalkhydrat als Kalkputz verkauft werden, genügt mir die bloße Erwähnung nicht.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
vielen Dank für das Teilen ihres Wissens und Erfahrungsschatzes. Wir sanieren im Moment einen Altbau aus dem Jahr 1888. Im Zuge dessen steht auch eine Sanierung der Innenwände und des Putzes dieser an.Teilweise ist dieser (augenscheinliche Kalkputz) noch gut in Schuss und an anderen Stellen hohl bzw. sehr sandig. Die hohlen Stellen und sandigen Bereich würden wir entfernen. Nun zu meiner Frage: Wie würden sie hier einen Kalk Putz aufbauen?
1. Ausbesserung und Verschließen der Mauerschlitzte (Elektrik) -> HP 9
2. 10 mm Haftputz HP14 inkl. Armierung oder keine Armierung?
3. HP 90 Oberputz in gewünschter Farbe
Was halten Sie von solch einem Aufbau? Oder gibt es eine weniger Flächendeckende Art hier vorzugehen? Alte Anstriche entfernen und dann nur feinen Oberputz?
Ich danke Ihnen vielmals für ihren Rat
Hallo Herr G.,
ohne zumindest Bilder von den Untergründen gesehen zu haben, ist es schwierig Ratschläge bezüglich Beschichtungsaufbau zu geben. Ich kann Ihnen aber sagen wie wir bei bestimmten Untergründen vorgehen.
Alter Kalkputz ohne Beschichtungen
Wenn ein bestehender Kalkputz tragfähig und eben ist gehen wir direkt mit dem Oberputz drüber. Sollte es nötig sein zu armieren, dann kommt vor dem Oberputz noch eine Lage HP 14 (Schichtstärke 4 – 5 mm) mit Gewebe auf den Altputz. HP 14 in einer Schichtstärke von 10 mm ist zu teuer und nicht ideal.
Alter Kalkputz mit Beschichtung
Ich würde die Beschichtung entfernen.
Fehlstellen im Altputz
Fehlstellen ergänzen wir, je nach Tiefe mit HP 9, HP 9 L oder HP 9 SL. Gerade bei Leitungsschlitzen die wir mit HP 9 in mehreren Lagen füllen müssten, füllen wir mit HP 9 SL.
Wenn Sie mir per Mail ein paar Bilder zukommen lasse werde ich Ihnen gerne mehr zum Beschichtungsaufbau sagen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Lieber Herr Engist, vielen Dank zunächst für Ihre Nachhilfe hier und an anderer Stelle in den Kommentarspalten Ihrer Webseite. Generell für die vielen Informationen, die Sie hier kostenlos und dazu auch in Ihrem Buch vermitteln. Für Laien, die mit dem Thema erst in Berührung kommen, wenn es für sie relevant wird, ist das alles sehr spannend. Schön, dass Sie das Feld nicht allein denjenigen überlassen, die die größten Mittel besitzen den Informationsfluss für ihre eigenen Zwecke zu nutzen. Insofern möchte ich auch gerne weiter zum Traffic auf Ihrer Seite beitragen und noch eine Frage an die von Herrn Joern G. anhängen:
Wie beurteile ich ob ein alter sandiger Putz noch tragfähig ist oder nicht?
Ich habe eine ähnliche Situation, ein Kalkputz im Altbau, darüber diverse sperrende Schichten Farbe/Tapetenkleber. Der Putz darunter entsprechend sandig, an manchen Stellen hohl.
Die hohlen Stellen wären sicher zu entfernen, aber den Grundputz komplett neu anzulegen kommt für mich zur Zeit leider nicht in Frage. Stehe also vor der Entscheidung entweder die oberen Schichten zu entfernen per schleifen, fräsen, abstoßen um dann einen Oberputz (HP90, auf HP14+Armierung?) aufzubringen – oder aber den Kram stehen zu lassen um ihn dann später ganz herunter zu nehmen und neu aufzubauen wenn die Zeit und die Spucke dafür zur Verfügung stehen. Haben Sie so etwas wie eine Nagelprobe, mit der zu beurteilen wäre: Wie sandig ist zu sandig?
Hallo Herr M.,
ich empfehle Ihnen eine Haftzugprobe. Spachteln Sie etwas HP 14 auf den sandenden Untergrund auf und legen Sie ein Stück Armiergewebe ein. Nachdem der Putz trocken ist ziehen Sie an dem Armiergewebe um zu prüfen ob der Putz gut haftet.
Sie können den sandenden Putz zur Verfestigung auch mit Fixativ (Wasserglas) grundieren und dann erst die Haftung prüfen.
Gerne können Sie mir ein paar Bilder per mail zusenden. Dann kann ich Ihnen vielleicht noch Tipps zum Beschichtungsaufbau geben.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Vielen Dank, darauf komme ich gerne zurück, sobald ich das Material beisammen habe! Zum Fixativ (Wasserglas): Behindert dieser nicht wieder die Wasserdampf-Diffusion?
Hallo Herr M.,
Wasserglas ist diffusionsoffen. Wichtig ist es das Material richtig zu verarbeiten. In Ihrem Fall nicht pur verwenden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist.
Vielen Dank für Ihre Rückmeldung.
Ich hatte das Datenblatt so interpretiert, dass die Zusammensetzung lediglich aus Calciumhydroxit und wenigen Mengen Dispersion besteht, ich nahm also an das der Großteil der Zusammensetzung aus Calcium besteht,
Hier lag ich dann wohl falsch.
Vielen Dank für Ihre Aufklärung.
Rein aus Interesse habe ich dennoch eine E-Mail an Alpenkalk geschrieben und um eine Angabe zu der genauen Inhaltsstoffen gebeten.
Sollte ich eine Antwort bekommen, kann Ihnen diese gerne, sofern Interesse besteht, weiterleiten.
Mit freundlichen Grüßen
G. P.
Hallo Herr P.,
wenn Sie eine Volldeklaration von Alpenkalk erhalten würde mich diese sehr interessieren. Bin gespannt ob Sie erfolgreich sind.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo
Sagen Sie mir, wer der beste Kalkputzhersteller in Deutschland ist?
Hasit, Hesler, Otterbein?
Vielen Dank
Hallo Herr E.,
hat Hasit Kalkputze im Programm? Das einzige Produkt welches halbwegs einem Kalkputz nahe kommt ist der 160 Kalkfeinputz und bei dem wurde meiner Meinung nach einige Inhaltsstoffe nicht genannt.
Otterbein ist vielleicht ein wenig besser aber auch hier werden nicht alle Inhaltsstoffe beim Namen genannt.
Dann bleibt nur Hessler. Sehr gute Produkte aus NHL mit Volldeklaration. Das ist dann der beste Kalkputzhersteller in Deutschland.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag wir haben gerade unseren Dachboden ausgebaut, Trockenbauwände mit OSB und Fermacell eingezogen, die Decke ist Rigips verkleidet sowie eine Feuerschutzwand besteht aus Ziegel.
Wir würden die Ziegelwand gerne mit Kalkputz verputzen, sowie die Rigipsdecke und Fermacellwände so natürlich wie möglich spachteln bzw streichen. Es gehtnhier Rein um den Innenausbau.
Welche Materialien empfehlen Sie uns für das Mauerwerk? Sowie für die weitere Veredlung der Fermacellwände und Decken?
Hallo Herr J.,
beim Mauerwerk würde ich den Naturkalk-Grundputz HP 9 oder HP 9 L (je nach Mauerstein) verwenden. Als Oberputz den Naturkalk-Feinputz HP 90 im Wunschfarbton.
Bei den Gips- und Fermacellplatten ist der Beschichtungsaufbau identisch.
Flächen mit Biogrund HP 9500 grundieren, darüber eine Armierungslage bestehend aus Kalk-Haftputz HP 14 und Armierungsgewebe. Schichtstärke 4 – 5 mm. Darüber dann als Oberputz den Naturkalk-Feinputz HP 90 oder wenn es glatt werden soll die Naturkalk-Glätte HP 900.
Alle Produkte kommen von der Fa. Hessler Kalkwerke GmbH. Wenn Sie bezüglich der Verarbeitung Fragen haben einfach melden. Gerne kann ich Ihnen auch mitteilen wo Sie die Produkte beziehen können.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr engist,
folgender Außenwandaufbau ist vorhanden, von innen nach außen.
1. Fließtapette
2. ca. 10 mm Gipsputz
3. 240 mm Porotonstein Bj. 2000
4. 80 mm Styropor
5. Armierungskleber und mineralischer Außenputz
Ziel: Verbesserung der Raumklima mit Hessler Kalk Produkten.
Wie kann Wandaufbau ausgeführt werden?
Es existiert keine Lüftungsanlage.
Danke im voraus. Mfg
Hallo Herr A.,
es gibt verschiedene Möglichkeiten bei dem genannten Wandaufbau. Hier mal ein paar Vorschläge.
Ob Sie die Vliestapete entfernen überlasse ich Ihnen. Wenn es sich dabei um ein Malervlies handelt welches mit einem GK-Kleber verklebt wurde ist dies nicht zwingend notwendig. Bei einer Vliestapete die mit handelsüblichem Tapetenleim angebracht wurde muss diese entfernt werden.
Variante I
Flächen mit Biogrund HP 9500 grundieren und darüber den Naturkalk-Feinputz HP 90 als Oberputz. Auf Grund der geringen Schichtstärke (ca. 1 – 2 mm, je nach Körnung vom HP 90) wird sich das Raumklima nur ein wenig verbessern.
Variante II
Fläche mit Biogrund HP 9500 grundieren, darüber den Kalk-Haftputz HP 14 in einer Schichtstärke von 4 – 5 mm und darauf den Naturkalk-Feinputz HP 90 als Oberputz. So ausgeführt wird sich das Raumklima deutlich spürbar verbessern.
Variante III
Gipsputz entfernen und Mauerwerk gründlich reinigen, Naturkalk-Grundputz HP 9 in 15 mm Schichtstärke aufbringen, darüber den Naturkalk-Feinputz HP 90. Ob diese Variante sinnvoll ist kann ich nicht beurteilen da ich das Gebäude nicht kenne. Sollten Sie feuchte Wände oder Schimmelprobleme haben sollte man diese Variante in Betracht ziehen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Vielen Dank für die Rückmeldung.
Es besteht keine feuchte Wand und kein Schimmel. Ich würde natürlich die Tapete entfernen. Wird durch den Gipsputz der Feuchtigkeitsaustausch zwischen der Ziegelwand und Innenraum behindert? Passiert dann dieser Austausch nur in der Kalkputzschicht?
Hallo Herr A.,
der Wasserdampfdiffusionswiderstand von einem Gipsputz ist nicht schlecht. Beim MP 75 von Knauf liegt der Wert bei ca. 10. Der Nachteil vom Gips liegt im Speichern von Feuchtigkeit.
Natürlich sind 15 mm Naturkalk besser als 5 – 6 mm. Wenn Ihr Geldbeutel es zulässt, befürworte ich das Entfernen vom Gipsputz. Jetzt bekommen Sie den Gipsputz noch halbwegs entsorgt. Die letzten 12 Monate haben sich bei uns die Entsorgungskosten für gipshaltige Materialien mehr als verdoppelt.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
vielen vielen Dank für Ihre sehr informative Seite und die viele Mühe, die Sie sich beim Beantworten der Fragen machen. Das finde ich bewundernswert. Da ich Allergikerin mit vielen Allergien bin, ist es für mich wichtig, alle Baustoffe so natürlich wie möglich zu wählen. Deswegen finde ich Ihre Seite besonders wertvoll.
Wir haben in einem Zimmer (Haus von 1977) die 2 Außenwände von innen (ging nicht anders) mit 10 cm Red-Stone Pura hydrophil Platten (Calzium-Silikat-Schaum) gedämmt. Darauf ist ein alkalischer Deckputz (Spezialkleber MC von Redstone) mit Armierung (Glasfasergewebe Weber.Therm 311) aufgetragen worden.
Auf einer Außenwand ist bereits eine Wandheizung befestigt. Zwischen die Heizungsrohre soll demnächst mit Stroh versetzter Lehm (Claytec) kommen, ebenfalls armiert mit Jutegewebe Rapido natur oder alternativ Weber.Therm 310 (8×8 mm)
Dann ist unser Plan, dass alle 4 Wände entweder Lehmputz (HAGA 521 Lehmfeinputz naturweiß) oder Lehm-Kalk-Putz (Carema) bekommen. Was halten Sie davon?
Ist der Lehmkalkputz schadstoffarm und für Allergiker geeignet? Oder gibt es da die gleichen Probleme wie beim reinen Kalkputz?
Ist die Firma Carema zu empfehlen oder welche Firma befürworten Sie?
Ist es sinnvoll auf den Lehm-Stroh-Putz (Wandheizung) einen Lehm-Kalk-Putz aufzu-tragen oder kann das zu Problemen führen? Ich habe gelesen, dass Kalkputz sich nicht mit organischem Material verträgt. Gilt das auch für Lehm-Kalk-Putz?
Welche Herstellerfirma können Sie für Lehm-Putz empfehlen?
Bei den beiden Innenwände wurde Preludio (Lesando) auf den Beton aufgetragen.
Um die Wände weiß zu bekommen, haben wir vor alle 4 Wände mit Kalkfarbe (Kreide-zeit Sumpfkalkfarbe oder HAGA Kalkfarbe) zu streichen. (Wenn nicht mit HAGA Lehm-feinputz verputzt wurde)
Gelten für Kalkfarbe die gleichen Bedenken in Bezug auf die Inhaltsstoffe, die Sie für Kalkputz äußern?
Später möchte ich ein Bild mit Stockmar Mineralfarben (stark mit Wasser verdünnt) an die Wand malen.
Könnten da Probleme auftreten? Kann das dem Lehm-Kalk-Putz schaden?
Mit netten Grüßen und vielen Dank im Voraus für die Beantwortung der Fragen
Mariam
Hallo Frau S.,
es freut mich wenn meine Seite Ihnen hilft, Ihre Lebensqualität zu verbessern. Allergien sind ein großes Problem in der heutigen Zeit, welches meiner Meinung nach von der Industrie komplett ignoriert wird. Gerade bei Kalkputzen gibt es viele Produkte am Markt, die mit „für Allergiker geeignet“ beworben werden und dann Zement und Chemie enthalten.
Welche Produkte für Sie geeignet sind kann ich nicht sagen. Meinen Allergiker-Kunden empfehle ich immer die geplanten Produkte anzurühren, eine Musterplatte damit zu beschichten und im feuchten zustand neben Ihr Bett zu legen. Materialien die im feuchten Zustand nicht ausdünsten werden in der Regel vertragen.
Was ich in Ihren Fall nicht ideal finde ist der mit Stroh versetzte Lehm. Wenn Lehm mit Stroh nicht in wenigen Tagen komplett trocknet entsteht Schimmel. Wenn Ihr Verarbeiter genügend Erfahrung hat bekommt er das hin. Würde Ihn darauf ansprechen.
Zu Ihren Fragen
Egal ob Kalk-Lehmputz oder Kalkputz, man muss sich die Produkte genau ansehen.
Die Fa. Carema kenne ich nicht. Otterbein führt Produkte mit der Bezeichnung Carema. Otterbein ist im Kalkbereich nicht meine Empfehlung da nicht alle Inhaltsstoffe genannt werden. Ich bevorzuge die Produkte von Hessler.
Früher gab es Lehmputz und Kalkputz. Gerade bei Fachwerkhäuser wurden in der Regel die Gefache mit Lehmprodukten ausgefüttert. Darüber kam im Innen- und Außenbereich ein Kalkputz. Dieser Beschichtungsaufbau hat über viele Generationen funktioniert. Den Artikel wo Sie gelesen haben, dass das nicht funktioniert hätte ich gerne.
Beim Lehmputz empfehle ich die Agaton oder Levita-Produkte. Beim Lehmputz gibt es aber noch eine Reihe anderer Hersteller die gute Produkte führen.
Bei Kalkfarben ist es wie beim Kalkputz. Es gibt Produkte am Markt ohne nennenswerten Kalkanteil welche aber dennoch als Kalkfarbe verkauft werden. Bei Haga sind es gerade mal 10 – 25% Kalkhydrat. Zudem liegt der Wasserdampfdiffusionswiderstand bei einem Wert von ca. 34. Das ist für mich kein Produkt welches ich empfehle. Auch die Sumpfkalkfarbe von Kreidezeit enthält nur ca. 20% Kalkhydrat weshalb ich auch diese Farbe nicht empfehle. Bei der Sumpfkalkfarbe von Hessler liegt der Kalkhydrat-Anteil bei ca. 90 %.
Welche der Farben Sie vertragen kann ich aber nicht sagen. Bei Kalkfarben werden noch andere Zusätze beigemischt. Bitte testen was für Sie in Frage kommt.
Stockmar als Mineralfarbenhersteller ist mir nicht bekannt. Ich kenne die reinen Silikatfarben von z.B. Beeck die super funktionieren. Wenn Ihre Farbe diffusionsoffen ist sollte es gehen.
Schicken Sie mir doch ein Foto von dem Bild wenn es fertig ist. Würde mich freuen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
nach dem ich mich durch Ihre zahlreichen Tipps und Hinweise gelesen habe, würde ich gerne Ihre Meinung zu meinem Vorhaben einholen.
Saniert wird eine Wohnung Baujahr 1965, mit folgendem Wand- / Decken-Aufbau:
Ausgangslage Boden / Decke innen
• Ziegel Hochloch Baujahr 1965
• Kalk-Zementputz 15-25 mm, hart wie Beton
• Kalkfeinputz ca. 3mm
• Kalkfarbe 1965
• Makulatur
• Tapetenkleister
• Raufaser
• Dispersionsfarbe
Aktueller Zustand
• Raufaser entfernt
• Kleister, Makulatur, Kalkfarbe bis auf den Feinputz abgeschliffen
• Zahlreiche Risse im Kalkfeinputz bis in den Kalkzementputz hineinreichend
• z.T. Risse, diese v-Förmig ca. 5mm tief ausgearbeitet
Geplanter Neuaufbau Wände / Decke Variante 1
• Hessler Silikatgrund
• Hessler HP 90, 2-3mm
• Hessler HP900 oder HP9000
Geplanter Neuaufbau Wände / Decke Variante 2
• Hessler Biogrund HP9500 oder HP9600 fein
• Hessler HP 14 mit Armierungsgewebe, 5mm
• Hessler HP 90, 2-3mm
• Hessler HP900 oder HP9000
Meine Fragen
• Welche Aufbauvariante würden Sie empfehlen?
• Ist ein anderer Aufbau besser für meinen Anwendungsfall geeignet?
• Gibt es einen speziellen Kalkmörtel zur Verfüllung der o.a. Risse oder ist dafür ein Hessler HP9 oder HP9 L ausreichend?
Es wäre super, wenn Sie mir meine Fragen beantworten könnten.
Schöne Grüße
Dieter W.
Hallo Herr W.,
mittlerweile hat man da eine Menge zu lesen, wenn man alle Blogs und Kommentare studiert. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle Leser. Ohne die vielen Fragen wären die Beiträge nicht so informativ.
Zu Ihren Fragen
Ich würde Ihnen zu Variante II raten. Allerdings sollte der bestehende Kalkfeinputz noch mal genau geprüft werden. Haftet dieser ausreichend auf dem Kalk-Zementputz und wie verhält er sich wenn er feucht wird?
Beim Oberputz würde ich den HP 90 im Wunschfarbton einsetzen um auf die Kaseinfarbe verzichten zu können. Wenn es glatt werden soll gehen wir wie folgt vor:
1. Lage: HP 90, 0,5 mm im Wunschfarbton, darüber nass in nass
2. Lage: HP 900 im Wunschfarbton, bei Bedarf könnten Sie noch eine
3. Lage: HP 900 im Wunschfarbton aufbringen was aber in der Regel nicht nötig ist.
Wenn Sie streichen möchten würde ich die Sumpfkalkfarbe HP 9100 einsetzen. Ich halte nichts von Quark (Protein) an den Wänden.
Die Risse (bis 5 mm) würde ich mit dem HP 14 füllen. HP 9 oder HP 9 L würde ich erst einsetzen bei Schichtstärken ab 10 mm.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
vielen Dank für die schnelle Beantwortung meiner Fragen zu so früher Stunde.
Ihren Hinweis aufgreifend habe ich heute die Haftung des Kalk-Feinputzes überprüft.
Ergebnis ca. 10-15% der Gesamtfläche klingen hohl. Maximale Größe der Handtellergröße mit ausgespreizten Fingern.
Ich denke der Hessler HP14 mit Armierungsgewebe sollte diese Stellen ausreichend verfestigen, oder?
Bei Befeuchtung habe ich keine negativen Beobachtungen (Ablösung etc.) gemacht.
Zusatzfrage zum Haftputz
Bildet der Hessler HP14 auch eine Sinterschicht die vor dem Aufbringen des Oberputzes entfernt werden muss, oder kann gleich direkt mit dem HP90 angearbeitet werden?
Ich hoffe Sie können mir auch noch bei einem weiteren Problem helfen:
Optimiert werden soll ein Rollladenschacht Baujahr 1965
Bisheriger Zustand von außen nach innen:
Putzgitter, bis zu 20mm Kalkzementputz, 3mm Kalkfeinputz gute Haftung
Geplante Optimierung
• im Rollladenschacht ca. 3cm Hessler Kalkdämmputz HP 9 SL-I (mehr geht nicht wegen Rollladen)
• Rauminnenseite am Rollladenschacht 3cm XPS Hartschaumplatte z.B. Styrodur 2800 C
Verklebt mit Hessler HP14 oder HP6
• Haftgrund mit Hessler HP14 oder HP6 mit Armierungsgewebe
• Hessler HP 90, 2-3mm
• Hessler HP900
Die XPS Hartschaumplatte war nicht meine erste Wahl, aber sämtliche mir bekannten mineralischen Dämmplatten führen nach dem U-Wert-Rechner auf „ubakus.de“ zu einem Tauwasserausfall zwischen der Dämmplatte und dem Kalkzementputz. Mit der XPS-Platte würde es gehen, daher die Auswahl.
Meine Fragen
• Kann der Kalk-Zementmörtel Hessler HP6 für die Befestigung der XPS-Platte auch innen verwendet werden?
• Wäre der Haftputz Hessler HP14 auch zum Befestigen der XPS-Hartschaumplatte geeignet?
(Abmessungen des Rollladenschachtes Länge x Höhe 4 x 0,3m)
• Ist der geplante innere Putzaufbau HP14, HP90, HP900 auf der XPS-Platte möglich?
Vielen Dank für eine Rückantwort.
Mit freundlichen Grüßen
Dieter W.
Hallo Herr W.,
Hohlstellen würde ich entfernen. Wenn der HP 14 mit Gewebe nicht ausreicht und Sie dies erst feststellen nachdem der Kalk-Oberputz drauf ist, machen Sie diese Wände komplett neu. Letztendlich müssen aber Sie dies vor Ort entscheiden.
Auf den HP 14, nachdem dieser durchgetrocknet ist, können Sie direkt mit dem Oberputz drüber. Vornässen nicht vergessen.
Mit dem HP 6 können Sie Styroporplatten auf Mauerwerk kleben und die Styroporplatten armieren. Rollokästen sind in der Regel nicht gemauert weshalb ich einen anderen Kleber verwenden würde. Für Holz gibt es von Sto z.B. fertige Dispersionskleber die funktionieren.
HP 14 ist nicht geeignet um Styropor zu kleben. Zudem sollte die Styroporplatten dünn mit einem Armierungskleber, wie z.B. den HP 6, abspachteln. Erst darauf dann den geplanten Beschichtungsaufbau (HP 14 + HP 90 + HP 900) aufbringen.
Bei meinem Gebäude würde ich auf die Styroporplatte im Innenbereich verzichten. Wenn Kalk-Dämmputz nicht funktioniert würde ich eine 3 cm Holzweichfaserplatte einsetzen. Diese hat gute Dämmeigenschaften und dient als Putzträgerplatte worauf der HP 14 funktioniert.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
auf der Suche nach Infos, welcher Innenoberputz für ein altes Bauernhaus gut ist (teilweise leichte Schimmelbildung, aber eher nur im Fensterbereich) bin ich auf Ihren Artikel gestoßen.
Ein gefilzter Lehmfeinputz hatte mir ursprünglich gefallen. Nachdem ich aber erst jetzt verstanden habe, das Kalk besser bei Schimmelgefahr ist, denke ich, besser kein Lehm.
Frage:
Ist hier Kalk wirklich angebracht oder wäre Lehm auch OK?
Und ist „normaler“ Kalkputz genauso gut wie Sumpfkalk? (Bislang habe ich nur die Hesslerprodukte angeschaut, bei Lehm Claytec und Conluto)
Vielen Dank
Hallo Herr S.,
Lehmputz, gestrichen mit Sumpfkalkfarbe sollte auch funktionieren. Ich persönlich würde einen Kalkputz auf Grund der hohen Alkalität bevorzugen.
Was verstehen Sie unter „normalem“ Kalkputz? Wichtiger ist einen Kalkputz zu verwenden der keinen Zement oder chemische Zusatzstoffe enthält. Die Produkte von Hessler sind sehr gut und für Ihr Vorhaben hervorragend geeignet.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag,
kann ich auf eine Kalksandsteinwand im Keller nach Spachteln und Grundieren eine Auro-Kalkfarbe verwenden?
Hallo Herr S.,
womit wird die Kalksteinwand gespachtelt und grundiert? Warum verzichten Sie auf einen Kalk-Grundputz?
Ohne weitere Angaben kann ich Ihre Frage leider nicht beantworten.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
wir sind bei uns am Betondecken neuverputzen. Wir haben die Decken vom Kalkgipsputz befreit der durch Panelenbedeckung angestockt, lose und durchlöchert war. Wir haben den Beton gründlich abgefegt und abgesaugt und anschließend zweimal mit verdünnten Kaliwasserglas grundiert. Anschließend hp14 dünn aufgetragen und mit einem 4 mm Zahnspachtel abgezogen. Putzschienen gesetzt und siehe da, die Decke hat Höhenunterschiede von bis zu 6 cm an den Außenecken.
Weitergemacht wurde mit hp9 fein, 4 mm Armierungsgewebe überlappend unter den Schienen (ein Gefummel), da hier gerade überkopf nicht mehr als 10 mm Auftragsdicke realisierbar waren, war das ganze sehr langwierig. Beim Versuch höherer Auftragsdicken kam es oft zu Sacklöchern. Teilweise habe ich mit Romanzement und HP9 zum Ausgleichen gemischt vor aufbringen einer finalen Schicht HP9.
War das alles soweit ok?
Zu meiner/meinen eigentlichen Frage(n):
Kann ich mit Klimasan S auch an der Decke arbeiten bevor eine Finale Schicht HP9 kommt? Sind höhere Auftragsdicken mit Klimasan überkopf möglich? HP14 ist schon aufgetragen, kann Klimasan dort direkt drauf? Oder dann doch besser das alte „System“ beibehalten?
Vielen Dank im Voraus.
Herzliche Grüße aus dem Harz.
Hallo Herr M.,
Decken sind immer wieder spannende Herausforderungen im Bereich der Sanierung.
Grundsätzlich hört sich Ihr Vorgehen vernünftig an. Was ich nicht gemacht hätte ist die 4 mm Armierlage mit dem HP 9 F. Der HP 14 funktionier bei diesen Schichtstärken deutlich besser.
Ich würde den Ausgleich auch mit Kalkputz, HP 9L vornehmen. Klimasan an der Decke und von Hand ist sehr schwierig. Wegen dem hohen Perlite-Anteil klebt das Material nicht wirklich gut.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Abend Herr Engist,
Mit großer Begeisterung verfolge ich Ihre Ratschläge/ Kommentare seit einigen Monaten und habe versucht alles so umzusetzen. Wir haben uns für das gesamte Sortiment von Hessler Kalk entschieden und bislang wurden die Wände (vorbestehender Kalkzementputz) mit Biogrund 9500 grundiert und danach mit HP 14 verputzt (vollflächig mit Gewebe). Im Bereich der Decken wurden fermacell greenline Platten grundiert auch mit HP 9500 und dann auch mit HP 14 verputzt (auch vollflächig armiert). An den Wänden soll als nächstes der HP 90 weiß verarbeitet werden; an den Decken der 910 Glätteputz sowie danach ein Anstrich (Farbe muss noch entschieden werden).
Nun haben meine Handwerker heute gemeint, sie würden zur „Sicherheit“ den Hp 14 noch einmal grundieren mit 9500 Biogrund bevor der Oberputz drauf kommt. Ebenso möchten Sie vor dem 910 auch noch einmal grundieren.
Die Produkte wurden von meiner Firma erstmalig verarbeitet, ich habe aber einen sehr guten Eindruck bisher. Allerdings habe ich nun große Sorge, dass diese Grundierung womöglich den Hp14 absperren könnte bzw. behindern könnte? Sehr gerne möchte ich Sie nach Ihrer Einschätzung fragen.
Vielen, vielen Dank vorab und nochmals herzlichen Dank für all die tollen Tipps und Ihr großes Engagement den Kalkputz richtig anwenden zu können.
Mit freundlichen Grüßen aus Stuttgart
Hallo Frau M.,
es freut mich immer wieder wenn ich Menschen helfen und begeistern kann. Vielen Dank für Ihren Zuspruch.
Bis jetzt passt der geschilderte Beschichtungsaufbau zu Ihren Flächen. Ich hätte an den Wänden evtl. auf den Biogrund verzichtet da Kalk-Zementputz auch direkt mit Kalkputz beschichtet werden kann. Ist aber auch wie bei Ihnen ausgeführt möglich.
Den Naturkalk-Oberputz HP 90 in zwei Lagen, nass in nass, aufbringen lassen. Beim Naturkalk-Glätteputz HP 910 würde ich zunächst eine Lage Kalk-Oberputz aufbringen und darauf dann den Kalk-Glätteputz, nass in nass, aufbringen. Funktioniert deutlich besser.
Würde auch den Kalk-Oberputz und die Kalk-Glätte direkt im Wunschfarbton aufbringen um einen zusätzlichen Arbeitsgang zu sparen und um den Kalkputz nicht mit Anstrichstoffen abzudichten. Wenn Kalkputz gestrichen wird dann nur mit Sumpfkalkfarbe. Da Silikatfarbe Kunstharze enthält, empfehle ich diese Farbe nicht auf „reinem“ Kalkputz. Grundsätzlich wird der Kalkputz natur verwendet, wenn man diesen mit Pigmenten einfärben möchte.
Was es nicht brauch ist Biogrund auf dem Kalk-Haftputz. Wenn dieser vorgenässt wird, kann man direkt den HP 90 aufbringen. Ich würde auf den Biogrund verzichten, weil sich nur so der Kalk-Oberputz mit dem Kalk-Haftputz verbinden kann.
Noch eine Bitte an Sie.
In der Regel müssen sich 9 von 10 Menschen für einen Kalkputz mit Zement und Chemie entscheiden, weil diese keinen Verarbeiter finden, der bereit ist „reinen“ Kalkputz zu verarbeiten. Deshalb bauen wir ein Netzwerk an Verarbeitern in ganz Deutschland auf. Würde mich deshalb freuen, wenn Sie Ihrem Verputzer von mir erzählen und Ihn motivieren sich bei mir zu melden. Auch aus Ihrer Region haben wir immer wieder Anfragen die dann nicht am Produkt, sondern am Verarbeiter scheitern.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
vielen Dank für Ihre kompetente Antwort. Noch Mal zu meinem vorherigen Beitrag – ich werde noch mal eine Armierlage im Oberputz einbetten, der über den Putzschienen liegt. Bisherige Armierungen waren „Zwischenarmierungen“ im HP 9f, da ich die Auftragstärke trotz Schienen und mangelnder Erfahrung nicht einschätzen konnte.
Ich hatte erst versucht, den Grundputz (HP 9f) mit HP 9100 freskal zu streichen, mit dem optischen Ergebnis war vorallem meine Frau nicht zufrieden. Ihr gefielen die kleineren „Nester“ und Fehlstellen nicht. Ansich war die Deckkraft und Weißfärbung schön. Aber die Struktur des Grundputzes gefiel ihr nicht… und beim genauen Hinsehen sah ich die Putzschienen sowie die Farbe ist stellenweise etwas anders, da der Putzschienmörtel anders saugt als der HP 9f.
Nun, hat HP 9100 ja „leider“ einen kleinen Leinölanteil. Muss ich Angst vor mangelnder Haftung des Haftputzes haben? Also schleife ich vor dem Auftragen eines weißen Kalkoberputzes noch Mal leicht an? Reicht das?
Meine geplante Rettung sieht vor, nach dem Anschleifen (120er, Deckenschleifer bei geringer Drehzahl; Verfestigung bei gröberen Abtragsstellen mit verdünnten Kalksinterwasser) mit einem gezahnten 3 mm Rakel mit Gräfix HP66 dünn zu egalisieren. Nach dem Aushärten Kaseingrundierung. Anschließend nach Austrocknung Kreidezeit Kalkhaftputz fein aufzutragen, mit leichten Gewebe zu armieren, kurz lüften zu lassen und dann final dünn einen draufzuziehen und mit einem feinen Schwammbrett abzureiben.
Passt das geplante Vorgehen?
Eine andere Frage, mit wieviel Euro pro Quadratmeter hätte ich bei einem Fachbetrieb bei dem Aufbau des Deckenputzes rechnen müssen? Wie geschrieben, teilweise waren Unterschiede von bis zu 5,4 cm auszugleichen, was ja eine entsprechende Anzahl vo Arbeitsgängen voraussetzt.
Ich bedanke mich herzlichst im Voraus bei Ihnen.
Mit freundlichen Grüßen
Morten V.
Hallo Herr V.
Wenn ich kann, helfe ich gerne weiter. Heute fällt mir das allerdings etwas Schwerer. Ich verstehe Ihren Beschichtungsaufbau nicht ganz. Sie haben den HP 9 F als Grundputz (15 mm Schichtstärke) eingesetzt und den dann gefilzt? Oder haben Sie einen Grundputz aufgebracht und dann den HP 9 F als Oberputz eingesetzt und gefilzt?
Grundsätzlich bekommt man den HP 9 F gleichmäßig gefilzt, wenn man in zwei Lagen arbeitet und eine gleichmäßige Schichtstärke aufbringt. Was nicht funktioniert ist Metallprofile damit dünn zu überputzen. Naturkalk hält darauf nicht.
Besser geeignet und deutlich gleichmäßiger ist der HP 90 als Oberputz.
Jetzt zu Ihrem geplanten Beschichtungsaufbau.
Ich würde die Sumpfkalkfarbe mit Biogrund grundieren. Bei einer geplanten Schichtstärke von über 3 mm wäre mir das Risiko zu groß es ohne Grundierung zu versuchen.
Warum möchten Sie den HP 66 von Gräfix einsetzen, wenn Sie bereits mit den Produkten von Hessler begonnen haben? Zumal der Gräfix HP 66 von Hessler kommt und nichts anderes als HP 14 ist. Und warum dann auf die erste Lage Haftputz noch mal Kalk-Haftputz von Kreidezeit drüber und auch noch eine Kaseingrundierung? Sie können den HP 14 nehmen und damit eine Armierlage herstellen.
Wenn Sie mir Antworten liefern kann ich Ihnen beim Beschichtungsaufbau vielleicht weiterhelfen.
Was Ihr Deckenputz gekostet hätte kann ich nicht sagen. Es gibt zu viele Faktoren die berücksichtigt werden müssen. Wahrscheinlich hätte ein Handwerker die Arbeiten nur auf Stundenbasis ausgeführt wegen der verschiedenen Schichtstärken.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
Allerbesten Dank für Ihre so schnelle Hilfe und alle Tipps!
Mein Malermeister ist sehr offen den Produkten gegenüber und ich habe den Eindruck es macht auch den „Gipsern“ Freude einmal etwas Neues auszuprobieren….:-)
Ihrem Wunsch auf Kontaktaufnahme werde ich sehr gerne nachkommen.
Nun wird an den Decken aktuell der Glätteputz 910 auf dem Hp 14 verarbeitet (ohne erneute Grundierung). Im Anschluss soll nur noch gestrichen werden (aus Kostengründen kein Hp 90 an der Decke).
Mein Malermeister hat mir Keim Biosil empfohlen. Dies ist ja eine Farbe mit diversen guten Siegeln. Ich bin nur wegen des Herstellers automatisch misstrauisch.
Das Muster mit der Sumpfkalkfarbe von Hessler kreidet sehr stark, weswegen mir hierzu nicht zugeraten wurde…
Generell ist mir wichtig, dass die Farben nicht riechen, keine Dispersion und Isothiazolinone, bzw. allgemein gesundheitsgefährdende Stoffe enthalten und natürlich den Putz nicht irgendwie absperren/beeinträchtigen.
Könnten Sie mir evtl. noch etwas zu möglichen Anstrichen der Decke sagen? Vielen Dank!!
1. Beeck Insil – Silikatfarbe: mit Harzen laut Deklaration. Ist dies eine mögliche trotzdem nicht abdichtende Alternative?
2. Beeck Calcidin – Kalkfarbe: sofern ich es verstanden habe, eine anwenderfreundliche Lösung, aber auch mit den Eigenschaften einer offenen Kalkfarbe?
3. Kalkkasein Farbe von Hessler: wie anwenderfreundlich ist diese Farbe und was halten Sie von Kaseinfarben vs Sumpfkalkfarben?
4. Ist das Kreiden der Sumpfkalkfarbe normal?
5. Ist die Verarbeitung der Sumpfkalkfarbe am teuersten (nicht Material) weil Mehraufwand?
Generell möchten wir den „Hp 90 weiß“ vorerst an den Wänden nicht streichen, daher wäre es gut, wenn auch die Deckenfarbe farblich etwas passen würde.
In absehbarer Zukunft steht die Renovierung/ Sanierung des Kellers sowie der Außenfassade an. Mein Mann und ich würden dann sehr gerne anreisen und Ihre Beratung vor Ort in Anspruch nehmen. Ich bin begeistert von Ihrem Wissen und Ihrem Ziel wahre Wohngesundheit zu erreichen!
Herzlichen Dank erneut!
Mit freundlichen Grüßen
Hallo Frau H.,
wenn Sie einen Maler haben der keine Angst vor Naturkalk und Co. hat, freue ich mich ihn kennenzulernen.
Ich würde vor dem Kalk-Glätteputz eine Lage HP 90 aufbringen. Das Ergebnis wird deutlich besser und es funktioniert besser. Denke nicht, dass der Verzicht auf die HP 90-Lage kosten reduzieren kann.
Keim hat ein paar Farben im Programm die man empfehlen könnte. Die Biosil gehört für mich nicht dazu. Würde aber auch von Beeck die Insil nicht empfehlen. Wenn Silikatfarbe dann Reinsilikat oder zumindest die Beeck Sensil. Der Aufwand, um eine hochwertige Silikatfarbe zu verarbeiten ist allerdings im Innenbereich zu hoch, wie ich finde. Die Sinterschicht muss entfernt werden z.B. durch abätzen. Zudem enthalten gebrauchsfertige Silikatfarben 5% organische Anteile (Kunstharze usw.) was meiner Meinung nach nicht Ideale für einen Kalkputz im Innenbereich ist.
Besser ist ein Sumpfkalk-Anstrich, der bei richtiger Verarbeitung nicht kreidet. Ich würde die Sumpfkalkfarbe von Hessler nehmen weil Beeck in die Calcidan organische Zusätze beimischt und nur 10 – 15 % Kalkhydrat enthalten sind.
Kaseinfarbe ist auch nicht so gut. Funktioniert in Bädern nicht und zudem stelle ich so Oberflächen her, die nicht alkalisch sind. Quark gehört aufs Brot aber nicht in die Farbe.
Sumpfkalkfarbe ist nicht teurer als eine hochwertige Silikatfarbe! In der Zeit, wo die Flächen geätzt werden, damit die Silikatfarbe funktioniert, bin ich mit dem ersten Anstrich schon durch. Dazu kommt noch der hohe Preis von guten Silikatfarben.
Wenn Sie weitere Fragen haben bitte melden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
ich hatte eine Haftprobe auf einer angeschliffen Stelle mit dem Gräfix HP 66 gemacht. Das scheint gut zu haften. Sicher, dass das der gleiche Putz wie der Hessler HP14 ist? Ich habe bereits beide verarbeitet. Der eine basiert laut der Hersteller auf Weißkalkhydrat, der andere auf hydraulischen Kalk und hat außer Methylcellulose keine haftverbesserenden Zuschläge. Oder? Gefühlt lässt sich der Gräfin besser verarbeiten.
Bei dem Kreidezeitputz habe ich Angst im Bezug auf langfristige Haftung auf den Farbresten. Weiterer Aspekt ist die Materialeinsparung. Der Gräfix kostet ein Drittel vom dem Kreidezeitputz.
Der Kreidezeitputz ist durch durch Marmormehl, Marmohrkalkhydrat und Marmorkörnung so weiß, dass ich nicht noch Mal streichen muss. Was bei Kalkfarbe ja auch mindestens 2 Anstriche zur Folge hat. Diese Schritte will ich mir sparen.
Durch die ganze Ausgleicherei ist jetzt erst die letzte Schicht bis auf ein paar Fehlstellen plan. Wäre wie Sie schon sagten, die Auftragsdicken nahezu identisch gewesen, hätte ich ihn auch noch gleichmäßiger abgerieben bekommen 🙁
VG
aus dem Harz
Hallo Herr V.,
Ende 2019 war im Gräfix HP 66 Sack noch Hessler HP 14 drin. Denke nicht das sich da was geändert hat. Was mir aber schon im vergangenen Jahr aufgefallen ist, ist die fehlende Volldeklaration bei Gräfix.
Der HP 14 enthält unter anderem Essigsäurevinylacetat und wird bei Hessler auch genannt. Gräfix nennt diesen Zusatz nicht und auch die Methylcellulose wird verschwiegen.
Ob Sie jetzt Gräfix oder Hessler nehmen ist Ihre Entscheidung. Auf Farbresten brauchen Sie in jedem Fall eine Grundierung damit das ganze funktioniert. Da haben auch beide Hersteller das passende Produkt im Programm. Unterm Strich müssen Sie das Produkt wählen welches Ihnen mehr zusagt.
Mein Favorit wäre Hessler weil ich dort auch wirklich erfahre was in den Produkten drin ist. Zudem hat Hessler auch weiße Oberputze die nicht mehr gestrichen werden müssen. Egal ob glatte oder gefilzte Oberflächen hergestellt werden sollen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag Herr Engist,
unser Verputzer würde Rotkalk Fa.knaup/ Kip Fa.Schwenk oder Gräfix verarbeiten.
Habe gesehen das es Gräfix 61 bio gibt die komplett ohne Zusätze auskommen. Welchen Putz würden Sie raten und weshalb sind die Zementzusätze so schlimm?
Vielen Dank
Freundliche Grüße
Hallo Herr B.,
würde es nur die drei Hersteller geben, würde ich Gräfix nehmen.
Grundsätzlich ist gegen Zement nichts einzuwenden aber:
1. Wenn ich auf einen Opel einen Mercedesstern klebe, sind Sie dann bereit den Preis für einen Mercedes zu bezahlen? Ich denke nicht. Warum ist man bereit, einen Kalk-Zementputz zum Preis von einem Kalkputz zu kaufen?
2. Zement verändert die Eigenschaften vom Kalkputz. Um Werte zu erreichen die einem Kalkputz nahekommen, werden chemische Zusätze beigemischt wie Luftporenbildner usw. Kalkputze werden wegen der wohngesunden Eigenschaften gekauft. Ist es in Ordnung, dass diese nur duch chemisch Zugaben erreicht werden?
3. Das komplette Marketing wird auf die guten Eigenschaften von Kalk ausgerichtet. Den Zementanteil erfährt man in vielen Fällen nur, wenn man sich intensiv mit dem Material beschäftigt. Ist das faire, dem Kunden gegenüber?
Wenn der Zement und alle anderen Inhaltsstoffe genannt werden und der Verbraucher sich dadurch bewußt für solche Produkte entscheiden kann, spricht nichts dagegen. Mich nervt nur, dass der Begriff „Kalkputz“ als Marketinginstrument missbraucht wird.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
wir möchten unser Haus mit einem Kalk Zement Putz (MPI 30 von Baumit) oder einen Kalk Gips Zement Putz (MPI 26 von Baumit) verputzen.
Haben Sie damit Erfahrung bzw. welcher Putz ist besser für das Raumklima? Beide haben nur eienen sehr geringen Kalkanteil.
Wir haben unser Haus mit 50er Ziegel gemauert und eine Betonkerndeckenkühlung. Wir verputzen nur die Wände.
Danke.
Mit freundlichen Grüßen
Hallo Herr N.,
da bin ich der falsche Ansprechpartner. Mein Thema ist Kalkputz und wohngesunde Baustoffe. Müsste ich einer Ihrer Putze wählen würde ich Kalk-Zementputz nehmen. Aber nicht, weil der besser für das Raumklima ist, sondern weil Gipsputze meiner Meinung nach noch schlechter sind.
Schon wenn ich mir die Preisentwicklung bei der Entsorgung von gipshaltigem Material der letzten 12 Monate ansehe, ist Gips das letzte was ich haben möchte. Die Entsorgungskosten haben sich von unter 50 €/to. auf über 180 €/to. erhöht, in knapp 12 Monaten.
Wenn Ihnen Raumklima wichtig ist sollten Sie über Kalkputze nachdenken.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
Um es kurz zu halten. Wir hatten einen sehr schwierigen Stuckateur und am ende haben wir ihn einfach machen lassen :-(. Später ist man immer schlauer. Nun sind wir durch Gespräche mit Freunden und andern Handwerkern nicht mehr sicher ob wir bekommen haben was wir wollten.
Gewünscht war ein reiner Kalkputz
Laut Datenblatt ist Grigolin CG12 als Unterputz verwendet worden.(silo)
Was uns dann nicht mehr eindeutig war , waren die nächsten Schritte. Danach wurde anscheinend eine weitere Schicht aufgetragen und verfilzt. Dabei konnte ich sehen dass zusätzlich Sackware benutzt wurde. Grigolin ( FGK13 LS ). Gewünscht war reiner Kalkputz. Nun sind wir uns nicht sicher ob wir sozusagen etwas zahlen obwohl wir etwas anderes in unserer Ausschreibung hatten.
Würde mich sehr über eine Rückmeldung freuen.
Vielen dank.
Hallo Herr M.,
wenn Sie einen Kalkputz ohne Zement wollten, dann wurde Ihr Wunsch nicht erfüllt. Der Grigolin CG12 enthält genau so viel Zementklinker wie Kalkhydrat. Im Grigolin FGK13 LS ist der Zementanteil höher als der Kalkanteil. Zudem enthält der FGK13 LS EPS (Styropor) als Leichtzuschlag.
Was mir auch nicht gefällt ist der Beschichtungsaufbau. Der CG12 ist laut Datenblatt weicher als der FGK13 LS. Als Verputzer lernt man, dass ein Beschichtungsaufbau von weich nach hart langfristig nicht funktioniert.
Wenn Sie Unterlagen haben auf denen ersichtlich ist das Sie ausdrücklich einen Kalkputz ohne Zement wollten, können Sie reklamieren. Wenn nur Kalkputz drin steht haben Sie wenig Chancen. In dem Fall würde ich eine vom Hersteller ausgestellte Erklärung fordern, die besagt, dass der ausgeführte Beschichtungsaufbau langfristig funktioniert. Vielleicht sollten Sie einen Baugutachter mit ins Boot holen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
Finde es toll das Sie hier so aktiv fragen beantworten.
Ich renoviere aktuell ein fachwerkhaus und es geht jetzt langsam ans verputzen.
Habe mich diesbezüglich schon etwas eingelesen und mich bereits auf die Firma Hessler festgelegt.
Nun hab ich grundsätzlich 2 Situationen.
1. Trockenbau: hier schwanke ich noch zwischen OSB und gipskartonplatten oder OSB und holzweichfaserplatte. Lassen sich die holzweichfaserplatte direkt verputzen, oder müssen diese auch vorbehandelt werden? Welche Putzaufbau würden Sie empfehlen.
2. Fachwerkwände: hier wurden die Balken freigelegt, da hier der alte Kalkputz bereits hohl klang und nicht mehr ausreichend fest war. Die Balken werden mit einem Metallrabitz inkl. Papiertrennlage vorbereitet und sollen dann wieder flächig verputzt werden. Welchen Aufbau würden Sie hier vorschlagen.
Hab mich etwas auf den HP9 fixiert und würde die Balkenstellen zuerst mit 4mm auffüllen, anschließend mit 2mm inkl. Gewebe vollflächig verputzen. Anschließend dann vermutlich nur mit sumpfkalkfarbe streichen. Würde das so funktionieren?
Kann ich das so auch im bad einsetzen?
Hallo Herr M.,
gerne versuche ich Ihre Fragen zu beantworten. Anstelle von Gipsplatten würde ich Fermacellplatten oder besser noch Lehmbauplatten verwenden. Wenn Sie sich für Holzweichfaserplatten entscheiden müssen Sie beim Hersteller anfragen ob und wie diese Beschichtet werden dürfen. Da ich den Hersteller nicht kenne kann ich Ihnen dafür keine Antwort liefern.
Gips- oder Fermacellplatten werden wie folgt beschichtet:
• Biogrund
• Kalk-Haftputz HP 14 mit Gewebeeinlage
• Kalk-Oberputz HP 90
Beim Verputzen von Balken gibt es zwei Meinungen. Mit oder ohne Papiertrennlage. Ich bin für die Variante ohne Papiertrennlage und fahre damit schon seit Jahren sehr gut. Wenn das Material direkt am Balken anliegt, konserviert der Kalkputz das Holz. Unter einer Trennlage kann Feuchtigkeit entstehen die langfristig das Holz schädigt.
Ich würde wie folgt vorgehen:
• Casanet (Metallgitter) 40 cm breiter als Balken zuschneiden und rechts und links von den Balken ins Mauerwerk dübeln. Nicht auf die Balken nageln. Ideal sind Abstandshalter damit das Casanet nicht direkt auf dem Putz aufliegt. Eine Armierung die nicht im Putz eingebettet ist, bringt nichts.
• Die Flächen mit Kalk-Leichtputz HP 9L in einer Schichtstärke von ca. 15 mm verputzen
• Darüber einen Kalk-Oberputz HP 90, im Wunschfarbton
Die Balken mit einer 2 mm Armierlage überputzen funktioniert nicht. Grundsätzlich funktionieren 2 mm Armierlagen nicht, weil das Gewebe nicht ausreichend im Putz eingebettet ist. HP 9 in 4 mm oder 2 mm funktioniert auch nicht. Beim Verarbeiten von Kalkputz entsteht eine Sinterschicht die entfernt werden muss, bevor die nächste Lage aufgebracht wird.
Das Bad würde ich mit einem Kalk-Zementputz verputzen. Nachdem der Fliesenleger fertig ist, können die freien Putzflächen mit einem Kalkputz überarbeitet werden. Sie können mit dem HP 9 fliesenbündig verputzen, dann vom Putz (mit einem Putzhobel) ca. 2 mm abnehehmen und anschließend den Oberputz aufbringen.
Bei allen Vorschlägen sind Trocknungszeiten einzuhalten. Zudem gelten natürlich die Verarbeitungshinweise vom Hersteller.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
vielen Dank für Ihre Antwort.
Bzgl. der Armierung und der Schichten beim HP9 hatte ich mich falsch ausgedruckt.
Ich meinte die Fehlstellen mit HP9 4mm Körnung auffüllen. Hier sind bis zu 3-4cm auszugleichen
Anschließend mit HP9 2mm Körnung deckend inkl. Armierungsgewebe verputzen und evtl. filsen. Diese Schicht würde dann ~5mm betragen.
Diese dann mit Sumpfkalkfarbe streichen.
Das war mein Gedanke.
Hallo Herr M.,
ich würde nicht den HP 9 G (4 mm Korn) einsetzen. Besser wäre der HP 9 L oder der HP 9 SL. Der G wird für Mauerfugen eingesetzt und ist für Ihr Vorhaben zu schwer.
Auch als Oberputz würde ich nicht den HP 9 sondern besser den HP 9 F einsetzen. Der HP 9 F hat eine Kornstärke von 1 mm und lässt sich deutlich besser filzen, gerade wenn Sie nur 5 mm Putz aufbringen möchten. Die Sumpfkalkfarbe würde ich nass in nass auf den Filzputz aufbringen. Verbindet sich besser und lässt sich leichter verarbeiten.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo, uns ist bei unserem Neubau ein wohngesunder Innenputz wichtig. Uns wurde baumit Klima RK 38 angeboten mit passendem Farbputz. Können Sie mir bitte Ihre Einschätzung des Produktes schreiben bezgl. Umweltfreundlichkeit und Wohngesundheit? Vielen Dank und viele Grüße Sabrina W.
Hallo Frau W.,
wie wohngesund oder umweltfreundlich der RK 38 ist kann ich Ihnen nicht sagen. Baumit nennt nur einen Teil der Inhaltsstoffe. Was mir auffällt und gegen dieses Produkt spricht ist folgendes:
Die Wasserdampfdurchlässigkeit wird mit einem Wert von ≤ 25 angegeben. „Reine“ Kalkputze die das Raumklima spürbar positiv beeinflussen, haben einen Werte von 5 bis 8.
Laut Datenblatt kann der RK 38 später auch mit zementhaltigen Putz oder allen handelsüblichen Anstrichen versehen werden. Bei einem „reinen“ Kalkputz würde das nicht funktionieren.
Als Inhaltsstoffe werden Zusätze zur besseren Verarbeitung angegeben. Das kann alles Mögliche sein. Meistens handelt es sich um chemische Zusätze.
Aus diesen Gründen kann ich den Baumit RK 38 nicht empfehlen. Wenn Sie mehr über die Inhaltsstoffe wissen möchten empfehle ich Ihnen bei Baumit eine Volldeklaration anzufordern. Meine Anfragen wurden leider nicht beantwortet.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
einige kleine Fragen. Sie scheinen ja die Produkte auch wirklich einzusetzen. Ich bekomme sehr widersprüchliche Informatinen.
Möchte meine Betonwände verputzen. Kann ich den HP 14 Glattstreichen nachdem ich ihn mit der Zahnkelle aufgetragen habe ? oder muss das geriffelt bleiben.
Wie soll ich meine Filigrandecke verputzen ? Hätte es gerne glatt und dünn . Wie würde denn der optimale Aufbau aussehen. Gips scheint hier doch viel leichter (Rotband). Rotband etwas Uniflot und dann streichen….
Muss ich auf Kalksandstein/ Poreton T7 den HP 9500 auftragen oder reicht gutes vornässen ?
Möchte auch eine Wandheizung mit HP 9 verputzen. Muss ja in 2 Schichten Auftragen ? Oder ?
Wie lange muss denn der HP9 trocknen. Kann ich auch schon nach kurzer Zeit die 2 Schicht auftragen ?
Würden sie Gewebe vollflächig in den HP 9 setzen oder nur an den übergängen.
Verwenden sie Eckschienen und Putzschienen ?
Vielen Dank im Voraus aus Esslingen
Hallo Herr A.,
es kommt darauf an, was auf den HP 14 drauf soll. Wenn ein Kalk-Oberputz drauf kommt, können Sie den HP 14 glatt streichen. Wenn die nächste Lage ein Kalk-Grundputz ist, dann sollte man den HP 14 aufgezahnt lassen.
Von Ardex gibt es Materialien, die zumindest EC1 Plus zertifiziert sind. Die Grundierung P52 und die Spachtelmasse A 828. Würde damit arbeiten.
Auf Kalksandsein würde ich einen halbdeckenden Zementvorspritzer einsetzen. Auf dem T9 Stein müsste gut vornässen ausreichen. Würde aber den HP 9 L verwenden.
Auf einer Wandheizung ist der HP 9 KL deutlich besser geeignet. Diesen in zwei Schichten auftragen und die jeweilige Schicht erst mal trocknen lassen. Geht schneller als eine 30 mm Schicht zu trocknen und es entstehen deutlich weniger Schwundrisse. Die Trocknungszeit beträgt pro mm ca. 24 Stunden.
Bei Flächen mit Wandheizung würde ich vollflächig armieren. Andere Flächen können auch teilarmiert werden.
Wenn der Kunde Eckwinkel wünscht, verwenden wir welche. Ansonsten runden wir die Ecken leicht ab. Passt super zum Material und gefällt mir besser als Eckprofile.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist, in unserem denkmalgeschützen Haus aus den 20ern (Berliner Hufeisensiedlung) haben wir immer wieder mit Schimmelbildung zu kämpfen. Nun haben wir die Wände bis auf die Backsteinschicht herunter saniert und möchten diese nun wieder wohnlich gestalten.
Wir dachten hierbei an die Produkte von Haga, hier im Besonderen den Calkosit Kalkstreichputz, zuvor Mineralputzgrund und danach eine Kalkfarbe des Herstellers.
Die Wände waren im Vorfeld lagenweise tapeziert und mit Dispersionsfarben ertränkt. Wir hoffen, dass das Haus dann wieder „atmen“ kann.
Was halten Sie von diesen Produkten, ehrlich?
Herzliche Grüße aus Berlin, Alexandra H.
Hallo Frau H.,
von Haga als Firma halte ich überhaupt. Deren Marketing ist meiner Meinung nach sehr verbrauchertäuschend ausgerichtet. Auch die Produkte überzeugen mich nicht wirklich.
Wenn Sie Schimmel vorbeugen möchten, stellt sich auch die Frage, ob dieser Beschichtungsaufbau funktioniert. Genügt ein Beschichtungsaufbau von gerade mal einem Millimeter Gesamtschichtstärke, um genügend Feuchtigkeit aufzunehmen, so das in kalten Ecken keine Feuchtigkeit mehr kondensieren kann? Ich kenne das Gebäude nicht und kann diese Frage deshalb nicht beantworten.
Ich würde meinen Kunden zu einem stärkeren Beschichtungsaufbau raten.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
wir waren eigentlich froh, einen Putzer gefunden zu haben, der noch selbst Kalkputz anmischt.
Nun hat sich herausgestellt, dass er nur den Oberputz selbst anmischen will, den Grundputz aber vom Betonwerk kommen lässt.
Hier bekommen wir leider keine (Voll-)Deklaration, was wirklich drin ist, aber angeblich „nur natürliche Inhaltsstoffe“, mehr wollte man nicht sagen.
Wir sind stutzig geworden, weil der angepriesene Kalkgrundputz in einem Kundenhaus grau eingefärbt war.
Nun haben wir herausgefunden, dass zwar der gelieferte Putz zementfrei zu sein scheint, jedoch Zement vor Ort hinzugefügt werden soll. Abgesprochen war eigentlich zementfrei bis auf Räume/Wände, wo Fliesen verlegt werden sollen, da laut Putzer die Festigkeit sonst als Fliesengrundlage nicht gegeben sei.
Außerdem fanden wir komisch, dass uns gesagt wurde, dass Kalkputz ca. 2 Jahre zum vollständigen Aushärten bräuscht und haben uns gefragt, wie demnach ein Kinderzimmer in zwei Jahren aussähe.
Hier die Informationen, den wir zum Grundputz bekommen haben:
Auftragsstärke: optimal 15 mm / minimal 10 mm
Verbrauch: 30 kg / m²
Ergiebigkeit: 60 m² / m³
Mörtelgruppe: P I nach DIN V 18550
Brandverhalten: A 1
Druckfestigkeit: CS I nach DIN EN 998-1
Haftzugfestigkeit: >0,08 N/mm² (Bruchbild A/B)
Wasseraufnahme: W 0
Wasserdampfdurchlässigkeit: <20
Wärmeleitfähigkeit: <0,81 W / (mK) für P = 50 % <0,90 W / (mK) für P = 90 %
Dauerhaftigkeit: NPD
Körnung: 0 – 2 mm
Lieferform: lose Schüttung per LKW
Bindemittel: Kalkhydrat, industriell hergestellte Kalkmilch
nach DIN EN 459 "Baukalk"
Bindemittelzugabe: bauseitige Zementzugabe erforderlich
Verarbeitungszeit: 10 Tage nach Anlieferung
Der Putzmörtel ist nach dem Abkippen vor Witterungseinflüssen (z.B. Sonne, Regen, Wind, Frost)
zu schützen.
Verarbeitungstemperatur: + 5°C bis + 30°C
Wir würden uns über eine Einschätzung zu dem angebotenen Produkt freuen und wie die Zementzugabe die Kalkputzeigenschaften wohl verändert. Was sagen Sie zur Aushärtungszeit?
Über eine Rüclmeldung würden wir uns freuen,
Familie K
Hallo Familie K,
wenn einem Kalkputz Zement beigemischt wird verändert sich die Festigkeit und der Wasserdampfdurchlässigkeitswert. Der Putz ist nicht mehr so elastisch und deshalb anfälliger für Rissbildung. Hohe Diffusionswiderstände stehen einer optimalen Regulierung des Raumklimas im Weg. Zudem wird die Eigenschaft der Rücktrocknung vom Mauerwerk durch die Zugabe von Zement negativ beeinflusst.
Ohne genaue Angaben wieviel Kalk und Zement enthalten ist, kann man schlecht beurteilen ob der Putz zu empfehlen ist. Auch die angegebenen Werte helfen mir nicht. Stehen die für den Putz bevor der Zement beigemischt wird? Fakt ist, eine Wasserdampfdurchlässigkeit von <20 ist weit weg von einem natürlichen Kalkputz.
Zur Aushärtungszeit
Kalkputze erhärten durch Karbonatisierung, welche mit ca. 10 mm pro Jahr voranschreitet. Das bedeutet aber nicht, dass sich der Kalkputz optisch die nächsten zwei Jahre verändert. Nachdem der Grundputz trocken ist (24 h pro mm Putzstärke) kann der Oberputz aufgebracht werden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Noch ein kurzer Nachtrag:
Uns ist bei dem Kundenhaus zudem aufgefallen, das beispielsweise rund um Auslässe für Schalter und Steckdosen grobe runde Riefen waren, die durch das Mitziehen grober Körner beim Abreiben entstanden zu sein scheinen. Uns wurde mitgeteilt, dass dies bei iner Q3-Qualität völlig normal sei, ebenso wie nicht ganz korrekt ausgeführte Ecken. Stimmt das oder wurde hier nicht recht gewissenhaft gearbeitet?
Hallo Familie K.,
ob die Riefen noch der Oberflächengüte Q3 entsprechen, kann ich ungesehen nicht beurteilen. Ich kann Ihnen aber sagen was laut Merkblatt einer gefilzten Q3 Oberfläche entspricht.
Q3 Oberflächen erfüllen höhere Anforderungen als Q2 Oberflächen. Bei Kalkputzen wird der Oberputz (Filzputz) in zwei Lagen aufgebracht, abgezogen und gefilzt. Q3 bedeutet die Filzstruktur muss gleichmäßig sein. Kornanhäufungen oder kornlose Stellen sind nur vereinzelt zulässig. Der Gesamteindruck vom Filzputz muss gleichmäßig und ansprechend sein aber das liegt natürlich im Auge des Betrachters.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
vielen Dank für Ihre informative Seite!
Wir sind gerade im Neubau und planen den Wandaufbau, wobei es einige „gesündere“ Zimmer geben soll und andere weniger genutzte.
Der Aufbau ist wie folgt geplant:
1. gesunde Zimmer (Schlafräume):
Holzweichfaserplatten
Knauf Rotkalk Grund
Kalkglätte Baumit
sonst nichts mehr
2. andere Zimmer
Gipsplatte
Malervlies
Südwest TopIN
Was halten Sie davon? Wo gäbe es sinnvolle Alternativen?
Viele Grüße
Nathaly K.
Hallo Frau Nathaly K.,
sicher ist die Variante 1 ein wenig besser als Variante 2 aber für mich geht „wohngesund“ anders. Materialien die chemischen Zusätze enthalten ergeben für mich keine „gesunden“ Zimmer.
Über die Holzweichfaserplatte kann ich nichts sagen da die Bezeichnung fehlt. Wenn darauf aber direkt der Rotkalk Grund aufgebracht werden kann, muss diese vorbehandelt worden sein.
Der Rotkalk Grund enthält Zement, Wasserrückhaltemittel, Verarbeitungsmittel, Luftporenbildner und Haftmittel. Alles chemische Zusätze, die ich in einem wohngesunden Putz nicht haben möchte. Die Baumit Kalkglätte enthält auch Zement und chemische Zusätze, die aber von Baumit nicht benannt werden.
Zudem liegt der Wert der Wasserdampfdurchlässigkeit bei ca. 25. Ein Putz das Raumklima verbessern soll, hat andere Werte. Naturkalk ohne die ganzen Zusätze liegt bei 5 – 8.
Um Alternativen zu bieten, müsste ich mehr über die Holzweichfaserplatte erfahren.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
wir haben mit unserem Planer vereinbart, Kalkputz als Innenputz zu verwenden.
Im Leistungsverzeichnis wurde das wie folgt ausgeschrieben:
Innenwandputzsystem (DIN 18550 / DIN EN 998-1),
mineralisch gebunden, Einlagenputz als Normalputzmörtel GP,
als gefilzter Putz.
Mörtelgruppe P I, (Kalkputz)
Druckfestigkeitskategorie CS I
Verarbeitet wurde bei uns nun Akurit KIP-L (laut des Verputzers ehemals „Schwenk KIP leicht“). Leider werde ich nicht schlau aus den auf der Akurit-Homepage gemachten Angaben. Sicher ist wohl, dass dem Putz Zement zugesetzt ist.
Dazu hätte ich folgende Fragen:
1) Ist das jetzt trotzdem noch ein Kalkputz?
2) Stimmt der Putz mit der Beschreibung im LV überein? Sprich: Handelt es sich um einen Putz der Mörtelgruppe P1?
3) Hat der Putz trotz des Zements noch die Kalkputz-Eigenschaften „schimmelhemmend“, „feuchtigkeitsregulierend“ und „diffusionsoffen“?
Vielen Dank schon im Voraus für Ihre Antwort!
Viele Grüße,
Kurt
Hallo Herr Kurt,
der KIL-L entspricht nicht den geforderten Leistungseigenschaften. Für mich handelt es sich dabei auch nicht um einen Kalkputz, auch wenn er laut Leistungseigenschaften als ein solcher verkauft werden darf.
Laut Technischem Merkblatt Stand 13.02.2020 handelt es sich um einen Kalk-Leichtputz CS II, mit geringem Zementanteil und Additiven. Die Wasserdampfdurchlässigkeit liegt bei einem Wert von 5 – 20 womit man absolut nichts anfangen kann. 5 wäre super, 20 eher schlecht.
Laut Sicherheitsdatenblatt vom 13.05.2019 liegt der geringe Zementanteil genau so hoch wie der Kalkanteil.
Ich denke die ersten beiden Fragen habe ich Ihnen schon beantwortet. Die letzte Frage ist schwieriger zu beantworten da ich nicht weiß, welche Additive eingesetzt werden. Deshalb kann ich Ihnen nur meine persönliche Meinung mitteilen.
Ein Kalkputz bei dem die Hälfte vom Bindemittel aus Zement besteht, kann nicht dieselben positiven Eigenschaften wie ein natürlicher Kalkputz haben. Der Zement verschlechtert die Wasserdampfdurchlässigkeit und somit die feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften. Für mich ist Ihr Fall ein weiteres Beispiel wie der Verbraucher getäuscht wird, mit Produkten die als Kalkputz verkauft werden, obwohl Zement und chemische Zusatzstoffe enthalten sind. Was aber rechtens ist weil dieser Putz, wie bereits erwähnt, den geforderten Leistungseigenschaften entspricht.
Deshalb muss es eine gesetzliche Volldeklaration geben. Nur wenn alle Inhaltsstoffe genannt werden müssen, kann der Verbraucher entscheiden ob er die Produkte auch wirklich haben möchte.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
Sie hatten mir freundlicherweise schon mal geantwortet. Daraufhin habe ich unseren Bauunternehmer noch mal mit den Werten und Beimengungen der angedachten Materialien konfrontiert.
Die sogenannten gesunden Zimmer sollen nun wie folgt aussehen:
Holzweichfaserplatten
Knauf Rotkalk Grund
Wellwall Sumpfkalkputz von kalkkind.de (Sumpfkalk, Marmorsande, Wasser, Vermiculite, Blähglasgranulat, Wert zu Wasserdampfdurchlässigkeit habe ich leider nicht gefunden)
sonst nichts mehr
Ist das akzeptabel?
Viele Grüße
Nathaly K.
Hallo Frau Nathaly K.,
ich glaube da fehlt noch immer eine Grundierung. Der Rotkalk-Grund wird nicht direkt auf die Holzweichfaserplatte aufgetragen werden können.
Ist aber auch nicht wichtig. Der Rotkalk-Grund enthält Zement und chemische Zusätze die für mich nicht in Frage kommen.
Der Sumpfkalkputz von Kalkkind ist vielleicht besser als der Rotkalk Fein aber weil wichtige Werte fehlen weiß ich das nicht genau.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
vielen Dank für Ihre Rückmeldung.
Wenn wir richtig quer gelesen haben, erachten Sie den reinen Naturkalkputz von Hessler als gut oder man mischt selbst an – sofern man jemanden findet, der dies noch beherrscht.
Wir werden unseren möglichen Verarbeiter noch einmal ausführlich befragen.
Wir fänden es aber gut, wenn wir einen möglichen „Vorschlag“ zum Aufbau des Putzes machen könnten. Angenommen, man verwendet das Kalkputzsystem von Hessler. Welcher Aufbau wäre empfehlenswert? Wir haben ein Kalksandsteinmauerwerk und natürlich aus statischen Gründen auch noch einige Betonbauteile sowie eventuell einige Übergänge zu Holz- oder Rigipsbauteilen. Gerne hätten wir eine möglichst glatte Putzoberfläche (ähnlich wie beim Gipsputz), es muss aber auch noch bezahlbar bleiben…
Über eine erneute Rückmeldung würden wir uns sehr freuen,
Familie K
Hallo Familie K.,
tatsächlich kann ich aktuell nur die Produkte von Hessler empfehlen. Bei allen anderen werden Zusätze beigemischt oder die Werte passen nicht zu den angegebenen Inhaltsstoffen.
Auf Kalksteinmauerwerk würde ich wie folgt vorgehen:
• Flächen halbdecken mit Vorspritzmörtel vorspritzen
• Darauf den Kalk-Grundputz auftragen
• Wenn dieser trocken ist kann man den Oberputz aufbringen. In Ihrem Fall eine Kalkglätte.
Beton und Gipsplatten mit Biogrund und Kalk-Haftputz vorbehandeln.
Gerne können Sie sich oder Ihr Verputzer auch telefonisch melden. Dann kann ich Ihnen noch mehr zu den Materialien und bezüglich der Verarbeitung sagen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
das ging ja schnell!
Uns wurde immer erzählt, dass für eine Kalkglätte zwangsweise eine zweite Lage notwendig sei, also Unterputz – Oberputz – Glätte. Dass man die Glätte statt dem Oberputz nutzen kann, klingt daher sehr interessant für uns!
Auf ihr Angebot, uns telefonisch näher zu beraten, kommen wir gerne zurück, leider ist Marktbreit nicht gerade ums Eck…
Schon einmal vielen Dank!
Hallo Familie K.,
da habe ich mich wohl etwas missverständlich ausgedrückt. Die Kalkglätte ist der Oberputz. Je nachdem welche Kalk-Glätte eingesetzt wird (HP 900 oder HP 910), kann man direkt in zwei Lagen ausführen oder mal legt eine Lage HP 90 vor und geht dann mit der Kalk-Glätte drüber.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Hr. Engist,
kann ich den Kalkputz nicht auch selbst aus Kalk und Sand mischen?
Wir haben eine Bruchsteinmauer, verfugt mit Mauermörtel (Kalk-Zement-Mörtel) und auch auf den Steinen ist dünn Mörtel aufgebracht.
Dafür suchen wir nach einer dünnen Lage Putz, die die Struktur der Steine sichtbar lässt. Aufbringen wollen wir den Putz mit einem Quasi o.ä.
Würde das funktionieren?
Herzliche Grüße
B. Hartmann
Hallo Herr Benny H.,
natürlich kann man sich einen Kalkputz selber mischen. Was Sie suchen hört sich für mich aber eher nach einer gefüllten Sumpfkalkfarbe oder einem Kalk-Streichputz an. Ich an Ihrer Stelle würde mir ein fertiges Produkt kaufen. Ist wahrscheinlich sicherer und günstiger.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
Ich habe ein kleines Ferienhaus in Holzständerbauweise erstellt –
mit Ökologische Materialen – Thermohanf + Steicoflex Holzfaser (Dämmung) und Innenverkleidung mit ESB (Elka Strong Board)
Das Haus fühlt sich wunderbar an und gerne möchte ich den diffusionsoffenen und schadstofffreien Charakter beibehalten.
Nun Suche ich nach einer Möglichkeit die N+F Platten mit 22mm Stärke mit geringstem Aufwand zu glätten und farblich zu gestalten, – Ausspachteln und flächiger Auftrag von Farbe o.ä. . Können Sie eine Voransgehensweise und Material empfehlen? – Vielen Dank im voraus und Grüße Aus München
Hallo Herr Michael S.,
wie Sie die ESB-Platten mit möglichst geringen Aufwand farblich gestalten können, kann ich Ihnen nicht sagen. Ich würde beim Hersteller der Platten nachfragen. Der sollte wissen womit die Platten beschichtet werden können.
Ich kann Ihnen sagen wie man die Platten mit natürlichen Kalkputzen verputzen kann aber das hat mit möglichst geringem Aufwand nichts zu tun.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Vielen Dank Herr Engist, für die ehrliche und schnelle Antwort!
Aufwand kann ja relativ sein – wenn es Ihre Zeit zulässt würde mich es dennoch interessieren wie der richtige Vorgang wäre. um ESB Platte mit natürlichen Kalkputzen zu versehen. Bzw, was Ihre Empfehlung dahingehend wäre für eine schöne und Wand mit Mehrwert. Da man im Netz ziemlich wenig Auskunft erhält, könnte es evtl auch für andere sinnvoll sein. Vielen Dank.
Beste Grüße aus München
Hallo Herr Michael S.,
ich kann mir zwei Varianten vorstellen um die ESB-Platten zu verputzen.
Variante 1
• Platten mit Biogrund grundieren.
• Nachdem der Biogrund trocken ist die Flächen mit Kalk-Haftputz in einer Schichtstärke von 5 mm überspachteln. In das obere Drittel vom Kalk-Haftputz ein Armierungsgewebe einbetten.
• Nachdem der Haftputz trocken ist können Sie einen Kalk-Oberputz im Wunschfarbton aufbringen.
Variante 2
• Die ESB-Platten mit Schilfrohr (70-stängelig) als Putzträger überspannen.
• Darauf einen Naturkalk-Leichtputz in ca. 15 mm Schichtstärke aufbringen.
• Nachdem der Putz trocken ist können Sie darauf wieder einen Kalk-Oberputz im Wunschfarbton aufbringen.
Ob eine der beiden Varianten vom Hersteller der ESB-Platten zugelassen wird müssten Sie vorab in Erfahrung bringen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo,
haben sie hier schon etwas über „Kalkin Kalkputz 0-1mm Naturweiß“ von Hornbach bzw. Baumit geschrieben? Ich hatte beim überfliegen der Kommentare nicht gefunden.
Was halten Sie von dem Produkt?
Hallo Herr Tobias,
habe schon über das Produkt berichtet werde aber nicht müde erneut meine Meinung zu äußern.
Für mich handelt es sich bei dem Kalkin Kalkputz um einen Kalk-Zementputz der als Kalkputz verkauft wird.
Laut Technischem Merkblatt Stand 05-03/20 handelt es um einen Putzmörtel der Mörtelgruppe CS II nach DIN EN 998-1. Die Mörtelgruppe CS II stand früher für Kalk-Zementputze. Mittlerweile hat man die geforderten Leistungseigenschaften aber leider soweit gedehnt, dass sehr vieles als Kalkputz verkauft werden darf. Zudem findet man in dem Merkblatt auch Angaben zum Diffusionswiderstand welcher mit ≤25 angegeben wird. Ein „echter“ Kalkputz liegt bei Werten deutlich unter 10.
Laut Sicherheitsdatenblatt Stand 04.02.2016 enthält der Putz auch noch genau so viel Zementklinker wie Kalkhydrat und Zusätze (was alles sein kann).
Für mich ist es Verbrauchertäuschung, wenn solch ein Produkt als wohngesunder Kalkputz verkauft wird.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist, vielen Dank erstmal für Ihre lehrreichen Infos.
Ich hätte noch eine Frage. Kann nach dem Hp9 Grundputz auch direkt der Hp910 Glätteputz aufgebracht werden?
Gruß Jens
Hallo Herr Jens,
was verstehen Sie unter direkt auf den HP 9? Denn HP 910 auf den noch feuchten HP 9 oder den HP 910 direkt auf den trockenen HP 9?
Versuche mal für beide Varianten eine Antwort zu liefern.
Grundsätzlich sollte man den HP 9 Grundputz trocknen lassen. Während der Trocknung kann es, wenn das Wasser zu schnell schwindet, zu Trocknungsrissen kommen. Diese werden mit dem Oberputz geschlossen. Wäre deshalb nicht ideal den Oberputz schon auf den noch feuchten Grundputz aufzubringen.
Laut Hersteller soll man auf den ausgehärteten, rabottierten Grundputz zunächst eine Lage HP 90 und dann, nass in nass, eine Lage HP 910 aufbringen. Wir haben schon auf den HP 90 verzichtet und direkt in zwei Lagen HP 910 ausgeführt. Es hat funktioniert aber das sind eigene Erfahrungen. Die Vorgaben vom Hersteller haben mehr Bedeutung als eigene Experimente und deshalb rate ich Ihnen nach Herstellerangaben auszuführen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag Herr Engist,
wir haben einen Verputzer gefunden bei dem wir endlich ein gutes Gefühl haben. Leider mischt auch er nicht selber, da der Aufwand zu groß wäre und man das nicht bezahlen könnte/wollte.
Er nutzt hauptsächlich Gräfix Produkte. Welchen Aufbau würden Sie den empfehlen bei 0,5 er Körnung? Mit Hessler hat er noch nicht gearbeitet, deshalb hab ich bedenken das er es dann von der Verarbeitung nicht so gut hin bekommt da er ja keine Erfahrung hat.
Vielen Dank
Grüße
Jens klinger
Hallo Herr Jens K.,
wenn Sie einen Verputzer haben ist es sinnvoll diesen nach dem Beschichtungsaufbau zu fragen. Er kennt die Untergründe und kann besser beurteilen was funktioniert.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag Herr Engist,
was ist denn dann von Rygol Kalkputz extra (KPe) zu halten?
Danke und viele Grüße
Hallo Herr Thomas H.,
der Sakret KPe enthält laut Sicherheitsdatenblatt (Stand 24.01.2018) genau so viel Zement wie Kalk. Zudem sind auch noch Additive enthalten die aber nicht im Detail genannt werden.
Für mich handelt es sich dabei um einen Kalk-Zementputz der als Kalkputz verkauft wird.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
wir haben in Portugal am Nordatlantik eine relativ feuchte , salzhaltige Luft.
Wir haben jetzt vor unser Kellergeschoß auszubauen.
Die Zwischenwände wurden mit Hochlochziegelsteinen gemauert und mit einem Kalkzementputz als Grundputz versehen.
Haben wir da noch die Möglichkeit mit dem Kalkputz weiterzumachen? Wir könnten auch das “ richtige“ Material da runter liefern zu lassen und selbst in Regenfässer anzusetzen.
Mfg G. P.
Hallo Herr Gerhard P.,
auf einem Kalk-Zementputz können Sie mit einem Kalkputz weitermachen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Nachtrag zu Portugal:
Es geht nur um die Innenwände.
Die Kellerwände sind doppelt gemauert. Die äußere Wandscheibe wurde in Beton/ Granit ausgeführt.
Auf der Innenseite wurde im lichten Abstand von 6cm nochmals eine 17er Hochlochziegelwand vorgemauert.
Diese hat wiederum einen Kalkzementputz als Grundputz darauf.
Die Aussenwände zeigen keinerlei Setzrisse oder feuchte Stellen.
Mfg G.P.
Hallo Herr Gerhard P.,
Kalkputz auf Kalk-Zementputz funktioniert.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag Herr Engist.
Seit einer Weile verfolge ich den Kommentaren hier.
So habe ich den HP9 von Hessler geordert und ausprobiert.(2 Sack)
Von der Verarbeitung her völlig okay und haftet auch wirklich super auf dem Backsteinmauerwerk unseres Hauses(BJ 1932).
Meine Frage in die Runde ist, wo bezieht ihr das Material in grösseren Mengen?
Die Versandkosten lassen den pro Sack Preis hart explodieren. In unserem Haus werde ich so 20 Sack noch brauchen und die wollte ich eventuell auch abholen.
Standort ist Raum Braunschweig.
Danke und Grüße
Stephan
Hallo Herr Sephan O.,
bei 20 Sack ist das Verhältnis, Materialkosten zu Frachtkosten sehr ungünstig. In Bielefeld gibt es die Bauladen GmbH. Alternativ können Sie auch bei Natürlich-Kalk.de das Material bestellen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
wir wollen ein Nebengebäude (Neubau, Poroton T8 ungefüllt) außen und innen verputzen. Unser Haupthaus haben wir innen und außen mit Luftkalkputz in Baustellenmischung verputzt (CL-90, Grubensand, außen mit „Konrad-Fischer“-Zuschlägen :-))und wollten das eigentlich beim Nebengebäude auch so machen. Jetzt lese ich in den Wienerbergen-Infos zum Poroton, dass Normalputz auf Poroton T8 nicht funktioniere, es müsse Leichtputz sein.
Meine Fragen hierzu:
a) Was passiert, wenn wir Baustellenmischung-Luftkalkputz auf den Porotonstein aufbringen – stimmt die Haftung nicht, ist der zu schwer und der Ziegel reißt, gibt es Risse, oder saugt der Untergrund zu stark? Also was genau ist der Grund für den Leichtputz? Oder geht es hier nur um eine zusätzliche Wärmedämmung?
b) Alternativ hat unser Putzer Hessler HP9L vorgeschlagen als Unterputz. Muss da außer Vornässen noch grundiert werden? Muss man beim Oberputz dann auch im System bleiben, oder geht dann auch wieder Luftkalk als Oberputz? Gilt das mit dem Leichtputz nur für außen oder auch für Innen? Geht auf dem Hessler-System auch eine selbst gemischte Kalkfarbe als Anstrich (Kalk, Wasser, Pigment, Spiritus…)?
Das sind viele Fragen, ich weiß, aber es findet sich im Internet sonst nur Industrieinformation zum Thema, und die sind ja nicht zwingend glaubwürdig…
Mit freundlichen Grüßen
C. Sch.
Hallo Herr Christian Sch.,
auf hochdämmenden Steinen sollte man, gerade im Außenbereich, die Vorgaben vom Steinhersteller befolgen. Leichtputze werden verwendet, weil diese in Bezug auf Druckfestigkeit und Steifigkeit besser zu den hochdämmenden Steinen passen.
Beim HP 9 L genügt es nicht das Mauerwerk vorzunässen. Besser ist ein Zement-Vorspritzer der halbdeckend, warzenförmig, aufgebracht wird. Wenn dieser trocken ist, das Mauerwerk gut vornässen und den Putz vor schnellem austrocknen schützen. So würde ich auch im Innenbereich vorgehen.
Natürlich ist es immer besser im System zu bleiben. Grundsätzlich funktionieren auch andere Putze. Aber auch hierbei ist zu beachten, dass die Druckfestigkeit und Steifigkeit zum Grundputz passt.
Hessler hat eine sehr gute Sumpfkalkfarbe im Sortiment. Bei Fassaden würde ich aber immer eine Silikatfarbe von Beeck bevorzugen. Der Erhaltungsaufwand bei Fassaden die „nur“ mit Sumpfkalk gestrichen wurden, ist zu hoch.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
welcher Hersteller würden Sie bevorzugen (Kalkputz): Weber oder Sakret.
Danke für Ihre Meinung.
Beste Grüße
K.
Hallo Herr B. K.,
wenn es nur die „Kalkputze“ von Weber oder Sakret gäbe, würde ich auf einen Kalkputz verzichten.
Weber verkauft z.B. den weber.cal 172 als natürlich-mineralischen Kalkputz obwohl dieser Putz laut Sicherheitsdatenblatt (Versionsnummer 12 vom 25.09.2017) gerade mal 1 – 2 % Kalkhydrat enthält.
Sakret ist da nicht viel besser, wenn man sich z.B. den KIP anschaut. Der enthält zwar etwas mehr Kalkhydrat als der 172 aber dafür sind die Werbeversprechen noch größer. Laut Sakret steht der KIP für gesunde Wände und gesundes Wohnen. So verstehe zumindest ich die Broschüre „Sakret Kalkputze Für ein gesundes Wohnklima“.
Dann doch lieber einen Kalk-Zementputz. Da bezahle ich als Verbraucher zumindest für das was ich erhalte.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
wohl nur durch vom Vorbesitzer stümperhaft erneuerte Fenster und Fensterbänke hatten wir einige Zeit nach dem Einzug einen Feuchteschaden, d.h. vom Fenster ausgehend zu beiden Seiten bis runter in die gegenüberliegenden Zimmerecken waren die Wände durchfeuchtet und der Putz ließ sich leicht abkratzen. Schimmel hatten wir nicht, auch nicht an der Rauhfasertapete, wohl aufgrund der damals verbauten Materialien oder weil die Vorbesitzer etwas mit der Tapete gemacht haben.
Nachdem die Fenster jetzt nicht mehr in die Ziegelmauer entwässern und Alles sehr gut ausgetrocknet ist, möchte ich das Zimmer in Eigenregie wieder bewohnbar machen. (Der Malermeister und ein Handwerker für Alles den ich da hatte wollten die Außenwände innen mit Gips verputzen und ein Bauunternehmer und ein Architekt wollten sich der Sache nicht annehmen.)
Wände mit Kalkputz oder Kalkstreichputz scheinen mir am sinnvollsten zu sein.
Ein Sperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit gibt’s nur im rechten Teil der Außenwand.
Die sichtbaren punktuellen Mörtelverklebungen mit dem das Heraklit 1967 an die linke Ziegelwand geklebt wurde haben sich von der Ziegelwand gelöst. Der Fugenmörtel dieser Ziegelwand ist oberflächlich sehr sandig und bröselig. Alte Nägel in diesen Fugen sind aber bombenfest.
Die Heraklit Trockenbauwand an der linken Wand möchte ich erhalten, dass heißt die zur Trocknung ausgesägten Teile wieder in das Heraklit und auch an die Ziegelwand kleben. Laut der Rechnung vom Verputzer von 1967 wurden alle Wände und das Heraklit mit reinem Gipsmörtel verputzt. Die Innenwand ist auch noch so verputzt.
Ist dort wo Rost im Gipsmörtelputz durchscheint (wohl von der Armierung) eine weitere Vorbehandlung nötig?
Den nach dem Abtapezieren noch verbliebenen Tapetenkleister ruhig drauflassen oder mit Wasser abwaschen soweit möglich oder abschleifen? Der Gipsmörtel zieht derart Wasser, dass zum Beispiel ein anfeuchten der Tapete zwecks entfernen nicht möglich war. Die Tapete haben wir nur mit einem Heißdampfgerät und Handspachtel synchron runter bekommen.
Die anderen beiden Außenwände scheinen irgendwann einen Kalkzementputz bekommen zu haben. Hier fand ich den gleichen rosafarbenen Putz der Heraklit-und der Innenwand nur noch zwischen Bodenplatte und Außenwand und habe das weiche Material dort komplett circa 15cm tief entfernt. Für mich sieht es so aus, als waren ursprünglich circa 7mm Styroppr zwischen Bodenplatte und Wand.
Beim Verputzen der Eckwand neben der Heraklitwand und der rechten Wand möchte ich die unterste Ziegelreihe unverputzt lassen, damit sich aufsteigende Feuchtigkeit nicht durch den Putz hochziehen kann, falls Sie das auch für sinnvoll halten (ich bin Maschinenbauer und kein Baufachmann), und die Lücke zwischen Boden und Putz mit einer 10cm hohen Fußleiste überbrücken.
Welches Vorgehen empfehlen Sie?
Auch falls Sie keine Zeit finden sollten mir zu antworten: Herzlichen Dank für Ihren Blog. Nach dem Studium von diesem, würde ich wohl zu Klimasan S und Produkten von Hessler greifen.
Mit freundlichen Grüßen
D.
Hallo Herr Robin D.,
Ihre Anfrage kann ich so nicht beantworten. Wenn Sie mir Bilder von den einzelnen Bereichen per Mail zusenden, versuche ich gerne Ihre Fragen zu beantworten.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Abend, wir sind am überlegen unser Schlafzimmer mit Rollkalkputz zu verputzen. Da sind auf AlpenKalkputz gestoßen. Können Sie diesen uns empfehlen?
Hallo Herr Sch.,
Alpenkalk Rollputz kann ich nicht empfehlen. Damit ein Kalkputz als Rollputz funktioniert, müssen Zusätze beigemischt werden. Je nach Hersteller sind die mehr oder weniger gesund.
Welche Zusätze Alpenkalk verwendet kann ich nicht sagen. Die Deklaration bei Alpenkalk ist unterirdisch. Es gibt keine Werte bezüglich der Wasserdampfdurchlässigkeit und ob tatsächlich Kalk enthalten ist und welche Zusätze eingesetzt werden sucht man vergebens.
Fakt ist, der Rollputz von Alpenkalk ist für jeden bauüblichen Untergrund geeignet. Das spricht für Zusätze die ich in einem Kalkputz nicht haben möchte.
Wenn es Kalk-Rollputz sein muss würde ich einen Hersteller wählen der die Inhaltsstoffe angibt.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
unser Handwerker verputzt mit dem Schäfer Kalkputz. Wissen Sie, ob man diesen gefahrlos verwenden kann oder hier Zusatzstoffe vorhanden sind, die gesundheitsschädlich oder aus anderen Gründen nicht gut sind? Wir würden uns über eine kurze Rückmeldung freuen und wenn dieser nicht geeignet ist über eine geeignete Alternative.
LG Patrick
Hallo Herr Patrick,
Ihre Frage kann ich Ihnen nicht beantworten. Seit Schäfer Krusemark zu Baumit gehört ist es schwierig Datenblätter zu den einzelnen Produkten zu finden.
Wenn ich Ihnen sage, dass im ProKalk Grund Zement enthalten ist, ohne dies an Hand von aktuellen Datenblättern belegen zu können, kann das teuer für mich werden. Deshalb empfehle ich Ihnen, lassen Sie sich von Ihrem Verputzer die Sicherheisdatenblätter der einzelnen Produkte geben. Dort finden Sie zumindest ein paar Informationen bezüglich der Inhaltsstoffe. Wenn Sie das Sicherheitsdatenblatt verlangen, muss es Ihnen ausgehändigt werden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
was halten Sie von AlpenKalkputz? Wir wollten diesen u.a. in unserem Schlafzimmer verwenden. Unser Zimmer neigt zu Schimmelbildung und die angebrachten Tapeten sind nicht mehr ansehnlich und werden entfernt. Somit wollten wir auf eine gesündere Alternative umsteigen und haben diesen Rollkalkputz im Internet entdeckt. Für Ihre Antwort danke ich Ihnen im Voraus. Freundliche Grüße aus Waldhessen A.R.
Hallo Frau Alina S.,
ich kann die Produkte von Alpenkalk nicht empfehlen. Damit ein Kalk-Rollputz auf allen Untergründen funktioniert, müssen Zusätze beigemischt werden. Welche das sind erfährt man nicht. Genau genommen kann man noch nicht mal sagen ob im Alpenkalk Rollputz tatsächlich Kalk enthalten ist. Ich finde nirgendwo Angaben darüber.
Fakt ist, wenn es sich um einen Kalk-Rollputz handelt müssen Zusätze enthalten sein. Ob diese gesund sind kann ich nicht sagen.
Wenn Sie bereits Probleme mit Schimmel haben würde ich Produkte einsetzen die alkalisch sind und Feuchtigkeit aufnehmen können. Wenn Sie mir eine Mail schreiben kann ich Ihnen gerne einen Beschichtungsaufbau und passende Materialien empfehlen mit denen Sie das Schimmelproblem in den Griff bekommen
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
ich habe hier in den Kommentaren schon einiges zu weber.cal gelesen. Meist die 174er Variante. Unser Verputzer würde gerne mit weber.cal 286 verputzen. Das Sicherheitsdatenblatt findet man über Google ja direkt, nur werde ich da nicht ganz schlau drauß. Gehe ich richtig in der Annahme, dass dort „nur“ 10 – 20% Löschkalk vorhanden ist und zum Rest nichts gesagt wird oder können Sie mit Ihrer Erfahrung dort mehr erkennen, aus was sich dieser Kalkputz noch zusammensetzt?
Welchen Putz würden Sie aktuell empfehlen?
Beste Grüße
Patrick P.
Hallo Herr Patrick P.,
im Sicherheitsdatenblatt (Stand 11.04.2019) vom Weber.cal 286 finden Sie noch mehr Informationen. Das Produkt enthält auch Konservierungsstoff zum Lagerungsschutz: Gemisch aus: 5-Chlor-2-methyl-2H-isothiazol-3-on und 2-Methyl-2H-isothiazol-3-on.
Weitere Informationen sind auf dem technischen Merkblatt (Stand 29.05.2018). Die
Wasserdampfdurchlässigkeit liegt bei einem Wert von ca. 20 und die Druckfestigkeit wird mit CS II angegeben. Beide Werte sprechen für mich, für die Zugabe hydraulischer Zusätze wie z.B. Zement.
Gegen die Reinheit vom 286 spricht auch die vom Hersteller angegebene Untergrundvorbereitung. Laut Hersteller funktioniert der 286 auf einer Acrylat-Dispersions-Grundierung. Ein natürlicher Kalkputz würde darauf nicht funktionieren.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
vielen Dank für Ihre Information. Dann sollte ich diesen Kalkputz nicht verwenden lassen. Zu welcher Alternative würden Sie raten?
Zusätzlich einmal die Frage, ob Sie schon etwas von BioZell gehört haben und wie Sie zu diesem Produkt stehen, wenn Sie sich damit auskennen, da es sich für mich auch sehr gut anhört und die meisten Erfahrungsberichte im Internet positiv dazu ausfallen.
Beste Grüße
Patrick P.
Hallo Herr P.,
BioZell habe ich mir schon angesehen und als nicht empfehlenswert für meine Kunden eingestuft. Die Inhaltsstoffe passen nicht zu meiner Vorstellung von wohngesunden Baustoffen. Laut Datenblatt enthält der BioZell Crystal Premium: Kalieasserglas, Granulate, Additive, Konservierungsmittel, Silikate, Kristall-Quarzsand. Welche Additive und Konservierungsmittel das sind wird nicht genannt.
Ich empfehle Ihnen die Naturkalkprodukte der Firma Hessler Kalkwerke GmbH.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
mit sehr großem Interesse habe ich ihre Homepage/Kommentare gelesen. Da ich gerade dabei bin, die Renovierung meines Kellers zu planen, verbringe ich gerade viel Zeit damit, hierfür geeignete Materialien/Aufbau zu finden. Mein bis dato bevorzugtes Material wäre ein Luftkalkmörtel zum Verputzen der Kellerwände. Das Haus ist Bj 1939 mit Innenwänden aus Ziegel und Außenwänden aus „mager“ Beton. Bevor ich auf ihre Seite gestoßen bin, hatte ich schon Kontakt mit der Fa. Solubel und liebäugle mit dem Produkt Luftkalkmörtel SP 20 und SP 50®. Leider habe ich bis jetzt noch keinerlei Erfahrung mit reinem Luftkalkmörtel. Liest man ihre Kommentare, so kommt man doch bzgl. der „reinen“ Kalkputze ins Grübeln. Kennen sie das Produkt von Solubel bzw. wäre dieses Produkt ihrer Meinung nach als „reiner“ Luftkalkmörtel geeignet?
Viele Grüße aus dem Schwabenland
W.M.
Hallo Herr Winfried M.,
ich habe mich schon mit den Solubel-Putzen beschäftigt. Ich bin Grundsätzlich nicht so begeistert von Luftkalkputzen, weil diese mit der Zeit an Alkalität verlieren. Zudem stören mich die vielen Zuschläge die Solubel beimischt. Zucker und Protein, auch wenn das natürliche Zugaben sind, halte ich für wenig geeignet in einem Kalkputz.
Wir setzen Kalkputze unter anderem ein um gegen Schimmel vorzubeugen. Funktioniert das auch wenn ich Zucker und Proteine dem Kalkputz beimische?
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Werte Grüße!
Zuvorderst, meinen aufrichtigen Dank für ihre Motiviationen zu diesem Thema!
Ich gestehe, mir schwirrt nämlich schon der Kopf!
Kurz zu meinem Vorhaben:
-1933er ALtbau, Ziegelbau
-Keller auf Streifenfundamenten
-2016 eine Kellerhäfte saniert mit Aushub und Bodenneuaufbau sowie Sandstrahlen der WÄnde (wegen unzähligen Sperrschichten)
Wände unbehandelt gelassen, Mauerwerk sichtbar und offen.
-Keller seitdem komplett trocken und gute Raumluft
Jetzt in 2020:
-2te Kellerhäfte
-ALtersgerechter WOhnraum (1x Bad und 1xWohnzimmer/Küche)
-Bodenaufbau wie gehabt
-Wände sind ebenfalls gesandstrahlt, Mauerwerk liegt frei
(Horizontalsperren funktionieren wieder, nachdem die „Brückenbildung“ des vorherigen Putz entfernt ist)
Nun möchte meine Schwiegermutter aber ungerne das Mauerwerk „Natur“ belassen.
Hierfür bin ich über das Thema „Weißkalkputz“ gestolpert.
Grundsätzlich kann ich die Eigenschaften verstehen und bin sogar davon angetan.
Geliebäugelt habe ich mit dem Grundputz von Haga.
Und da ich jetzt in der Auswahl bin, welchen Weißkalk ich nehmen sollte, bin ich über ihre Seite gestolpert 🙂
Ich benötige eine Putzschicht die je nach Position zw. 1-4cm Dicke aufweisen wird, und die Endschicht dachte ich momentan an Sumpfkalkfarbe in Fresko.
Verbleibt meine bittende Frage…“Wie behelfe ich mir nun mit diesen Informationen?“
Lieben Gruß aus Falkensee
Tom
Hallo Herr Tom,
Haga wäre nicht mein Hersteller. Bei den Grundputzen ist Gräfix im Sack und bei den Oberputzen muss man sehr genau prüfen was man erhält. Für mich sind die im Marketing besser als in den Produkten. Wenn Sie die Werbebroschüre „Schweizer Biokalk“ kritisch prüfen werden Sie verstehen, was ich meine.
Deshalb empfehle ich Ihnen die Produkte von Hessler Kalkwerke GmbH. Als Grundputz den HP 9 oder HP 9 L, mehrlagig aufgebracht.
Als Oberputz den HP 90. Den Grundputz direkt zu streichen ist nicht empfehlenswert. Bei der Trocknung, gerade bei solch großen Schichtstärken, kann es zu Trocknungsrissen kommen. Diese werden mit dem Oberputz geschlossen. Zudem erhalten Sie mit dem Oberputz deutlich schönere Oberflächen und müssen nicht mehr streichen.
Wenn Sie mehr Informationen bezüglich Beschichtungsaufbau und Verarbeitung der einzelnen Materialien benötigen, dürfen Sie mich gerne persönlich anschreiben.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist, ich überwache als Sachbearbeiter eines Baumates den Neubau eines Kindergartens und möchte dabei einen „sauberen“ Kalkputz für innen und einen geeigneten Kalk(Zement)putz für außen verwenden lassen. Die Daten der Ziegel Außenwand:, Leichthochlochziegel Planziegel, hochwärmedämmend nach Zulassung, Festigkeitsklasse 12, Rohdichteklasse 0,9, Mauerwerksdicke 42,5 cm, Dünnbettmörtel DM DIN 18580 oder DIN 20000-412 in Verbindung mit DIN EN 998-2, Wärmeleitfähigkeit Lambda R 0,09 W/(mK), 14 DF und Daten Innenwand: Mauerziegel Planziegel, DIN 105-6 oder nach Zulassung, Festigkeitsklasse 20, Rohdichteklasse 1,4, Mauerwerksdicke 24 cm, Dünnbettmörtel DM DIN 18580 oder DIN 20000-412 in Verbindung mit DIN EN 998-2, Wärmeleitfähigkeit Lambda R 0,58 W/(mK), 10 DF…. Was würden sie an Werten/Forderungen empfehlen, damit ich mit einer produktneutralen Ausschreibung das gewünschte bekomme. Danke für Ihre Hilfe. MFG OB.
Hallo Herr O. B.,
bei der Fassade würde ich auf eine rein minaralische Putzausführung, natürlich zum Mauerstein passend, bestehen. Wichtig ist, dass auch der Leichtzuschlag mineralisch ist. Dazu noch einen mineralischen Oberputz und eine Mineralfarbe, frei von Lösemitteln, Bioziden und Konservierungsstoffen.
Beim Innenputz kann man dies noch ein wenig genauer festlegen.
Grundputz: NHL Naturkalk-Leich-Grundputz, zementfrei sowie frei von synthetischen Bindemitteln und Konservierungsstoffen, Mörtelgruppe CS I nach DIN EN 998-1, Diffusionswiderstandszahl μ = 6
Oberputz: NHL Naturkalk-Edelputz, zementfrei sowie frei von synthetischen Bindemitteln und Konservierungsstoffen, Körnung 0,5 mm, Farbton natur oder hell abegtönt (so spart man sich den Anstrich).
Gerne kann ich mir die Ausschreibung für ansehen und prüfen ob alle für Kalkputze notwendigen Arbeitsschritte enthalten sind.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
ich baue ein altes Bauernhaus um und bin nun, nach dem Lesen Ihres Blogs nicht sicher, ob ich auf dem richtigen Weg bin.
Im hinteren, nach Norden gerichteten Teil des Hauses, das aus Bruchstein gebaut ist, liegen zwei Räume, einmal Badezimmer, einmal Schlafzimmer.
In beiden Räumen soll Lehmputz an die Wand.
Dazu hat mein Verputzer nun Zement Vorspritzer aufgetragen.Ich möchte nun im Schlafzimmer mit Lehm weitermachen, im Badezimmer mit Kalkzementputz, dann außerhalb der Fliesen mit Lehmputz weitermachen.
Ist das ein sinnvoller Aufbau und kommt trotz Zement Vorspritzer der feuchtregulierende Nutzen des Lehms zustande?
Vielen Dank!
LK
Hallo L. K.,
wenn Ihr Mauerwerk trocken ist und bleibt dann passt das mit dem Vorspritzer und auch mit dem Lehm. Bei Feuchtem Mauerwerk würde ich den Vorspritzer aus den Fugen entfernen und anstelle von Lehm, Kalkputz verwenden.
Lehm ist ein super Baustoff aber bei zu viel Feuchtigkeit neigt er zur Schimmelbildung. Deshalb verarbeiten wir im Badezimmer, über den Fliesen, Kalkputze.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Abend,
wir haben einen Altbau von 1897. Wir verputzen unser Haus mit dem Rotkalkputz von Knauf und streichen diesen mit der Kalkfarbe von Kreidezeit. Wir verwenden keinen Oberputz. Ist dies ein gescheiter Putz?
Hallo Herr Pierre B.,
ob der Knauf Rotkalk ein „gescheiter“ Putz ist kann ich Ihnen nicht beantworten. Das hängt davon ab, welche Anforderungen Sie an den Putz stellen?
Für mich und meine Kunden wäre der Rotkalk nicht das richtige Produkt. Uns ist ein Kalkputz ohne Zement und chemische Zusatzmittel wichtig. Der Rotkalk enthält fast so viel Zement wie Kalkhydrat und dazu noch Wasserrückhaltemittel, Verarbeitungsmitteln, Luftporenbildnern und Haftmittel. Wenn wir Kalkputze verwenden steht die Wohngesundheit und Nachhaltigkeit im Vordergrund. Der Rotkalk wird unseren Ansprüchen auf Grund der Inhaltsstoffe nicht gerecht und deshalb ist das nicht unser Produkt.
Ihren zweiten Kommentar mir derselben Fragestellung werde ich nicht veröffentlichen. Das wäre für unsere Leser langweilig.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag Herr Engist
Ich bin zufällig aug diese Seite gestoßen und bräuchte -ihren Rat.
Mein Haus ist von ca.1880 und besteht aus Ziegelsteinen. Die Fugen außen sind im Sockelbereich großflächig nicht mehr vorhanden. Mir wurde seitens Raiffeisen ein Trass Zement Mörtel empfohlen. Nach meinen Recherchen wäre aber ein Luft Kalk Mörtel die richtige Wahl. Können Sie das bestätigen und mir eventuell sogar einen Hersteller nennen? Vielen Dank für Ihre Antwort.
Viele Grüße aus Muggensturm, T. B.
Hallo Herr T. B.,
im Sockelbereich einen reinen Kalkmörtel zu verwenden halte ich für nicht sehr sinnvoll. In der Regel sind solche Mörtel nicht hydrophobiert.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo,
Ihre Auflistung hat mir schon sehr weitergeholfen und ich stehe bereits in Kontakt mit den von Ihnen empfohlenen Hessler Putzwerken, mich würde lediglich noch interessieren, was Sie zu meinem zweiten Favoriten, Aerodurit, sagen. Den Rotkalk, den ich eigentlich für mein Haus (1900 baujahr, 38er Vollziegel, Originalputz bleibt als unterste Schicht erhalten) wollte habe ich bereits gestrichen.
Ich Danke für das Teilen Ihrer Meinungen und Erfahrungen.
Hallo Herr Max F.,
freut mich wenn Ihnen meine Beiträge helfen konnten. Zu Aerodurit kann ich Ihnen nicht wirklich etwas sagen. Was die als Kalkputz anbieten begeistert mich nicht wirklich. Der KP 2060 enthält 1 – 15% Kalkhydrat und Zusatzstoffe die nicht genannt werden. Zudem wird bezüglich der Wasserdampfdurchlässigkeit kein Wert genannt.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Morgen Herr Engist,
Hatte ja schon mal hier geschrieben bzgl. Wandaufbau. Dieser sieht mittlerweile wie folgt aus:
Fachwerķwände: Hp9 als Grundputz
Hp14 mit Gewebe
Und weil Material übrig war und es wirklich gut aussieht Hp14 gefilzt.
Vereinzelte Zwischenwände aus GKP ebenfalls HP14 mit Gewebe und anschließend HP14 gefilzt.
Decken sind mit GKP abgehängt, gespachtelt und mit vorpigmentierter Glattfließtapete versehen.
Die Fugen zwischen putz und Fenster, sowie Putz und Decke werden mit Acryl fein ausgefugt.
Jetzt geht es mir um den Anstrich. Alles soll weiß werden. Für die Wände dachte ich da an HP9100 Sumpfkalkfarbe. Hebt diese auch auf der Vließtapete? Dann hätte ich garantiert den gleichen Farbton. Oder sollte ich hier dann eher auf eine Silikatfarbe gehen?
Was mich auch noch interessiert. Muss für die Sumpfkalkfarbe ebenfalls die Sinterschicht vom HP14 entfernt werden? Oder ist das nur bei Silikatfarben notwendig?
Oder was würden sie hier vorschlagen um möglichst gleichmäßiges weiß an Decke und Wände herzustellen.
Viele Grüße
Hallo Herr Gunnar M.,
beim HP 14 handelt es sich um einen Kalk-Haftputz mit dem Zusatz Essigsäurevinylacetat. Ist zwar nur in geringen Mengen enthalten und bisher hat noch keiner meiner Kunden darauf reagiert. Würde das ganze aber doch mit einen Naturkalk-Oberputz abdecken. Freut mich aber dass Sie zufrieden sind und für sich eine günstige Lösung gefunden haben. Über ein paar Bilder würde ich mich freuen.
Die GK-Flächen sollten Sie zuvor mit dem Biogrund grundieren. Den HP 14 direkt auf die Gipsplatten aufbringen funktioniert langfristig nicht.
Auf Kalkputz können Sie Sumpfkalkfarbe einsetzen. Auf Vliestapete eher eine Silikatfarbe.
Sinterschichten sind bei nachfolgenden Beschichtungen immer zu entfernen. Auf dem HP 14 sollte diese allerdings nicht so stark ausgeprägt sein. Leider habe ich keine Erfahrung mit gefilztem HP 14 und kann Ihnen deshalb nicht genau sagen wie Sie vorgehen sollen. Wenn der Untergrund kreidet oder glänzt müssen Sie vor dem Anstrich etwas dagegen unternehmen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
Durch ihren Blog bin ich auf die Kessler Kalkwerke gestossen und bin sehr zufrieden damit. Vielen Dank dafür.
Nun haben wir das Problem, dass unsere Garage feucht ist. es handelt sich um eine Gemauerte Garage aus Kalk Sandstein. Den alten Putz haben wir komplett runter geschlagen. Wir wollten nun mit Sanierputz neu verputzen. Allerdings ließt man auch dass ggf. Kalkputzmörtel die bessere alternative wäre. Wir werden auch die Garage von außen neu abdichten und zusätzliche Entlüftungen einbauen. Allerdings denke ich, dass die Garage auf Grund ihres alters und Bauart nie 100% trocken sein wird. Können sie mir einen Putz empfehlen?
Hallo Herr Andre K.,
es freut mich, dass Sie mit den Produkten von Hessler zufrieden sind.
Als Sanierputz empfehle ich den HP 9 SL von Hessler oder den Klimasan S von Klimasan. Beide funktionieren sehr gut. Einen Kalk-Zementputz würde ich auf feuchtem Mauerwerk nicht einsetzen. Kalk-Sanierputz entzieht dem Mauerwerk Feuchtigkeit, ein Kalk-Zementputz kann das nicht. Zudem kommt es auf KZ-Putz eher zu Ausblühungen als auf einem Sanierputz.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist, mit großer Neugier verfolge ich Ihren Blog und habe versucht auf meine Fragen passende Antworten zu finden. Aber sehr gerne möchte ich Sie zu unserer Problematik um Rat fragen. Wir haben ein Haus erworben, Baujahr 1910 Grundmauern aus Granit, ab Erdgeschoss Ziegelbauweise. Es stieg scheinbar seit vielen Jahren Feuchtigkeit aus dem Keller bis ins Erdgeschoss (Sockelbereich). Der Keller wird nun von einer Firma saniert. Ich habe alle Wände von alten Farbschichten und losen bzw. feuchten Putz befreit und möchte unbedingt mit Kalkputz arbeiten. Kann ich den Altputz überputzen? Was für Grundierung ist nötig und wie sieht der Putzaufbau an den Stellen aus wo die Ziegelsteine sichtbar sind? Wie kann ich mit Anstrichen nach dem verputzen verfahren. Kann ich den Kalkputz selber verarbeiten (Bin gelernte Malerin und schon viele Jahre nicht mehr in dem Beruf tätig, aber total motiviert! 🙂 Sehr sehr viele Fragen von mir! Ich bedanke mich vorab bei Ihnen.
Hallo Frau Juliane Sch.,
um Ihnen weiterzuhelfen benötige ich mehr Informationen.
Wie wird der Keller saniert? Handelt es sich beim Altputz um Kalk- oder Kalkzementputz? Wie stark sandet der Altputz?
Wenn Feuchtigkeit und verschiedene Untergründe im Spiel sind, möchte ich erst dann etwas zum Beschichtungsaufbau sagen, wenn all meine Fragen beantwortet wurden. Ich empfehle Ihnen daher mir eine Mail zu schreiben, die Untergründe genauer zu beschreiben und am besten noch ein paar Bilder anzuhängen. Dann werde ich gerne die nötigen Materialien nennen und Ihnen sagen wie diese verarbeitet werden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
vielen Dank für Ihre tolle Arbeit. Ohne Ihre Infos hätte ich nicht die Feuchten Wände in meinen Altbau von 1886 so gut in den Griff bekommen.
Allerdings fehlt mir noch eine Info.
Wir haben auf den Kalk Grundputz HP9 den HP910 aufgetragen.
Welche Kalkfarbe würden Sie uns nun empfehlen?
Beste Grüße
K. Jan
Hallo Herr Jan K.,
das freut mich.
Wichtig ist, trotz Kalkputz die Ursache vom Feuchteeintritt zu beheben. Zudem ist bei feuchten Wänden oft ein Kalk-Entfeuchtungsputz die bessere Wahl. Der HP 9 SL funktioniert langfristig besser als der HP 9.
Als Anstrich empfehle ich Ihnen die Sumpfkalkfarbe von Hessler.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Wir sind gerade zufällig auf ihre Seite gestoßen und hoffen auf ihre Hilfe. Wir bauen ein neues Haus und haben im Vertrag stehen, dass der Innenputz als Kalkputz ausgeführt wird. Nun ist der Putz drin und er ist grau. Das kommt uns komisch vor. Deshalb haben wir das Datenblatt angefordert. Es handelt sich um den Quarzolith K64 Kalkputz. Können sie uns sagen, ob es tatsächlich ein Kalkputz ist und warum dieser aber dann grau ist??
Hallo Frau Nadine,
laut gesetzlicher Definition handelt es sich beim Quarzolith K64 um einen Kalkputz. Ich persönlich sehe das ein wenig anders. Die von Hersteller angegebenen Werte entsprechen eher einem Kalk-Zementputz.
Der K64 wird laut „Technischer Information 6/2017“ in die Mörtelguppe CS II eingestuft und ist z. B. auch als Untergrund für Fliesen geeignet. Laut Leistungserklärung Nr. LE-100067_GP liegt die Wasserdampfdurchlässigkeit bei einem Wert von ca. 25. Zudem werden die tatsächlich enthaltenen Inhaltsstoffe vom Hersteller nicht genannt.
Ich wäre nicht bereit mir den Quarzolith K64 als Kalkputz verkaufen zu lassen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo,
Ich habe ihren Artikel und viele Kommentare aufmerksam gelesen. Nun weiß ich zwar das Kalkputz nicht gleich Kalkputz ist, aber trotzdem habe ich für mein Projekt noch einige Fragen.
Mein Keller (BJ.1934) hat an einigen Stellen starken Salpeterbefall. An diesen Stellen platzt der Putz ab. Die Luftfeuchtigkeit ist auch entsprechend hoch.
Verstärkt wurde das Problem durch die Holzverkleidung im gesamten Keller.
Ich wollte nun den alten Putz entfernen (evtl. das Mauerwerk mit Salpeterentferner bearbeiten), Dichtschlämme, Kalkgrundputz und anschließend noch einen Kalk-Feinputz auftragen.
Und letztendlich mit einer Kalkfarbe streichen.
Verträgt sich Dichtschlämme und Kalkputz? Haben Sie eventuell noch Materialvorschläge?
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Stefan
Hallo Herr Stefan E.,
eine Dichtschlämme im Innenbereich löst Ihr Problem nicht. Langfristig wird das nicht funktionieren. Besser wäre es die Ursache im Außenbereich zu beheben.
Auch mit einem Kalk-Grundputz werden Sie nicht lange Freude haben. Die kapillare Leitfähigkeit lässt auch auf einem Naturkalkputz Ausblühungen entstehen. Besser wäre ein Kalk-Sanierputz. Durch die hohe Porosität und Wasserdampfdurchlässigkeit bei gleichzeitig erheblich verminderter kapillarer Leitfähigkeit ist der Kalk-Sanierputz besser geeignet als der reine Kalkputz. Aufgrund des hohen Porenvolumens speichert Kalk-Sanierputz in hohem Maße auskristallisierte Salze, ohne dabei selbst größeren Schaden zu nehmen. Und die geringe kapillare Leitfähigkeit sorgt dafür, dass trotz der „Schwammwirkung“ der Salze, von außen deutlich weniger Wasser in das Mauerwerk eindringt.
Alternativ bietet Ziakosal Zusätze an die, in Kalkputz gemischt, die Eigenschaften ähnlich einem Sanierputz verändern sollen.
Kalk-Sanierputz funktioniert aber nur dann wirklich gut, wenn die aufgenommene Feuchtigkeit an die Raumluft abgegeben werden kann. Deshalb müssen Sie einen Weg finden, feuchte Luft abzuführen. Regelmäßiges lüften oder eine Lüftungsanlage können dabei helfen.
Wenn Sie mir eine Mail schreiben mit ein paar Bilder von den Untergründen kann ich Ihnen mehr zum Beschichtungsaufbau und den entsprechenden Materialien sagen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
ich hoffe Sie können mir helfen.
Wir haben einen Altbau Bj. 1960 erworben und wollen den alten Kalk Zementputz glätten, zuerst dachte ich an Spachtelmasse auf Gipsbasis.
Online habe ich einiges über Kalkglätte gelesen und denke das es die bessere Möglichkeit ist den alten Putz zu glätten.
Meine Frage dazu ist, wird die Kalkglätte nach der Trocknung richtig fest und kann ich sie tapezieren?
Danke für ihre Bemühungen.
Mit freundlichen Grüßen
Toni
Hallo Herr Toni N.,
ich verstehe Ihr Vorhaben nicht ganz. Warum möchten Sie mit Kalkglätte arbeiten, wenn dann eine Tapete drüber soll? Das ist wie E-Auto fahren und zum laden einen Diesel-Generator verwenden.
Damit Sie auf die Kalkglätte eine Tapete kleben können, müssen Sie mit einer Grundierung die Saugfähigkeit reduzieren. Dazu wird in der Regel eine Dispersionsgrundierung eingesetzt. Dann wird ein Leim verwendet der aus Stärke und Zellulose besteht. Das bedeutet, mit der Grundierung wird die Diffusionsfähigkeit und mit dem Kleister die Alkalität vernichtet.
Welchen Sinn macht dann die Kalkglätte?
Wenn Ihnen wohngesund wichtig ist würde ich auf Tapeten verzichten und mit einem natürlichen Kalk-Oberputz arbeiten.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Danke, für die schnelle Antwort.
Wir wollen tapezieren, es geht mir darum den vorhandenen Putz zu glätten.
Da ich mit Grundierung und Leim die Vorteile der Kalkglätte zerstöre, kann ich doch mit Gipsglätte arbeiten.
Mit freundlichen Grüßen Toni
Hallo Herr Torsten N.,
ich wünsche Ihnen alles Gute und gutes Gelingen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
da ich Lieferant für Additive und Zusatzstoffe bin, kenne ich mich in den Formulierung naturgemäß recht gut aus. Viele Hersteller versuchen mit dem Zementanteil die vom (Mainstream-)Kunden gewünschte Verarbeitbrakeit, Abbindegeschwindigkeit und Festigkeitsentwicklung zu erzielen. Das ist ja mit reinem Kalk so nicht möglich.
Höhere Festigkeiten in Kalksystemen erzielten ja schon die Römer mit Puzzolanen. Metakaolin ist das am schnellsten reagierende unter ihnen.
Ich denke das passt zum Thema. Daher erlauben Sie mir vielleicht in eigener Sache zu erwähnen, dass Metakaolin mein Kerngeschäft ist und ich ein breites Portfolio für die unterschiedlichsten Mörtelanwendungen führe.
Derzeit entwickele ich zusammen mit einigen Kunden zementfreie Putze auf Basis von Kalkhydrat und Metakaolin. Dadurch erhalten wir die Vorteile des reinen Kalkes, wogegen wir genannte Nachteile korrigieren können.
Metakaolin ist damit auch eine Empfehlung für alle Restauratoren und Kalkfans, die sich schnellere Abbindezeiten und höhere Festigkeiten wünschen, ohne auf den natürlichen Ursprung der Rohstoffe zu verzichten.
Richtig ist auch, dass die meisten Hersteller chemische Additive einsetzen, um die Verarbeitungseigenschaften im Sinne des (Mainstream-)Kunden einzustellen. Auf einige ist schwer zu verzichten. Z.B. benötigen die Mörtel einen Wasserspeicher (Methylcellulose), um zu reagieren und Rheologieadditive (z.B. Stärkeether) für die Standfestigkeit.
Es gibt natürliche (teils teure) Alternativen, wie aktivierte Bentonite, die ich persönlich auch bevorzuge.
Um den Wasseranspruch zu senken, kann man auf sphärische Feinstfüllstoffe setzen und so Fließmittel (wie Melamin/Naphtalin-Formaldehyd-Kondensat-Harze)reduzieren oder ersetzen.
Als Luftporenbildner eignen sich auch viele natürliche Seifen bzw. auf Basis natürlicher Rohstoffe, wie Natriumoleat. Allerdings sind die Dosierungen andere und schwerer einzustellen.
Der Großteil der Industrie bedient sich der klassischen (billigen) und bestens erprobten Additive, um möglichst einfach zu händelnde Produkte zu geringen Kosten auf den Markt zu bringen.
Da ist auch der Kunde gefragt mit seiner Nachfrage zu lenken. Daher freue ich mich Ihre Aufklärungsarbeit, wobei ich nicht ganz so viel bösen Willen unterstellen würde, eher Unwissenheit, Ignoranz und/oder Kostendruck.
Ihre Empfehlungen bzgl. Klimasan-Perlit und Hessler Kalkwerke teile ich, wobei mir auch andere bekannt sind, die sich in dieser Hinsicht sehr viel Mühe geben. Das Interesse an nachhaltigeren Lösungen wächst insgesamt in der Trockenmörtelindustrie.
Das hat auch mit hartnäckigen Fragen von Kunden zu tun.
Viel Erfolg bei Ihrer Arbeit, gute Geschäfte und beste Grüße
Ralf-Gorden T.
Hallo Herr Ralf-Gorden T.,
vielen Dank für Ihren Kommentar. Ich kann Ihnen in vielen Bereichen leider nicht zustimmen. Liegt aber nicht daran, dass Ihre Aussagen nicht stimmen sondern an der anderen Sichtweise.
Wenn Sie von Kunden sprechen meinen Sie den Hersteller oder Verarbeiter. Wenn ich von Kunden (Verbraucher) spreche meine ich den Bauherren. Deshalb sind die Bedürfnisse meiner Kunden anders als die Ihrer Kunden.
Meine Kunden möchten günstige Produkte damit diese sich wohngesunde Baustoffe leisten können.
Ihre Kunden (Hersteller) möchten möglichst günstig Produzieren um die Gewinne zu steigern. Oder warum kostet ein Putz, sobald Kalkputz draufsteht, mehr als ein identischer Putz der als Kalk-Zementputz verkauft wird?
Meine Kunden wünschen möglichst natürliche Baustoffe, ohne chemische Zusätze. Ihre Kunden (Verarbeiter) wünschen Produkte bei denen man nicht nachdenken muss und die auf jedem Untergrund funktionieren.
Fakt ist, solange es keine gesetzlich vorgeschriebene Volldeklaration gibt wird der Verbraucher getäuscht und entmündigt. Der Verbraucher hat fast keine Chance zu erkennen was in Baustoffen enthalten ist und welche tatsächlich wohngesund sind.
Es spricht nichts gegen Zusätze, wenn der Verbraucher informiert wird und selbst entscheiden kann ob er diese haben möchte. Mich ärgert diese Fremdbestimmung. Die Industrie entscheidet welche Stoffe mich umgeben und hält es noch nicht mal für nötig mir das zu sagen.
Die kommenden Jahre werden uns vor große Herausforderungen stellen die aber sicher nicht durch die Industrie gelöst werden. Umweltverschmutzung, Klimaerwärmung, Müll-Entsorgung, Gentechnologie und KI werden unser Leben in einer weiße verändern wie wir uns das heute nur schwer vorstellen können. Schuld daran ist die Industrie.
Deshalb fehlt mir das Verständnis, wenn es um die Zugabe von Additiven und Co. geht, auch wenn ich Ihre Sichtweise nachvollziehen kann.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrem Vorhaben. Wenn Ihr Putz fertig ist werden wir diesen gerne testen und darüber berichten.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Ich beschäftige mich seit ca. drei Jahren mit Kalkputz. Als fachfremder Handwerksmeister bin ich kein Profi, aber mein Interesse und meine Neugierde und meine handwerkliche Affinität haben mich sehr tief in das Thema hineintreiben lassen, tiefer als viele der selbsternannten Experten.
Mein Fazit: Die Alten waren bestimmt nicht blöd, die moderne Baustoff-Industrie ist aber auch sehr schlau.
Um als Endkunde die richtige Entscheidung zu treffen muss man sich einfach nur überlegen, was man letztendlich selbst möchte, mit wem man es zu tun hat und in welcher Zeit man sich befindet. Dann wird die Entscheidung zum Kinderspiel.
Es gilt Folgendes zu beachten und zu verstehen. Jahrhunderte an empirischen Erfahrungen, gepaart mit handwerklichen Können, welches an die nur regional verfügbaren, gesundheitlich absolut unbedenklichen Materialen gekoppelt war, ist nahezu ausgestorben. Es gibt nur wenige echte Fachbetriebe, die örtlichen Quellen für Kalk, Lehm, etc. sind verschwunden. Früher war es ganz normal, dass jede Baustelle eine eigene Kalkgrube hatte, weil es schlicht und einfach damals die beste und ökonomischste Lösung war, um nur ein Beispiel zu nennen. Oder früher dauerte auch alles eine gefühlte Ewigkeit! …weil es die Umstände es eben nicht anders zuließen. Die Pferdekutsche, die den Branntkalk auf die Baustelle lieferte, brauchte seine Zeit. Aber, ohne es zu wissen, haben die Alten alles richtig gemacht: Sie arbeiten nachhaltig, ökologisch, im Sinne der damaligen Zeit auch ökonomisch. Alles nur nostalgisches Bla, Bla, Bla? Ja gut – OK – ich höre schon auf damit.
Ja, das passt definitiv nicht mehr in die heutige Zeit des scheinbar ungebremsten Wirtschaftswachstums hinein, aber es sei noch als Letztes bemerkt, dass Zuletztgenanntes dem auch zum Opfer fiel. Jetzt höre ich wirklich auf, über die guten alten Zeiten zu schreiben. Bin eigentlich selbst noch zu jung dafür.
Denn jemand anderes blüht dem entgegen seit dem vorletzten Jahrhundert so richtig auf: die Industrie. Es ging ihr noch nie so gut wie heute. Aber mal ehrlich: Das hat sie sich auch regelrecht verdient. Die Baustoff-Industrie z.B. verfolgt ihre Interessen gnadenlos, hoch intelligent und unermüdlich. Es gibt dort keinen Feierabend, sondern nur weiter, weiter, weiter. Es wird produziert, optimiert, aufgekauft, abgestoßen, zusammengelegt, getrennt – einfach perfekt. Wo ein kleiner Cent zu verdienen ist, wird das auch umgesetzt. Der (Mainstream-)Kunde verlangt etwas, wir setzen es um. Momentan wächst das Interesse an nachhaltigeren Lösungen, wegen den Kunden mit hartnäckigen Fragen, wir passen uns an. Unser Ziel ist es maximale Gewinne zu erzielen, diese weiter bis ins Unermessliche zu steigern. Das ist erlaubt und gut so! Nur darüber reden wollen wir nicht, müssen wir ja auch nicht.
Der kleine Handwerker kann nur zuschauen, was um ihn herum passiert. Er darf sich nicht beschweren, denn das obige lässt unser System so zu, das ist legitim. Ganz am Ende betrachtet, muss dieses Wachstumsstreben wohl auch demokratisch legitimiert sein worden, oder war da noch was Anderes?
Aber wenn unser System und unsere Industrie etwas so aus dem Gleichgewicht reißt, hat das denn überhaupt keine Folgen? Nun ja, das ist auch ganz einfach erklärt. Wenn jemand satte Gewinne macht, muss jemand anders satte Verluste machen und das kann auch in der Zukunft liegen – eine Art Energieerhaltungsgesetz auf Metaebene. Zu esoterisch, zu abgefahren? Ja gut, ich hör‘ schon wieder auf damit.
Zurück zu den Fakten. Wenn ein Kunde fragt: „Was kostet das?“, dann bekommt er in der Regel einen jetzt zu zahlenden Betrag genannt, aber ein endgültiger Preis kann nicht genannt werden. Im endgültigen Preis steckt einmal der Betrag, den der Kunde jetzt sofort zu zahlen hat und zuzüglich einem versteckten Preis, der erst in der Zukunft aufschlägt. Verstehen Sie nicht? Na ganz einfach: Industrieprodukte der heutigen Generation haben schlichtweg immense versteckte Folgekosten, wie z.B. spätere Entsorgungskosten, Krankheitskosten, etc. welche wir dann alle und unsere Nachfahren für das jeweilige Produkt in der Zukunft noch (nach-) bezahlen müssen.
Das uns Verbrauchern dies nicht so auffällt, gibt zum Beispiel die Baustoff-Industrie diejenigen Komponenten (Additive, Kunststoffe und giftigen Helferlein), welche diese späten Folgekosten verursachen werden, einfach nicht mit an. Ganz nach dem Motto: Erstmal nur für das zahlen, was auch darauf steht. Was nicht deklariert ist, wird in der Zukunft bezahlt. Sagt keiner laut, aber das ist letztendlich ein Kredit, den Sie von Ihren späten Nachfahren bereits heute bekommen und niemals zurückzahlen müssen. Die zahlen das dann für Sie – kein Problem! Kein Problem?
Der kleine, arme (Mainstream)-Kunde wird damit offiziell gar nicht getäuscht. Denn das ist alles legitim, denn in dieser Branche ist eine Volldeklaration nicht vorgeschrieben, sondern freiwillig.
Ich merke, ich schweife ab. Also zurück zum Thema mit einer kurzen Zusammenfassung: Die Industrie stellt permanent kostengünstigere Produkte her, deklariert diese unvollständig und als Verbesserung, verkauft sie dann zu höheren Preisen als bisher inkl. routinemäßigen Preiserhöhungen und verschweigt versteckte Kosten, die erst in der Zukunft anfallen. Genial! Gewinne über Gewinne, das einzige was irgendwie mitfinanziert werden muss, sind die Kosten für Verschlimmbesserungen, auch als Neuentwicklungen bekannt, aber das scheint ja in den letzten zwei Jahrhunderten branchenübergreifend gut geklappt zu haben.
Die Industrie ist einfach hochintelligent (im Ausschlachten der Welt)
Ach gäbe es sie noch, die guten alten regionalen Baustoff-Versorger in Familienbesitz (Lehm- und Kiesgruben, Kalksteinbrüche, etc.), sie wären heute unschlagbar günstig. Hier ist auch der Zeitpunkt gekommen für die Abgrenzung zum reinen Handwerk aus guter alter Zeit, das keine Industrieprodukte einsetzt. Dort entstehen die Kosten unmittelbar. Man sah und spürte wie alles mühsam, zeitraubend und aufwändig erstellt wurde. Mit dem Bezahlen eines fertigen Endproduktes war ökologisch und ökonomisch alles abgegolten – Ein wahrhaftig gutes Gefühl und Transparenz sind hier die passenden Schlagwörter für ehrliches Handwerk.
Aber ein kleiner Hoffnungsschimmer: Ein paar gibt es noch! Handwerker, die es schaffen an den alten, jahrhundertelang bewährten vorindustriellen Grundprinzipien und gesunden Materialien festzuhalten und gleichzeitig am Markt zu bestehen. Deren Kalkputz kristallisiert auch nicht schneller, aber vieles rundherum ist verbessert. So können Sie mit Ihrem Einkommen gerad so auskommen und als letzte Vertreter echten Handwerks Kunden glücklich und zufrieden machen. Deren Preis-Leistung wird bereits heute besser sein, als alles andere und zudem ohne Folgekosten für die Zukunft.
Für Endkunden die an dieser Stelle angekommen sind, wünsche ich die richtige Entscheidung nun treffen zu können, ohne ein konkretes Produkt genannt zu haben. Hinweis: Das gute liegt meist so nah…
Hallo Herr Franz Sch.,
vielen Dank für Ihren Kommentar. Sie haben die aktuelle Situation sehr gut auf den Punkt gebracht.
Es ist an der Zeit mehr zu tun als nur leise aufzuklären. Mit Pauken und Trompeten muss gegen die Industrie vorgegangen werden. Wenn wir dies nicht tun bleibt am Ende nichts mehr übrig wofür es sich lohnt zu kämpfen.
Ich habe eine Petition verfasst zum Thema Volldeklaration, die abgelehnt wurde. Habe alle möglichen Regierungsstellen angeschrieben um auf den Baustoffbetrug der Industrie hinzuweisen, ohne nennenswerten Erfolg. Zudem habe die letzten 5 Jahre deutlich über 10.000 Mails und Anrufe zum Thema Kalk beantwortet. Unterm Strich konnte ich so aber nur ein paar Hundert Menschen davor bewahren sich den Industriemüll an die Wände schmieren zu lassen.
Das ist mir alles zu wenig. Ich bin fest davon überzeugt, mehr für unsere Zukunft tun zu können als das bisherige. Aktuell suchen wir die größten und lautesten Pauken und Trompeten die wir kriegen können. Wenn wir diese haben brauchen wir Menschen die diese spielen.
Wir müssen einstehen für unser im Grundgesetzt verbrieftes Recht auf Gesundheit und den Erhalt natürlicher Lebensgrundlagen für künftige Generationen. Eine Volldeklaration aller Inhaltsstoffe wäre ein erster kleiner Schritt in die richtige Richtung.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
zu Ihrem Kommentar vom 14. Juli: Wir haben unser Kinderzimmer mit Kalkputz „optimieren“ lassen: Kalk-Haftunggrund eines Öko-Herstellers auf Gipsputz darauf einen reinen Kalk-Oberputz. Im Haftgrund ist auch Vinylacetat enthalten.
Leider hat sich ein süsslicher Geruch eingestellt, der auch nach Monaten nicht verflogen ist. Bei den hohen Temperaturen wurde der Geruch sogar extrem stark (aber nicht unangenehm, eher wie ein Parfum). Eine baubiologische Untersuchung hat jetzt Acetaldehyd und Essigsäure gefunden, beides sind wohl Abbauprodukte, wenn Vinylacetat mit Kalk reagiert. Nur warum es das tut, kann uns keiner sagen. Auch nicht, wie lange so was andauern kann.
Da man Acetaldehyd nicht unbedingt einatmen sollte, werden wir wohl nicht drum herum kommen, den ganzen (und teuren) Putz wieder abtragen zu lassen. Vor allem wird das in einer bewohnten Wohnung wohl eine riesige Stauberei.
Hatten Sie so was schon mal gehört und gibt es vielleicht Lösungen, den Putz noch zu retten?
Herzlichen Dank
eine verzweifelte junge Familie mit einem seit Wochen unbegehbaren Kinderzimmer
Hallo Herr Raoul K.,
damit ein Kalkputz, z. B. auf einem Gipsputz funktioniert, müssen Zusätze beigemischt werden. Unter anderem kann dies auch Vinylacetat sein. Die Alternative wäre den Gipsputz zu entfernen was aber aus Kostengründen oft abgelehnt wird.
Auch wir setzen solche Kalk-Haftputze ein nachdem der Bauherr über die Inhaltsstoffe informiert wurde und der Verarbeitung zugestimmt hat, bisher ohne Beschwerden. Wir hatten schon mehrfach MCS-Patienten die nicht auf den Haftputz reagieren. Deshalb wäre es sehr interessant die genaue Produktbezeichnung zu erfahren. Gerne auch per Mail.
Wenn ich den Hersteller weiß kann ich vielleicht mehr dazu sagen und mögliche Lösungen präsentieren.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
bei uns wurde der Neubau (Außenwände Porenbeton, Innenwände Kalksandstein – KSS) mit Maxit Gipsputz verputzt. Da wir gewarnt wurden, dass der Putz über dem KSS so reissen kann, dass sich alle Fugen abzeichnen, wollten wir ein Zellulosevlies unter den Anstrich kleben. Wir sind davon aber nach einer Probewand wieder abgekommen.
Wir würden gern die Wände und Decken (Beton-Filigranelement) mit Kalkfarbe streichen. Ist das noch möglich und wieviele Anstriche benötigt man? Können Sie eine Farbe empfehlen?
Leider habe ich alle Innenwände bereits mit Tiefengrund aus dem Baumarkt behandelt, der Konservierungsstoffe (Methyl- und Benzisothiazolinone) enthält. Die Außenwände und Decken würde ich dann mit einem Tiefengrund ohne Konservierungsstoffe grundieren. Vielleicht haben Sie eine Empfehlung?
Vielen Dank für Ihre Aufklärungsarbeit!
Mit freundlichen Grüßen
Thorsten
Hallo Herr Thorsten W.,
bin von Ihrem Vorhaben nicht wirklich überzeugt. Wenn Sie den Gipsputz mit Biogrund HP 9600 grundieren, können Sie eine Kalkfarbe aufbringen. Allerdings wird der Anstrich immer etwas kreiden da der mineralische Unterputz fehlt. Zudem bekommen Sie so auch die Rissbildung nicht in den Griff.
Besser wäre Biogrund – Kalk-Haftputz mit Gewebeeinlage und dann ein Kalk-Oberputz. Wenn die Rissbildung egal ist können Sie auch Biogrund – Kalkglätte und darauf eine Sumpfkalkfarbe aufbringen.
Grüße Gerold Engist
Hallo,
ich habe mich für Hessler entschieden. In der Scheune fange ich an zu üben. Habe jetzt 20 Sack natürlich hydraulischer Kalk von Hessler. Wollte im Haus den Hessler HP 9 G Naturkalk-Grundputz benutzen.
Aber für die Nebengebäude sollte es etwas günster sein.
Meine Frage. Was ausser Wssser und Sand (0-2mm) muss noch hinein. Kalksteinmehl habe ich gelesen.
Hätten Sie einen Tipp. Es handelt sich um Bruchsteinmauerwerk.
Liebe Grüße
Helmut
Hallo Herr Helmut S.,
je nach Sand würde ich ein Mischungsverhältnis von 1:3 bis 1:5 (1Teil NHL auf 3-5 Teile Sand) wählen. Gut wäre die Zugabe von Hanffasern. Steinmehl können Sie zugeben ist aber nicht zwingend erforderlich.
Bruchstein ist allerdings nicht ganz einfach zu verputzen. Bei solch einem Untergrund erste Erfahrungen zu sammeln kann in die Hose gehen. Der Untergrund ist nicht saugfähig und evtl. auch noch sehr uneben. Deshalb wäre ein Kalk-Vorspritzer und die Zugabe von Blähglas oder Perlite im Grundputz vielleicht notwendig.
Ich glaube die Eigenmischung wird bei dem Untergrund nicht wirklich günstiger. Bis das Mischungsverhältnis passt sind Sie mit dem HP 9 schon fertig.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
das Haga mehr als zweifelhaft handelt, konnte ich Ihrem Blog schon entnehmen.
Ich habe vom örtlichen Naturbaustoffhändler „Haga Kalk Universalspachtel“ bekommen, um HP 9 SL eine glatte Oberfläche zu verpassen, was zugegeben super einfach funktioniert. Hätten Sie bedenkliche Informationen zu „Haga Kalk Universalspachtel“?
„Baufan Streichkalk“ habe ich im Baumarkt gefunden. Hätten Sie darüber vielleicht auch Informationen?
Vielen herzlichen Dank für Ihren Blog, viele Grüße
Robin
Hallo Herr Robin D.,
zu den Produkten ist von Seiten der Hersteller nicht viel zu finden. Ein paar Hinweise sollten aber vor der Materialwahl dennoch kritisch hinterfragt werden.
Baufan Streichkalk: Laut Sicherheitsdatenblatt besteht das Material zu 25 – 50 % aus Kalkhydrat. Somit fehlen Angaben zu 50 – 75 %. Nur Wasser kann das nicht sein weil eine Kalkfarbe mit 50 % Wasseranteil nicht funktionieren würde. Wie bekommen die bei solch einem geringen Kalkanteil ihre Farbe deckend weiß? Titandioxyd? Zudem kann man das Produkt auch mit Walze und Spritzgerät verarbeiten. Das ist für Kalkfarben ohne Zusätze sehr ungewöhnlich. Eine Volldeklaration für das Produkt gibt es nicht.
Haga Kalk Universalspachtel: Dieses Produkt enthält Weißzement was auch die Druckfestigkeitsklasse CS II erklärt.
Bedenklich sind meiner Meinung nach nicht nur die beiden Produkte. Auch Ihr Beschichtungsaufbau ist fachlich nicht korrekt. Zum einen versucht man immer im System zu bleiben um das Risiko von Schäden zu minimieren. Und was noch schlimmer ist, man sollte niemals mit härterem Material auf ein weicheres gehen. Das funktioniert langfristig nicht.
Schade, dass Sie einen guten Hersteller für den Unterputz hatten und sich dann für einen anderen Hersteller entschieden haben. Sind Sie tollen Werbeversprechen auf den Leim gegangen oder unfähigen Beratern?
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr gehrter Herr Engist,
wir sanieren gerade ein Haus aus den 1940ern. An einigen Decken haben wir den Putz entfernt, da er nicht mehr stabil war.
Die Decken, bei denen der Putz noch Spannkraft hat und stabil wirken wollen wir ausbessern.
Der vorhandene Kalkputz hat diverse Risse.
Hier hat unser Lehmbauer empfohlen eine Kalkglätte zu verarbeiten und ein Armierungsgewebe einzuarbeiten. Haben Sie hierzu Erfahrungen?
Würde man hier Armierungsglasgewebe oder Malervlies einarbeiten?
Wie werden wir zuverlässig die Risse los?
Gibts es eine bestimmte Kalkglätte, die Sie für die Decke empfehlen?
Vielen Dank für ihre Antwort und die generell Aufschlussreichen Informationen auf Ihrer Website.
Mit Freundlichen Grüßen,
M. B.
Hallo Herr M. B.,
ohne den Untergrund zu kennen ist es schwierig eine Empfehlung auszusprechen. Deshalb kann ich Ihnen nur etwas über Armierlagen sagen.
Damit eine Armierlage funktioniert ist eine gewisse Putzstärke erforderlich. Deswegen würde ich eher ein anderes Material verwenden um eine Armierlage herzustellen. Kalkglätte ist zu teuer um in der erforderlichen Schichtstärke verwendet zu werden. Zudem ist die Kalkglätte für Schichtstärken von 4 bis 5 mm nicht geeignet.
Deshalb würde ich die Armierlage mit Kalk-Haftputz ausführen und dann für die Endbeschichtung die Kalkglätte aufbringen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
wir sind gerade dabei unser 60er Jahre Haus zu renovieren. Dabei würden wir gerne einen Kalkputz als Oberfläche in den Schlafzimmern und im Wohn-Essbereich. Durch die Elektroarbeiten und neu gemauerte Wände haben wir viele Flächen die verputzt werden müssen.
Der alte Putz ist typisch 60iger etwas sandige und laut meinem Handwerker hat der alte Kalk-Zementputz einen hohen Kalkanteil. Außerdem wurde an vielen Stellen mit Gibs gearbeitet. Der Untergrund ist also gemischt.
Daher hat mein Handwerker vorgeschlagen mit TKP als Unterputz und TSM als Oberputz zu arbeiten (beide von Tubag).
Als Vorbereitung wurde mir gesagt, dass alle Tapetenreste und der alte Tapetenkleber „restlos“ beseitigt werden müssen. Ich habe schon mit viel Wasser und auch mit der Schleif-Giraffe experimentiert und finde beide Methoden sehr aufwändig.
Mich würde Ihre Meinung zu den Tubag Produkten interessieren. Außerdem würde ich mich über Hinweis/Erfahrungen zum Thema Tapetenrückstände „restlos“ entfernen freuen.
Viele Grüße,
J. Pascal
Hallo Herr Pascal J.,
für mich macht der Einsatz der vorgeschlagenen Materialien wenig Sinn. Grundsätzlich spricht nichts gegen einen Trass-Kalkputz.
Beim Tubag Trass-Kalk-Putz sehe ich dies aber ein wenig anders. Der Putz enthält genau so viel Portlandzement wie Calciumhydroxid. Zudem liegt die Wasserdampfdurchlässigkeit bei einem Wert von 15 bis 35. Bei der Zusammensetzung gehe ich davon aus, dass die Vorteile welche Kalkputze bieten sollen nur noch eingeschränkt vorhanden sind. Zudem müsste geprüft werden ob der Untergrund überhaupt für das Produkt geeignet ist. Der hohe Zementanteil spricht für einen Putz der härter wird als der beschriebene Altputz. Das kann zu Problemen führen.
Der Tubag Trass-Spachtel- und Modellierputz ist noch schlimmer. Dieser enthält laut Hersteller 50 – 100 % Portlandzement und dazu noch 2,5 – 10 % Dispersionspulver. Die Wasserdampfdurchlässigkeit wird nicht angegeben aber die ist sicher noch schlechter als beim TKP.
Das Sicherheitsdatenblatt vom Tubag TSM ist ein gutes Beispiel wie willkürlich Hersteller selbst bei solch wichtigen Datenblätter vorgehen. 50 – 100 % Kalk + 50 – 100 % Zement + 2,5 – 10 % Kunststoff. Abgesehen davon, dass ein Produkt welches nur auf Kalk und Zement besteht nicht zu verarbeiten wäre komme ich, selbst wenn die niedrigsten Werte angenommen werden, auf 102,5 %. Das dies noch nicht mal Mathematisch möglich ist hätte den Herren von Tubag auffallen können.
Aus den oben genannten Gründen würde ich die Produkte von Tubag nicht verwenden.
Zum Entfernen von Tapetenleim
Schleifen abwaschen oder fräßen. Was anderes fällt mir dazu auch nicht ein. Zu prüfen wäre ob der Putz damals mit einem Tiefengrund eingelassen wurde und dadurch die Wasseraufnahme eingeschränkt ist. Ideal für einen Kalkputz wäre ein saugfähiger Untergrund.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
uns wurde Hasit 666 als Kalkputz (gefilzt) bei unserem gemauerten (Schlagmann Poroton T8) Neubau für die Innenwände empfohlen. Ist der zu empfehlen? Danke für Ihre Einschätzung und viele Grüße Oberbayern
Hallo Herr Frederik Sch.,
der Hasit 666 ist für mich kein Kalkputz! Dieses Produkt als natürlicher Kalkputz zu verkaufen halte ich für verbrauchertäuschend von Hasit. Tatsächlich enthält der 666 gerade mal 2,5 – 5 % Calciumdihydroxid laut dem Sicherheitsdatenblatt von Hasit. Dafür aber 5 – 10 % Zementklinker, was nichts anderes ist als Zement der noch gemahlen werden muss.
Der Zementanteil liegt demnach mindestens doppelt so hoch wie der Kalkanteil. Laut Beschreibung von Hasit besteht der 666 aber nur aus Luftkalk, hydraulischem Kalk und hochwertigem Kalkbrechsand.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Können Sie mir etwas über folgende Produkte sagen :weber mur 644 Kalk- Gips Putz oder weber mur 656 Gips- Haftputz
Oberputz weber.pas Kip K 1mm
Wir sanieren gerade das EG. Auf den alten putz soll eine gewebespachtelung und feinputz.
Die genannten Produkte sind die Empfehlungen eines gipsers vor Ort.
Vielen Dank
Hallo Herr V.,
was soll ich Ihnen zu den Produkten sagen? Ich halte nichts von Gipsputzen egal ob diese ein wenig Kalk enthalten oder nicht. In der Regel bestehen diese Putze aus REA-Gips, dem Abfall aus der Rauchgasentschwefelung. Für mich ist das Müll den ich nicht an meinen Wänden haben möchte.
Was ich nicht verstehe ist der Beschichtungsaufbau. Der genannte Oberputz weber.pas KIP K wird eigentlich auf Kalk-Zementputze aufgebracht. Laut Weber soll es sich dabei um einen Kalk-Edelputz handeln. Das würde auf Gipsputz nicht ohne weiteres funktionieren. Da der weber.pas KIP aber laut Sicherheitsdatenblatt kein Kalk enthält geht das vielleicht doch.
Ich persönlich halte die eingesetzten Materialien und den vorgesehenen Beschichtungsaufbau für bedenklich.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Vielen Dank für die Bestätigung. Das habe ich schon vermutet. Im OG haben wir selbst mit Produkten von villerit gearbeitet. Kennen Sie die Produkte der Firma villerit? Speziell villerit calo haft?
Oder können Sie mir ein Produkt für die gewebespachtelung empfehlen?
Vielen Dank
Hallo Herr V.,
den Calsano CaloHaft von Villerit kenne ich, empfehle ich aber nicht weiter. Der Haftputz enthält Zement welcher im technischen Merkblatt von denen nicht erwähnt wird. Zudem sind Haftzusatzmittel enthalten die auch nicht näher beschrieben werden.
Deshalb empfehle ich lieber den HP 14 von Hessler. Der enthält keinen Zement und alle Inhaltsstoffe werden beim Namen genannt. Da weiß der Kunde genau was er bekommt.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
Danke für Ihre tolle Arbeit.
Können Sie etwas Genaueres zum Röfix CalceClima Ambiente bzw Fino sagen? Das soll lt Datenblatt u Hompage ein natürlicher gesunder Innenkalkputz sein.
Mit freundlichen Grüßen Mattias
Hallo Herr Mattias B.,
der Röfix CalceClima ist nicht das schlechteste Produkt am Markt aber empfehlen würde ich diesen Putz dennoch nicht. Ich bevorzuge Kalkputze die ohne Zusatzstoffe auskommen oder wo die Zusätze zumindest genannt werden, damit ich als Verarbeiter weiß was drin ist. Bei Röfix fehlt mir die Volldeklaration und Zementklinker halte ich nicht für sinnvoll in einem Putz der das Raumklima positiv beeinflussen soll.
Es gibt aber deutlich schlechtere Produkte am Markt die als Kalkputz verkauft werden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
wir besitzen seit April ein Haus Bj. 1960 am Hang. Einige Wände im Wohnbereich befinden sich im Erdreich, so wie eine Wand des Badezimmers. Uns ist klar dass irgendwann eine Drainage her muss, nur wollen wir erst, auch aus finanziellen Gründen die Räume so fertig machen, dass die Feuchtigkeit nicht in den Raum gelangen und sich kein schädlicher Schimmel bildet. Ein Gutachter war schon bei uns und stellte fest dass die Stirnseite des Hauses, die im Erdreich ist, aus Beton Wände besteht. Ein Stück seitliches Gemäuer, dass feucht ist, ist aber aus Ziegelstein.
Meine Frage nun, was oder welchen Putz, Sanierputz oder Kalkputz sollte ich verwenden?
Die Wand im Badezimmer muss danach befliest werden und davor noch abgedichtet werden, da an dieser Stelle eine begehbare Dusche entsteht. Geht man da genauso vor wie in normalen Wohnräumen?
Vielen Dank im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Savino A.
Hallo Herr Savino A.,
bei feuchten Wänden ist eine Ferndiagnose nicht wirklich zu empfehlen. Grundsätzlich halte ich einen Kalk-Sanierputz für eine gute Wahl. Ob dieser langfristig funktioniert kann ich aber nicht sagen. Dazu fehlen mir die nötigen Informationen. Wichtig ist die Ursache der feuchten Wände zu beheben.
Was nicht funktioniert ist Sanierputz und darauf Fliesen aufkleben. Der Sanierputz soll dem Mauerwerk die Feuchtigkeit entziehen und an die Raumluft abgeben. Wenn Fliesen dies verhindern wird Ihnen aus der beste Sanierputz nichts bringen.
Ich empfehle die Sanierputze von Hessler (HP 9 SL) oder Klimasan (S).
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag,
ich habe ein Bruchsteinhaus mit ca. 45cm dicken Kalkstein Wänden.
Nach dem Energiekonzept soll innen mit 8cm Holzfaserdämmplatten von Steico gedämmt werden. Darunter wurde mir vom Hersteller Steico ein Kalkunterputz zum besseren Wassertransport empfohlen, da die Wände zeitweise leicht feucht werden.
Innen dann einen Kalkinnenputz mit Gewebe und drauf ein Kalkedelputz mit Kalkfarbe.
Es ist der Begriff Knauf Rotkalk Grund gefallen.
Ich konnte hier im Datenblatt von weniger 8% Portlandzement lesen. Ist der genannte Kalkputz brauchbar oder empfehlen Sie hier eine andere gute Alternative?
Der Bau befindet sich in 32351 Stemwede.
Hallo Herr Martin v. M.,
entschuldigen Sie wenn ich das so sage aber bei dem geplanten Beschichtungsaufbau ist es egal ob Sie den Rotkalk verwenden.
Soll Feuchtigkeit vom Mauerwerk zu den Platten oder aus den Platten zum Mauerwerk abgeleitet werden? Wie werden die Holzfaserdämmplatten auf dem Rotkalk montiert? Geklebt und gedübelt? In der Regel sind diese Kleber nur wenig Wasserdampfdurchlässig. Das bedeutet, Feuchtigkeit die in die Platten eindringt, kann nur schlecht abgeführt werden. Weil bereits 2 % mehr Feuchtigkeit in Dämmstoffen die Dämmwirkung erheblich verschlechtern sollten Sie sich den Beschichtungsaufbau sehr genau ansehen.
Ich halte einen homogenen Beschichtungsaufbau für die deutlich bessere Wahl. Kalk-Dämmputz oder Hanf-Kalksteine/Putz wird langfristig sicher deutlich besser funktionieren.
Wenn Sie nachhaltig und wohngesund ausführen möchten, würde ich einen Beschichtungsaufbau wählen der langfristig funktioniert. Ein Dämmsystem welches Feuchtigkeit schnell abgeben kann und Kalkputz ohne Zement und chemischer Zusätze.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
S.g. Herr Engist,
erstmal herzlichen Dank für Ihre äußerst wertvolle Arbeit zum Thema Kalk – Putze mit Veröffentlichung hier im Internet.
Ich möchte auf Dispersionsinnenwand einen 3 mm ökologischen Kalkputz ohne jegliche chemische Zusatzstoffe aufbringen und wäre nach Recherchen auf HAGA gekommen, da es hieß, daß dieser 97 % Calciumcarbonatanteil hat, was im Vergleich zu anderen Herstellern wie zb Kreidezeit sehr viel ist und von daher als wirklicher Kalkputz bezeichnet werden kann. Allerdings fand ich in den Technischen Merkblättern keine detaillierten Inhaltsangaben was mich weiter recherchieren ließ und ich somit nun hier gelandet bin. Ich habe in Kalkputzlüge Nr. 15 gelesen, daß Sie HAGA bereits verifiziert und als negativ beurteilt haben.
Könnten Sie mir bitte die von Ihnen erwähnten beiden Hersteller nennen, wo ich sicher sein kann, daß es sich um reine Kalkputze ohne Chemieanteil handelt.
Vielen lieben Dank
mfg aus Österreich
Andreas U.
Hallo Herr Andreas U.,
enthält das Produkt dann nur 3 % Kalk oder verwendet HAGA den Begriff Calciumcarbonat für alle Bestandteile die aus Kalkstein hergestellt werden? 97 % Calciumcarbonat hat null Aussagekraft in Bezug auf die Inhaltsstoffe, weil darin auch die beigemischen Sande usw. enthalten sind. Andere Hersteller sprechen von Sand, HAGA nutzt selbst den Sand zur Vermarktung.
Genau genommen könnte dann auch Zement enthalten sein. Auch dieser wird aus dem Rohstoff Kalkstein hergestellt. Solche Angaben hören sich nur gut an, geben aber nur wenige Hinweise auf die tatsächliche Zusammensetzung. Viel Interessanter wären die 3 % der Zusätze die nicht aus Kalkstein hergestellt werden.
Aktuell kann ich Ihnen nur die Hessler Kalkwerke als Hersteller nennen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Lieber Herr Engist, wir sind erstmals Bauherren und neu auf dem Gebiet der Putze. Ihre Seite ist Top und sehr informativ. Bisher konnten wir über Ihre wertvollen Informationen und Blogantworten viele unserer Fragen, die wir bereits auch im Fachhandel oder dem Verputzer stellten, beantworten. DANKE!
Dennoch hätten wir offene Fragen. Daher zunächst unsere aktuelle Situation. Wir bauen ein 3-stöckiges RMH mit Vollkeller und haben Juwö Porotonziegel MZ 90-G an den beiden Außenwänden und KSS an den Innenwänden sowie Stahlbeton d=25 cm mit Perimeter-Außendämmung im Keller. Laut BuL sollte darauf mit Kalkgips-Putz in allen Rähmen (plus Keller) sowie Kalk-Zementputz in beiden Bädern verputzt werden. Nach vielem Fragen und Unsicherheit unsererseits, ob das alles bauphysikalisch und gesundheitlich unbedenklich ist, sagte unser Architekt ja. Im Gespräch mit dem Verputzer, der uns nun auch die Datenblätter der Putze zur Verfügung stellte, stellten wir fest, dass nun Gipsputz (Multigips Baumit) verwendet werden soll bzw. im Keller und in 2 Innenwänden des Wohnzimmrs bereits verwendet wurde. Wir gaben dem Verputzer zu verstehen, dass wir über Gipsputz und anschließenden Malerarbeiten mit Malervlies nicht so begeistert sind und über Kalkputz nachdenken…
Er bot uns Kalputz RK-38 von Baumit für das ganze Haus mit Treppenhaus und ohne Keller an. (Ihre Anworten dazu haben wir gelesen und ebenfalls eine Anfrage an Baumit gestellt :))
Unsere Fragen:
1) In 14 Tagen werden die weiteren Putzarbeiten fortgeführt werden müssen. Im KV und der BuL ist ein Unterputz im Festpreis enthalten. Der aktuelle Verputzer scheint nur mit Baumit zu verputzen. Wie sehen Sie daher eine Lösung, den Unterputz mit Kalkputz KR-38 anlegen zu lassen und als Eigenleistung weiter mit den NHL Putzen zu arbeiten? Gibt es evtl. Alternativen für den Unterputz bei der Firma Baumit?
2) Wenn wir das so wie 1) umsetzen würden, was würden Sie als weitere Materialien und Arbeitsschritte sehen. Wir würden gern Teile in Eigenleistung vollbringen, da die finanziellen Mittel langsam knapp werden…
3) Sehen Sie eine Kalk-Zement-Lösung in einer offenen Küche als sinnvoll an oder sollte der Putz auch dem (Kalk-)Putz des Wohnzimmers direkt entsprechen?
4) Würden Sie an den Wänden des Kellers weitere Arbeiten sehen, um das Raumklima, insbes. im 30 qm großen Hobbyraum zu verbessern (ohne FBH und mit einem 1300 W Panam-Heizkörper ausgestattet)? Später wollen wir den Boden des Hobbyraums auch mal fliesen.
Ganz herzlichen Dank im Voraus für Ihre Zeit und Bemühungen,
beste Grüße Kristin
Hallo Frau Kristin,
vielen Dank für Ihre lobenden Worte.
Schade, dass Ihr Architekt wenig Ahnung von Baustoffen hat. Gipsputze sind meiner Meinung nach weder bauphysikalisch noch gesundheitlich unbedenklich. Die heute verwendeten Gipsputze enthalten keinen natürlichen Gips, sondern REA-Gips. Das ist der Abfall aus der Rauchgasentschwefelung. Die Entsorgung von gipshaltigen Materialien wird auch jedes Jahr teurer. Ist jetzt vielleicht noch tragbar aber was ist, wenn Sie in 15 Jahren mal etwas verändern möchten und dabei gipshaltiger Abfall anfällt? Zudem speichert Gips Feuchtigkeit, was für die Bausubstanz nachteilig ist.
Zu Ihren Fragen
Der RK 38 ist kein Produkt welches ich empfehlen würde, aber immer noch besser als ein Gipsputz.
Aktuell kenne ich auch kein Produkt von Baumit welches ich dem 38er vorziehen würde. Der soll laut Baumit zumindest keinen Zement enthalten. Was ich auf Grund vom Wasserdampfdiffusionswert aber nicht glauben kann. Zudem sind Zusätze enthalten, die nicht benannt werden.
Wie der Beschichtungsaufbau aussehen kann, welche Materialien auf dem RK 38 funktionieren und wie diese Materialien verarbeitet werden, können Sie unter natürlich-kalk.de anfragen. Als Material kann ich Ihnen aber schon mal den Naturkalk-Feinputz von Hessler empfehlen. Mehr dazu, wie gesagt bei Natürlich Kalk.
Es gibt drei Bereich im Haus, wo mit erhöhter Luftfeuchtigkeit zu rechnen ist. Bad, Schlafraum und Küche. Deshalb würde ich auch in der Küche einen Kalkputz verwenden.
Im Keller können Sie die Wände in Eigenleistung mit Kalkputz verputzen. Dadurch können Sie das Raumklima deutlich verbessern und die Gefahr der Schimmelbildung minimieren. Bei Beton werden Dünnlagenputze eingesetzt, die sich einfach verarbeiten lassen. Auch hierzu mehr auf natürlich-kalk.de.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
wir bewohnen ein zweihundert Jahre altes Sandsteinhaus. Die Fassade bröckelt und muss neu gemacht werden. Welches Produkt würden Sie uns empfehlen?
Mit freundlichen Grüßen,
Gabi F.
Hallo Frau Gabi F.,,
grundsätzlich würde ich einen Kalkputz empfehlen. Um mich festzulegen wäre es aber von Vorteil, wenn Sie mir ein paar Bilder zusenden. Dann kann ich Ihnen mehr zum Beschichtungsaufbau sagen. Gerne an gerold.engis@t-online.de.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
können Sie Auskunft geben wie hart/fest der (Innen)Kalkputz von Hessler wird? Also nicht wie schlagfest der Putz ist, sondern eher ob ein Nagel gut hält oder wie es mit dem Abrieb im Vorbeigehen aussieht.
Sie haben mich durch Ihre Aufklärungsarbeit im letzten Moment von Rotkalk abgebracht. Jetzt nehmen Sie mir bitte auch noch meine Bedenken bezüglich der Festigkeit eines Kalkputz-Systems (von Hessler).
Ich kenne nur die „rieselnden“ Kalkputze der alten Häuser hier im Westerwald. Das verunsichert mich ehrlich gesagt etwas.
Vielen Dank.
Hallo Herr Oliver N.,
Nägel werden in der Regel im Mauerwerk verankert und nicht nur in der Putzschicht. Beim Einschlagen von Nägeln kommt es nicht zu Abplatzungen. Ob ein Nagen nur in der Putzschicht hält wage ich zu bezweifeln. Fakt ist, Kalkputze sind weicher als Putze mit Zement. Das ist aber auch ein Vorteil, weil er dadurch elastischer bleibt und weniger rissanfällig ist.
Richtig verarbeitet kreidet und sandet Kalkputz nicht.
Wenn Kalkputze sanden, wie Sie beschrieben haben, ist in der Regel ein Ausführungsfehler dafür verantwortlich. In den 70er und 80er Jahren hat man Kalkputze mit abdichtenden Dispersionsfarben gestrichen. Das hat zur Folge, dass sich das Bindemittel (Kalk) zersetzt. Deshalb rieseln alte Kalkputze. Richtig behandelt hält ein Kalkputz viele 100 Jahre.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist
Sie haben mir ja im Blogbeitrag 22 zum Thema Röfix Renostar etc. geantwortet da ja dieses Produkt Weisszement enthält, ich zwar es ja jetzt selber machen möchte ich trotzdem kurz etwas dazu sagen, hab mich an Röfix gewendet warum Renostar etc. als Kalkputz angeboten wird und habe eingentlich nichtmit einer Antwort gerechnet, doch Gestern hat mich ein Herr von Röfix angerufen und wir sind drauf gekommen das der Baustoffhändler schlecht informiert war. Er hat mir die Produkte RÖFIX 695 Hydraulkalk-Renovierputz und 380 Hydraulkalk-Feinabrieb empfohlen, wie gut die jetzt sind kann ich nicht sagen , auf jedenfall steht unter Materialbasis Natürlicher hydraulischer Kalk – NHL laut EN 459-1
• Luftkalk
• Für den Einsatz an denkmalgeschützten Bauwerken, weil rein mineralisch, zementfrei und
hydraulisch
• Grubensand (rein: gewaschen, selektioniert)
• Frei von synthetischen Zusatzstoffen
• Frei von Kunststoffdispersion
und CS 1 und Wasserdampfdiffusion μ 12-15 .
Zumindest finde ich es sehr positiv das der Produzent sich gemeldet hat, und nat mir wieder einemal gelernt gleich zum Schmied zu gehen und nicht zum Schmiedel. Da man ja in Österreich manche Produkte aus Deuschland nur schwer oder garnicht findet kann ja sein das es jemanden hilft.
Weiterhin viel erfolg bei Ihrer tollen Arbeit hier.
Grüße aus Österreich
Johann
Hallo Herr Johann S.,
ob der Röfix 695 Zusätze enthält kann ich nicht sagen. Es schein so als wäre da wirklich nichts drin. Einzig der Wasserdampfdiffusionswert macht mich ein wenig nachdenklich.
Ansonsten ein Produkt welches sicher natürlicher ist als viele andere Kalkputze am Markt.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag Herr Engist und Kalkfreunde
Mit Interesse verfolge ich Ihren Blog, da ich seit Jahren meine Kellersanierung hinausschiebe mangels geeigneter Systemanbieter. Bis vor kurzem war Haga mit Ihren Dämm-/Entfeuchtungsputzen bei mir an erster Stelle, die ich durch überzeugenderen Argumenten durch Hessler NHL Produkten (dank Ihrem Forum) ersetzt habe. Bei den als nachhaltiger eingestuften Entfeuchtungs-/Feuchteregulierungsputzen bei Salzbelastungen auch ohne Abdichtungsmassnahmen bin ich noch auf ein Produkt der Mapei (Mape-Antique MC Macchina) gestossen. Dieser zementfreie Putz hat zwar einen geringen Anteil an hydraulischem Kalk von 2,5-5%, basiert aber auf kristalline Kieselsäure (Quarzsand) von 10-20% und synthetischen Puzzolanen. Mein Interesse wurde durch folgende Vorteile geweckt: tiefen Diffusionswiderstand <10, hohe kapillare Wasseraufnahme von 3.5kg, keine Hydrophobisierung und schnelle Aushärtung (wenige Tage) ohne jahrelanger Carbonatisierung. Dabei spielt offensichtlich ein durchgehender hoher Anteil an Macroporen eine wichtige Rolle beim Feuchte- und Salztransport, das i.V. zu eine Sanierputz eine langfristigere Lebensdauer verspricht. Ganz im Gegenteil zu reinen Microporen Entfeuchtungsputz-Anbietern, die selbes versprechen aber mit nicht wirklich überzeugenden Argumenten: einmalige Kristallisation im Mauerquerschnitt und natürliche Austrocknung durch erhöhte Diffusionsfläche. Was halten Sie von solchen Systemen, sind diese tatsächlich nachhaltiger als normale Opferputze? Und hat die Mapei einen Königsweg mit Ihrem Silizium/Puzzolane Putz bestritten? Sind als Alternative die Blähglas-Poren von Hessler (HP 9SL) den Macroporen ähnlich gross und vermögen diese als geschlossene Zellstrukturen die Salze ausreichend aufzunehmen? Wie lang hält so ein Entfeuchtungsputz bei normal feuchtem/moderat salzbelastetem Kellerwänden? Mit freundlichen Grüssen & vielen Dank für eine weiter anregende Kalkputzdiskussion. N.G.
Hallo Herr N. G.,
ich bin sicher nicht der Spezialist für Sanierputze aber der Mape-Antique MC Macchina von Mapei überzeugt mich nicht. Das Produkt hinterlässt zu viele Fragen die nicht beantwortet werden.
Die angegebenen Inhaltsstoffe funktionieren für mich nur, wenn kräftig mit Chemie nachgeholfen wird.
Laut Sicherheitsdatenblatt enthält der Sanierputz 2,5 – 5 % Calciumhydroxid (Kalk) und 10 – 20 % kristalline Kieselsäure (Quarzsand). Wer sich ein wenig näher mit Kalkputzen beschäftig weiß zwei Dinge. Der Bindemittelanteil liegt bei ca. 20 % und Quarz ist nicht der ideale Zuschlag, weil er kein Wasser aufnehmen kann. Natürlich liegt der Bindemittelanteil bei einem Sanierputz im Verhältnis gesehen niedriger aber 2,5 – 5 % erscheinen mir zu wenig. Ich frage mich deshalb, was wird noch beigemischt um den Bindemittelanteil zu erhöhen und welcher Leichtzuschlag ist enthalten? Laut Datenblatt könnten das Eco-Puzzolan (z. B. Tuff) der Leichtzuschlag sein aber die Schüttdichte spricht gegen einen Leichtzuschlag.
Ich finde zudem keine Inhaltsstoffe die über eine hohe Porosität verfügen. Das bedeutet für mich, chemische Zusätze müssen für die Porenbildung sorgen.
Für mich ist dieses Produkt nicht empfehlenswert, weil viele Fragen offenbleiben. Bei den Sanierputzen von Hessler oder Klimasan fühle ich mich deutlich besser aufgehoben.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
was ist denn von dem Rygol ÖKP 1 Öko Kalkputz zuhalten?
Vielen Dank
Mfg
Florian
Hallo Herr Florian S.,
Kalkputz geht anders. Der Öko-Kalkputz ÖKP ist ein super Beispiel wie Kalk-Zementputze als Kalkputze vermarktet werden. Laut Sicherheitsdatenblatt liegt der Kalkanteil gerade mal bei 3 – 10 % und somit genauso hoch wie der Zementanteil. Zudem werden Zusätze beigemischt die aber nicht näher benannt werden.
Solch ein Produkt wird dann als „für Allergiker geeignet und schadstofffrei“ vermarktet. Das halte ich für sehr fragwürdig.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
[…] um das nötige Wissen zu sammeln. Wer sich auf Verkäufer und Berater verlassen muss, kann böse Überraschungen […]
Hallo Herr Engist,
wir haben ein Fertigteilhaus und sanieren das Schlafzimmer. Dazu haben wir die alten Gipskartonplatten abgemacht und die darunter befindlichen Holzwerkstoffplatten mit neuen Rigidur H10 Platten von Rigips beplankt. Wir würden jetzt einen Kalk Streich- oder Rollputz aufbringen und haben bis jetzt keinen gefunden, der wenige Zusatzstoffe hat. Braucht man zusätzlich eine Grundierung? Wenn ja, welche? Und welcher Kalkputz enthält so wenig wie möglich an Zusatz-(Schadstoffe)?
MfG aus Sachsen-Anhalt
Hallo Frau Annett O.,
auf Gipsfaserplatten muss eine Grundierung eingesetzt werden. In Ihrem Fall wäre das der Biogrund HP 9500 von Hessler. Darauf, nachdem der Biogrund trocken ist, können Sie den Kalk-Streichputz HP 9200 von Hessler aufbringen.
Wenn Sie mehr Informationen zu den Produkten benötigen finden Sie diese unter Hessler-Kalkwerke.de oder unter Natürlich-Kalk.de.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
G´Abend Herr Engist,
schön, dass es Sie gibt :-), weiter so!
Können Sie mir einen bestimmten Putz in Verbindung mit einer zentralen Lüftungsanlage empfehlen?
Ich freue mich auf Ihre Antwort.
Beste Grüße, Peter Nonnemacher
Hallo Herr Peter N.,
in der Regel bekomme ich das nur von meiner Frau zu hören. Nehme ich aber auch von Ihnen gerne an.
Ich empfehle auch bei Lüftungsanlagen einen natürlichen Kalkputz. Es geht bei den Baustoffen nicht nur um die Diffusionsfähigkeit, sondern auch um enthaltene Schadstoffe. Mit natürlichen Kalkputzen erhalten Sie beides. Zudem haben Sie so auch noch die Option die Lüftungsanlage auszuschalten.
Welcher Kalkputz und welcher Beschichtungsaufbau für Ihr Haus geeignet ist kann ich Ihnen gerne per Mail mitteilen. Dazu brauche ich aber mehr Informationen zu den Untergründen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
für unseren Neubau haben wir Kalkputz ausgeschrieben.
Unser Verputzer hat für den Innenputz „maxit ip 380 purcalc“ vorgeschlagen.
Leider konnte er uns nicht beantworten wieviel Kalk enthalten ist. Das Datenblatt hat er uns zugeschickt, da steht aber leider auch nichts drinnen.
Über eine Antwort Ihrerseits würden wir uns freuen.
Vielen Dank für Ihre Mühen und beste Grüße
Hallo Frau Anita S.,
ich sehe das ein wenig anders. Ihr Verputzer hat Ihnen einen Kalk-Zementputz vorgeschlagen der als Kalkputz vertrieben wird. Der Kalkanteil liegt bei 5 – 10 % und somit genauso hoch wie der Zementanteil. Das Ihr Verputzer nichts zum Bindemittelanteil sagen kann ist traurig. Die Antwort hätte er innerhalb von 30 Sekunden auf der Produktseite vom IP 380 gefunden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
wir renovieren gerade ein paar Zimmer und wollen weg von der Tapete und auf Gipsputz nun eine Schicht Haga Calkosit Kalkfeinputz 540 weiss 25kg – 0,5mm auftragen. Der Wird als reiner Sumpfkalk angeboten und ich habe in den Kommentaren gelesen, dass Sie von Haga nicht so begeistert sind – wie aber steht es mit diesem Sumpfkalk – oder was wäre denn die Alternative?
Liebe Grüße aus dem Süden,
Micha
Hallo Herr Micha,
Haga hat, unter Berücksichtigung der Inhaltsstoffe, schlechtere Produkte als den Kalkfeinputz 540. Was mit nicht gefällt ist die fehlende Angabe zum Verzögerer. Bei anderen Produkten wird Zitronensäure angegeben, beim 540er nicht. Deshalb kann ich nicht sagen was hier noch beigemischt wird.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
vielen lieben Dank für die Antwort!
Was mich bei Haga stört, ist der folgende Text aus der Broschüre:
VOLLDEKLARATION DIE REINHEIT UNSERER PRODUKTE SPRICHT FÜR SICH
Die Naturbaustoffe von HAGA sind frei von künstlichen Zuschlagstoffen wie Bioziden oder Konservierungsmitteln. HAGA geht einen Schritt weiter als die gesetzlichen Bestimmungen und bietet eine Volldeklaration der Inhaltsstoffe. Wir verstehen diese Transparenz als aktiven Verbraucherschutz.
Quelle: https://haganatur.de/produkte/deckputze-kalkspachtel/haga_calkosit_kalkstreichputz/
Und dann sucht und fragt man danach und bekommt keine Auskunft. Was bleibt ist ein fader Beigeschmack. Deshalb vielen Dank für ihre Arbeit!
Hallo Herr Micha,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Auch für mich passen die Aussagen und das Handeln bei Haga nicht zusammen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
ich saniere gerade meinen Keller. Die Aussenwände bestehen aus Granitartigen Bruchsteinen, die ich sandgestrahlt und neu verfugt habe. Die feuchten Kellerinnenwände bestehen aus Ziegel und sollen neu verputzt werden. Welchen Putz kann ich dafür verwenden, der atmungsaktiv ist und Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben kann?
Über eine Rückantwort würde ich mich sehr freuen.
Vielen Dank im Voraus.
Viele Grüße
S.Scheffel
Hallo Herr Sören Sch.,
bei feuchten Mauerwerk ist ein Kalk-Sanierputz eine gute Wahl. Der HP 9 SL oder der Klimasan S funktionieren sehr gut. Wichtig ist eine ausreichende Schichtstärke vom Sanierputz.
Wenn Sie mir ein paar Bilder zukommen lassen kann ich Ihnen mehr zum Beschichtungsaufbau und der Verarbeitung sagen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Servus, bräuchte mal nen Tipp von nem Profi.
Wir haben bei uns im Bad immer wieder Schimmelbildung an der Decke über dem Fenster gehabt. Hatte es mit Schimmelentfermer immer wieder weg gemacht aber es kam immer wieder.
Habe es jetzt mal mit ner Spachtel abgekratzt und hab festgestellt das da wie so ne Art Spachtelmasse drauf war und anscheinend öfter über den Schimmel gespachtelt wurde da zwischen den Schichten auch Schimmel war.
Jetzt ist es bis auf den Putz abgekratzt.
Was mache ich da jetzt drauf um die Unebenheiten auszugleichen, also vor der Farbe?
So Spachtelmasse saugt sich doch wieder mit Wasser voll und schimmelt, oder?
Hallo Herr Sebastian N.,
ohne zu wissen welche Materialien verwendet wurden ist es schwierig Tipps zu geben. Welcher Putz wurde unter den ganzen Spachtelschichten verwendet?
Ich würde die Decke mit einer möglichst dicken Kalkputz-Schicht verputzen. Diese kann Feuchtigkeit aufnehmen und schimmelt aufgrund der hohen Alkalität nicht so schnell.
Wenn Sie mir per Mail mehr Informationen liefern kann ich Ihnen einen passenden Beschichtungsaufbau empfehlen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
ich saniere zur zeit ein Haus Baufjahr 1923.
Teilweise werde ich mit Lehmputz arbeiten und Teilweise mit Kalkputz.
In dem Haus wurde sehr fiel mit Gips gearbeitet ich habe ihn in teilen schon mit einer Sanierfräse runtergeholt und die darunter liegende schicht „befreit“ muss ich mir wegen evtl. noch vorhandenen dünnen und Kleinflächigen Gipsresten sorgenmachen oder kann ich diese einfach überputzen?
In vielen Ecken und um Fenster und Türramen ist ebenfalls mit Massiven „Gipsbatzen“ gearbeitet worden. Muss ich die alle entfernen? können die bedenkenlos übergeputzt werden oder muss ich die irgendwie Grundieren um keine probleme mit dem Kalk zu bekommen?
Ich finde in Netz und Literatur sehr wiedersprüchliche angaben zum thema Kalk auf Gips.
mit freundlichen Grüßen
Jonas G.
Hallo Herr Jonas G.,
Kalk auf Gips funktioniert nicht wirklich. Ich empfehle den Gips zu grundieren und mit einem Kalk-Haftputz zu überarbeiten. Die Fa. Hessler hat die passenden Produkte für Ihr Vorhaben.
In Fensterleibungen und Ecken, also Stellen wo mit Kältebrücken zu rechnen ist, würde ich den Gips komplett entfernen. Kältebrücken bedeuten immer erhöhten Kondensatausfall. Gips und Feuchtigkeit funktioniert langfristig nicht.
Wenn Sie mehr Informationen zum Beschichtungsaufbau, den passenden Materialien und zur Verarbeitung benötigen, empfehle ich natürlich-kalk.de. Natürlich dürfen Sie auch mich per Mail anschreiben damit ich weitere Tipps liefern kann. Ideal mit ein paar Bilder im Anhang.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Ich stimme zu, dass man Kalkputz mit antibakterieller Wirkung assoziiert. Zum Streichen meines Hauses auf dem Lande habe ich gerade Kalkputz verwendet. Vor allem in der Pandemielage schadet ein zusätzlicher Schutz vor Bakterien keinesfalls.
Hallo Herr Thomas K.,
ich halte nichts von Werbeaussagen wie, „Kalkputz gegen Corona“. Die Gefahr sich an einer Wand anzustecken, selbst wenn diese mit Dispersions- oder Latexfarbe gestrichen wurde, erscheint mir sehr gering bis nicht vorhanden. Firmen die über solche Werbeaussagen Produkte verkaufen gehören meiner Meinung nach dichtgemacht. Die Angst der Bevölkerung nutzen um Produkte zu verkaufen ist das Letzte.
Natürlich spricht nichts gegen Kalkputze oder einen Kalkanstrich. Dieser wird aber sicher nicht dazu beitragen die Ansteckungsgefahr zu minimieren. Viel wichtiger ist das gute Raumklima und dass keine zusätzlichen Schadstoffe ins Gebäude kommen. Ist Körper und Geist fit wird man eine Ansteckung wahrscheinlich deutlich besser verkraften.
Ich wünsche Ihnen alles Gute für die Zukunft.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo,
wir wollen unser Schlafzimmer Renovieren. Vom vorbesitzer gab es eine Innen Dämmung. Leider war darunter leichter schimmel, somit habe ich die Innen Dämmung und den putz entfernt.
Jetzt will ich neu verputzen, gern auf Kalk Basis.
Welche Produkt(e) können Sie mir empfehlen? Als ober und unter putz evtl auch eine Farbe?
Oder ist selber mischen vom putz sinnvoller?
Danke!
Hallo Herr Thorsten M.,
ich empfehle die Produkte von Hessler Kalkwerke. Derzeit die einzigen mit einer echten Volldeklaration, ohne Titandioxid und mit einem Vollsortiment ohne Zement und chemischen Zusätzen.
Gerne können Sie mir über natürlich-kalk.de Ihr Vorhaben schildern. Dann kann ich Ihnen den passenden Beschichtungsaufbau empfehlen und mehr über die Verarbeitung sagen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo,
können Sie was zu den Produkten von Kalkkind (www.kalkkind.de)sagen?
Sie werben mit Premium Naturkalk/Sumpfkalk und frei von syntetischen Zusätzen. Mir wird das gerade immer wieder angeboten. Da wir gerade ein 300 Jahre altes Bauernhaus gekauft haben, welches wir noch renovieren müssen, liest sich das auf den ersten Blick ganz gut.
Viele Grüße
Tanja
Hallo Frau Tanja H.,
die Produkte von Kalkkind sind in Ordnung. Die meisten Produkte sind von Hessler welche nur umetikettiert werden. Allerdings stimmen die Werbeaussagen nicht, wie ich schon oft kritisiert habe. Es werden auch Produkte mit Zusätzen eingesetzt und dennoch mit „ohne Zusätze“ geworben. Der Kalk-Haftputz enthält Haftmittel (Essigsäurevinylacetat).
Grundsätzlich sind die Produkte in Ordnung aber deutlich zu teuer. Wenn der Preis zu Ihrem Budget passt und Sie ein gutes Gefühl beim Handwerker haben, können Sie Kalkind verwenden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
ich habe einen unbeheizten DDR Bungalow mit den damals üblichen Fertigelement-Ständerwänden (Asbestzementplatten-polystyroldämmung-pressspanplatten). Ich würde gern die Spanplatten mit Kalk oder Lehm überputzen, um den Gartenhaus-MUff und eventuelle Ausdünstungen (Formaldehyd, Schimmel, DDT/PCP) zu binden. Ich dachte an folgende Vorgehensweise: Alte Tapeten ab und Ritzen mit Spachtelmasse (welche?) ausgleichen, Anti-Schimmel-Haftgrund, Armierungsgewebe+Putz, keine Farbe. Ist das überhaupt erfolgsversprechend und wenn ja, welche Produkte eignen sich und sind auch von einem Laien zu verarbeiten?
Dankeschön!
Hallo Frau Christel B.,
ich kenne die Platten nicht und kann deshalb nur sagen was ich an Ihrer Stelle versuchen würde. Würde die Fugen mit zementhaltigen Material verspachteln. Danach die ganze Fläche mit Biogrund grundieren. Auf den Biogrund würde ich 5 mm Kalk-Haftputz HP 14 aufbringen inkl. einer Gewebeeinlage. Darauf dann einen Kalk-Feinputz HP 90 als Oberputz.
Das sollte meiner Meinung nach auf dem Untergrund halten. Natürlich wäre es besser die Asbestplatten fachgerecht zu entsorgen und neue Platten zu montieren die nicht gesundheitsgefährdend sind.
Die vorgeschlagenen Materialien lassen sich auch von einem Laien gut verarbeiten.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herrn Engist, hätten Sie einen Tipp für mich um vor dem bkalkfeinputz den Nikotin auf dem bestehenden Wänden zu sperren sodass er nicht durchkommt?
Beste Grüße
Jan.
Hallo Herr Jan,
wird schwierig bei Kalkputzen. Ich würde mal das Alaun Grundiersalz von Kreidezeit probieren.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Vielen Dank für die fixe Antwort! Ich denke so werden wir es machen. Ist es möglich, statt Biogrund Sperrgrund zu verwenden? Im Vordergrund steht ja die „Absperrung“ und Neutralisierung von gasförmigen Schadstoffen wie z.B. Formaldehyd aus eben den zu verputzenden Presspanplatten. Falls Sperrgrund ja, muss auf diesen dann noch der Biogrund oder ein Haftgrund aufgebracht werden, damit der Haftputz hält?
Die außenseitigen Asbestzementplatten sind übrigens schadlos und vor einigen Jahren zusätzlich verputzt worden.
Hallo Herr Stellie,
Sie können Sperrgrund verwenden. Darauf kommt dann Biogrund und dann der HP 14.
Spanplatten sind kein geeigneter Untergrund für Kalkputz. Es wäre besser eine Putzträgerplatte wie z. B. Gipsplattee, Fermacell usw. zu montieren und dann mit Biogrund und HP 14 zu beschichten. Alternativ kann auch ein Schilfrohr montiert werden und dieses mit HP 9 L verputzt werden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
wie ist Ihre Einschätzung zu italienischen Produkten z.B. von Der Fa. Grigolin: www. fornacigrigolin.it/de/bio-edilizia/cg12.htm
oder der Fa. MGM für Kalk Sanierputze
Haftvermittler: „Rinzaffo“
Sanierputz mit hohem Porenanteil: Risanamur B 80
www. mgnintonaci.it/prodotto/rinzaffo-deumidificante/
www. mgnintonaci.it/prodotto/risanamur-b-80/
Für eine Einschätzung wäre ich Ihnen sehr dankbar.
Beste Grüße
D.C.
Hallo Herr Daniel C.,
der CG 12 von Fornaci Calce Grigolin enthält genau so viel Zement wie Kalk. Somit halte ich die Bezeichnung Natürlicher Kalkinnenputz“ schom mal für irreführend. Besser wäre Kalk-Zementputz mit erhöhtem Kalkanteil. Was sonst noch beigemischt wird kann ich nicht sagen.
Zu den anderen Produkten kann ich Ihnen wenig sagen da ich kein Italienisch spreche. Beim Rinzaffo fällt mir der niedrige PH-Wert und der hohe Diffusionswert auf. Spricht beides gegen einen natürlichen Kalkputz.
Beim Risanamur B 80 schaut der Diffusionswert besser aus was aber am Leichtzuschlag liegt.
Ich befasse mich überwiegend mit Produkten aus Deutschland. Es gibt gerade in Italien sicher Produkte die sehr gut sind. Ob die angefragten dazu gehören kann ich nicht sagen. Dazu müsste ich die Datenblätte lesen können und das Material verarbeiten.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
ich hoffe mit dem verlinkten Produkt einen lokalen Lieferanten für reinen NHL-Putz in Norditalien gefunden zu haben.
Etwas zweifeln lässt mich jedoch der PH Wert und die unterschiedliche Angabe zum Diffusionswert im Datenblatt und der EPD Zertifizierung.
Wie ist hier Ihre Einschätzung des Produkts aufgrund der Dokumente auf der Seite ?
www. purocomfort.it/it/architettura-ecosostenibile-materiali/intonaco-latemar-_392994_idp/
Hallo Herr Franz,
derzeit erreichen mich immer wieder Anfragen was ich von verschiedenen Kalkputzen aus Italien halte. Ich kann zu den Produkten wenig sagen, weil die Datenblätter meist nur in Italienisch vorliegen und ich die Materialien noch nicht testen konnte.
Auch bei diesem Putz verhält es sich so. Die angegebenen Werte sprechen nicht unbedingt für ein empfehlenswertes Produkt. Mehr kann ich dazu aber leider nicht sagen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo,
wo finde ich bei Hessler Angaben zum Kalkanteil?
Im Sicherheitsdatenblatt stehen 10-25 % hydraulische Kalk und 0-5 % Weisskalkhydrat.
Im Gegensatz bei Otterbein stehen 5-15 % hydraulischer Kalk und 85-95% Kalkstein.
Wie kann ich denn tatsächlichen biologischen Kalkanteil feststellen?
Vielen Dank für Ihre Antwort im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Hallo Herr Alexander E.,
kein Hersteller wird Ihnen die genaue Zusammensetzung seiner Produkte preisgeben. Das ist wie wenn Sie Ihren Kontostand öffentlich ins Netz stellen sollen.
Der Bindemittelanteil bei Kalkputzen liegt bei ca. 20 – 25 %. Wieviel genau werden Sie nicht erfahren.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag Herr Engist,
was halten Sie von den Produkten der FA Tubag?
tubag.de/produkte/trass-und-restaurierungssysteme-natursteinschlaemmen.html
Bei einer unserer Kellerwände weist der Putz gelb-bräunliche Flecken auf und es riecht muffig/modrig. Es ist eine Bruchsteinwand aber keine Außenwand. Unten sind die Fugen feuchter als oben. Nach einem Opferputz wollten wir entweder einen Kalkputz oder eine Kalkschlämme aufbringen. Ich hoffe die Produkte sind gut ansonsten können Sie mir gerne einen Hersteller empfehlen.
Da ich Laie bin noch eine blöde Frage. Wenn ein Kalkputz nur einen geringen Anteil Zement enthalten würde, was wäre so schlimm. Sind die positiven Eigenschaften des Kalkes (Feuchte-regulierend, alkalisch, usw.) dann direkt verpufft als gar nicht mehr existent? Oder wo genau liegt der Nachteil?
Viele Grüße
G. H.
Hallo Herr Gabriel H.,
die Natursteinschlämme von Tubag ist den Datenblätter nach in Ordnung.
Zement wirkt sich auf die Diffusionsfähigkeit und Elastizität vom Kalkputz aus. Eine geringe Menge mag diese Eigenschaften noch nicht wirklich beeinflussen aber was ist eine geringe Menge?
Ein Kalkputz enthält um die 20 – 25 % Kalk als Bindemittel. Wenn davon 5 % durch Zement ersetzt werden sind das schon 20 – 25 % vom Bindemittel.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
dies ist der von mir gekaufte Putz..
Otterbein Calcea Kalkgrundputz
Bitte um Ihren Kommentar dazu, vielen Dank!
Hallo Herr Tobias H.,
der Calcea Kalkgrundputz von Otterbein enthält schon mal kein Zement, was mir gefällt. Weniger gut finde ich den Einsatz der Zusatzstoffe, die nicht näher beschrieben werden. Auch bei den Puzzolanen wüsste ich gerne welche das sind.
Mir fehlt die Volldeklaration um dieses Produkt empfehlen zu können.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo,
Wir renovieren grade und möchten im Bad und Keller Kalkputz verwenden.
Im Bad soll der Putz auf die vorhandenen Fliesen aufgetragen werden bzw. an der Decke auf Gipskartonplatten. Womit werden die Fugen am Besten verspachtelt? Wie gehen wir hier am sinnvollsten vor mit welchen Produkten?
Im Keller ist ein einfacher Putz bereits vorhanden, bzw. sind zwei Seiten mit Gipskartonplatten verkleidet. Was können Sie uns hier empfehlen? Die Putze sollten am Besten sehr feinkörnig sein (Feinputz).
Vielen Dank für Ihre Mühe!
Viele Grüße
Carina Sch.-W.
Hallo Frau Carina Sch-W.,
Fliesen mit Kalkputz überspachteln ist nicht ideal, funktioniert aber wie folgt:
• Fliesen mit Ardex R1 abspachteln
• Darauf Biogrund HP 9500
• Dann die Flächen in einer Schichtstärke von ca. 3 mm mit Kalk-Haftputz HP 14 spachteln
• Wenn der HP 14 trocken ist können Sie den Kalk-Feinputz HP 90 im Wunschfarbton aufbringen
Die Gipsplatten werden wie folgt beschichtet:
• Fugen mit Gipsspachtel füllen (z. B. Knauf Uniflott)
• Darauf Biogrund HP 9500
• Dann die Flächen in einer Schichtstärke von ca. 5 mm mit Kalk-Haftputz HP 14 spachteln und ein Armierungsgewebe einbetten
• Wenn der HP 14 trocken ist können Sie den Kalk-Feinputz HP 90 im Wunschfarbton aufbringen
Wenn Sie mir über natürlich-kalk.de ein paar Bilder zusenden überprüfe ich gerne ob weitere Schritte nötig sind.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist, können Sie mir Auskunft (Schadstoffe / Zementanteil) geben über den Baumit Kalkin Kalkputz Weiss der über Hornbach vertrieben wird. Leider kann ich nichts darüber in Erfahrung bringen.
Vielen Dank für Ihre Mühen.
Hallo Herr Florian M.,
der Kalkin „Kalkputz“ enthält laut Datenblatt als Bindemittel Kalk und Zement, jeweils in einer Größenordnung von ca. 10 %. Somit handelt es sich bei dem Produkt für mich um einen Kalk-Zementputz der als Kalkputz vertrieben wird. Es werden auch Zusätze zur besseren Verarbeitung beigemischt welche aber nicht genannt werden.
Wenn Sie einen natürlichen Kalkputz suchen ist der Baumit Kalkin sicher nicht das richtige Produkt.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
ich fange gerade erst an mich im Detail mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Zunächst einmal vielen Dank für Ihre Zeit, die Sie dem Thema und der Community widmen! Hut ab!
Ich greife das Thema Baumit Kalkin erneut auf, da sich inzwischen einige Käufer bei Hornbach beschwert haben und die Beschreibung (vermutlich aus diesem Grund) erweitert wurde.
„Der Kalkputz weiß von Baumit enthält bis zu 3% Weißzement. Dieser geringe Anteil ist erforderlich, um eine Festigkeit zu erreichen, welche eine Beschichtung
mit Dekorputzen oder Fliesen ermöglicht. Gleichzeitig sinkt die Gefahr von Schwindrissen bei nicht optimalen Verarbeitungsbedingungen erheblich. “
3% klingt ja erstmal rel. wenig, aber persönlich vermute ich, dass dieser untere Wert durch die „sonstigen Bestandteile“ deutlich entwertet wird.
Preislich liegt Kalkin derzeit bei 0,35 € / kg, vermutlich vor ein paar Monaten noch günstiger.
Hintergrund der Überlegung ist sehr wirtschaftlich beeinflusst, da der geplante Kellerraum, als selten genutzter Hobbyraum dienen soll. Der Keller aus den 60er Jahren ist grundsätzlich trocken, hat aber eine Ecke, in der am Sockel vermutlich Grundwasser anliegt. Hier wäre also ein größerer Aufwand in Richtung Abdichtung/Drainage notwendig, aber das ist hier nicht das Thema.
Mir geht es um die gestrichenen Kalksandsteinwände, welche eine optische Aufwertung erhalten sollen.
Um die Wand tragfähig zu machen, hatte mir jemand gesagt, ich könne einfach mit Baukleber / Putzmörtel vorziehen, bzw hatte ich dies auch mal auf die Schnelle mit dem Quast gemacht. Sicherlich ein Diskussionsthema…
Ich denke einige Mitleser sind an kostengünstigen Varianten interessiert, weshalb ich die Frage stelle, ob in einem solchen Fall ein Putz wie Kalkin in Ihren Augen überhaupt eine Option darstellt, um das Klima zu verbessern – wohlgemerkt, nicht zu optimieren, das ist mir bewusst – oder ob man sich hiermit eher mehr Probleme als Nutzen einfägt und keine lange Haltbarkeit erreichen kann bzw. ob ich für meine Überlegung dann doch einfach Baumit Putzmörtel für 0,12 € / kg an die Wände klatsche…
Danke schonmal für deine / eure Meinungen!
Gruß Michael
Hallo Herr Michael,
keine Ahnung wo Hornbach die Informationen über den Baumit Kalkin her hat aber was die schreiben stimmt nicht. Im Kalkin sind ca. 10% Zement enthalten. Er wird als CS II eingestuft und enthält auch noch weitere Zusätze, die nicht genannt werden.
Zu den Preisen
Mir wäre der Preis für den Baumit Kalkin zu hoch, weil ich nicht das bekomme was beworben wird. Ob der Preis aber grundsätzlich gerechtfertigt ist, kann ich nicht sagen.
Ich schreibe meine Beiträge nicht für die Fraktion, „Hauptsache billig“, sondern für Menschen denen Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Wohnklima, Erhalt der Bausubstanz usw. wichtig ist. Daher kommt der Preis erst an zweiter Stelle. Aber auch beim Preis ist Naturkalk unschlagbar. Wer es richtig günstig möchte holt sich Sand und Kalk und mischt seinen Putz selbst. Das ist noch günstiger als 0,12 €/kg.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
danke für all Ihre Informationen rund um den Kalkputz. Das ist für einen Laien sehr hilfreich 😉
Also wir möchten unseren Wohnbereich und unser Schlafzimmer mit einem Kalkoberputz verputzen. Uns ist es wichtig, dass wir ein gutes und gesundes Raumklima haben. Was halten Sie von Calsano CaloRondo? Ist der Putz unbedenklich?
Danke und viele Grüße
Hallo Herr Florian K.,
vom Calsano CaloRondo halte ich nichts. Der Putz enthält Zement welcher im technischen Merkblatt nicht erwähnt wird. Zudem sind Zusätze enthalten die auch nicht nähe beschrieben werden.
Vielleicht ist der Putz in Ordnung aber wenn Inhaltsstoffe verschwiegen werden lehne ich das Produkt ab. Vor allem wenn es sich um Zusätze handelt die das Raumklima wesentlich beeinflussen können. Ob der Putz unbedenklich ist kann ich Ihnen nicht sagen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
vielen Dank für den Austausch den Sie hier ermöglichen.
Leider bin ich jetzt sehe verunsichert.
Bei unserem Neubau (Poroton) wurde der Grundputz KIP von Akurit durchgeführt. Die Bäder wurden mit MEP auf Empfehlung von Akurit (KIP wäre zu weich für Fliesen >60×60) verputzt.
Als Filzputz hat unser Verputzer den FP 0,5 vorgeschlagen. Jetzt hatte ich gelesen das Akurit auch einen Kalk FP mit einer Körnung von 0,5 anbietet.
In einem vorherigen Post hatte ich gelesen das Sie von dem Produkt nicht wirklich überzeugt sind, jetzt ist das Kind schon in den Brunnen gefallen. Was würden Sie empfehlen?
Viele Grüße
Ben
Hallo Herr Ben K.,
ich verstehe Ihre Verunsicherung. Wenn ich für einen Kalkputz bezahle und dann einen Kalkputz erhalte der genau so viel Zement enthält wie ein Kalk-Zementputz wäre ich auch verunsichert.
Laut Sicherheitdatenblatt enthält der KIP 2,5 – 10% Zement und 2,5 – 10 % Kalk. Da der Bindemittelanteil bei ca. 20 % liegt können Sie grob davon ausgehen, dass Ihr Putz genau so viel Zement enthält wie Kalk. Zudem enthält der KIP auch Additive.
Bei Filzputz von Akurit verhält es sich wie beim Grundputz. Der Zement- und Kalkanteil wird in derselben Größenordnung angegeben.
Früher (vor 2005) wurde Putze der Mörtelgruppe P II noch als Kalk-Zementputze eingestuft. Nachdem die DIN 18550 geändert wurde können auch Kalk-Zementputze als Kalkputze verkauft werden.
Ich würde prüfen was in meinem Angebot steht und was ich schriftlich gefordert habe. Zudem würde ich mich zumindest beim Oberputz für einen natürlichen Kalkputz entscheiden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag Herr Engist,
zunächst einmal möchte ich Ihnen für die ganzen Informationen danken, die Sie bereitstellen und dafür, dass Sie auf alle Fragen eingehen.
Nun zu meinem Anliegen, es geht um den Innenputz in unserem Neubau (Poroton).
Der Grundputz wird von unserem GU ausgeführt. Hier können wir zwischen dem Knauf Rotkalk Grund oder dem Gima Kalle Kalk-Lehm-Hanfputz wählen. Zu dem Rotkalk hatten Sie sich bereits eingehend geäußert, jedoch habe ich nichts zu dem Produkt von Gima gefunden. Der Wasserdampfdiffusionswiderstand scheint mir gut. Welchen der beiden Putze würden Sie empfehlen, wenn Sie sich entscheiden müssten (hinsichtlich Natürlichkeit und Diffusionsoffenheit)?
Den Oberputz lassen wir (dank Ihres Blogs) separat ausführen mit Hessler HP 90. Ist zwischen Grundputz und Oberputz eine Grundierung mit HP 9500 notwendig? Auf eine Gewebespachtelung/Armiergewebe möchten wir verzichten (bzw. nur an Rollladenkästen u. ä.) und würden die Risse, die entstehen können, in Kauf nehmen.
Ich danke Ihnen für Ihre Einschätzung. Viele Grüße!
Hallo Herr Florian S.,
ich kann Ihnen zum Gima Kalle Kalk-Lehm-Hanfputz nicht wirklich Informationen liefern. Anders als bei Knauf erfährt man von Gima nichts über die eingesetzten Zusatzstoffe.
Welches der beiden Produkte weniger chemische Zusätze enthält kann ich nicht sagen. Ich würde zum Produkt von Gima tendieren. Weil Lehm und Hanf enthalten ist gehe ich davon aus es werden weniger Zusätze benötigt um das Material für den 0-8-15 Verarbeiter einzustellen.
Wenn wir den Gima Kalle Kalk-Lehm-Hanfputz mit HP 90 beschichten müssten würden wir den Biogrund weglassen. Mit entsprechender Erfahrung weiß man wie stark der Untergrund gewässert werden muss um den HP 90 aufzubringen.
Ihnen empfehle ich das Saugverhalten zu prüfen. Wenn der Putz zu schnell die Feuchtigkeit aufnimmt ist der Biogrund eine gute Lösung um das saugverhalten zu reduzieren.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag Herr Engist,
uns wurde ein Baumit KalkPutz Klima KP 36 W als reinmineralisch angeboten. Beim Blick ins Sicherheitsdatenblatt und technisches Merkblatt habe ich nun doch erhebliche Zweifel, dass es sich um ein reines Material handelt.
Ich würde mich über eine Rückmeldung freuen.
Vielen Dank vorab. MfG
Hallo Frau Daniela K.,
beim KP 36 W handelt es sich um einen mineralischen Putzmörtel. Es handelt sich meiner Meinung nach aber nicht um einen Kalkputz. Der Zementanteil liegt deutlich höher als der Kalkanteil weshalb das für mich ein Kalk-Zementputz ist. Zudem sind Zusätze zu besseren Verarbeitung enthalten die alles Mögliche sein können.
Wenn Sie auf der Suche nach einem hochpreisigen Kalk-Zementputz sind ist der KP 36 W gut geeignet. Wenn Sie einen natürlichen Kalkputz suchen ist der KP 36 W nichts für Sie.
Natürliche Kalkputze finden Sie bei natürlich-kalk.de.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo, wir haben ein Haus und wollen Renovieren. Der grossteil der Wände besteht aus Kalk Sandstein und darauf befindet sich gips putz.
Um den Vorteil von kalkputz zu nutzen würde empfohlen, ein finish von ca. 2 mm auf zu spachteln. Die ersten 2 mm wirken 80 Prozent wurde gesagt. Können sie das bestätigen?
Danke!
Hallo Herr Thorsten,
ich halte 2 mm für grenzwertig. Ich halte Mindestschichtstärken von 5 mm als empfehlenswert. Nur dann kann der Putz genügend Feuchtigkeit aufnehmen und speichern können. Was für ein angenehmes Raumklima wichtig ist. Bei zu dünnen Putzlagen können nur die Klimaspitzen gebrochen werden. Ein gleichbleibendes Raumklima ist so nicht möglich.
Zumal 2 mm bei Ihrem Untergrund mit einem reinen Kalkputz fast nicht machbar ist. Wäre sehr interessant welchen Produkt Ihnen angeboten wurde.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist.
Wir benutzen schon einige Zeit den „Akurit KIP Kalkputz“ und manchmal zusätzlich wegen feinerem Filzbild den „Akurit KSM Kalkschweißmörtel“ als dünnlagigen Oberputz.
Der KIP hat laut Datenblatt eine Wasserdampfdurchlässigkeit von 7,5. Kann das überhaupt sein, wenn trotzdem Zement beigemischt ist? Bin hier jetzt etwas unsicher, da ich auch dachte, einen reinen Kalkputz zu verwenden.
Kann man den Putz überhaupt empfehlen und hat er die Bezeichnung „Kalkinnenputz“ überhaupt verdient?
Außerdem steht beim KSM bei Wasserdampfdurchlässigkeit 5/20. Was bedeutet die Angabe mit Schrägstrich?
Vielen Dank schon mal für ihre Hilfe!
Beste Grüße
Hallo Herr Chris,
mit entsprechenden Zusätzen bekommen Sie wahrscheinlich auch einen reinen Zementputz mit solchen Werten hin. Das verrückte, den dürften Sie dann auch als Kalkputz verkaufen.
Der Zementanteil liegt bei dem Akurit KIP Kalkput in etwa genauso hoch wie der Kalkanteil. Für mich deshalb ein klassischer Kalk-Zementputz.
Die Angabe 5/20 bedeutet zwischen 5 und 20.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo,
Danke für Ihre Antwort. Eine putzStärke von 2mm würde mir von häga, finish empfohlen. Klar ist mehr besser, aber 80 Prozent würden bereits gespeichert werden.so deren Aussage.
Mist, dann bleibt kalkputz leider ein Traum und es ist zu viel Aufwand alles neu zu verputzen.
Danke für ihre Hilfe!
Hallo Herr Thorsten M.,
Kalkputz in 2 mm ist auf jeden Fall besser als Dispersionsfarbe und Co. Auch wenn sich das Raumklima nicht deutlich verbessert so bringen Sie mit Kalk zumindest keine zusätzlichen Schadstoffe ins Gebäude.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
ihre Seite ist sehr informativ und aufschlßreich. Großes Lob an sie.
zu meiner Frage. Ich möchte gerne die Decke und Wände meines Stalles (wird nun Werkstatt) neu verputzen. Der alte Putz ist stellenweise abgeplatzt und an manchen Stellen auch sehr sandig. Welches Material damals verwendet wurde kann ich leider nicht sagen. Ich habe bereits den alten Kalkanstrich und auch den losen Putz mit dem Hochdruckreiniger entfernt. Bevor ich nun ans verputzen gehen stellt sich mir die Frage ob ich einen Putzgrund benötige bzw was ich dafür nehme und wie ich es verarbeite. Leider finde ich keine vernünftige Aussagen im Netz bei denen explizit darauf hingewiesen wird ob sie auch für Sumpfkalk (oder auch hydraulischen Kalk) gelten. Ich hoffe sie können mir weiterhelfen. Vielen Dank
Hallo Herr Dietmar Z.,
wenn ich nicht weiß welche Art von Altputz beschichtet werden soll ist es schwierig einen Beschichtungsaufbau vorzuschlagen. Ich gehe von einem tragfähigen, mineralischem Altputz aus.
Ich würde zunächst die Saugfähigkeit prüfen. Wenn der Putz stark saugt sollte grundiert werden damit Ihnen die nachfolgende Putzlage nicht aufbrennt. Wenn der Putz nicht saugt muss grundiert und evtl. auch noch ein Kalk-Haftputz aufgebracht werden. Darauf können Sie dann einen Kalkputz aufbringen.
Wenn Sie genauere Informationen benötigen können Sie mir gerne über natürlich-kalk.de ein paar Bilder von den Untergründen zusenden. Dann kann ich deutlich besser beurteilen welcher Beschichtungsaufbau funktioniert.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist!
Wir haben alte Mauern im Haus, die wir trockengelegt haben. Jetzt möchten wir mit einem Kalkputz verputzen, unsere Putzfirma meint sie würde mit GZ31 von Quarzolith verputzen und der hätte alle Eigenschaften die wir brauchen und nur einen geringen Gips Anteil.
Aber wenn ich mir das Datenblatt ansehe würde ich sagen nur einen geringen Kalkanteil. Ist dieser Putz in Ordnung oder sollen wir z.Bsp. einen K60 von Quarzolith nehmen aber die putzfirma meint diese Kalkputze würden reisen und haben wenig Festigkeit.
Bitte um eine Entscheidungshilfe, danke!
Mit freundlichen Grüßen
S.P.
Hallo Frau Sonja P.,
bei dem GZ 31 handelt es sich um einen Gipsputz mit Zement der vielleicht ein wenig Kalk enthält. Laut Sicherheitsdatenblatt 0 – 5%. Bei einem Mauerwerk welches feucht war ist ein gipshaltiges Produkt sicher nicht ideal. Auch der K 60 begeistert mich nicht wirklich. Enthält mir zu viel Zement. Wenn aber nur diese beiden Produkte zur Auswahl stehen ist der K 60 die bessere Wahl.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist. Erst mal vielen Dank für Ihre informative Seiten und Ihren Kampf gegen die Trickser und Täuscher in unserer Industrie.
Nun folgende Frage: ich habe in unserem denkmalgeschützten Sandsteinhaus von 1774 schon öfters mal rattlige 60cm-Mauern mit absandenden Fugen schön ausgekratzt und dann erst mit einer Grundfuge aus Trasskalkmörtel neu verfugt und drüber HP 14 verputzt. Nun hab ich in einem beheizten Raum noch 2 1/2 Sack Tubag Trasskalkmörtel liegen (kein Trasskalk-Zementmörtel, den gibt’s auch) und will im Keller eine Wand ausfugen. Das Problem (ist es eins?): die Säcke sind von Oktober 2018.
Wegwerfen oder verwenden? Wo kein Zement, da auch kein Verlust der Bindefähigkeit, oder? Das ist meine ganz konkrete Frage. Der halbe Sack war nur mit Tesakrepp zugeklebt, und ich habe zur Probe einen halben Tetrapak damit befüllt und es aushärten lassen. Fühlt sich stahlhart an. Aber ist es auch dauerhaft belastbar? Was raten Sie mir? Lieber wegwerfen? Das widerstrebt mir irgendwie.
Gruß aus Heidelberg, D.
Hallo Herr Daniel D.,
wir füllen ausgekratzte Fugen Mit dem HP 9 G. Der HP 14 ist nicht druckstabiel. Nehme aber an Sie verwenden den HP 14 nur als oberste Schicht wegen dem Farbton.
Meiner Erfahrung nach können Putze die gut gelagert wurden auch nach 2 – 3 Jahren noch verwendet werden, sofern sich keine Klumpen im Sack gebildet haben. Sollte er verklumpt sein würde ich ihn entsorgen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Moin, ich habe in meiner Baustelle zwei Wände aus Backstein, die als Sicht so bleiben sollen. Die werde ich nun putzen und würde die Fugen gerne neu verputzen. Welchen Kalkputz können Sie denn empfehlen? Über Hilfe wäre ich dankbar.
Hallo Unbekannt,
die Fugen lassen sich mit dem HP 9 G von Hessler verfugen. Der G wird mit Korn 4,0 mm hergestellt und ist somit deutlich druckfester.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
Vielen Dank für die sehr informative Webseite und Ihre Aktivität.
Ich habe für unseren Neubau verschiedene Verputzer angefragt. Alle würden den Kalkputz der Firma Hessler verarbeiten, jedoch gibt es diesen leider nicht als Siloware. Welche Alternative würden Sie empfehlen?
Einer der Handwerker hat folgendes Material vorgeschlagen:
Kalkputz Klima RK 38
baumit.de/products/gesuender-wohnen/klima-kalkputze/kalkputz-klima-rk-38
Vielen Dank für Ihre Einschätzung.
Grüße, Michael
Hallo Herr Michael K.,
Sie haben recht, den Kalkputz von Hessler gibt es nicht im Silo. Deshalb helfen bei unseren Baustellen oft die Bauherren mit und befüllen die Putzmaschine. Alternativ können Sie natürlich auch den RK 38 verwenden.
Dazu habe ich aber noch eine Frage:
Sie haben Lust auf einen Apfel, laufen über den Markt und sehen tolle rote Bioäpfel. Beim Anblick läuft Ihnen schon das Wasser im Mund zusammen. Ist kein Schnäppchen aber garantiert Bio und richtig lecker. Daneben liegen günstige Birnen aus China. Würden Sie Ihre Wahl ändern?
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
wir bauen gerade eine alte Scheune (Bj ca. 1830, Bruchsteinmauerwerk aus Kalksandstein) zum Wohnhaus um. Die Fugen müssen sowohl innen als auch außen erneuert werden.
Wir haben gute Erfahrungen mit dem Hessler HP9 (4mm Körnung) gemacht, auch als Mörtel zum Aufmauern von Schadstellen. Gerade im sichtbaren Außenbereich ist uns der HP9 aber tendenziell zu hell bzw er wird recht grau beim Trocknen.
Eine 1:3 Mischung aus Weißkalkhydrat und Sand sieht farblich besser aus, ist aber nach dem trocknen etwas bröseliger als der HP9.
Jetzt wurde uns der Otterbein Trass-Kalk-Putz „HISTOCAL“ empfohlen, da der Zusatz von Trass wohl die Festigkeit etwas erhöht.
Was meinen Sie zu diesem Produkt? Oder haben Sie noch einen Tipp, wie man die Kalk-Sand-Mischung etwas robuster bekommt, damit im Außenbereich Wind und Wetter die Fugen nicht gleich wieder auswaschen?
Beste Grüße
Simon
Hallo Herr Simon F.,
auch wir verwenden den HP 9 G von Hessler. Wenn wir einen natürlichen Sockelputz brauchen geben wir dem HP 9 Romanzement zu. Nennt sich nur so ist aber Kalk (NHL 15). Das funktioniert auch beim Fugenmörtel um diesen robuster zu machen. Damit das Material nicht zu schnell abbindet können Sie mit Zitronensäure verzögern. Ist übrigens noch ein Hinweis darauf, dass es sich beim Romanzement um Kalk handelt. Zement wird mit Zucker verzögert.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
wenn ein Kalk-Zementputz nun doch verwendet werden soll, zum Beispiel weil darüber gefliest wird, oder aus anderen Gründen – können Sie einen empfehlen, der zumindest möglichst viel Kalk enthält und wenig Zusatzstoffe?
Oder wäre es hier empfehlenswert mit Kalk, Sand, Wasser und dann einer kontrollierten Menge Zement selbst einen Putz anzumischen? Hätten Sie da einen Tipp für das Rezept?
Herzlichen Gruß
Hallo Herr M.,
mein Thema sind die Kalkputze weshalb ich bei Kalk-Zementputzen keine Empfehlung abdecken kann.
Selbst mischen würde ich nicht. Je nach Fliesenformat muss der Putz eine entsprechende Festigkeit aufweisen. Als Fliesenleger würde ich bei Eigenmischungen direkt Bedenken anmelden und die Gewährleistung ablehnen.
Deshalb möchte ich auch keine Rezeptur nennen. Bei herkömmlichen Kalk-Zementputzen wird 1 – 10 % Kalk und 10 – 20 % Zement verwendet. Der Gesamtanteil vom Bindemittel liegt bei ca. 20 %.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist!
Als Laien grübeln wir gerade für unseren Neubau, für welchen vom Handwerker angebotenen Innenputz wir uns für unsere Wohnräume entscheiden sollen:
1) 2-lagiger „Kalkputz“ von Rotkalk (17€/qm netto)
2) 1-lagiger Kalkgipsputz Knauf MP 75 G/F (9,50€/qm netto)
Wir planen eine Lüftungsanlage und wollen den Putz nur mit einer Silikat Bio-Innenfarbe streichen lassen. Ein gutes Raumklima wäre uns wichtig.
Was würden Sie uns empfehlen? Ist der Rotkalk wirklich „diffusionsoffener“ (Feuchteaufnahme in g/qm) als Knauf MP 75 G/F? Bzw. spielt das überhaupt eine große Rolle, wenn man eine Lüftungsanlage hat?
Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie uns weiterhelfen könnten.
Viele sonnige Grüße aus dem schönen Hessen!
Hallo Frau Antje F.,
schwere Frage. Das ist wie wenn ich mich zwischen Pest und Cholera entscheiden müsste. Halte beide Produkte nicht für ideal wenn es darum geht wohngesunde Räume zu gestalten.
Von den beiden Produkten würde ich aber definitiv den Rotkalk wählen. Der enthält zwar Zement und jede Menge chemischer Zusätze ist aber zumindest nicht gipshaltig. Gips ist für mich Sondermüll der extrem clever vermarktet wird. 95 % der gipshaltigen Produkte bestehen aus REA-Gips (Abfall aus der Rauchgasentschwefelung). Das wäre das Letzte was ich mir auf die Wand aufbringen lassen würde.
Genau so problematisch sehe ich auch Ihren Plan Silikatfarbe zu verwenden. Fertige Silikatfarben dichten die Oberfläche noch weiter ab da diese Kunststoffe enthalten. Zudem noch Titanoxid und Additive die nicht wirklich gesund sind. Deutlich besser wäre eine Kalk- oder Lehmfarbe.
Zum Thema Lüftungsanlage
Ob diese bei Ihnen ausreicht kann ich nicht beantworten. Ich kann Ihnen aber sagen, dass wir in den vergangenen 10 Monaten 7 Anfragen wegen Schimmel hatten, in Gebäuden nicht älter als 6 Jahre, mit Lüftungsanlage. Eine Lüftungsanlage ersetzt deshalb meiner Ansicht nach niemals einen diffusionsoffenen Putz.
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Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
darf ich bei der vorgenannten Frage/Antwort nochmal nachhaken.
Uns wurde ebenfals zunächst der „Kalk-Gipsputz“ MP 75 von Knauf angeboten. Aus meiner Sicht ein ausgeprägter Etikettenschwindel, da nach meinen Recherchen der Kalkanteil gerade mal bei rund 20 % liegt.
Als Alternative wurde uns dann der „Gräfix 14m Glätt“ angeboten, welcher wohl zumindest über einen Kalkanteil von rund 50 % verfügt: graefix.de/moertel-putze-farben-waermedaemmverbundsysteme/putze-farben/reine-innenputze/graefix-14m-glaett-kalk-gips-maschinenputz/
Dass beide Produkte Gips enthalten, der wahrscheinlich aus der Rauchgasentschwefelung stammt, ist mit bewusst. Kennen Sie den Gräfix 14m Glätt und ist dieser aus Ihrer Sicht evtl. zumindest das kleinere Übel im Vergleich zum MP75 von Knauf?
Freundliche Grüße
M. B.
Hallo Herr Martin B.,
ich glaube Sie bringen da etwas durcheinander. Beim MP 75 handelt es sich um einen Gipsmaschinenputz der als Gipsputz verkauft wird. Der enthält auch nur ca. 3% Kalk aber dennoch sehe ich hier keinen Etikettenschwindel.
Ob der Gräfix 14m Glätt von Gräfix besser ist kann ich nicht beurteilen. Dieser enthält laut Datenblatt bis zu 20 % Kalk. Ob das tatsächlich 20 % sind kann ich nicht sagen. Macht für mich aber auch keinen Unterschied da es dennoch ein Gipsputz bleibt.
Der Kalkanteil, egal wie hoch, macht das Produkt nicht besser.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
vielen Dank für Ihre aufschlussreichen Kommentare.
Mein Bauträger möchte über seinen Gipser folgenden Putz bei uns aufbringen:
https://www.schwepa.com/de/produkte/kp-1-kalkputz
Wenn ich das Sicherheitsdatenblatt richtig verstehe ist der Anteil am Zement 5-max. 10% und der Anteil am Weißkalk 1-max. 5%. Also eigentlich „Schrott“ oder?
Können Sie hierzu einen Kommentar abgeben?
Vielen Dank und liebe Grüße
Paddy
Hallo Herr Paddy R.,
das haben Sie richtig erkannt. Der Schwepa KP 1 ist ein Kalk-Zementputz der als Kalkputz vermarktet wird. Zudem sind weitere Zusätze enthalten die aber nicht genannt werden. Laut Sicherheitsdatenblatt handelt es sich um bis zu 5% Zusätze mit unbekannter akuter Toxizität.
Das wünscht man sich als Bauherr, wenn man sich für Kalkputz entscheidet. Zusätze bei denen nicht mal bekannt wie diese sich auf die Gesundheit auswirken.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
Ihre Seite ist wirklich eine große Hilfe um sich im Dschungel der „Kalkputze“ zurechzufinden, danke dafür!
Wir sanieren gerade ein Haus aus den 30er Jahren, die Wände sind daher mit Kalkputz verputzt. Allerdings musste ich in einigen Zimmern mit einer Betonfräse Reste von „Drachenhaut-Tapeten“ und Styroporplattenverklebungen abschleifen. Dadurch ist die Putzoberfläche mit Vertiefungen von ca. 1-3mm versehen. Kann ich hier trotzdem direkt mit Hessler HP 90 überputzen?
Ist auf dem ursprünglichen Kalkputz Hessler Biogrund HP 9500 erforderlich?
Wie kann ich vorhandene tiefere Löcher, z.B. durch Entfernen von Heizkörperbefestigungen verschließen? Eignet sich dafür HP 14 oder HP 9 (SL) besser?
Vielen Dank und viele Grüße
Hallo Herr Nico H.,
ich glaube Ihr Kalkputz enthält etwas Zement. Wenn „reine“ Kalkputze mit Styroporplatten oder gestrichenen Tapeten überklebt werden wird in der Regel die Oberfläche abgedichtet. Dadurch wird die CO2 Aufnahme behindert und der Kalkputz zersetzt sich. Nach ein paar Jahren haben Sie einen sehr stark sandenden Putz an der Wand. Weil das Ihren Schilderungen nach, bei Ihnen nicht der Fall ist gehe ich von etwas Zement im Putz aus.
Unebenheiten mit dem HP 90 ausgleichen funktioniert nicht. Dafür ist der HP 14 besser geeignet. Tiefe Löcher können Sie mit dem HP 9 oder HP 9 L füllen. Der HP 9 SL ist nicht nötig.
Ich empfehle Ihnen folgenden Beschichtungsaufbau:
• Silikat- oder Biogrund als Grundierung *
• Haftputzlage mit HP 14 (bei Bedarf mit Gewebeeinlage)
• HP 90 im Wunschfarbton als Oberputz
*Wenn der Untergrund nach dem Entfernen der Styroporplatten und Tapeten gut saugfähig ist können Sie den Biogrund verwenden. Wenn der Untergrund wenig saugfähig ist empfehle ich den Silikatgrund. Vor dem Aufkleben vom Styropor und der Tapeten wurde sicher mit Tiefengrund grundiert. Deshalb kann der Silikatgrund die bessere Wahl sein.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
habe auch ein paar kurze Fragen. Wir bauen gerade ein Haus mit Fertigelementen aus Blähton-Leichtbeton. Diese sind Diffusionsoffen und brauchen laut Hersteller auch nicht mehr von innen verputzt werden. Mal sehen ob es die Optik dann auch hergibt. Dennoch wollen wir natürlich die Wände farblich gestalten. Für uns kommen auch nur diffusionsoffene Farben in Betracht. In den Bädern soll mit Sumpfkalkfarbe und in den übrigen Räumen mit Lehmfarbe gestrichen werden. Wie muss ich jetzt den Untergrund vorbereiten, dass die Farben auch halten? Kalksinterwasser für den Kalkanstrich? Und für die Lehmfarbe? Jeder erzählt was anderes und viele meinen ohne verputzen geht nicht etc. Wir wollen alles schön atmen und möglichst sich selber regulieren lassen. Kein Schnick Schnack und so. Was meinen Sie bzw. haben Sie ein paar Empfehlungen wo man empfehlenswerte Farbprodukte ordern kann?
Hallo Thomas,
das kommt darauf an wie saugfähig der Untergrund ist und welches Bindemittel der Leichtbeton enthält. Wahrscheinlich aber nur Zement um eine ausreichende Festigkeit zu erreichen.
Wenn der Hersteller sagt die Flächen sind streichfertig werden Sie wohl eine geschlossene Zementfläche als Untergrund vorfinden. Was ist mit Schalöl?
Es gibt für Lehm- und Kalkfarben entsprechende Grundierungen. Welche das in Ihrem Fall sind kann ich so aber nicht beantworten. Dazu brauche ich mehr Informationen zu den vorliegenden Oberflächen.
Farben und eine sehr gute Beratung bekommen Sie über natürlich-kalk.de. Aber auch dort müssen Sie mehr zu den Untergründen wissen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
danke für die Antwort. Der Untergrund ist ein schwach saugendes Leichtbeton/Blähtongemisch mit haufwerksporigem Gefüge (LAC8) nach DIN EN 1520. Bindemittel Zement. Zum Schalöl kann ich leider nichts sagen. Die Oberseite zumindest wird im Produktionsprozess nur sauber mechanisch abgezogen. Hersteller ist Tinglev.
MfG Thomas
Hallo Herr Thomas,
bei dem beschriebenen Untergrund würde ich schon aus optischen Gründen einen Putz auftragen. Wenn die Oberfläche der Wände mit Zement abgezogen werden hilft ein Kalkputz auch das Raumklima zu verbessern.
Ob ein Kalk-Grundputz oder nur ein Kalk-Haftputz nötig ist kann ich ohne Bilder nicht sagen. Gehe aber momentan davon aus, dass der Haftputz genügt.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
wir stehen vor volgendem Problem: Im Keller unsere neuen (Altbau-)Hauses sind die Wände von damals verputzt. Der Putz ist bröckelt nicht und ist tragfähig.
Wir wollen gerne einen Kalkputz auf den jetzigen Putz auftragen, evtl. auch mit Armierungsgewebe. Am Ende soll eine glatte Oberfläche sein.
Welches Material können Sie uns empfehlen um ein Armierungsgewebe einzulegen? Wie dick soll es aufgetragen werden?
1. Grundierung
2. HP 9 oder HP14 oder ein anderes und davon wieviel mm auftragen?
3. Armierungsgewebe einarbeiten
4. am Ende das Finish aufspachteln (HP 90?)
Kann das Finish aaufgetragen werden, wenn der Untergrund noch nicht vollständig durchgetrocknet ist?
Besten Dank!
Anna
Hallo Frau Anna M.,
auf einem tragfähigen Altputz können Sie einen Kalkputz aufbringen. Ob eine Grundierung notwendig ist, hängt davon ab um welche Art von Putz es sich handelt und ob der Altputz in der Vergangenheit schon mal gestrichen oder tapeziert wurde.
Wenn Sie das nicht genau wissen würde ich zur Sicherheit eine Grundierung einsetzen. Hier mein Beschichtungsvorschlag:
Grundierung: Biogrund HP 9500 (bei Dispersionsfarbe oder Tiefengrund Silikatgrund verwenden)
Armier- und Ausgleichslage: Kalk-Haftputz HP 14 in 5 mm Schichtstärke mit Gewebeeinlage
Bei größeren Schichtstärken: HP 14 aufzahnen und dann mit Kalk-Grundputz HP 9 ca. 12 mm stark verputzen
Oberputz: Kalk-Feinputz HP 90 im Wunschfarbton aufbringen und filzen oder glätten
Die Materialien der einzelnen Lagen müssen immer erst vollständig trocken sein bevor die nächste Lage aufgebracht wird. Mehr Informationen zur Verarbeitung erhalten Sie gerne über http://www.natürlich-kalk.de. Dort erhalten Sie neben den Produkten auch Verarbeiterfilme und schriftliche Verarbeitungsanleitungen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Ich möchte vorbeugend in neuer Wohnung mehre Wände von ihnen dämmen. Da es an diesen Wärmebrücken entstehen, was zur Kondenswasser und damit zur Schimmelbildung führen kann. Es kommt definitiv keine Feuchte von außen durch regen, da diese gut überdacht sind. Zuerst dachte ich an die Kalzium Silikat Platten, nun bin ich an diese Seite gestoßen und hier wird Dämmputz empfohlen. Nun ich kenne die genaue Zusammensetzung des aktuellen Putzes nicht würde diesen aber ungern entfernen. Vor allem der alte Putz stabil ist und nicht abbröckelt. Von der Konsistenz ist es sandhaltig und nicht besonders hart, man kann leicht eine Nadel einschlagen und mit dem spitzen Gegenstand Löcher einkratzen. Das Haus wurde 1971 gebaut evtl ist es hilfreich um die Putzart zu bestimmen. Nun meine Frage zum Klimasan: es steht dass man alten nicht tragenden Putz entfernen muss, ist hier das Schlagwort „nicht tragende“ oder generell alte Putz entscheidend? Auch zur Vorbehandlung Grundierung und so weiter finde ich nichts konkretes.
Hallo Her Andreas W.,
eine homogene, mit dem Untergrund verbundene Dämmschicht ist besser als ein Plattendämmstoff. Die Silikatplatten sind nicht schlecht aber der Kleber und das spätere Armiermaterial lassen sehr zu wünschen übrig. Was bringt es eine Dämmplatte mit guten Werten in Materialien zu packen die keine Feuchtigkeit durch lassen?
Wenn Ihr Untergrund tragfähig ist spricht nichts gegen einen Dämmputz. Mit entsprechender Vorbehandlung (Grundierung, Haftputz) funktioniert ein Kalk-Dämmputz.
Grundsätzlich ist es aber immer besser absperrende Schichten (Anstrich) zu entfernen. Auch dann, wenn noch keine Feuchtigkeit im Mauerwerk messbar ist.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Abend,
bei uns wird eine Terrassenüberdachung errichtet. Die Brandschutzwand zum Nachbarn wird mit Rigips verplant. Diese steht im Freien. Eignet sich Kalkputz, um diese Rigipsplatten wetterfest zu verputzen? Oder was würden Sie empfehlen?
Vielen Dank und herzliche Grüße
Michael
Hallo Herr Michael,
Gipsplatten und Kalkputz funktioniert aber nur im Innenbereich. Im Außenbereich empfehle ich Ihnen Aquaboard von Knauf und herkömmliche Materialien.
Wenn Sie nachhaltig ausführen möchten ist der Klimasan F eine gute Wahl. Ist ein Brandschutzputz der sehr gut funktioniert.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo,
habe mich in letzter Zeit viel mit Kalkputz und deren Verarbeitung beschäftigt, da ich in meinem Haus einige Wände neu verputzen möchte und dafür gleich „gesunden“ Putz nehmen möchte.
Habe einen Kellerraum zum üben erkoren und einige Erfahrungen gesammelt.
Bisher verwende ich den Grundputz und Feinputz Calcea von Otterbein und möchte den auch gern weiter verwenden.
Können Sie mir etwas zu dem Kalkputz sagen?
Angepriesen ist er als natürlich hydraulischer Kalkputz.
Eine Frage hätte ich noch, auf die ich bisher keine klare Antwort bekommen habe: sollte man bei mehreren Lagen Grundputz die einzelnen Lagen komplett (mindestens den üblichen 1 Tag je mm) durchtrocknen lassen, bevor man die zweite Lage aufbringt?
Der Putz im Haus ist extrem wellig und schief und schräg teilweise 3-4 cm Unterschied in der Flucht und zwischen Boden und Decke. Ich möchte versuchen, erst die groben Lunken auszugleichen, dann Putzschienen anzubringen und dann die endgültige Lage aufzubringen und am Ende den Feinputz.
Aufgrund der Dicken dürfte das ein langwieriges Unterfangen sein. Besonders, wenn die Bedingungen insbesondere für die Carbonisierung nicht optimal sind, kann die Trocknung sicher noch länger dauern. Oder sehe ich da etwas falsch?
Grüße
Daniel
Hallo Herr Daniel,
den Calcea von Otterbein empfehle ich nicht, weil darin Zusätze enthalten sind die nicht genauer beschrieben werden. Diese können harmlos sein, es kann sich aber auch um Chemie handeln.
Ich empfehle die einzelnen Lagen trocknen zu lassen. Geht unterm Strich schneller als wenn die Gesamtschicht auf einmal durchtrocknen muss. Zudem minimiert sich die Gefahr der Schwundrissbildung und dir Verkieselung funktioniert besser.
Putzschienen im Kalkputz sehe ich kritisch, wenn die drin bleiben.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Hr. Engist,
zuerst einmal danke für die Antwort.
Warum sehen Sie Putzschienen als kritisch an? Rissbildung, Rostgefahr? Ist es besser, sie nach dem Auftragen der oberen Lage des Grundputzes abzunehmen und die Lücke zu verputzen?
Ich werde den Hessler Kalkputz bestellen. Er ist unterm Strich nicht teurer und ich möchte ja im Keller testen, was geht. Und wenn er im Zweifelsfall gesünder ist, umso besser.
Ich kann mich jedoch nicht recht entscheiden zwischen dem HP 9 und dem HP 9L. Was der HP 9L teurer ist, gleicht er scheinbar durch die größere Reichweite pro Sack wieder aus. Zusätzlich bringt er eine gewisse Dämmwirkung mit, sei sie auch sehr gering. Ich meine gelesen zu haben, dass er an feuchtekritischen Stellen besser geeignet ist. In meinem Keller (voll unterkellert, teilweise als Wohnraum deklariert, teils Kalträume) könnte speziell der untere Teil der Wände durch die Feuchtigkeit im Sommer evt. kritisch sein. Keine aufsteigende Feuchtigkeit oder durch defekte Außenabdichtung. Wände sind aus Beton mit Kalk/Zementputz innen, außen mit Sperranstrich und (momentan) ungedämmt.
Wäre hier der HP 9L besser geeignet, um Feuchtigkeit aufzufangen oder tut der HP 9 die Arbeit genauso?
Lässt sich der HP 9L ähnlich dünn verputzen wie der HP 9 und wie steht es um die Haftfähigkeit?
Kann man den HP 9 auf den HP 9L aufbringen oder widerspricht das dem Grundsatz weich auf hart?
Ah, so viele Fragen, aber wann hat man schon einen Experten zur Hand? 😉
Grüße aus der Altmark
Daniel
Hallo Herr Daniel P.,
die Schnellputzprofile sind wegen der möglichen Rissbildung nicht zu empfehlen. Besser ist es diese zu entfernen nachdem der Grundputz angesteift ist und die Fehlstelle mit Grundputz auszugleichen.
Der HP 9 ist definitiv günstiger als der HP 9 L. Bei einer Schichtstärke von 15 mm ist der HP 9 L ca. 1,10 € teurer pro m².
Bei feuchtem Mauerwerk ist aber der HP 9 SL oder der HP 9 PM besser geeignet. Der HP 9 SL ist ein Dämm- und Entfeuchtungsputz. Der HP 9 PM ist ein Grundputz ohne Cellulose (deshalb nicht für die Putzmaschine geeignet).
Sie können alle Kalkputze von Hessler aufeinander auftragen. Die Mindestschichtstärke beträgt 15 mm im Innenbereich. Für dünnere Lagen ist der HP 9 F oder der HP 9 KL geeignet. Wobei der HP 9 KL für feuchtes Mauerwerk nicht in Frage kommt.
Wenn Sie mir ein paar Bilder zusenden kann ich Ihnen gerne den passenden Beschichtungsaufbau empfehlen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
auf den bestehenden Grundputz ( Kalk-Gipsputz) haben wir die Tapeten entfernt.
Darauf möchten wir im System einmal grundieren, dünn spachteln und dann einen 0,5 mm Kalkputz.
Fläche 500m2.
Leider finde ich nur Produkte mit weiteren Inhaltsstoffen die ich nicht möchte.
Was können Sie hier empfehlen?
Hallo Herr Markus F.,
folgende Produkte sind geeignet:
Biogrund HP 9500
Kalk-Haftputz HP 14
Kalk-Feinputz HP 90
Die Materialien sind von Hessler Kalkwerke und unter http://www.natürlich-kalk.de zu erhalten.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist – Hello Herr Kalk-Magier 🙂
wir haben bei uns im Keller einen Sanierputz „Thermopal“.Dieser Soll ja ebenfalls Feuchtigkeit von der Naßen Wand ziehen und nach innen abgeben.
Der Rest im Keller wurde jetzt mit HP14 und HP90 verarbeitet.
Ist es möglich, dass wir HP90 auf den vorhandenen Thermopal Putz auftragen? HP90 gibt es gibt ja ebenfalls Feuchtigkeit nach außen ab.
Danke!
Hallo Herr Thorsten M.,
Kalk-Papst kenn ich schon, Kalk-Magier ist neu. Leider bin ich kein Magier, sonst würde ich den Einsatz vom Thermopal rückgängig machen. Das ist ein Sanierputz der als Bindemittel überwiegend Zement enthält. Auch die Werte wie Wasseraufnahme und Diffusionsfähigkeit sind sehr bescheiden.
Aber zurück zu Ihrer Frage
Sie können den HP 90 auf den Thermopal auftragen. Ein wenig Kalk ist enthalten weshalb das funktionieren sollte.
Eines noch zum Schluss: Damit Sanierputze funktionieren, egal ob gute Kalk-Sanierputze oder solche wie der Thermopal, die Luftfeuchtigkeit ist entscheidend. Die Luftfeuchtigkeit in dem Raum muss unter 60% liegen. Ansonsten gibt der Sanierputz keine Feuchtigkeit an die Raumluft ab.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
ich habe heute die ersten Säcke HP9 von Hessler verarbeitet und bin erschrocken, dass der Putz so dunkelgrau ist, wie fetter Beton. Der Calcea von Otterbein, den ich zuerst verarbeitet habe, war bei der Verarbeitung nur leicht grau und wurde dann später „altweiß“ oder „schmutzigweiß“, auf jeden Fall deutlich heller. Ich könnte jetzt die Tage abwarten, bin aber zu neugierig: hellt sich der HP9 auch so weit auf? Ich kanns mir fast nicht vorstellen.
Von der Verarbeitung her finde ich ihn etwas besser, er hat eine bessere Konsistenz, ist weicher und teigiger, wirkt klebriger als der Calcea.
Grüße
Daniel
Hallo Herr Daniel P.,
der HP 9 enthält als Bindemittel natürlich hydraulischer Kalk und keinen Zement und ist grau. Durch die Trocknung wird er noch ein wenig heller aber er bleibt grau.
Was stört Sie daran? In der Regel kommt auf den Kalk-Grundputz ein Oberputz. Dieser kann dann auch in naturweiß oder weiß (ohne Titanoxid) aufgebracht werden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Her Engist,
ich hatte den Gedanken, den HP 9F gleich zu filzen, um eine rustikalere Optik zu bekommen. Speziell im (Probierputz)Keller, der mal Hobbywerkstatt wird, fände ich das hübsch.
Grau ist aber nicht so mein Fall. Ist letztlich nicht schlimm, Kalkfarbe in passendem Farbton kommt ohnehin noch drauf. Ich habe Bedenken, dass der graue Farbton des Putzes die Farben farblos erscheinen lässt (ähnlich wie zu dunkle Grundierung bei Fahrzeuglackierung und hellen Deckfarben).
Gruß
Daniel
Hallo Herr Daniel P.,
Naturkalkputze werden in zwei Lagen aufgebracht. Grund- und Oberputz. Beim Trocknen kann es, wenn die enthaltene Feuchtigkeit zu schnell entweicht, zu Schwundrissen kommen. Diese werden mit dem Oberputz geschlossen. Wenn die Oberfläche Ihren optischen Anforderungen entspricht, kann auch direkt mit Kalkfarbe gestrichen werden.
Ob der Putz etwas heller oder dunkler ist macht dabei keinen Unterschied.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo!
Wie können mit Fermacell beplankte Holzständewände im Innenbereich sinnvoll verputzt werden? Die Stöße der Platten sind verspachtelt und geschliffen. Die Wände sind also bereits sehr glatt.
Ich dachte an einen dünnen Feinputz/Spachtelputz auf einer Grundierung aus Kasein. Der Putz soll optisch eine leichte Körnung (wie Reibeputz) erhalten. Am liebsten würde ich den Putz selber herstellen. Habe Zugang zu echtem Sumpfkalk aus einem alten Brennofen. Können Sie mir ein gutes Rezept nennen? Oder haben Sie einen Tipp für eine gutes Produkt? Ist bei der Verarbeitung noch etwas Wichtiges zu beachten? Als Anstrich möchte ich reine Kalkfarbe verwenden und mehrere Lagen „Weißeln“. Vielen Dank!
Hallo Herr Maximilian W.,
auf Fermacell empfehle ich folgenden Beschichtungsaufbau:
Biogrund
Kalk-Haftputz mit Gewebeeinlage
Kalk-Feinputz im Wunschfarbton
Dieser Aufbau hat mehrere Vorteile. Der Kalk-Haftputz mit Gewebeeinlage schützt vor Rissen an den Plattenstößen und bringt die nötige Schichtstärke um das Raumklima merklich zu verbessern. Der Kalk-Feinputz im Wunschfarbton spart den Anstrich.
Selber mischen ist natürlich auch möglich aber bei solch einem Untergrund empfehle ich ein System welches sich über Jahre bewährt hat. Deshalb die Fertigmischungen von Hessler Kalkwerke.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist, mein Verputzer bietet für unser Neubau den Hasit 666 als Innenputz an. Haben Sie Erfahrungen damit?
Ich bedanke mich im Voraus.
MfG
Hallo Herr W.,
wenn Ihnen gesagt wurde es handelt sich beim Hasit 666 um einen Kalkputz dann wurden Sie falsch informiert.
Der Putz enthält gerade mal 2,5 – 5 % Kalk, dafür aber 5 – 10 % Zement. Wird zwar als Zementklinker deklariert aber unterm Strich ist es Zement. Das Hasit den als Natürlichen Kalkputz verkauft halte ich für sehr verbrauchertäuschend.
Meiner Meinung nach handelt es sich um einen Kalk-Zementputz der als Kalkputz verkauft wird. Das schreibe ich immer, wenn ein angeblicher Kalkputz mehr Zement als Kalk enthält. Beim Hasit ist das aber noch viel interessanter.
Wenn man die Sicherheitsdatenblätter von 666 Kalkputz und 650 Kalk-Zementputz vergleicht findet man in der Zusammensetzung keine Unterschiede. Dennoch kostet der angebliche Kalkputz fast 1,50 € mehr pro Sack. Spannend ist auch die Angabe der Putzmörtelklasse. Obwohl für beide Produkte dieselbe Druckfestigkeit angegeben wird, wird der Kalkputz als P I und der Kalk-Zementputz als P II ausgezeichnet.
Wenn Sie einen Kalkputz wünschen ist der Hasit 666 das falsche Produkt.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Vielen Dank Herr Engist für die Antwort, wissen Sie ob der Maxit380ip besser ist ? Nach dem ich ein Prospekt gelesen habe , habe ich den Eindruck dass er Kalkeigenschaften hat aber kein Kalk enthält.
Danke im Voraus.
Hallo Herr W.,
der Maxit IP 380 enthält laut Datenblatt 5 – 10 % Kalk und 5 – 10 % Zement. Für mich ist das ein Kalk-Zementputz der als Kalkputz vermarktet wird.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
Wir sanieren ein Haus aus dem Jahr 1920 und es bleibt nur das 40cm dicke Ziegelstein Mauerwerk stehen. Ein Bausachverständiger hatte uns empfohlen mit kalkputz, was wie er sagte auch unter dem Namen sanierputz läuft, unser Haus von innen mit einer dicke von 2-3cm zu verputzen da es sehr vorteilhaft sei und wir nicht 100% ausschließen können das nicht evtl von unten sowie die einen Seite des Hauses liegt zum Teil im Erdreich (Mauer ist bis fast zum Fenster unter der Erde), doch Feuchtigkeit ins Mauerwerk hochsteigen könnte. Auch wenn es bislang alles trocken wirkt. Hätten Sie eine Empfehlung welchen Putz wir für den Innenraum nehmen sollten und wie wir diese Auftragen sollen? Zudem müssen wir das Haus auch von außen verputzen und da suche ich aktuell nach eine Alternative zu den Standards die mit Bioziden versetzt sind um Algen etc Fern zu halten. Hätten Sie für den Aussenputz evtl auch eine Empfehlung? Ich habe bislang nur eine Firma gefunden (Weber Saint-Gobain) die mit Aussenputz unter dem Namen AuquaBalance ohne Biozide wirbt. Wie gut dieses Versprechen von denen ist kann ich allerdings schlecht einschätzen, aber Fassadenputz mit bioziden möchte ich allerdings auch nicht. Von aussen wissen wir noch nicht ganz genau ob wir Dämmen möchten, der Bausachverständiger hatte uns dafür Steinwolle U-Wert 0,24 ubd ein verstärkter mineralischer Putz ca 1,5cm dick empfohlen.
Ich wäre Ihnen sehr über eine Einschätzung und Empfehlung dankbar.
Viele Grüße
Anita N.
Hallo Frau Anita N.,
Ihr Bausachverständiger liegt nur zum Teil richtig. Es gibt durchaus Sanierputze die mit einem Kalkputz nichts oder nur wenig gemeinsam haben. Ein guter Sanierputz ist aber im Grunde ein Kalkputz mit erhöhtem Leichtzuschlag. Dadurch sind solche Putze in der Lage, dem Mauerwerk Feuchtigkeit zu entziehen. Zudem verändert sich durch den Leichtzuschlag die Porenstruktur weshalb Salze nicht an die Oberfläche transportiert werden (vereinfacht beschrieben). Ein weiterer Vorteil ist die gute Dämmeigenschaft von Sanierputz zumindest bei den Produkten von Hessler oder Klimasan.
Wichtig bei solchen Systemen ist die Dicke vom Putz und die spätere Oberflächenbeschichtung. Ein Sanierputz sollte in einer Schichtdicke von mindestens 3 cm aufgebracht werden. Als Oberputz einen natürlichen Kalkputz und als Anstrich eine Sumpfkalkfarbe verwenden.
Sanierputze funktionieren nur dann wirklich gut wenn die nachfolgenden Schichten möglichst diffusionsoffen ausgeführt werden. Deshalb halte ich einen Silikatanstrich für nicht geeignet, im Innenbereich.
Für die Fassade empfehle ich einen Kalk-Dämmputz. Der Dämmwert ist nicht ganz so gut wie bei einem Plattendämmstoff, dafür funktioniert das aber auch in 50 Jahren noch. Dämmplatten und Feuchtigkeit im Mauerwerk funktioniert nicht. Kalk-Dämmputze aber schon, weil: Kalk-Dämmputze und Kalk-Sanierputze sind ein Produkt. Der Leichtzuschlag (Blähglas oder Perlit) sorgt für gute Dämmeigenschaften und die Entfeuchtung vom Mauerwerk. So schützen Sie die Bausubstanz, erhöhen den Dämmwert und führen ohne Schadstoffe aus.
Gerne kann ich Ihnen zu dem Thema noch mehr Informationen liefern, wenn Sie mir eine Mail schreiben.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
wir sind gerade an der Planung unseres Neubau.
Im Innenbereich wollen wir Kalk-Putz.
So wie ich das lese, sind die meisten Putze aber ein Kalk-Zement-Putz.
Können Sie mir die Definition für einen Kalk-Putz mitteilen
Mit Freundlichen Grüßen
F. Werner
Hallo Herr Werner F.,
meine Definition lautet:
Der Putz enthält um die 20% NHL oder Luftkalk als Bindemittel und es werden keine Additive beigemischt.
Die Definition der Industrie lautet:
Es darf aller rein, muss nur gut vermarktet werden. Solange es der Kunde nicht merkt muss noch nicht mal Kalk rein.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
wir haben ein Fertighaus mit der Fa. Streif-Haus gebaut. Die Wände wurden mit Rigips Rigidur Platten in Klebetechnik beplankt. Jetzt suchen wir für das Finish einen Dünnbettoberputz. Ideal wäre ein Scheiben- oder Filzputz der in Kornstärke aufgetragen werden kann. Die Kornstärke sollte maximal 1mm betragen.
Können Sie uns eine Empfehlung geben? Vielleicht können Sie auch etwas zum Abriebverhalten sagen und Tipps bezüglich der Möglichkeiten der Farbgebung geben.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas H.
Hallo Herr Thomas H.,
auf Gipsplatten kann ich Ihnen folgenden Beschichtungsaufbau empfehlen:
• Platten mit Biogrund grundieren
• Kalk-Haftputz aufbringen (3 – 5 mm)
• Naturkalk-Feinputz im Wunschfarbton aufbringen und filzen
Ein einlagiges System, zumindest wenn es Kalk und wohngesund sein soll, funktioniert nicht. Zudem benötigen Sie eine gewisse Schichtdicke damit sich das Raumklima positiv verändern kann.
Wenn Sie noch Fragen haben können Sie mich gerne per Mail erreichen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
wir haben unseren gesamten Altbau nach Entkernung im Jahr 2012 mit Maxit ip 380 verputzt. Leider wie ich nun erfahren habe nicht die beste Wahl für Kalkputz. Die Kinderschar mittlerweile 3 an der Zahl machte einen Anbau nötig und auch hier haben wir die ersten Wände mit ip380 verputzt. Die Kinderzimmer wurden durch eine Trockenbauwand aus Gipskarton geteilt, welche auch noch verputzt werden soll. Nun zu meiner eigentlichen Frage. Welcher Putz wäre für den Trockenbau in den Kinderzimmern besser geeignet und gibt es eine unbedenkliche Kalkfarbe mit welcher ip380 überstrichen werden kann?
Mit freundlichen Grüßen
K.S.
Hallo Herr K. S.,
auf Gipsplatten funktioniert folgende Beschichtungsaufbau:
• Biogrund HP 9500
• Kalk-Haftputz HP 14 mit Gewebeeinlage
• Kalk-Edelputz HP 90
Als Kalkfarbe empfehle ich die Sumpfkalkfarbe HP 9200. Alle Produkte sind von Hessler.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
unser Hobbyraum im Keller wurde nach Entfernung von Gipskartonplatten wegen Feuchtigkeit neu gemacht.
Die 4 mit Dispersionsfarbe bestrichenen Wände (2 Betonaußenwändewände und 2 mit unbekanntem Putz bereits verputzten Innenwände) wurden von meinem Maler abgefräst (nur die Farbe, nicht der Altputz).
Anschließend wurde auf alle 4 Wände eine Silikatgrundierung von Haga und sowie eine Mineralputzgrundierung von Haga aufgebracht.
Danach von Hessler der HP 14 auf die beiden Betonnwände aufgebracht und schließich das Ganze mit HP 90 auf alle 4 Wände fertig gestellt.
Seit dem ersten Tag (Abfräsen der Wände und Silikatgrundierung) kämpfen meine Kinder und ich mit allergischen Reaktionen wie Übelkeit, Schwindel, trockene Augen und Schleimhäute, asthmatische Anfälle.
Kann es sein, dass die Silikatgrundierung mit dem Beton oder dem bereits vorhandenen Putz reagiert hat?
Oder woran könnte es noch liegen? Zusätzlich daran, dass immer wieder Feinputz leicht abbröselt? Er löst sich noch, wenn man mit dem Finger leicht drüberstreicht aber auch so fallen immer wieder Körner ab, die ich alle paar Tage dann wegsauge (Fertigstellung war vor drei Wochen).
Die entscheidende Frage ist für mich nun auch, was ich tun kann. Kalkputz runter und Neuaufbau mit anderem Putz, oder Sperrgrund auf Kalkputz oder Dispersionsfarbe?
Viele Grüße und herzlichen Dank im Voraus,
Chris L.
Hallo Herr Chris L.,
wurde in den HP 14 ein Armierungsgewebe eingebettet? Haben immer wieder mal den Fall das ein Gewebe verwendet wird welches nicht zum Kalkputz passt. Das Ergebnis, der Kalkputz reagiert mit den Inhaltsstoffen vom Gewebe wodurch ein unangenehmer Geruch entsteht, der sicher nicht gesund ist.
Es kann aber natürlich auch sein das der HP 14 und die Grundierung von Haga miteinander reagiert. Der HP 14 enthält Essigsäurevinylacetat und die Mineralputzgrundierung von Haga enthält Konservierungsmittel, Titanoxid und Polymerdispersion. Die Grundierung könnte natürlich auch mit dem Altputz oder Zusätzen im Beton reagieren. Vielleicht wurde ein Schalöl eingesetzt welches mit der Silikatgrundierung reagiert.
Wenn Sie schon vor dem Verarbeiten der beiden Produkte Probleme hatten könnte es auch am Schleifstaub liegen. Dieser enthält Titanoxid welches durch das Schleifen freigesetzt wurde. Ich würde alles gründlich entstauben und dem Material noch ein wenig Zeit geben, komplett abzubinden. Wenn es dann nicht besser wird muss wohl der ganze Putz entfernt werden. Den Putz mit Sperrgrund und Dispersionsfarbe beschichten würde nicht funktionieren. Auf Naturkalk hält das nur eine begrenzte Zeit und schädigt den Putz nachhaltig. Zudem besteht natürlich auch die Gefahr die Schadstofffreisetzung nur zu reduzieren. Vielleicht aus ein Maß das es für Sie erträglich wird. Es wären dann noch immer Schadstoffe in der Luft die sich im Körper anreichern.
Das ein gefilzter Feinputz leicht abbröselt ist normal. Durch das Filzen wird die Körnung an der Oberfläche freigelegt. Manche Körner sind vom Bindemittel umschlossen und manche nicht. Deshalb bröseln diese ab. Wenn Sie den Putz mit einem sauberen Besen abfegen hört das auf.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
vielen dank für Ihr Engagement hier auf der Seite, hat schon viel geholfen!
Ich hätte doch aber noch ein anliegen und hoffe Sie können mir behilflich sein.
Wir wollen eine Wohnung aus den 70er Jahren renovieren und haben uns für ein System aus Kalkputz und Kalkfarbe entschieden. Wir sind derzeit aber noch in der Planung und warten auf die Schlüsselübergabe, wir können also noch nicht einschätzen wie die Wände unter den Tapeten aussehen.
Ein Entscheidungsgrund für uns der uns zu den Kalkfarben und zu dem Hersteller Kreidezeit gebracht hat ist die Möglichkeit bei der Firma Kreidezeit Vegane Putze und Farben zu kaufen, auch würden wir gerne auf Titandioxid verzichten.
Können Sie die Firma Kreidezeit weiterhin nicht empfehlen oder sind wir hier aufgrund unserer Vorgaben ohne Entscheidungsmöglichkeit?
Hallo Herr Jonathan Z.,
ich persönlich halte den Zusatz „vegan“ für ein Verkaufsargument. Kritisch betrachtet ist ein Produkt welches in einem Kunststoffeimer geliefert wird nicht wirklich vegan. Darüber hinaus ist auch Kalkstein nicht vegan, wenn die Entstehung berücksichtigt wird.
Wenn die Verpackung und der Kalkstein nicht bewertet wird empfehle ich die Produkte von Hessler, die meiner Meinung nach eine bessere Qualität aufweisen. Der Kalkgehalt der Kreidezeit-Sumpfkalkfarbe ist mir zu gering.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Grundsätzlich finde ich den Artikel gut und weiß auch um diese Problematiken. Auch finde ich ihr Engagement sehr gut, den Menschen hier die Augen zu öffnen. Jedoch möchte ich als Verarbeiterin von Kalkprodukten und als Inhaberin einer Werbeagentur einmal anmerken, dass Worte wie „Kalkputz-Lüge“ schon so negativ sind, dass der reine Kalkputz dadurch selber in Verruf kommen wird, eben weil der Verbraucher den Unterschied kaum erkennen kann. Es gibt an mehreren Stellen des Artikels in meinen Augen eine recht unglückliche Wortwahl. Und da in der Medienüberflut wie wir sie heute haben, die meisten Menschen eh nicht richtig lesen, wird z.B. „Kalkputz-Lüge“ hängen bleiben. Wer soll das Image des reinen Kalkputzes wieder herstellen, wenn es erstmal richtig in den Keller gefallen ist?
Hallo Frau Francoise E.,
vielen Dank für Ihren Kommentar. Ich bin der Meinung „Kalkputz-Lüge“ trifft genau die aktuelle Situation. Wenn es um Kalkputze geht ist der Industrie jedes Mittel recht um Produkte zu verkaufen. Wer sich heute für Wohngesundheit und somit für einen Kalkputz entscheidet, erhält in über 99% der Fälle einen Kalk-Zementputz der als Kalkputz vermarktet wird.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Lieber Herr Engist,
ich bin zufällig auf ihre Seite gestoßen und diesen Blogbeitrag, ihre Passion ist bemerkenswert. Wir stehen aktuell vor der Frage, ob ein Rotkalkputz auch bei Neubau Sinn macht / sich lohnt mit dezentraler Lüftungsanlage. Meistens wird er ja mit Sanierungen in Verbindung gebracht.
Wie ist hierzu ihre Einschätzung? Haben wollen wir ihn, empfohlen wird er von unserem GU auch, aber es ist ja nicht ganz billig.
Besten Dank und viele Grüße
Hallo Frau R. S.,
ich bin weder Fan von Rotkalk noch von Lüftungsanlagen. Der Rotkalk ist meiner Meinung nach kein Kalkputz weil er Zement und chemische Zusätze enthält. Lüftungsanlagen sind theoretisch sinnvoll, verursachen aber ein schlechtes Raumklima.
Egal ob Alt- oder Neubau, Kalk- und Lehmputze sind aus vielen Gründen der ideale Putz. Ich würde, wenn ich schon Geld für einen Kalkputz ausgebe, Produkte verwenden die auch wirklich einem Kalkputz entsprechen.
Wenn Sie noch etwas Zeit haben eine Entscheidung zu treffen empfehle ich Ihnen meinen kostenlosen Online-Vortrag im September. https://natürlich-kalk.de/events/bauherrenseminar/
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Grüezi (aus der Schweiz 😉 Herr Engist
Wir realisieren 4 Wohnungen mit Anspruch an gutes Wohnklima.
Wir sind mal von Haga Produkten ausgegangen, aus Preisgründen sind wir bei Röfix CalceClima angelangt.
Ein früheres Projekt haben wir mit Rotkalk von Knauf realisiert.
Habe mit Intereresse Ihre Antworten auf bisherige Kommentare gelesen und wertvolle Erkenntnisse gewonnen.
Fragen:
Im Technischen Merkblatt vom RÖFIX CalceClima® Ambiente steht Ueli.A. „Zementfrei“ bzw. „Materialbasis: Frei von Portlandzement“- stimmt das also nicht? (Druckfestigkeitsgruppe CS I, Wasserdampfdiffusion μ immerhin 8-12)
https://mamview.fixit-holding.com/CIP/mediadelivery/rendition/100_246999/TM-RÖFIX-CalceClima®-Ambiente-Kalk-Innenputz-de
Rotkalk wurde immerhin vom Institut für Baubiologie in Rosenheim geprüft und empfohlen, allerdings nicht hinsichtlich Zusammensetzung…Sie schreiben weiter oben: „Rotkalk wegen der Gesundheit zu verwenden ist in meinen Augen sehr fraglich. Rotkalk enthält mehr chemische Zusatzstoffe als eine Tütensuppe und ist deshalb für mich die schlechteste Wahl unter den vermeintlichen Kalkputzen“ – was gilt den nun??
Kriegt man Produkte Fa. Hessler in der Schweiz? Oder gibt es hier lokale Alternativen?
Freundliche Grüsse
Ueli L.
Hallo Herr Ueli L.,
meine damalige Aussage, „Knauf Rotkalk ist die schlechteste Wahl bei einem Kalkputz“ trifft nicht mehr zu. Mittlerweile ist für mir ganz klar die Fa. Weber der Spitzenreiter, wenn es um die schlechtesten Kalkputze geht. Das soll aber nicht bedeuten das ich Rotkalk empfehlen kann. Der enthält nach wie vor Zement und jede Menge chemischer Zusätze.
Mir sind bei der Beurteilung von Produkten die Inhaltsstoffe und Materialkennwerte wichtig und nicht irgendwelche Labels. Unterm Strich gibt es nämlich nicht ein Label oder Zertifikat das für wirklich wohngesunde Produkte steht. Wer Labels anbietet hat immer das Ziel damit Geld zu verdienen. Deshalb kann die Messlatte für die Vergabe nicht wirklich hoch liegen, weil dann nur noch eine Handvoll Produkte dafür in Frage kommt. So würde solch ein Geschäftsmodell nicht funktionieren.
Mehr über Labels und gesundes Bauen erfahren Sie in meinem kostenlosen Online-Vortrag „Wenn bauen oder sanieren, dann ohne Nebenwirkungen“. https://natürlich-kalk.de/events/bauherrenseminar/
Zu den anderen von Ihnen genannten Produkten:
Auch wenn mir Ihre Entscheidung, aus Haga zu verzichten gefällt, halte ich nichts von Röfix als alternative. Meiner Meinung nach wird im technischen Merkblatt vom RÖFIX CalceClima® Ambiente der Verbraucher bewusst falsch informiert. Laut Sicherheitsdatenblatt ist Zementklinker enthalten, also Zement der noch nicht gemahlen wurde. Zudem sind weitere Zusätze enthalten die aber nicht genannt werden. Aus all diesen Gründen ist dieses Produkt von Röfix nicht zu empfehlen.
Hessler-Produkte bekommen Sie in Bern. Die Fa. OBM Bionik GmbH hat die Produkte von Hessler im Sortiment. Zudem gibt es sicher noch einige kleine Betriebe die Ihren Kalk selbst brennen und die gute Qualität liefern.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
wir bauen schlüsselfertig mit Bauträger.
Wir haben im Bauvertrag Kalkputz für innen ausgemacht.
Der Grundputz innen wurde nun mit BAUMIT KlimaLeicht ausgeführt.
Die Bauleitung hat mir jetzt 2 Produkte für den Oberputz angeboten:
1. Gima Edelputz Brilliant
2. Knauf Rotkalk
Wenn ich die Technischen Merkblätter richtig lese, enthalten beide Produkte nur einen kleinen Anteil an Kalk und zusätzlich Zement.
Welches Produkt von Hessler wäre Ihrer Meinung nach geeignet, auf den BAUMIT Grundputz aufgetragen zu werden und wie ist der Preisunterschied zu den beiden genannten Produkten?
vielen Dank vorab
Harald T.
Guten Morgen Herr Harald T.,
der Kalk-Feinputz HP 90 von Hessler funktioniert auf dem Baumit Klima- Leicht. Würde den direkt im Wunschfarbton aufbringen um die Streichkosten zu sparen.
Über die Preise kann ich Ihnen nichts sagen. Habe keine aktuellen Preise vom Rotkalk oder Gima Edelputz. Ich bin mir aber sicher das Produkt von Hessler ist günstiger, weil es nicht gestrichen werden muss.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
ich habe ein Angebot bekommen mit dem Quarzolith GZ31 Gips-Zement-Putz. Was halten Sie von diesem bzw. wie verhält sich hier die Zusammensetzung von Gips, Zement und Kalk?
Wie sind hier die Eigenschaften gegenüber einen reinen Kalkputz bzw. hat der Gips-Zement-Putz überhaupt Vorteile gegenüber einen normalen Kalk-Gips-Putz wie z.B. dem Quarzolith KG30. Oder wäre hier für ein angenehmeres Raumklima der Kalkputz K60 von Quarzolith zu bevorzugen?
Vielen Dank im Voraus.
Hallo Herr Thorsten,
weder den Quarzolith GZ 31 noch der GK 30 halte ich für empfehlenswert. Putze die Gips oder Zement enthalten sind für ein angenehmes Raumklima nicht geeignet. Der Zement behindert die Diffusionsfähigkeit und der Gips speichert Feuchtigkeit und gibt diese nur sehr langsam wieder ab.
Dann doch lieber einen Naturkalk- oder Lehmputz. Aber nicht den K 60 weil dieser auch Zement enthält und deshalb aus meiner Sicht kein Kalkputz ist.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
ich bin privat eine Einliegerwohnung umzubauen.
In meinem Bad will ich, ausser die Flächen welche gefliest werden (Dusche), alles mit einem Kalkputz oder Kalk-Lehmputz machen.
Wie ist der Kalk-Lehmputz im Hinblick auf pilz- und schimmelwidrigkeit im Vergleich zu reinem Kalkputz zu sehen?
Wie würden Sie das Produkt Tierrfio Kalkputz beurteilen? Die Zusammensetzung sagt das „Weiterhin sind Zusätze zur besseren Verarbeitung enthalten“ sind. Haben Sie event. Kenntnis von diesen Zusätzen oder ist das mal wieder „Betriebsgeheimnis“? Ansonsten ist KEIN Zement enthalten, sofern die DIN EN459 dies nicht bei den „Baukalken“ noch zulässt.
Ich habe mir auch mal überlegt einen Tadelakt im Bereich der Dusche zu machen. Sind die Kalkputze der Fa. Hessler (Grund- und dann Oberputz(Feinputz) zu einem Tadelakt zu verwenden? Oder muss ich hier zu einem speziellen hochhydraulischen Kalkputz greifen?
Besten Dank vorab für Ihre Ausführungen..
Armin W.
Hallo Herr Armin w.,
Kalk-Lehmputze sind sehr gut und können auch im Badezimmer verwendet werden. Dennoch bevorzuge ich den Kalk-Grundputz HP 9, weil der günstiger ist.
Die Kalkprodukte von Tierrfio kann ich nicht empfehlen. Es sind, wie Sie schon festgestellt haben, Zusätze zur besseren Verarbeitung enthalten. Zudem werden die Kalkputze als zementfrei angepriesen obwohl Zementklinker enthalten ist. Kann man so machen ist meiner Meinung nach aber Verbrauchertäuschung. Nur weil der Klinker noch nicht fein gemahlen ist macht für mich keinen Unterschied.
Tadelakt ist eine Möglichkeit aber nur wenn die gesamte Dusche aus dem Material besteht. Der Übergang von der Duschwanne zum Tadelakt würde sonst mit der Zeit Probleme bereiten. Auch mit Silikon werden Sie den Übergang nicht dauerhaft dicht bekommen.
Abgesehen von sehr guten Kalkgrund- und Oberputzen hat Hessler auch Tadelakt im Sortiment. Auch die Seife um den Tadelakt zu verdichten bekommen Sie bei Hessler.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag Herr Engist
Auf der Suche nach Informationen über Dämmputze (allgem.) fand ich ihre Webseite. Haus von 1930….
Ehrlich gesagt, bin ich erstaunt das jemand im Berufsleben stehend mit so viel Enthusiasmus und Engagement über Jahre! recht uneigennützig Fragen mit erworbenem Fachwissen beantwortet. Seit 1983 selbstständig und wirklich erstaunt zwecks des Durchhaltevermögens !!
Aus den „überflogenen“ Fragen und Antworten konnte ich bereits zu 95% meine beantworten. Z.z. in einer -Schaffenskrise- :-)) bezüglich Renovierung/Sanierung werde ich mich aber wahrscheinlich für die restlichen 5% irgendwann nochmals melden; wenn sie bis dahin hoffentlich noch diese Webseite betreiben. (Lobbyfrei)
Alles Gute bis dahin
Hallo Frau Ideen S.,
freue mich darauf Ihre Fragen irgendwann mal beantworten zu dürfen. Mein Plan ist es bis zu Rente diesen Kanal weiter zu betreiben (10 – 20 Jahre). Mein neustes Projekt sind Onlinevorträge welche mir genauso viel Freude bereiten wie die Fragen meiner Leser zu beantworten.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Öhm… und was ist jetzt das Problem mit Zement? Zement ist Grundbestandteil von Beton und definitiv nicht Gesundsheitsschädlich.
Hallo Herr Thomas,
vielleicht haben Sie meine Beiträge nur oberflächlich gelesen und deshalb die Kernbotschaft übersehen. Gegen Zement im Putz ist nichts einzuwenden, wenn dieser dann als z. B. Kalk-Zementputz vertrieben wird. Wenn es aber wie bei mir um Kalkputze geht dann gehört da kein Zement rein. Bei Kalkputzen geht es um Diffusionsfähigkeit, Alkalität, Wasseraufnahme, Wohngesundheit usw. Sobald Zement beigemischt wird verschlechtern sich diese Vorteile erheblich.
Zu Ihrer Aussage „Zement ist definitiv nicht Gesundheitsschädlich.“:
Befassen Sie sich doch mal ein paar Tage mit dem Thema Zement. Ich bin mir sicher Sie werden Ihre Meinung dann ändern. Wie gesagt, Zement hat durchaus seine Berechtigung aber zu behaupten Zement wäre Gesundheitlich grundsätzlich unbedenklich ist schlicht falsch.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag Herr Engist,
zunächst meine größte Hochachtung für Ihr Engagement und die bereitwillige Beantwortung der vielen Fragen hier!!!
Wir sanieren gerade nach und nach, ein Einfamilienhaus aus 1958.
Die 1. Frage bezieht sich auf Kinderzimmer, Büro, Schlaf- und Wohnzimmer:
Auf den Leichtbetonsteinen ist ein recht sandender Grundputz und eine etwa 5mm starke Lage Gipsputz.
Dieser wurde dann -ärgerlicherweise für uns nun – mit Leimfarbe und Dekorwalzen verschönert.
Darauf kamen später diverse mehr oder weniger gut haftenden Tapetenschichten.
Ziel ist es eine gefilzte, weiße Oberfläche in leicht sandiger Optik zu erhalten, welche im Idealfall noch recht gute Raumklimaeigenschaften aufweist.
Aktueller Stand der Räume:
Tapeten sind ab und die Leimfarbe haben wir bereits mit viel Wasser aufwändig abgeschabt und abgewaschen,
so dass der Oberputz nun wieder schön saugfähig wurde.
Zu welchem Aufbau, d. h. zu welcher Grundierung und zu welchem Putz können Sie uns raten, um mit diesen Gegebenheiten zum gewünschten Ergebnis zu kommen?
Möglicherweise haben Sie auch bereits konkrete Produktempfehlungen für diesen Anwendungsfall für uns.
Das 2. Problem sind Flur und Treppenhaus, welche mit 2-3mm Reibeputz sowie ca. 2 Anstrichen Dispersionsfarbe versehen sind.
Auch dort wäre es unser Wunsch eine gefilzte Oberfläche zu erhalten.
Wie bekommt man diese Kuh vom Eis?
Vor Jahren hatte ich bereits an einer Problemwand in der Wohnung meiner Tochter einen Putz aufgetragen und gefilzt.
Das hatte -obwohl ich eher Gewerksfremd bin- doch sehr zufriedenstellend geklappt.
Wenn ich diese Optik nochmal hinbekäme, wäre ich zufrieden.
Leider weis ich beim besten Willen nicht mehr was ich damals verwendet hatte 🙂
Danke im Voraus für Ihre Antwort!
H. S.
Hallo Herr Heinz S.,
auf einem tragfähigen Gipsputz empfehle ich folgenden Beschichtungsaufbau:
Grundierung mit Biogrund HP 9200
Haftspachtelung mit Kalk-Haftspachtel HP 14
Oberputz mit Kalk-Feinputz HP 90 im Wunschfarbton, gefilzt
Den sandenden Unterputz können Sie mit Fixativ (Wasserglas) festigen.
Beim Reibeputz benötigen Sie als Grundierung den Silikatgrund. Danach erfolgt derselbe Beschichtungsaufbau wie beim Gipsputz.
Das gute an den Materialien, sie verbessern das Raumklima und Ihr Wunsch nach einer gefilzten Oberfläche wird erfüllt.
Wenn Sie mehr Informationen zum Beschichtungsaufbau oder dem Verarbeiten der Produkte wünschen dann schreiben Sie mir. Am besten Sie senden mir auch ein paar Bilder der Untergründe.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Abend Herr Engist,
danke für Ihr Engagement.
Wir sanieren gerade unser Elternhaus und sind uns leider nicht sicher, ob der uns helfende Maler ebenso auf Wohngesundheit und natürliches Bauen achtet wie wir.
Nachdem wir von den bisherigen Wänden die alten Tapeten, teilweise Dispersionsfarben und teilweise Leimfarben entfernt haben, möchte er nun mit Knauf Uniflott Finish die Wände spachteln und anschließend mit Keim Biosil die Wände weiß malern.
Nachdem er schon empfindlich reagiert hat, als wir ihn gefragt haben, ob es nicht sinnvoll wäre, die alte Leimfarbe komplett zu entfernen, um möglicher Schimmelneubildung alles organisches Material zu entziehen, war er jetzt noch empfindlicher, ob wir im vertrauen würden, als wir ihn fragten, ob Knauf Uniflott Finish eine gute Wahl sei, um die Wand diffusionsoffen zu gestalten.
Zumindest ich habe Zweifel, wenn ich lese, dass die Spachtelmasse auf Dispersion / Kunststoff basiert und frage mich, warum ich erst mit großem Aufwand die alte Dispersionfarbe entfernt habe um dann wieder Kunststoff aufzubringen, der dann nur von einer hochwertigen mineralischen Farbe überdeckt wird.
Leider finde ich keine besonders guten Informationen und hoffe auf Ihre Einschätzung.
Viele Grüße,
Peter A.
Hallo Herr Peter A.,
Knauf Uniflott Finish und Wohngesundheit ist in etwa so wie vegetarische Lasagne mit Hackfleischfüllung.
Knauf Uniflott Finish ist nicht nur wenig diffusionsoffen sonder enthält auch Biozide.
Hier mal ein kleiner Auszug der Inhaltsstoffe die für mich gegen Wohngesundheit sprechen:
1,2-Benzisothiazol-3(2H)-on, 2-Methyl-2H-isothiazol-3-on, Gemisch aus: 5-Chlor-2-methyl-2H-isothiazol-3-on und 2-Methyl-2Hisothiazol-3-on, Pyridin-2-thiol-1-oxid
Wenn Sie wohngesund renovieren möchten dann sollten Sie Kalk- oder Lehmprodukte in Erwägung ziehen. Ich befürchte nur, dass Sie sich dann erst mal einen anderen Handwerker suchen müssen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
vielen Dank für Ihre Worte. So kurzfristig ist ein anderer Handwerker leider nicht aufzutreiben.
Leider hat er schon ein paar Wände mit Uniflott Finish gespachtelt. Wird die Wohngesundheit dort dauerhaft beeinträchtigt sein, oder „verfliegt“ die Chemie mit der Zeit?
Gäbe es denn für die restlichen Wände eine Variante, die der Handwerker ähnlich einfach verarbeiten kann, aber zumindest etwas wohngesünder ist?
Nachdem wir Keim Biosil als Wandfarbe nutzen habe ich auf deren Homepage „Keim Romanit KSP“ gefunden. Das wird dort als sehr wenig gesundheitsgefährdend vermarktet (enthält aber vermutlich Zement). Wäre das deutlich besser wie der Knauf Uniflott Finish? Oder gäbe es eine andere Feinspachtelmasse, die uns zumindest etwas näher Richtung Wohngesundheit bringt?
Viele Grüße und einen schönen Abend!
Hallo Herr Peter A.,
ob die Chemie verfliegt kann ich Ihnen nicht sagen. Die meisten Menschen kommen mit solchen Produkten sehr gut zurecht. Manchmal, so wie bei mir, wird irgendwann eine Grenze erreicht und der Körper reagiert. Das kann passieren, muss aber nicht.
Ob es Produkte gibt die sich wie Uniflott verarbeiten lassen aber keine Schadstoffe enthalten kann ich Ihnen nicht sagen. Mein Thema sind Naturkalkputze und diese sind nicht mit Uniflott vergleichbar.
Wohngesundheit ist nich ganz so einfach. Es müssen schon Produkte verwendet werden die keine Schadstoffe enthalten. Das bedeutet bei Kalkputzen aber auch das diese nicht auf jedem Untergrund haften.
Der Keim Romanit KSP ist in meinen Augen kein Kalkputz aber wahrscheinlich besser als der Uniflott.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Abend Herr Engist,
vielen Dank nochmal. Wir hätten Ihre Seite schon früher entdecken sollen, jetzt versuchen wir das Beste daraus zu machen.
Auch wenn das vielleicht nicht das Thema Ihrer Webseite ist, aber ich vermute Sie wissen darüber auch bestens Bescheid und vielleicht ist das für andere Freunde der Wohngesundheit auch interessant:
Wir müssen auch unsere Türen neu streichen / lackieren. Was würden Sie hierfür empfehlen?
Viele Grüße,
Peter A.
Hallo Herr Peter A.,
ich empfehle die Lacke und Lasuren der Marke Aglaia (https://www.aglaia.de/). Die haben Pflanzenfarben im Programm die sehr gut funktionieren.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
wir stellen gerade den Rohbau fertig mit Kalksandstein. Wir würden die Wände innen gerne mit Hessler-Produkten glatt verputzen, um sie anschließend mit Sumpfkalkfarbe zu streichen.
Welchen Putzaufbau würden sie empfehlen und wie glatt sollte es werden zum streichen? Q3?
Allerbesten Dank für diesen großartigen Blog
Matthias T.
Hallo Herr Matthias T.,
bei Kalksandstein benötigen Sie einen Vorspritzer und den HP 9 L. Weil aber oft auch noch andere Materialien vorhanden sind (Ringanker, Stürze, Rollokästen usw.) möchte ich hier keine pauschale Anleitung zum Beschichtungsaufbau veröffentlichen. Das kann unter Umständen in die Hose gehen.
Besser wäre es Sie schicken mir ein paar Bilder der Flächen. Dann sehe ich welche Baustoffe neben den KS-Steinen zu berücksichtigen sind.
Als glatten Oberputz gibt es verschiedene Varianten. Sie können den HP 90 glätten, oder die erste Lage mit HP 90 ausführen und dann mit der Kalkglätte HP 900 die zweite Lage aufbringen. Zudem können Sie den Oberputz auch mit dem Glätteputz HP 910 in zwei Lagen ausführen.
Kommt darauf an wie glatt die Oberfläche sein soll und ob Sie später streichen oder mit einem Putz im Wunschfarbton arbeiten möchten. Auch hierzu kann ich Ihnen gerne weitere Informationen liefern.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
es sind genau wie Sie vermuten Rolladenkästen und Betonstürze mit zu verputzen. Die Rolladenkästen innen sind mit Styrodur (Oberfläche in Wabenform) verkleidet, bei den Betonstürzen sehe ich keine Eisen. Alles recht handelsüblich.
Zur Glätte, wir möchten auf jeden Fall mit Sumpfkalkfarben streichen, und haben Q3 angedacht, wissen aber nicht, was sinnvoll/optimal wäre, natürlich auch unter dem finanziellen Aspekt.
Nochmals besten Dank und viele Grüße
Matthias T.
Hallo Herr Matthias T.,
auf Styrodur empfehle ich einen handelsüblichen Armiermörtel, aufgezahnt. Bei Beton funktioniert der Kalk-Haftputz HP 14 oder der Vorspritzer.
Wenn der Grundputz in entsprechender Qualität ausgeführt wird erreichen Sie mit einer Lage HP 90 und einer Lage Kalk-Glätte die Qualitätsstufe Q3. Bei Bedarf können Sie noch eine dritte Lage Kalkglätte aufbringen.
Alternativ funktioniert auch der Kalk-Glätteputz in 2 bis drei Lagen. Ich bevorzuge die erste Variante. Zudem sollten Sie die Sumpfkalkfarbe auf den frischen (lederhart) Putz auftragen. Verbindet sich noch besser und spart Ihnen das Schleifen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
Wir sind gerade mit dem Rohbau fertig. Unser Verputzer hat uns Kalkputz empfohlen. Bei der Recherche dazu bin ich auf Ihre Seite aufmerksam geworden.
Er möchte gerne Weber Kalkputz 174 auftragen. Ist dies ein richtiger Kalkputz?
Welchen Kalkputz können Sie empfehlen?
Grüße
René
Hallo Herr Rene G.,
für mich ist der Weber.Cal 174 ein Kalk-Zementputz der als Kalkputz vermarktet wird. Laut dem Sicherheitsdatenblatt enthält der Putz als Bindemittel das Doppelte an Zement als an Kalk. Zudem sind noch Zusätze enthalten die nicht benannt sind. Es besteht also noch nicht mal die Möglichkeit, zu prüfen ob diese Zusätze bedenklich sind.
Auch was den Diffusionswert betrifft ist das ein Produkt welches nicht empfohlen werden kann. Der Wert wird mit ca. 25 angegeben und entspricht somit eindeutig einem Kalk-Zementputz.
Ich empfehle die Kalkputze der Fa. Hessler.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
könnten Sie noch kurz erklären, warum Sie als Grundputz den HP 9 L und nicht den HP 9 empfehlen? Ich dachte, je mehr Masse desto besser für die Feuchteaufnahmefähigkeit, desto besser für das Raumklima?
Nochmals allerbesten Dank und viele Grüße
Matthias T.
Hallo Herr Matthias T.,
ob HP 9 oder HP 9 L hängt vom Untergrund ab. Bei stark saugendem Untergrund ist der HP 9 L besser geeignet, weil er die Feuchtigkeit länger speichert und so weniger zu Schwundrissen, während der Trocknung neigt. Oder auch Untergründe wo mit weniger Anfangshaftung zu rechnen. Dort ist der HP 9 L deutlich besser geeignet als der schwere HP 9.
Die Masse ist nicht der entscheidende Faktor, wenn es um die Feuchtigkeitsaufnahme geht. Sonst würden Sanierputze nicht funktionieren und Kalk-Zementputze wären der ideale Baustoff.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag Herr Engist,
erst einmal vielen Dank, dass Sie sich immer die Zeit nehmen, die ganzen Kommentare so ausführlich zu beantworten.
Jetzt habe ich natürlich ebenfalls eine Frage.
Ich bin aktuell dabei ein altes Fachwerkhaus (Bj. ~1890) zu sanieren. Innen wurden nahezu alle Wände mit Claytec (Dämm-)Lehmputz (etwas) begradigt und mit Lehm-Oberputz verputzt.
Jetzt wollen wir uns demnächst an die Fassade machen und die Gefache erneuern/auffrischen. Sie haben ja bisher eigentlich immer den HP9(L) empfohlen.
Von den Produkten der Firma Baumit halten Sie ja nicht ganz so viel, jedoch ist jetzt meine Frage, ob man für die Außenwand entweder den „Klima RK 39“ oder den „Klima RK 38“ nehmen kann. Angeblich soll dieser ja Zementfrei sein.
Weshalb ich die Frage stelle ist, ich bekomme die Baumit Putze über einen Bekannten weitaus günstiger als im Handel.
Spricht also etwas dagegen, einen dieser Putze zu verwenden?
Beste Grüße,
Dominic M.
Hallo Herr Dominic M.,
pauschal kann ich Ihre Frage nicht beantworten. Ob der RK 39 geeignet ist hängt vom Untergrund ab. Der RK 38 scheidet aus, weil Baumit den als Innenputz anbietet.
Im Außenbereich kann man die Putze von Baumit verwenden. Dort ist es nicht so wichtig welche Zusätze die ihren Kalkputzen beimischen. Kann sich da ja nicht negativ auf die Raumluft auswirken. Wichtig ist das der Putz zum Untergrund passt.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Vielen Dank für die schnelle Antwort.
Untergrund ist ganz klassisch Lehm. Hier würde ich jetzt mit einer Art Schlämme (den Kalkputz stärker verdünnt?) den Untergrund vorbereiten und dann mit dem Kalkputz bis auf Balkenhöhe verputzen.
Wäre das so in Ordnung bzw. machbar?
Beste Grüße,
Dominic
Hallo Herr Dominic M.,
den Lehm anfeuchten und dann die Kalkschlämme gut in den Lehm einmassieren. Die beiden Baustoffe müssen sich richtig gut verbinden. Danach durchtrocknen lassen, erneut vornässen und verputzen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
Zuerst: Ihr Blog hat mir schon sehr geholfen. Ich bin jetzt hinsichtlich der Herstellerangaben zu Inhalten von Putzen und Spachtel misstrauisch geworden.
Jetzt mein Problem:
Ich saniere nach Auszug des Mieters eine Wohnung von 1954. Die Innenwände bestehen aus Hochlochziegeln und sind mit 1,5 cm Kalkputz verputzt. Der Putz ist sehr glatt in einer Schicht aufgetragen und perfekt. Leider hat der Mieter sehr viele Dübel tief in die Wände gedübelt. Zum Teil sehen die Wände aus, als hätte dort Häuserkampf stattgefunden. Wie fülle ich die Dübellöcher?
Soll ich Kalkspachtel nehmen? Sumpfkalk? Soll ich immer 5mm spachteln und dann die nächste Schicht auftragen?
Am Ende soll das ganze mit Raufaser abgedeckt werden. Eine Kalkfanstrich ist somit nicht nötig.
Ich habe einen Spachtel von Baumit aus dem Eimer gekauft, die Inhaltsangaben sind gleich Null.
Andererseits: bei so kleinen Stellen wird das Klima im Raum nicht durch den Spachtel negativ beeinflusst.
Die Aussenwände haben auf der Innenseite einzelne Gipsgänge vom Elektriker. Dübel gibt es nicht. Auch hier ist der Putz ziemlich glatt. Mit was sollte ich den Putz anstreichen, wenn hier nicht tapeziert werden soll?
Geht da Silikatfarbe? Soll ich die Gipsgänge vorher entfernen?
Habe ich mit Sumpfkalk eine Chance, alle zerstörten Stellen unsichtbar zu machen?
Über Ihre Antwort freue ich mich schon jetzt.
Claus H.
Hallo Herr Claus H.,
Kalkputz in 15 mm Schichtdicke, einlagig und sehr glatt passt nicht zusammen. Ist das wirklich ein Kalkputz?
Sie gönnen die Dübellöcher mit Kalkspachtel füllen und glätten. Danach beischleifen und der Untergrund sollte Ihren Ansprüchen genügen. Wenn da Raufaser drüber kommen hätte ich auch kein Problem mit einem zementhaltigen Spachtel. Mit der Raufaser werden Sie, wenn es wirklich Kalkputz ist, viele der Vorteile zerstören die Kalk so interessant machen. Spätestens wenn die Raufaser gestrichen wurde ist es völlig egal welcher Putz unter der Tapete ist.
Um etwas über die Außenwände sagen zu können wären ein paar Bilder ideal. Bis dahin kann ich wenig sagen. Ich würde den Gips entfernen und durch Kalkputz ersetzen. Dann eine passende Grundierung wählen, die Flächen mit Kalkglätte spachteln und dann mit Kalkfarbe streichen. Vorausgesetzt es handelt sich wirklich um Kalkputz und dieser wurde nicht schon mit Tiefengrund und Co. in seiner Funktion deutlich eingeschränkt.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
vorab möchte ich mich herzlich für die großartige Aufklärungsarbeit rund um das Thema Kalkputz bedanken.
Ich saniere derzeit ein Fachwerkhaus von 1952 und habe Holzfaserdämmplatten (Steico internal N+F 60mm) als Innendämmung angebracht. Zugegeben, ich habe mich vorab wenig mit den tatsächlichen Inhaltsstoffen von Kalkputz beschäftigt, weswegen die Dämmplatten mit Weber.cal 172 gem. Empfehlung des Händlers an den Wänden befestigt wurden. Unter der 172er „Klebeschicht“ wurde die Wand mit Weber.Dur132 geebnet, da beim Entfernen der verklebten Gipskartonplatten Löcher von bis zu 3cm Tiefe entstanden sind.
Nun fehlt noch der Putz auf den Holzfaserdämmplatten, hier würde ich nun auf den Hessler HP9 Natur-Grundkalkputz gehen. Die endgültige Oberfläche möchte ein Bekannter von mir mit Streichkalk herstellen. Er hat in Japan eine Wischtechnik gelernt, die eine schöne feine Oberflächenstruktur gibt. Ein ganzes Fass Sumpfkalk hat er auch noch über und würde mir das schenken (für einen Schwaben ein sehr verlockendes Angebot 🙂 )
Kann der Hessler HP9 + Streichkalk aus Ihrer Sicht bedenkenlos über meine 132 -> 172 -> Holzfaser-Konstruktion angebracht werden? Hier Scheiden sich bei den Händlern auch manchmal die Geister, ob der Hessler Putz direkt auf den Holzfaserplatten haftet. Haben Sie zufällig Erfahrungswerte bzgl. der Haftung auf Holzfaser?
Ein befreundeter Gipser wollte mir einen Gefallen tun und hat bereits ein paar wenige Quadratmeter der Holzfaserdämmplatten mit dem Weber.Cal 172 inkl. Armierungsgewebe verputzt. Kann die Fläche einfach mit einem Natur-Kalkputz (Hessler HP9) überputzt werden? Am liebsten würde ich den Putz wieder abreisen, damit würde ich allerdings auch die darunterliegenden Holzfaserdämmplatten beschädigen.
Ich freue mich auf Ihre Antwort.
Herzlichste Grüße aus Wüstenrot
Marc G.
Hallo Herr Marc G.,
der HP 9 auf Holzfaserdämmplatten funktioniert nicht. Besser wäre folgender Beschichtungsaufbau:
Auf die Holzfaserdämmplatten mit Kalk-Haftputz HP 14 eine Armierlage mit vollflächiger Gewebeeinlage aufbringen. Die Armierlage sollte ca. 5 mm dich sein. Ein Grundputz ist nicht nötig.
Alternativ können Sie den HP 14 auch aufzahnen und dann den Kalk-Grundputz aufbringen. Allerdings würde ich dafür den HP 9 L verwenden. Der funktioniert deutlich besser auf Holzweichfaser.
Nachdem der HP 14 oder HP 9 L trocken ist können Sie Ihren Sumpfkalk-Oberputz aufbringen.
Bei der bereits mit Weber.Cal 172 beschichteten Fläche können Sie genauso vorgehen wie bei den restlichen Flächen.
Über Bilder der fertigen Flächen und mehr Informationen bezüglich der japanischen Wischtechnik würde ich mich freuen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
vielen Dank für die schnelle und vor allem hilfreiche Antwort.
Nur für mein Verständnis:
Option 1:
HP14 mit Gewebe und darauf den Sumpfkalk aufbringen
Option 2:
HP14 aufzahnen (ohne Gewebe), HP9L darüber und dann den Sumpfkalk aufbringen
Ich hoffe ich habe das so richtig verstanden.
Gerne lasse ich Ihnen Bilder der Flächen und alle Informationen zu der Wischtechnik nach der Fertigstellung zukommen.
Beste Grüße
Marc G.
Hallo Herr Marc G.,
Sie haben mich richtig verstanden. Auf Holzweichfaser im Innenbereich ist ein Grundputz nicht notwendig. Deshalb genügt der HP 14 mit Gewebeeinlage und der Oberputz.
Wenn Sie mehr Schichtstärke benötigen können Sie den HP 14 aufzahnen, darauf den Grundputz HP 9 L aufbringen und dann den Oberputz.
Alle Lagen müssen trocken sein bevor weitere Lagen aufgebracht werden.
Auf die Bilder und Informationen freue ich mich.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
vielen Dank für die wirklich hilfreichen Informationen.
Nun kurz zu meiner Frage:
Unser Haus von 1905 ist teilunzerkellert, der ragt zu 50% aus der Erde raus.
Nach einer Trockenlegungsaktion von außen mit Drainage etc. Ist dieser nun auch trocken.
Innen wurde die vom Vorbesitzer angebrachte Innendämmung und der alte Putz entfernt, nun blitzt uns ein Recht offenporiges Betonmauerwerk entgegen.
Gerne würden wir hier wieder eine verputzte Wand haben wollen, damit das Roeseln aufhört und wir auch die Wände für Regale nutzen können (Reiner Lagerkeller, zwischen 6 und 16 Grad).
Vor dem Auftrag von reinem Kalkputz (als Grund und gleichzeitig Oberputz, verfilzt) wollten wir die Betonmauerrisse und teils 1-2 cm/s tiefen Löcher, die durch die Abbrucharbeiten entstanden sind, ausgleichen bzw. Zumindest die Oberfläche verfestigen.
Würden Sie hier einen Vorspritzmörtel empfehlen?
Was halten Sie von Kaliwasserglas als Verfestigung?
Vielen lieben Dank & beste Grüße
André H.
Hallo Herr Andre H.,
Kaliwasserglas kann eingesetzt werden um z.B. Untergründe wie Beton zu festigen. Sie sollten aber erst mal eine Musterfläche anlegen um zu prüfen ob die Grundierung ausreicht um einen für den Putz, tragfähigen Untergrund herzustellen. Wasserglas nicht pur auftragen sondern nach Herstellerangaben verdünnen.
Wenn der Beton tragfähig ist sollten Sie einen Vorspritzer aufbringen oder die Fläche mit Kalk-Haftputz aufzahnen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
vielen Dank für die hilfreichen Informationen auf Ihrer Seite.
Hierzu hätte ich auch ein paar Fragen und würde mich über eine Antwort sehr freuen.
Wir werden demnächst in unserem Altbau (BJ 1918) an allen Wänden die derzeit mehrschichtigen Tapeten entfernen, neu spachteln (Q3) und bemalen lassen.
Bei der Farbe denken wir zurzeit an die Dispersionssilikatfarbe „Sylitol Bio-Innenfarbe“ von Caparol .
1) Würden Sie diese empfehlen, oder im Bereich Dispersionssilikatfarben lieber auf einen anderen Hersteller zurückgreifen (und warum)?
2) Tritt bei Dispersionssilikatfarben in Verbindung mit einer Kalk-Spachtelmasse eine Verkieselung wie bei reinen Silikatfarben ein, und sind sie ebenso lange haltbar wie reine Silikatfarben? Nach meiner Recherche scheint die Verwendung von reinen Silikatfarben in Innenräumen eher schwierig und ungebräuchlich zu sein.
3) Kann bei Dispersionssilikatfarben auch Gips-Spachtelmasse verwendet werden, oder ist die Verwendung einer Kalk-Spachtelmasse sehr wichtig?
4) Teilweise sind an den Decken Risse zu erkennen – sollte hier lieber eine Armierung oder ein Malervlies angebracht werden, und worauf sollte dabei geachtet werden? In einem der obigen Kommentare wurde angemerkt, dass der Armierungskleber nicht diffusionsoffen wäre.
5) Neben Dispersionssilikatfarben kämen z.B. auch die „Rügener Kreidefarben“ in Frage. Würden Sie diese eher als Dispersionssilikatfarben empfehlen?
Vielen Dank und viele Grüße
Julia B.
Hallo Frau Julia B.,
Dispersions-Silikatfarben sind für manche Untergründe sicher eine gute Wahl. Das hängt aber sehr stark vom Produkt und den Untergründen ab. Sylitol würde ich nicht unbedingt zu den Silikatfarben zählen die ich für empfehlenswert halte. Die Fa. Beeck oder Keim hat da deutlich bessere Produkte im Programm. Bei Beeck bekommen Sie z.B. Silikatfarben ohne Titandioxid.
Ob der Einsatz Sinn macht hängt aber vom Untergrund ab. Auf Gipsputz muss eine Grundierung eingesetzt werden die wegen der Inhaltsstoffe bedenklich ist. Auf reinem Kalkputz macht der Einsatz auch wenig Sinn weil auch hochwertige Silikatfarben die Oberfläche abdichten. Somit wird die schnelle Feuchtigkeitsaufnahme vom Kalkputz gemindert.
Tatsächlich verbinden sich hochwertige Dispersionssilikatfarben untrennbar mit mineralischen Untergründen wie z.B. Kalkputze. Zudem sind auch solche Silikatfarben von unübertroffener Dauerhaftigkeit. Reinsilikat ist nicht notwendig um einen hochwertigen Silikatanstrich im Innenraum herzustellen.
Ob Sie Ihre Decke einer Vliestapete oder einer Armierspachtelung braucht kann ich nicht beurteilen ohne Bilder. Wenn die Decke eben ist und nur Haarrisse ausweist spricht nichts gegen eine Vliestapete. Bei größeren Rissen, Unebenheiten und dem Verlangen nach wohngesunden Lösungen wäre eine Armierlage mit Kalkputz deutlich besser. Handelsüblicher Armierkleber wäre nicht meine Empfehlung für den Innenbereich.
Ich empfehle Sumpfkalkfarbe, wenn der Untergrund dazu passt. Von Kreidefarbe hat ich nicht so viel. Dieser Farbe fehlt die Alkalität und ist zudem nicht wirklich robust. Ein wenig Feuchtigkeit genügt um die Farbe anzulösen und abzuwischen. Deshalb lieber die Kalkfarbe. Die verbindet sich untrennbar mit dem Untergrund (Kalkputz), ist hoch alkalisch und hoch diffusionsoffen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
wir wollen bei der Sanierung unseres EFH im Innenbereich Teilfächen der massiven Wände (Kalksandstein) neu gestalten.
Der Putz ist in diesen Bereichen bereits entfernt. Nach Fertigstellung der Oberflächen soll die Struktur der Mauerwerkswand (Fugen) schemenhaft erkennbar sein.
Hierfür hätte ich eine Kalkschlämme aufgebraucht, und im Selbstversuch getestet, wie viele Durchgänge benötigt werden, um das gewünschte Erscheinungsbild zu erzielen.
In den bisherigen Beiträgen hab ich noch keine Fragen zu geschlämmtem Sichtmauerwerk im Innenbereich gefunden.
Erachten Sie meine geschilderte Herangehensweise als sinnvoll oder sollte über einen völlig anderen Ansatz nachgedacht werde?
Können 2-3 Kalkschlämmen empfehlen? Sollte ggf. die Schlämme selbst hergestellt werden, um bzgl. der Inhaltsstoffe auf Nummer sicher zu gehen? Wie wäre hierfür die Rezeptur?
Vielen Dank und schöne Grüße
Hallo Herr Patrick Z.,
Kalkschlämme auf Kalksandstein wird ohne Grundierung schwierig. Der KS-Stein entzieht der Schlämme zu schnell das Wasser und lässt diese aufbrennen. So erhalten Sie einen sehr stark kreidenden Anstrich.
Sie müssen deshalb zunächst mit einer Silikatgrundierung das Saugverhalten reduzieren. Dann können Sie eine gefüllte Kalkfarbe und eine dünne Kalkglätte verwenden. Würde mir im Fachhandel ein geeignetes Produkt holen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo sehr geehrter Herr Engist,
unser Verputzer hat uns folgendes angeboten bzw. auch schon teilweise ausgeführt(Mauerwerk ist Porenbeton und einige Trennwände wurden mit Trockenbauwänden gebaut, mit Metall UK und beidseitig zweilagig mit Gipskarton beplankt.
1.Porenbetonmauerwerk mit Aufbrennsperre vorbehandelt.
2.Vorbehandeltes Mauerwerk mit Knauf Rotkalk Grund ca. 1,5 cm verputzt.
3.Trennwände wie oben beschrieben wurden vom Verputzer ausgeführt und die Fugen, Schraubenköpfe etc. verspachtelt.
Diese Arbeiten wurden bereits Anfang des Jahres ausgeführt.
Im Laufe dieser Woche hat der Verputzer scheinbar auf allen Untergründen(also Mit Rotkalk Grund verputztes Mauerwerk und die Trennwände) Knauf Aton Sperrgrund aufgetragen. Im Angebot stand jedoch 450qm Wandflächen, Untergrund Knauf Rotkalk Grund ,mit Sto Prep Sil vorbehandeln.
Als Oberputz kommt im Laufe der kommenden Woche Knauf Rotkalk Filz 1.
Ich habe mich bereits etwas über die Baustoffe über Datenblätter vom Hersteller informiert und bin misstrauisch gegenüber meinem Verputzer geworden.
Mich würde interessieren wie Sie diese Sachlage bewerten?
Vielen Dank im Voraus
Mit freundlichen Grüßen
Karsten M.
Hallo Herr Karsten M.,
meine Antwort wird Ihnen nicht gefallen, weil die Ihnen viel Ärger mit Ihren Handwerkern einbringen wird.
Ich halte den ausgeführten Beschichtungsaufbau für nicht akzeptablen, wenn das Ziel gesunder Wohnraum ist.
Knauf Aton Sperrgrund enthält: 1,2-Benzisothiazol-3(2H)-on, 2-Methyl-2H-isothiazol-3-on, Gemisch aus 5-Chlor-2-methyl-2H-isothiazol-3-on und 2-Methyl-2H-isothiazol-3-on
Diese Biozide können allergische Reaktionen hervorrufen!
Knauf Rotkalk enthält: Zement, Celluloseether, Stärkeether, Olefinsulfonat, Ethylen-/Vinyllaurat-/Vinylchlorid-Copoymer
Das wird als wohngesunder Kalkputz verkauft.
Wenn in Angebot Sto Prep Sil angeboten wurde, um das Saugverhalten der Porotonsteine zu reduzieren, würde ich darauf bestehen. Den Inhaltstoffen nach ist das Produkt von Sto deutlich besser als der Aton.
Ich halte es für höchst bedenklich, Baustoffe mit Bioziden im Wohnraum zu verarbeiten. Auch wenn da noch ein Putz drüber kommt. Ich kenne Menschen die haben sehr stark auf solche biozidhaltige Grundierungen reagiert.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Abend Herr Engist,
da wir unser Haus, Bj ca 1908, renovieren und ich auf den bestehenden Putz Kalkedelputz auftragen möchte, bin ich nach langer Recherche auf Ihre Seite gestoßen. Zuerst habe ich hartnäckig versucht den bestehenden Putz zu ermitteln und bin zu dem Entschluss gekommen, dass es sich um ein Kalk Sand Gemisch handeln kann. Nachdem ich Tapeten abgemacht habe, kamen u.a. Ölfarben, Dispersionsfarben und sicher starke Kleber um der Tapete den nötigen Halt zu geben,zum Vorschein. (Die Tapeten ließen sich im übrigen kaum von der Ölfarben entfernen.)Wir haben angefangen diese an den betroffenen Stellen abzuschlagen. Da der Kalksandputz (?) stellenweise abfiel und abbröckelte gehe ich stark davon aus ,dass es sich um diesen handelt, da extrem sandig und bröckelig (durch die fehlende Luftzurkulation?. )Gerne würde ich die abgebrochenen Stellen, die z.T. das Mauerwerk freilegen, mit dem Kalkgrundputz der Fa Hessler auffüllen. Ist dies ohne weiteres möglich, oder bietet der alte Putz dem neuen nicht genug Halt?
An schmalen Stellen, wo früher die Leitungen erneuert wurden, haben die Vorbesitzer Gipsputz verwendet. Wie gehe ich mit solchen , im Vergleich zum Rest sehr kleinen Flächen um, sowie der Dispersionsfarbe? Kann der alte Kalksandputz, nachdem die Wände von Farbrückständen befreit wurden, wieder neu „aufatmen „? Oder empfehlen Sie Tabularasa ,wir stehen kurz davor alles abzuschlagen und neu zu verputzen.
Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe im Voraus und auch für Ihr Engagement und Ihre Expertise, die Sie mit uns teilen !
Grüße vom Niederrhein
A. W.
Hallo Herr Adrian W.,
wenn es sich bei dem Altputz um einen Kalkputz handelt wird dieser, nachdem er über Jahre abgedichtet war, sehr stark sanden. Den so zu festigen das weitere Putzlagen langfristig funktionieren ist schwierig. Sie können eine Musterfläche mit Wasserglas grundieren um zu prüfen ob der Untergrund fest wird.
Wenn Sie den Altputz gefestigt bekommen können Sie mit den Putzen von Hessler weitermachen. Allerdings muss zuvor geprüft werden welche Schichtdicken notwendig sind. Bei 10 – 15 mm ist der Grundputz sicher eine gute Wahl. Bei geringeren Schichtstärken sind andere Produkte besser geeignet.
Bei Untergründen aus Gips benötigen Sie Biogrund und Kalk-Haftputz damit der Naturkalkputz darauf funktioniert.
Wenn Sie mir per Mail ein paar Bilder zusenden kann ich Ihnen deutlich mehr Informationen zum Beschichtungsaufbau liefern.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Hr. Engist,
spannender Beitrag, vielen Dank!
Wir haben ein Holzhaus gebaut und nun geht es ans Verputzen der Wände.
Kennen sie das Produkt „Jaeger 927 Calce Argilla“?
Es soll eine Mischung aus Kalk und Lehmputz sein.
Wenn man dem technischen Datenblatt glauben darf, sind dies die Inhaltsstoffe:
Kalkhydrat, gereinigter Lehm, Marmormehl, Quarzsand, Cellulosefasern, Wasser, Additive
Hier ein Link zum Produkt:
jaegerlacke.de/produkte-loesungen/spachteltechniken-villa-venezia/calce-argilla-927
Ich danke Ihnen für Ihre Meinung!
Herzliche Grüße aus Berlin, Lukas R.
Hallo Herr Lukas R.,
Jäger ist Spezialist für Isolier- und Absperrfarben. Die Funktionalität steht dabei ganz weit im Vordergrund, nicht die Unbedenklichkeit der Inhaltsstoffe.
Mir wäre bei Produkten von Jäger der Sammelbegriff Additive zu allgemein um mich für ein Produkt zu entscheiden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag Herr Engist,
ich habe vor in meiner Mietwohnung im Schafzimmer die verputzten Innenwände- nach dem entfernen der Rauhfaser die patizeiell eine leichte gelb Verfärbung zeigt – mit kalkputz zu verputzen und anschließend zu streichen. Können Sie mir hierzu einen Tipp geben ob Hessler HP 90 kalkputz hier zu Anwendung kommen kann?
Lieben Dank
Gruss aus Hessen
Hallo Herr Markus B.,
bei Verfärbungen sollten Sie den Deckgrund von Hessler verwenden. Darauf den HP 14 und dann den HP 90.
In einer Mietwohnung würde ich dies aber erst mit dem Vermieter besprechen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Lieber Herr Engist,
ich bin gerade dabei ein Reihenendhaus (150m² Wohnfläche, KG, EG, OG, DG) auf EFH 70-85 zu sanieren (Fassadendämmung steht noch nicht final fest) und werde dabei in allen Räumen Lehmwandheizungen einbauen und mit Lehm verputzen. Dabei bleiben natürlich noch Wände übrig, die nicht mit Lehm verputzt werden. Was empfehlen Sie hierfür? Ich möchte glatte Wände haben und bin an einem guten Raumklima interessiert und möchte natürlich das „Beste“ für die Wände/Fassade. Und dies noch zu einem bezahlbaren Preis 😉
Mein (italienischer) Fassadenbauer möchte die Fassadendämmung mit Produkten von Grigolin machen. BIn mir aber nicht sicher, ob dies die beste Lösung ist.
Freue mich auf Ihre Einschätzung.
VG
V. S.
Hallo Herr Volker S.,
was spricht gegen Lehm auf den restlichen Wänden? Lehmputz ist günstig und sehr gut für das Raumklima.
Für die Fassade empfehle ich die Kalk-Dämmputze von Hessler oder Klimasan oder Kalk-Hanfsteine.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
wir starten demnächst den Innenputz in unseren Neubau aus Gasbeton (Ytong, Außenwand, 42 cm) und Kalksandstein (Silka, Innenwand).
In einem der obigen Beiträge schrieben Sie, dass Sie bei Gasbeton eine andere Beschichtung empfehlen?
Sollte der Putzer auch zwischen den Außen- und Innenwänden Unterschiede in Produktauswahl und Verarbeitung machen?
Welche Produkte von Hessler würden Sie dann für die einzelnen Schichten empfehlen?
Wir wollen die Wände verputzen und anschließend nur weiß (mit Sumpkalkfarbe) streichen.
Sie sollten also recht glatt und abriebarm sein.
Danke für eine Antwort und Danke für Ihre informative und hilfreiche Internetseite,
Bianca M.
aus dem Spreewald